Quelle: http://www.gdv.de/wp-content/uploads/2013/04/Sonnenschein-Infografik-102760977.jpg
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Ein Blogbeitrag von Sina Haubert, Elena Kretlow und Nathalie Rill
Sommer – Sonne – Sonnenschein. Es ist wieder soweit!
30 Grad, strahlend blauer Himmel und ein kühles Getränk in der Hand. Wer kennt das
dabei aufkommende Sommergefühl nicht?! Allein der Gedanke daran hebt die
Stimmung.
Egal ob auf
der Straße, im Park, auf dem Balkon, auf der Freibadwiese oder am goldgelben
Sandstrand direkt am Meer – überall sind in der warmen Jahreszeit glückliche
Menschen zu sehen, die in verschiedener Form die Sonne genießen.
Tatsächlich steigert die Strahlung der Sonne unser seelisches
Wohlbefinden sowie unsere Vitalität und ist auf Grund einer Vielzahl positiver
Wirkungen für uns Menschen lebensnotwendig. Wichtige Stoffwechselprozesse, wie
die Vitamin-D-Synthese in der Haut werden durch das Sonnenlicht überhaupt erst
ermöglicht.
Ist der menschliche Körper jedoch übermäßiger und insbesondere
ungeschützt Sonnenbestrahlung ausgesetzt - was im Übrigen nicht nur im
Hochsommer der Fall sein kann - können unterschiedlichste chronische
Lichtschäden die Folge sein. Vor allem exzessives Bräunen erhöht das Risiko
hierfür erheblich. Trotz dessen eifern viele unter uns dem europäischen
Schönheitsideal nach, wofür auch oftmals ein Sonnenbrand riskiert wird. „Sonnencreme
verhindert ja schließlich eine schnelle Bräunung“ – so ein weitverbreiteter
Mythos. Generell wird die Wirkung der Sonne meist stark unterschätzt, was sich
in den steigenden Zahlen bezüglich
Hautkrebserkrankungen widerspiegelt. [1]
Neben den positiven Auswirkungen der Sonnenstrahlung müssen
demnach auch die Schattenseiten bedacht werden. Ein verantwortungsvoller Umgang
mit der Sonne, sowie effiziente Schutzmaßnahmen sind deshalb unumgänglich und
dringend notwendig. [2]
Im Folgenden werden zunächst die wichtigsten fachlichen
Aspekte in Bezug auf die positiven und negativen Seiten der Sonnenstrahlung
geklärt. Daran anknüpfend soll die Wichtigkeit sowie Problematik der Aufklärung
hinsichtlich Sonnenschutz herausgestellt werden.
Vitamin D – Warum Sonne für unseren Körper so wichtig
ist
Vitamin
D ist maßgeblich an diversen Funktionen des Körpers beteiligt und deshalb
lebensnotwendig. Das Vitamin spielt eine wesentliche Rolle bei Regulationsprozessen
des Calcium- und Phosphatstoffwechsels und fördert in diesem Zusammenhang in
erster Linie das Knochenwachstum. [3] Vitamin D erhöht diesbezüglich den
Calcium-Spiegel im Blut durch eine Steigerung der Aufnahme aus dem Darm sowie
der Rückresorption in der Niere. Das erhöhte Calciumangebot wird teilweise in
den Knochen eingelagert. [4]
Woher bekommt der Körper überhaupt
Vitamin D?
Vitamin-D kann vom Körper auf zwei verschiedene Weisen gewonnen werden. Durch
die Aufnahme von Vitamin-D-reichen Lebensmitteln, wie beispielsweise
Milchprodukte, Fettfische, Ei und Avocado, können circa 20 % des Bedarfs
abgedeckt werden. Der Großteil – circa 80% – der Vitamin-D-Versorgung läuft
jedoch über die körpereigene Synthese in der Haut unter Einfluss von
Sonnenlicht. [5] Aus diesem Grund handelt es sich streng genommen nicht um ein
klassisches Vitamin und kann somit auch als Hormon definiert werden. Viele
betiteln Vitamin D deshalb auch als „Sonnenhormon“.
Für die körpereigene Synthese von Vitamin-D benötigt unser Körper die im Sonnenlicht enthaltenen kurzwelligen energiereichen UV-B-Strahlen. Wie viel Vitamin D der Körper mit Hilfe der Sonne tatsächlich bildet, hängt sowohl von äußeren Bedingungen wie Breitengrad des Wohnortes oder der Jahreszeit, als auch von individuellen Faktoren wie Lebensstil oder Hauttyp ab. Je empfindlicher und heller die Haut ist, desto kürzer muss das Sonnenbad ohne Sonnenschutz(creme) ausfallen, da wenige Minuten für die Vitamin-D-Synthese ausreichen. Dunklere Hauttypen besitzen einen höheren natürlichen Sonnenschutz und benötigen für die Produktion der gleichen Menge an Vitamin-D etwas länger. [6]
Für die körpereigene Synthese von Vitamin-D benötigt unser Körper die im Sonnenlicht enthaltenen kurzwelligen energiereichen UV-B-Strahlen. Wie viel Vitamin D der Körper mit Hilfe der Sonne tatsächlich bildet, hängt sowohl von äußeren Bedingungen wie Breitengrad des Wohnortes oder der Jahreszeit, als auch von individuellen Faktoren wie Lebensstil oder Hauttyp ab. Je empfindlicher und heller die Haut ist, desto kürzer muss das Sonnenbad ohne Sonnenschutz(creme) ausfallen, da wenige Minuten für die Vitamin-D-Synthese ausreichen. Dunklere Hauttypen besitzen einen höheren natürlichen Sonnenschutz und benötigen für die Produktion der gleichen Menge an Vitamin-D etwas länger. [6]
Was passiert bei einem
Vitamin-D-Mangel?
Bei
einem Vitamin-D-Mangel schöpft der Körper vermehrt die Calciumspeicher in den
Knochen aus, um den Serumcalciumspiegel konstant zu halten.
Bei
Kindern resultiert hieraus die Rachitis.
Die noch nicht vollständig entwickelten Knochen bleiben weich und verbiegen
sich, was beispielsweise zu O-Beinen und Brustkorbdeformitäten führt. Neben
diesen teilweise schwerwiegenden und vor allem bleibenden Knochenverformungen
des Skeletts ist auch die Zahnentwicklung und Zahnmineralisation betroffen.
Das
entsprechende Krankheitsbild bei Erwachsenen, die Osteomalazie, geht mit krankhaften Knochenverkrümmungen,
Knochenschmerzen und Gangstörungen einher. Auch eine Osteoporose
(Knochenschwund) wird durch einen Vitamin-D-Mangel begünstigt. Dabei werden die
bereits voll entwickelten Knochen demineralisiert, wodurch Knochensubstanz
verloren geht. Dies führt neben einer verminderten Knochenmasse auch zu
Veränderungen im Feinbau des Knochengewebes. Die Knochen werden dadurch
zunehmend porös und verlieren an Festigkeit und Stabilität. [7]
Mögliche weitere gesundheitliche
Folgen eines Vitamin-D-Mangels - vor allem in Bezug auf das Immunsystem - sind
Gegenstand aktueller wissenschaftlicher Forschung.
Was
tun bei einem Vitamin-D-Mangel?
Das
Bundesamt für Strahlenschutz macht zunächst deutlich, dass es tatsächlich
Risikogruppen gibt, die zu einem Vitamin-D-Mangel neigen. Dazu gehören Menschen
mit bestimmten chronischen Erkrankungen zum Beispiel der Leber, der Niere und
des Magen-Darm-Traktes. Aber auch Personen mit unzureichender Sonnenexposition,
wie ältere immobile Menschen, in Deutschland lebende Menschen mit dunklem
Hauttyp sowie traditionell verschleierte Menschen. In der Regel gilt jedoch,
dass Menschen mit einem ausgewogenen Lebens- und Ernährungsstil eher selten an
einem Vitamin-D-Mangel leiden. Im Fall eines vom Arzt diagnostizierten
Vitamin-D-Mangels kann mit Hilfe geeigneter Vitamin-D-Präparate entgegengewirkt
werden. Die Behandlung sollte jedoch unbedingt ärztlich kontrolliert erfolgen.
Eine besondere Risikogruppe sind außerdem
Säuglinge, da sie auf Grund der hoch sensiblen Haut noch besonders vor direkter
Sonneneinstrahlung geschützt werden müssen. In Deutschland wird deshalb die
Gabe von Vitamin-D-Präparaten zur Rachitis-Prophylaxe für circa 12 bis 18
Monaten ab Geburtszeitpunkt empfohlen. [8]
Risiko Sonne
Zusammensetzung der Sonnenstrahlung
Zusammensetzung der Sonnenstrahlung
Sonnenstrahlung
enthält ultraviolette (UV-) Strahlung (ca. 6%), Infrarot (IR-) Strahlung (ca.
44%) und das sichtbare Licht (ca. 50%). Die Unterteilung erfolgt je nach
Wellenlänge. [9]
Was
ist UV-Strahlung?
Die
ultraviolette Strahlung wird von uns Menschen nicht gesehen und auch andere
Sinnesorgane sind nicht in der Lage UV-Strahlung wahrzunehmen. Die UV-Strahlung
wird je nach Wellenlänge in UV-A-, UV-B- und UV-C Strahlung unterteilt.
Abhängig von der Wellenlänge dringt die UV-Strahlung unterschiedlich weit bis
zur Erdoberfläche vor. [10]
Quelle: http://www.bfs.de/SharedDocs/Bilder/BfS/DE/opt/uv/uv-wellenlaenge-gross.jpg?__blob=poster&v=3 |
Wie stark die
auf der Erdoberfläche ankommende UV-Strahlung tatsächlich ist, hängt von
mehreren Faktoren ab.
UV-Strahlung geht unter die Haut
Dass
UV-Strahlung eine positive Wirkung auf die Gesundheit des Menschen hat wurde
bereits erläutert. Trotz dessen weist UV-Strahlung auch negative Effekte auf.
Dabei wird zwischen kurzfristigen bzw. akuten und langfristigen bzw.
chronischen Wirkungen unterschieden. Abhängig von der Wellenlänge dringt die
UV-Strahlung tief oder weniger tief in die Augen und Haut ein.
UV-B-Strahlung
regt in der untersten Schicht der Oberhaut - der Basalzellschicht - die
Zellteilung an, wodurch die Hornschicht verdickt und der natürliche Lichtschutz
der Haut um einen Faktor von bis zu 2 erhöht wird. Außerdem regt UV-B-Strahlung
die Produktion von Melanin in den Melanozyten an, welches für die Hautbräunung
verantwortlich ist. Sind diese natürlichen Schutzmechanismen überlastet bzw.
ausgereizt, kommt es zu einem Sonnenbrand. UV-A dringt bis in die Lederhaut ein
und schädigt dort vor allem elastische Fasern, wodurch es langfristig zur
Faltenbildung der Haut kommt. [11]
In den Zellen
von Augen und Haut wird die UV-Strahlung absorbiert, wobei unterschiedliche
Veränderungen hervorgerufen werden. Allen voran ist die Schädigung des Erbguts
(DNA) zu nennen. Diese Schädigung passiert bereits durch geringe UV-Belastung
lange vor einem Sonnenbrand. Während geringe Schäden von körpereigenen
Reparaturmechanismen beseitigen werden können, übersteigt eine zu hohe UV-Dosis
die Kapazität der Reparatursysteme. Die Folge können bleibende
Erbgutveränderungen sein, die das Risiko für Hautkrebs steigen lassen.
In der
folgenden Tabelle sind die negativen Wirkungen von UV-Strahlung aufgelistet.
Während akute Wirkungen sofort oder innerhalb von Minuten, Stunden oder Tagen
auftreten, kommen chronische Wirkungen erst nach Jahren oder Jahrzehnten als
Spätfolgen zum Vorschein. [12]
Akute
Wirkungen
|
Chronische
Wirkungen
|
|
Auge
|
Hornhautentzündung
Bindehautentzündung
Netzhautschäden
|
Linsentrübung
(Grauer Star)
|
Haut
|
Hautrötung bzw. Sonnenbrand
Sonnenallergie
Unterdrückung des Immunsystems
(Immunsuppression), z. B. Lippenbläschen
|
Hautalterung
Hautkrebs
|
Die verschiedenen Hauttypen
Die Wirkungen
der UV-Strahlung sind abhängig vom Hauttyp. Je nach Reaktion der Haut auf UV-Strahlung
und aufgrund von äußeren Merkmalen lassen sich sechs Hauttypen unterscheiden.
Äußere Merkmale wie die Augen- und Haarfarbe sind zwar relevant, aber viel
wichtiger ist die Frage, wie sensibel die Haut gegenüber UV-Strahlung ist.
Hauttyp
|
Haut
|
Augen
|
Haare
|
Sommersprossen
|
Bräunung
|
Eigenschutzzeit
|
I
|
Sehr hell, extrem empfindlich
|
Hell
|
Rotblond
|
Sehr häufig
|
Nie
|
ca. 15 Minuten
|
II
|
Hell,
empfindlich
|
Blau,
grau, grün, braun
|
Blond
bis braun
|
häufig
|
Kaum
bis mäßig
|
ca.
20 Minuten
|
III
|
Hell bis hellbraun
|
Grau oder braun
|
Dunkelblond bis braun
|
selten
|
Schneller als Typ II
|
ca. 30 Minuten
|
IV
|
Hellbraun,
olivfarben
|
Braun
bis dunkelbraun
|
Dunkelbraun
|
-
|
Schnell
|
ca.
40 Minuten
|
V
|
Dunkelbraun
|
Dunkelbraun
|
Dunkelbraun bis schwarz
|
-
|
ca. 60 Minuten
|
|
VI
|
Dunkelbraun
bis schwarz
|
Dunkelbraun
|
Schwarz
|
-
|
ca.
80 Minuten
|
[13]
Sonnenschutz für Kinder ohne Wenn und
Aber
Besonders Kinderhaut muss vor Sonne ausreichend geschützt werden. Im Gegensatz zur Haut von Erwachsenen ist sie nämlich um ein Vielfaches dünner. Zudem können noch nicht ausreichend Pigmente produziert werden, die zum körpereigenen UV-Schutz beitragen. Ein dritter Grund sind die UV-empfindlichen Stammzellen, die bei Kindern viel dichter an der Hautoberfläche liegen als bei Erwachsenen und somit stärker der UV-Strahlung ausgesetzt sind. Wird ein Sonnenbrand sichtbar, so ist die Haut bereits stark beschädigt, da die Rotfärbung bei Kindern zeitverzögert erscheint.
Besonders Kinderhaut muss vor Sonne ausreichend geschützt werden. Im Gegensatz zur Haut von Erwachsenen ist sie nämlich um ein Vielfaches dünner. Zudem können noch nicht ausreichend Pigmente produziert werden, die zum körpereigenen UV-Schutz beitragen. Ein dritter Grund sind die UV-empfindlichen Stammzellen, die bei Kindern viel dichter an der Hautoberfläche liegen als bei Erwachsenen und somit stärker der UV-Strahlung ausgesetzt sind. Wird ein Sonnenbrand sichtbar, so ist die Haut bereits stark beschädigt, da die Rotfärbung bei Kindern zeitverzögert erscheint.
Eine
entscheidende Phase für die Erkrankung an einem malignem Melanom (schwarzer
Hautkrebs) ist das Kinder- und Jugendalter. Je mehr Sonnenbrände in dieser
Lebensphase, desto größer ist das Risiko, im Erwachsenenalter an Hautkrebs zu
erkranken. [14]
Wie kann man ausreichend Sonne tanken, sich aber
gleichzeitig richtig schützen?
Wie eingangs erwähnt ist natürliche
UV-Strahlung für einen ausreichend hohen Vitamin-D-Haushalt enorm wichtig. Auf
der anderen Seite sind die negativen Seiten der UV-Strahlung keinesfalls zu
unterschätzen. Nun stellt sich die Frage: Wie kann der Körper mit Hilfe des
Sonnenlichts ausreichend Vitamin-D synthetisieren, um einem Vitamin-D-Mangel
und dessen gesundheitsschädigenden Folgen vorzubeugen, ohne sich jedoch dem
Risiko möglicher UV-bedingter Spätfolgen auszusetzten?
Laut Bundesamt für Strahlenschutz
reicht es nach bisherigen Erkenntnissen bereits aus, Gesicht, Hände und Arme
unbedeckt sowie ohne Sonnenschutzmittel zwei- bis dreimal in der Woche für
circa 10 bis 15 Minuten den Sonnenstrahlen auszusetzten, sodass der Körper
ausreichend Vitamin-D bilden kann. [15] Selbst bei bewölktem Himmel erreichen
uns noch circa 80 % der UV-Strahlen. Demnach muss es nicht unbedingt die pralle
Sonne sein, der wir uns aussetzen. [16] Die empfohlene Zeit orientiert sich entsprechend
einer Faustregel an der Hälfte der Eigenschutzzeit. [17] „Gesundes Sonnenbaden“
ist daher neben dem Sonnenstand auch maßgeblich vom Hauttyp abhängig. Von
überdosierter und unkontrollierter UV-Bestrahlung zum erhofften Zweck einer
vermehrten Vitamin-D-Bildung oder auf Grund eines Vitamin-D-Mangels wird
dringend abgeraten, da dies laut wissenschaftlicher Studien/Strahlenschutz
lediglich das Risiko für UV-bedingte Gesundheitsschäden erhöht. [18] Es kommt
demnach wie so oft auf die richtige Dosis an.
Abgesehen von den wenigen Minuten in
der Woche, in denen UV-Strahlung auf ungeschützte Haut treffen darf bzw. soll,
ist generell ein effektiver Sonnenschutz für alle Menschen, aber ganz besonders
für Kinder und Jugendliche äußerst wichtig. Nur so können Sonnenbrände und
daraus resultierende Spätfolgen vermieden werden.
Die Gesellschaft für Dermopharmazie
spricht in dieser Hinsicht im Rahmen des sogenannten Lichtschutz-ABC´s eine
Empfehlung aus: [19]
Lichtschutz-ABC
A = Ausweichen
B = Bedecken
C = Cremen
B = Bedecken
C = Cremen
Daran
anknüpfend werden aus Hautärztlicher Perspektive sowie aus der Sicht
verschiedener dermatologischer Verbände entsprechende Sonnenschutzregeln
ausgeführt. Die folgende Übersicht [20] fasst die wichtigsten Regeln zusammen. Wer
sich an diese Regeln hält, beugt dem Risiko folgenschwerer Hautschädigungen vor
und kann die Sonnenstrahlen auch im
Sommer guten Gewissens genießen.
Generell gilt jedoch: Vernunft und Verstand sind der beste Sonnenschutz!
Sonnenschutzregeln
Generell gilt jedoch: Vernunft und Verstand sind der beste Sonnenschutz!
Sonnenschutzregeln
Verhalten
- Die Zeit in der Sonne langsam steigern
- Die Mittagssonne zwischen 11 Uhr und 15 Uhr von April bis Oktober meiden
- Babys und Kleinkinder niemals der direkten Sonneneinstrahlung aussetzen
- Aufenthalt nach Möglichkeit im Schatten > Achtung: Auch dort ist man nicht 100 % vor UV-Strahlung geschützt
- Exzessives und langes Sonnenbaden vermeiden
- Keine Nutzung von Solarien
Kleidung
- Textiler Sonnenschutz durch lange und weite Kleidung
- Die Augen mit einer Sonnenbrille schützen
- Den Kopf bedecken
Sonnenschutzmittel
- Alle unbekleideten Hautpartien mit Sonnenschutzmittel eincremen
- Sonnenschutzmittel etwa 30 Min. vor dem Sonnenaufenthalt reichlich und gleichmäßig auftragen
- Mehrmals am Tag nachcremen
- Erneutes Eincremen nach sportlichen Aktivitäten, einem Aufenthalt im Wasser oder dem Abtrocknen nicht vergessen
Spagat zwischen Theorie und Praxis
Die
Regeln im Hinblick auf einen angemessenen Sonnenschutz scheinen unkompliziert
und verständlich. Man sollte demnach eigentlich davon ausgehen können, dass
diese recht einfach umzusetzen/zu befolgen sind.
Umso
verwunderlicher ist es, dass das Thema Sonnenbrand ein beständiges Problem ist
(und bleibt). Ganz zu schweigen von den steigenden Zahlen bzgl.
Hautkrebserkrankungen im Alter oder sonstigen Spätfolgen - verursacht durch die
UV-Strahlung. [21]
Selbst
Kinder leiden bereits an überdosierter und offenbar unzureichend geschützter
Sonneneinstrahlung und bleiben von Sonnenbränden nicht verschont, obwohl es
gewiss kein Geheimnis ist, dass der Sonnenschutz gerade im Kindesalter eine
noch wichtigere Rolle spielt als dies im fortgeschrittenen Lebensalter der Fall
ist.
Eine
selbstdurchgeführte Umfrage mit 24 Kindern einer Grundschulklasse in der Nähe
von Heidenheim lässt diesbezüglich aufhorchen. 13 von 24 Drittklässlern gaben
an, bereits mindestens einen Sonnenbrand gehabt zu haben. Und das im jungen
Alter von gerade einmal acht bzw. neun Jahren. Zudem konnten nur wenige Kinder
auf die Frage „Was ist Sonnenbrand?“ angemessen antworten. (siehe Video)
Eine Umfrage der Europäischen Hautkrebsstiftung (ESCF) bei rund 3.400 Familien bestätigt das ernüchternde Ergebnis unserer kleinen Stichprobe. Jedes fünfte Kind im Kindergartenalter hatte demnach schon einmal einen Sonnenbrand. Der Vorsitzende des ESCF gab dazu folgendes Statement ab: „Viele Eltern unterschätzen offenbar die Gefahr der UV-Strahlen. Dabei sind viele Sonnenbrände der größte Risikofaktor überhaupt, später im Leben an Hautkrebs zu erkranken.“ [22]
Anhand
der Umfragen wird deutlich, dass generell ein großer Aufklärungsbedarf zu bestehen
scheint. Und das, obwohl anzunehmen ist, dass die Sonnenschutzregeln vielen
Menschen bekannt sind, ebenso wie mögliche (schwerwiegende) Folgen von zu hoher
Sonneneinstrahlung.
Woran liegt es also,
dass dieses Wissen nicht ausreichend beachtet und die so einfach klingende
Theorie nicht in die Praxis umgesetzt wird?
Häufig
fehlt anscheinend das Bewusstsein über die Ernsthaftigkeit der Thematik.
Hautkrebserkrankungen im Alter führt wohl kaum einer auf die Sonnenbrände im
Kindesalter zurück. Selbst wenn das Bewusstsein doch aufkommt, ist es längst zu
spät und nicht mehr änderbar.
Genau aus diesem Grund und weil Kinder viel Zeit im Freien verbringen, ist es umso wichtiger möglichst früh mit der Aufklärung zu beginnen. Bereits im Kindergarten- bzw. Grundschulalter sollte ein gesundheitsbewusstes Verhalten vermittelt werden, um einen sorglosen Umgang mit der Sonne zu verhindern. Je eher Kinder den sorgsamen Umgang mit der Sonne lernen, desto selbstverständlicher wird er für sie.
Genau aus diesem Grund und weil Kinder viel Zeit im Freien verbringen, ist es umso wichtiger möglichst früh mit der Aufklärung zu beginnen. Bereits im Kindergarten- bzw. Grundschulalter sollte ein gesundheitsbewusstes Verhalten vermittelt werden, um einen sorglosen Umgang mit der Sonne zu verhindern. Je eher Kinder den sorgsamen Umgang mit der Sonne lernen, desto selbstverständlicher wird er für sie.
Doch wer trägt überhaupt
die Verantwortung für genau diese Aufklärung?
Sind es die Eltern oder ist es die Aufgabe des Kindergartens oder der Schule bzw. der Lehrerinnen und Lehrer?
Sind es die Eltern oder ist es die Aufgabe des Kindergartens oder der Schule bzw. der Lehrerinnen und Lehrer?
Einige
Lehrerinnen der Heidenheimer Grundschule wurden diesbezüglich mit der Frage „Welche
Rolle spielt das Thema Sonnenbrand bzw. Sonnenschutz in Ihrem Unterricht bzw.
generell in der Grundschule“ konfrontiert. Folgende Aussagen kamen zustande:
„Das Thema Sonnenschutz ist kein extra Thema im Unterricht und auch
zum Thema Sonnenbrand erzählen die Kinder höchstens mal nach den Ferien was.
Aber sonst spielt das Thema eher weniger eine Rolle in meinem Unterricht. Dafür wäre auch gar nicht die Zeit.“
„Viele Kinder
wissen schon was Sonnenbrand ist. Es ist aber die Aufgabe der Eltern oder von
Zuhause allgemein, mit den Kindern über richtigen Sonnenschutz zu sprechen. Als
extra Thema schneiden wird das im Sachunterricht nicht an.“
„Bei uns wird
kurz vor Ausflügen im Sommer über Eincremen gesprochen und dass man eine Mütze
aufsetzten soll. Ansonsten wird das Thema meist im Kindergarten bereits
behandelt, deswegen machen wir gar nichts konkret dazu.“
Welche Stellung bezieht ihr zu den
drei Aussagen bzw. was sind allgemein eure Meinungen zu der Verantwortungs-
bzw. Aufklärungsfrage?
Im Rahmen der Recherche bzgl. der
Aufklärung zum Thema Sonnenschutz sind wir auf einige interessante Initiativen
und Methoden gestoßen, um den Kindern die Wichtigkeit von Sonnenschutz zu
vermitteln.
NIVEA SUN Sonnenpuppe Lotte & Max
NIVEA
entwickelte eine Puppe, mit der Kinder anschaulich und kindgerecht lernen,
weshalb Sonnenschutz für ihre Haut so wichtig ist.
Die Sonnenpuppe (ca. 19 cm groß) ist
aus Spezialkunststoff gefertigt, welcher auf UV-Strahlung reagiert. Der dabei
auftretende Sonnenbrandeffekt ist bis zu 100 Mal wiederholbar. Ein Song soll
den Lerneffekt zusätzlich unterstützen. [23]
Auf den ersten Blick scheint die Idee
der Sonnenschutz-Kampagne kreativ und vielversprechend. Man sollte jedoch
bedenken, dass NIVEA diese Initiative neben der Aufklärungsintention
höchstwahrscheinlich auch für Werbezwecke („Sonnenpuppe gratis beim Kauf von
zwei NIVEA SUN Produkten“) nutzt und deshalb mit kritisch hinterfragt werden
sollte.
UV-Perlen
UV-Perlen sind weiße Kunststoffperlen,
die sich bei Bestrahlung mit UV-Licht bunt verfärben. Mit Hilfe dieser Perlen
können einfache Experimente durchgeführt werden, die den Kindern die Relevanz
von Sonnenschutz verdeutlichen.
So lässt sich beispielsweise gut veranschaulichen, dass UV-Strahlung sogar bei nebligen und wolkigen Wetterbedingungen vorhanden ist und wie stark die Intensität bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen, wie etwa im Schatten, ist.
In einem weiteren Experiment kann die Wirkung unterschiedlicher Sonnenschutzfaktoren von Sonnencremes untersucht werden. Auch können Textilartikel wie Sonnenbrillen oder Kleidung im Hinblick auf Sonnenschutz überprüft und getestet werden. Im Dunkeln werden die Perlen recht schnell wieder farblos, sodass die Versuche beliebig oft wiederholt werden können. [24]
So lässt sich beispielsweise gut veranschaulichen, dass UV-Strahlung sogar bei nebligen und wolkigen Wetterbedingungen vorhanden ist und wie stark die Intensität bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen, wie etwa im Schatten, ist.
In einem weiteren Experiment kann die Wirkung unterschiedlicher Sonnenschutzfaktoren von Sonnencremes untersucht werden. Auch können Textilartikel wie Sonnenbrillen oder Kleidung im Hinblick auf Sonnenschutz überprüft und getestet werden. Im Dunkeln werden die Perlen recht schnell wieder farblos, sodass die Versuche beliebig oft wiederholt werden können. [24]
Quelle: http://www.wissenswertes.biz/uv-empfindliche-perlen-50-stuck.html
|
Die Wirkung
von Sonnenschutzmitteln kann auch mit Hilfe einer Zeitung und mehreren
Objektträgern untersucht werden, falls keine UV-Perlen zur Verfügung stehen. Die
Versuchsdurchführung dauert in diesem Fall jedoch deutlich länger.
Die Objektträger, welche gleichmäßig dünn mit Sonnenschutzmittel unterschiedlichen Lichtschutzfaktors bestrichen wurden, werden hierfür nebeneinander auf die Zeitung gelegt. Circa eine Woche muss das Zeitungspapier dann der Sonne ausgesetzt sein. Anschließend werden die Objektträger entfernt und der Vergilbungsgrad der Versuchsstellen kann verglichen werden. [25]
Die Objektträger, welche gleichmäßig dünn mit Sonnenschutzmittel unterschiedlichen Lichtschutzfaktors bestrichen wurden, werden hierfür nebeneinander auf die Zeitung gelegt. Circa eine Woche muss das Zeitungspapier dann der Sonne ausgesetzt sein. Anschließend werden die Objektträger entfernt und der Vergilbungsgrad der Versuchsstellen kann verglichen werden. [25]
Nun interessiert uns natürlich eure Meinung. Sind die vorgestellten Methoden sinnvoll? Sollten diese zu Hause, im Kindergarten oder in der (Grund)schule zum Einsatz kommen?
Auch bleibt die Frage offen, wer denn generell in der Verantwortung steht. Sind es die Eltern, die ihre Kinder eingecremt in die Schule schicken sollten oder sollte dies im Rahmen gemeinsamer Eincremezeiten in der Schule geschehen? Vor allem im Hinblick auf den Sportunterricht im Freien, den Aufenthalt auf dem Pausenhof oder bei Ausflügen wächst die Bedeutung der Frage.
Wie habt ihr Sonnenschutz in eurer Kindheit erlebt? Wie steht ihr heute zu diesem Thema und welche Ideen habt ihr zu Aufklärung und Umsetzung?
Wir sind sehr gespannt auf eure Meinungen und Ideen rund um das Thema!
Auch bleibt die Frage offen, wer denn generell in der Verantwortung steht. Sind es die Eltern, die ihre Kinder eingecremt in die Schule schicken sollten oder sollte dies im Rahmen gemeinsamer Eincremezeiten in der Schule geschehen? Vor allem im Hinblick auf den Sportunterricht im Freien, den Aufenthalt auf dem Pausenhof oder bei Ausflügen wächst die Bedeutung der Frage.
Wie habt ihr Sonnenschutz in eurer Kindheit erlebt? Wie steht ihr heute zu diesem Thema und welche Ideen habt ihr zu Aufklärung und Umsetzung?
Wir sind sehr gespannt auf eure Meinungen und Ideen rund um das Thema!
Referenzen:
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GD Gesellschaft für Dermopharmazie e.V. (URL): Ratgeber Sonnenschutz; URL: http://www.gd-online.de/german/veranstalt/images2009/GD_Ratgeber_Sonne_gesund_erleben.pdf, S. 24 [abgerufen am: 20.8.17].
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Reece, J.; Urry, L.; Cain, M.; Wasserman, S.; Minorsky, P.; Jackson, R. (2016): Campbell. Biologie. Hallbergmoos: Pearson (deutsche Ausgabe herausgegeben von Heinisch, J. J. & Paululat, A.). S. 1026 ff.
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Spitz, J.; Grant, W. (2014): Vitamin D – Das Sonnenhormon. Kompakt-Ratgeber: Warum Sonne für uns so wichtig ist. S. 17 ff..Murnau: Mankau Verlag./
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Unterricht Biologie. Visitenkarte Haut. Heft 292. Februar 2004, 28. Jahrgang, Karla Etschenberg (Hrsg.) S. 36 ff. /
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Experimentierset Sonnenschutz: Lehrmittelproduktion (URL): Sachunterricht – Naturphänomene; URL:
http://www.lehrmittel-produktion.de/LMP/detail.php?nr=864&rubric=Sachunterricht&PHPSESSID=5a46c569b52e6c8110d15a23fab32eeb;
[abgerufen am: 20.8.17].