Montag, 28. November 2016

Ernährungsmythen - und kein Ende!

Agricultural Research Service, Photo by Peggy Greb.

Sie sind einfach nicht tot zu kriegen - Ernährungsmythen, die aus wissenschaftlicher Sicht unhaltbar sind!
Auf beatyesterday.org sind eine Reihe von Ernährungsmythen zusammengestellt und grundlegende Informationen, warum es sich um nicht zutreffende Ansichten handelt...

Was halten Sie davon und welche Ernährungsmythen mit wissenschaftlicher Widerlegung kennen Sie noch?

Montag, 21. November 2016

Weiße Kügelchen - nur etwas für Optimisten?

Homöopathie – die sanfte Alternative zur Schulmedizin?

________________________________________________________________________________
Eine Mutter fährt mit ihrer Tochter Mia an einem Samstagabend in die Kinderklinik, da Mia über starke Bauchschmerzen und Krämpfe klagt.
Bereits eine Woche zuvor waren sie aus dem gleichen Grund beim Hausarzt, der ihr Tabletten verschrieben hat, die jedoch keine Wirkung zeigten.
Der Arzt im Krankenhaus kann ebenfalls keine konkrete Ursache ausmachen, verschreibt Magenschoner-Tabletten und verweist die Mutter an den Hausarzt mit dem Hinweis, eine Magenspiegelung durchführen zu lassen.
Diese ist, drei Wochen später, jedoch ohne Befund. Der Zustand der Tochter ohne Besserung.

Mia hat starke Schmerzen, ihre Mutter ist verzweifelt, die Ärzte ratlos.
Was nun?
_______________________________________________________________________________

Der menschliche Körper ist ein komplexes System, das für unzählige Krankheiten anfällig ist, welche behandelt werden müssen, da sich der Körper nicht immer selbst heilen kann.
Meistens geht man, wie Mias Mutter in dem Fallbeispiel, zum Hausarzt in der Hoffnung, eine Diagnose (durch Blutbild, Ultraschall- oder Röntgenaufnahmen) zu erhalten und mit der Schulmedizin behandelt zu werden. Dies geschieht häufig durch Arzneimittel wie Ibuprofen, Diclofenac, Pantoprazol, Ramipril oder wie die ganzen anderen meist verschriebenen Medikamente alle heißen (vgl. Langemak, 2012).
Doch was, wenn die Schulmedizin versagt? Aufgeben und mit den Symptomen leben? Keine wirklich angenehme Aussicht!



 Mias Mutter weiß nicht weiter. Bisher hat ihrer Tochter kein Arzt und kein Medikament weiterhelfen können. Von einer Bekannten hat sie den Tipp bekommen, mit Mia zu einem Homöopathen zu gehen. Da sie über Naturheilverfahren jedoch nichts weiß, informiert sie sich zu Beginn im Internet.

Homöopathie gilt als naturheilkundliche Therapieform. Sie zählt zu den sanften Heilmethoden, die erstmals im Jahr 1796 aufkam. Als Begründer gilt der Chemiker, Apotheker und Arzt Samuel Hahnemann, der sie durch Zufall im Selbstversuch entdeckte ( vgl. Homöopathisches Labo- ratorium1 ).

Ausgangspunkt der Homöopathie sind die Symptome einer Krankheit. Für Hahnemann waren sie nichts anderes als die Auseinandersetzung des Körpers eines Erkrankten mit der Krankheit. 
Aus diesem Grund stimulierte er die Symptome, um die Selbstheilungskräfte des Körpers zu unterstützen und nicht, wie in der Schulmedizin, die Symptome zu unterdrückten (vgl. Sommer 1996, S.5).

                                                   

                                                                  Hahnemann, 1755-1843


So lautet das Grundprinzip der Homöopathie „Ähnliches heilt Ähnliches“ (Similia similibus curentur). Dies bedeutet: ein Erkrankter wird mit dem Mittel behandelt, das bei einem

gesunden Menschen ähnliche Symptome hervorruft (vgl. Homöopathisches Laboratorium2 ).
In seinem Selbstversuch stellte Hahnemann fest, dass die Chinarinde, die ein gängiges Mittel gegen Malaria war, bei ihm selbst, dem Gesunden, ähnliche Symptome einer Malaria-Erkrankung hervorrief.
Dies bedeutet, dass eine Substanz, die bei einem gesunden Menschen Symptome einer Krankheit hervorruft, einen kranken Menschen, der gleiche oder ähnliche Symptome hat, heilen kann (vgl. Sommer 1996, S.5).


Mias Mama überlegt: das heißt, Mia bräuchte eine Substanz, die bei einem gesunden Menschen die gleichen Symptome hervorrufen würde wie bei Mia – Bauchschmerzen und Bauchkrämpfe.
Aber wie werden die Substanzen dosiert? Und aus was besteht so ein homöopathisches Mittel?



Es gibt drei verschiedene Arten von homöopathischen Mitteln: Tropfen, Tabletten und Globuli (Kügelchen).
All diesen Mitteln liegt immer eine speziell ausgewählte
Substanz zu Grunde. Beispiele hierfür wären
 
- Arnica – Bergwohlverleih
- Cimicifuga – Wanzenkraut
- Hypericum - Johanniskraut
- Pulsatilla – Wiesenküchenschelle

Auch giftige Substanzen können Grundlage eines
homöopathischen Mittels sein:

- Aconitum – blauer Eisenhut
- Arsenicum - Arsen
- Belladonna - Tollkirsche     

Damit giftige Substanzen keine Vergiftungserscheinungen hervorrufen, entwickelte Hahnemann die Potenzierung. Dies ist eine Methode der Verdünnung, bei der die Arznei-Substanz mit einem Wasser-Alkohol-Gemisch, Glycerin oder Milchzucker verdünnt (verschüttelt oder verrieben) wird (vgl. Lockie/Geddes 2003, S.15).

Damit giftige Substanzen keine Vergiftungserscheinungen hervorrufen, entwickelte Hahnemann die Potenzierung. Dies ist eine Methode der Verdünnung, bei der die Arznei-Substanz mit einem Wasser-Alkohol-Gemisch, Glycerin oder Milchzucker verdünnt (verschüttelt oder verrieben) wird (vgl. Lockie/Geddes 2003, S.15).
Durch diese Potenzierung wird verhindert, dass die Substanzen eine zu starke Reaktion auslösen, wie sie diese in Reinform hervorrufen würden.
Die Bezeichnung jedes homöopathischen Mittels setzt sich aus drei Komponenten zusammen: Wirkstoff, Buchstabe und Zahl.
Hierbei gibt der Buchstabe, der hinter jedem Wirkstoff steht, die Potenz, den Grad der Verdünnung, an.


Es gibt D-, C-, M- und LM- (bzw. Q-) Potenzen:
D bedeutet eine Verdünnung im Verhältnis 1:10,
C bedeutet eine Verdünnung im Verhältnis 1:100
M bedeutet eine Verdünnung im Verhältnis 1:1.000
LM bzw. Q bedeutet eine Verdünnung im Verhältnis 1:50.000

Die Zahl gibt die Häufigkeit der Potenzierung an.
Arnica D6 : Der Wirkstoff Arnica wurde 6 Mal im Verhältnis 1:10 (=D) potenziert.



„Aha!“, denkt sich Mias Mama „daraus bestehen also homöopathische Mittel!
Das klingt alles logisch und in sich schlüssig. Aber: woher weiß man, welche Potenz man braucht? Muss ich dafür mit Mia zu einem Homöopathen gehen?“


Viele homöopathische Arzneimittel können rezeptfrei in einer Apotheke gekauft werden. Jedoch ist es ratsam, mindestens ein Mal einen Homöopathen aufzusuchen, und sich nicht nur auf die Selbstmedikation zu verlassen. Nur ein ausgebildeter Homöopath mit Erfahrung kann eine detaillierte Erstanamnese erstellen.
„In der Homöopathie gibt es nicht die Krankheit, sondern immer nur den kranken Menschen“ (Homöopathisches Laboratorium3).
Bei der Erstanamnese geht es darum, durch eine ausführliche Befragung des Patienten, alle Symptome zu erfassen. Dabei ist es wichtig, die Gesamtheit des Patienten zu berücksichtigen: nicht nur das physische Krankheitsbild, sondern auch die psychischen Symptome werden erfasst, um das geeignete Arzneimittel auszuwählen.
Dabei können die Fragen in sehr unterschiedliche Richtungen gehen: der Homöopath fragt den Patienten nach seinen Gemütsregungen, nach Eifersucht, nach Rachsucht, ebenso wie nach der Qualität der körperlichen Symptome, ob es ein hämmernder, stechender oder pulsierender Schmerz ist. Auch die Umwelteinflüsse können auf die auftretenden Symptome einen großen Einfluss haben. So ist es ebenfalls wichtig herauszufinden, wie der Körper auf Ruhe und Bewegung, auf Kälte und Wärme oder auf Berührungen und Druck reagiert.
Ebenso wichtig sind mögliche Ereignisse, die Auslöser der Symptome sein könnten – ein Sturz, eine Gehirnerschütterung, körperliche Anstrengung oder aber auch Trauer, Ärger oder Demütigung können Auslöser sein.
Genau hier liegt der große Unterschied zur Schulmedizin. Während in der Schulmedizin die typischen Symptome einer Krankheit im Vordergrund stehen, sind in der Homöopathie die individuellen Symptome des Patienten von besonders großer Bedeutung (vgl. Homöopathisches Laboratorium3).

„Hat der Therapeut alle Symptome, Modalitäten und die persönliche Krankheitsgeschichte des Patienten erfasst, geht es nun darum, das passende Mittel in der passenden Potenz und Dosierung zu finden“ (Homöopathisches Laboratorium3).

Dabei hilft das sogenannte Beschwerde-Register oder auch Krankheitssymptome-Register.
So gibt es zum Beispiel bei „Nasenbluten“ folgende Auswahlmöglichkeiten:

Nasenbluten
  • ·        mit hellrotem Blut             è Ferrum phosphoricum
  •        durch Verletzung               è Arnica
  •        bei häufigem Nasebluten; mit dunklem Blut             è Hamamelis
  •        bei häufigem Nasenbluten; mit hellrotem Blut         è Phosphor

    (vgl. Sommer 1996, S.61)
                 
_____________________________________________________________________________
Mias Mama findet bei „Bauchschmerzen“ im Beschwerde-Register folgende Möglichkeiten:

Bauchschmerzen
  • ·       Nahrung liegt wie ein Stein im Magen; krampfartige Schmerzen

                 Verschlimmerung: durch jede Bewegung
                 Verbesserung: in Ruhe, durch Stillliegen                                    è Bryonia
·      
  •             der Bauch  ist nach der kleinsten Mahlzeit aufgetrieben,

                Bauchschmerzen gehen mit starken Blähungen einher            è Lycopodium
·      
  •             krampfartige Bauchschmerzen mit Blähungen oder 
                Verstopfung,vor allem nach Kaffee-,Nikotin- oder Alkoholgenuss          è Nux vomica
·     
  •            plötzliche, heftige und krampfartige Bauchschmerzen

              Verbesserung: durch Zusammenkrümmen oder Rückwärts-
              beugen des Oberkörpers                                                                       è Belladonna
·     
  •         nervöse, krampfartige Bauchschmerzen (bei Aufregung 
            oder Examensangst)                                                                          è Argentum nitricum
                                                                                                  
                                                                                                                          (vgl. Sommer 1996, S.28)


Mias Bauchschmerzen treten plötzlich auf, nicht erst nach dem Essen. Sie sind krampfartig und immer sehr stark. Wenn Mia sich hinlegt, werden sie ein wenig besser. Somit passt die Beschreibung Nr.4 am besten zu Mia und das passende homöopathische Mittel ist Belladonna.

Es können auch mehrere homöopathische Mittel miteinander kombiniert werden. Jedoch sollte zwischen der Einnahme zweier unterschiedlicher Mittel ca. eine halbe Stunde Abstand sein. Ebenso können homöopathische Mittel zu herkömmlichen Medikamenten oft eine sinnvolle Ergänzung sein. Hierfür sollte aber auf jeden Fall eine Absprache mit dem Hausarzt stattfinden (vgl. Sommer 1996, S.13).

Mias Mama ist sich unsicher. Ist das wirklich das richtige Mittel? Kann etwas passieren, wenn es das Falsche ist? Muss ich irgendetwas beachten, wenn Mia das Mittel einnimmt? Dürfen Kinder überhaupt homöopathische Mittel nehmen?
______________________________________________________________________________


Die meisten homöopathischen Mittel sind für Kinder unbedenklich. Auf Tropfen sollte jedoch, aufgrund des Alkoholgehaltes, verzichtet werden. Besonders geeignet sind die Globuli-Kügelchen, da sie durch den Milchzucker, aus dem sie hergestellt werden, einen süßlichen Geschmack haben.
Die Dosierung bei Kindern ist jedoch anders als bei Erwachsenen. Hierfür ist es ratsam, die Packungsbeilage sorgfältig zu lesen oder den Homöopathen um Rat zu fragen (vgl. Sommer 1996, S.13). Ein grober Richtwert bei Kindern (7 bis 13 Jahre) sind 5 Globuli-Kügelchen. Im Vergleich dazu ist die meist empfohlene Menge bei einem Erwachsenen 5-10 Globuli-Kügelchen (vgl. Sommer 1996, S.9).

Die meisten homöopathischen Mittel, abgesehen von denen, deren Grundlagesubstanzen giftig sind, sind ungefährlich. Daher ist bei Einnahme eines falschen Mittels nichts zu befürchten, jedoch wird das Arzneimittel auch nicht helfen. Tritt nach längerer Zeit keine Besserung ein, sollte anhand der Symptome noch ein Mal überprüft werden, welches homöopathische Mittel zu wählen ist (vgl. Sommer 1996, S.11).

Grundsätzlich gilt: „Je akuter die Beschwerden, desto schneller der Wirkungseintritt“ (Homöopathisches Laboratorium4).
Da alle Mittel durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) behördlich überprüft werden müssen, sind homöopathische Arzneimittel unbedenklich (vgl. Homöopathisches Laboratorium5).


Bei der Einnahme müssen jedoch einige Dinge beachtet werden:
Homöopathische Mittel werden über die Mundschleimhaut aufgenommen. Deshalb sollten die Mittel mindestens eine Minute im Mund behalten bzw. die Globuli und Tabletten im Mund zergehen lassen werden.
Damit die Mundschleimhäute frei sind, sollte die Einnahme eines Homöopathikums nicht unmittelbar vor oder nach dem Essen, Trinken, Rauchen oder Zähneputzen erfolgen. Gut wären mindestens 30 Minuten Abstand zwischen Essen und Trinken oder Zähneputzen und der Einnahme homöopathischer Mittel. Alles andere könnte die Wirkung hemmen (vgl. Sommer 1996, S.9).
Es wird geraten, bei der Verwendung von Hochpotenzen auf ätherische Öle komplett zu verzichten (vgl. Homöopathisches Laboratorium4). Deshalb wird häufig empfohlen, eine Zahnpasta ohne Menthol, das in den ätherischen Ölen der Mentha-Pflanze vorkommt, zu verzichten.

________________________________________________________________________________
Mias Mama war mit Mia bei einem Homöopathen, der ihr Belladonna verschrieben hat. In der Apotheke holten sie das Arzneimittel ab und Mia nahm es zu Hause ein.

Einige Krankenkassen haben homöopathische Arzneimittel in ihren Leistungskatalog mit aufgenommen und erstatten die Kosten. Jedoch gibt es für diese Erstattungsobergrenzen, die Kassen übernehmen die Kosten nur bis zu einem bestimmten Betrag. Dies geht oft mit einer Eigenbeteiligung einher (vgl. Bundesverband der Arzneimittelhersteller e.V.1). Deshalb ist es ratsam, sich mit seiner Krankenkasse direkt in Verbindung zu setzen.

Doch auch nach der Einnahme des Homöopathikums es geht Mia nicht besser, im Gegenteil – ihre Mama hat das Gefühl, es geht ihr schlechter. Kann das sein?
Sie ist am zweifeln. Ist die Wirksamkeit der Homöopathie jemals bewiesen worden?  
_________________________________________________________________________________

Gelegentlich kommt es bei Einnahme eines Homöopathikums zu einer Verschlimmerung der Krankheitssymptome, Erstverschlimmerung oder auch Erstreaktion genannt. Diese Erstreaktion ist ein positives Zeichen und bedeutet, dass das richtige Arzneimittel gewählt wurde. Sie klingt in der Regel nach wenigen Stunden wieder ab und geht in den Besserungsprozess über. Homöopathie ist eine aktive Hilfe zur Selbsthilfe des Körpers. Die Erstreaktion ist somit ein Zeichen dafür, dass die körpereigenen Abwehrkräfte angeregt werden (vgl. Lockie/Geddes 2003, S.16) (vgl. Homöopathisches Laboratorium6). Eine Erstreaktion kann, muss jedoch nicht auftreten.

Natürlich ist es nicht einfach, die Wirksamkeit der Homöopathie in einer klinischen Forschung ein für alle mal zu beweisen, da die homöopathische Therapie jeden Menschen individuell, und nicht die Krankheit an sich behandelt. „Deshalb lässt sich eine rein krankheitsbezogene klinische Studie in der Homöopathie nicht realisieren“ (Bundesverband der Arzneimittelhersteller e.V.2).  
Jedoch gibt es ausführlich dokumentierte und publizierte Anwendungserfahrungen im Vorher- und Nachher- Vergleich über die Wirksamkeit homöopathischer Mittel (vgl. Bundesverband der Arzneimittelhersteller e.V.2).

Entgegen vieler kritischen Stimmen die behaupten, es gäbe keine sogenannte klinischen Studien zur Wirksamkeit der Homöopathie, existieren ca. 300 von ihnen. Natürlich ist das,
im Vergleich zu klinischen Studien von konventionellen Therapieformen, nur eine kleine Zahl.
Trotzdem darf nicht übersehen werden, dass die meisten Studien positive Ergebnisse im Bezug auf die Wirksamkeit homöopathischer Mittel belegen.
Die Forschung beschäftigt sich immer weiter mit der Homöopathie, mit dem Ziel, Fragen über das Wirkungsprinzip homöopathischer Arzneimittel zu beantworten. Hierbei gibt es verschiedene Erklärungsmodelle und Theorien, eine davon ist im Rahmen der Nano- Forschung entstanden: es wurde nachgewiesen, dass sich „ab einer bestimmten Verdünnungsstufe eine relative konstante  Konzentration des Ausgangsmaterials in Form von Nanopartikeln (....) einstellt, was für ein stoffliches Wirkprinzip spricht“ (vgl. Bundesverband der Arzneimittelhersteller e.V.2).

In eine ähnliche Richtung erkundet die experimentelle Forschung das Ähnlichkeitsprinzip, angeleitet von den beiden Grundlagenforschern Roeland van Wijk und Fred A. C. Wiegant.
Sie führten Forschungen an Zellkulturen durch, die durch verschiedene Zellgifte wie Arsen oder Cadmium geschädigt wurden. Gemessen wurde die Konzentration der Stress-Proteine, welche die Zellen auf Grund der Schädigung produzierten.
Wijk und Wiegant konnten zeigen, dass sich die geschädigten Zellen schneller erholten, wenn sie erneut mit der schädigenden Substanz in abgeschwächter Konzentration in Berührung kamen (verdünntes Arsen bzw. verdünntes Cadmium). „Diese Versuche liefern erste Hinweise, wie sich das Ähnlichkeitsprinzip präklinisch (am Zellmodell) erforschen bzw. physiologisch (bezüglich der biologischen Vorgänge) verstehen lässt“ (Bundesverband der Arzneimittelhersteller e.V.2).


Homöopathie-Gegner lassen sich von diesen Ergebnissen jedoch nicht beeindrucken. Sie sind der Ansicht, Homöopathie sei Placebo-Medizin, ohne jegliche Wirkung.
Dies versuchten sie mit der Aktion „1023 – There is nothing in it“ zu beweisen. Homöopathie- Gegner versammelten sich in Australien, Kanada und England vor den Türen von Apotheken und nahmen jeder eine Überdosis an homöopathischen Arzneimitteln (vgl. Sein.de ).
Auch gibt es diverse Internet-Foren in denen sich Homöopathie-Gegner gegenseitig bestärken.
Sie sind sich sicher: Homöopathie ist nichts als Hokus Pokus und zieht den Leuten das Geld aus der Tasche!


Das einzig Wahre, das den Menschen bei Krankheit helfen kann, ist und bleibt die klassische
Schulmedizin und ihre Medikamente, hergestellt aus chemischen Wirkstoffen.

Hierbei berufen sie sich darauf, dass die Homöopathie keine evidenzbasierte Medizin ist.
Denn nur Heilmethoden, die sich ganz auf randomisierte, doppelblind kontrollierte Studien stützen, haben in der Wissenschaft einen festen Platz verdient und kann man Glauben schenken. Denn nur deren Wirkung wurde wissenschaftlich nachgewiesen.
Wenn von Wirkung gesprochen wird, ist der biochemische Effekt eines Arzneimittels auf den Stoffkreislauf des Patienten gemeint, deren Auswirkungen stichhaltig überprüft und wahrgenommen werden können (vgl. Weymayr/Heißmann 2012, S.10). Dies ist bei der Homöopathie jedoch nicht der Fall.
Und trotz allem, ohne dass die Homöopathie wissenschaftlich fundierte Ergebnisse liefert, hat sich die Zahl der Ärzte, die mit einer Zusatzbezeichnung „Homöopathie“ registriert sind, vom Jahr 1994 bis hin zum Jahr 2000 fast verdoppelt. Davon waren rund 80% niedergelassene Ärzte, 20% praktizierten in Kliniken (vgl. Robert Koch-Institut 2002, Heft 9).
Wenn also sogar Mediziner, die eine fundierte allgemeinmedizinische Ausbildung genossen haben, auf den Homöopathie-Zug aufspringen, kann man ihr dann nicht vielleicht doch Vertrauen schenken?
Denn auch laut CGM-Gesundheitsmonitor aus dem Jahr 2010 hat von 440 Ärzten jeder zweite in Deutschland niedergelassene Arzt häufig oder gelegentlich Homöopathie seinen Patienten als Möglichkeit angeboten (vgl. Weymayr/Heißmann 2012, S.17). In diesem Fall wird von Gelegenheitshomöopathie gesprochen. Wollen sich diese Ärzte nur selbst absichern?

Weymayr und Heißmann schlussfolgern: „Ein homöopathischer Arzt ist also in der denkbar günstigen Position, dass ein Versagen seiner Therapie für den Patienten nicht erfahrbar ist, ein „Erfolg“ dagegen schon: Geht es dem Kranken nach der Behandlung besser, kann der Arzt das als Beweis für die Wirksamkeit der Homöopathie ausgeben. Geht es dem Patienten nach seiner Behandlung nicht besser, spricht das keinesfalls für die Unfähigkeit des Arztes oder gar für die Unwirksamkeit der Homöopathie, weil er sich darauf berufen kann, dass das richtige Mittel noch nicht gefunden wurde oder der Patient allopathisch verdorben ist.“ (S.47).


Wie zu erkennen ist, ist die Homöopathie ein Thema mit stark kontroversen Ansichten, die sich ohne statistische Daten durch randomisierte doppelblind kontrollierte Studien nicht vereinen lassen.
Wohin das Ganze führt, bleibt nur abzuwarten.


_________________________________________________________________________________
In Mias Fall hat das Homöopathikum seine Wirkung gezeigt. Mia wird nicht mehr von Bauchkrämpfen und Übelkeit geplagt.
Mias Mutter steht der Homöopathie nun offen gegenüber und empfiehlt sie, gegebenenfalls, auch Freunden und Bekannten weiter.
_________________________________________________________________________________

Viele Menschen kennen den Begriff Homöopathie, wissen jedoch nicht, was genau sich dahinter verbirgt. Ist es, wie böse Zungen behaupten, wirklich nur Hokus Pokus? Oder steckt vielleicht doch mehr dahinter und kann helfen, wenn die Schulmedizin keinen Ausweg mehr sieht?
Auf Meinungen zu diesem doch recht polarisierenden Thema bin ich sehr gespannt!


Bundesverband der Arzneimittelhersteller e.V.1 :  Dr. Martin Weiser (o.J.): http://www.homoeopathie-entdecken.de/homoeopathische-arzneimittel-erstattung-durch-krankenkassen/ (eingesehen am 24.02.2016, 16:12 Uhr)

Bundesverband der Arzneimittelhersteller e.V.2 : Dr. Martin Weiser (o.J.): http://www.homoeopathie-entdecken.de/homoeopathie-forschung/ (eingesehen am 24.02.2016, 16:19 Uhr)

Homöopathisches Laboratorium1. Alexander Pflüger GmbH & Co. KG. (o.J.):

Homöopathisches Laboratorium2. Alexander Pflüger GmbH & Co. KG. (o.J.):
http://www.homoeopathie.de (eingesehen am 28.02.2016, 15:27)

Homöopathisches Laboratorium. Alexander Pflüger GmbH & Co. KG (o.J.):

Homöopathisches Laboratorium4 . Alexander Pflüger GmbH & Co. KG (o.J.):

Homöopathisches Laboratorium5 . Alexander Pflüger GmbH & Co. KG (o.J.):
http://www.homoeopathie-entdecken.de/homoeopathische-arzneimittel-wirksamkeit-und-unbedenklichkeit/  (eingesehen am 06.03.2016, 14:36 Uhr)

Homöopathisches Laboratorium6 . Alexander Pflüger GmbH & Co. KG (o.J.):
http://www.homoeopathie.de/chancen-und-grenzen-der-homoeopathie (eingesehen am 24.02.2016, 15:47)

Langemak, Shari (2012) in: Die Welt online. http://www.welt.de/gesundheit/article108595
998/Das-sind-die-Lieblingsmedikamente-der-Deutschen.html
(eingesehen am 28.02.2016, 17:08 Uhr)

Lockie, Andrew, Dr.; Geddes, Nicola, Dr. (2003). Das große Hausbuch der Heilverfahren bei häufig vorkommenden Erkrankungen – Prinzipien und Praxis der Behandlung. München: BLV Verlagsgesellschaft mbH.

Robert Koch-Institut in Zusammenarbeit mit dem Statistischen Bundesamt (2002). Inanspruchnahme Alternativer Methoden in der Medizin. Heft 9. Berlin: Verlag Robert Koch-Institut.


Sommer, Sven (1996). GU Kompass – Homöopathie für den Hausgebraucht: die homöopathisch Behandlung alltäglicher Beschwerden und Erkrankungen. München: Gräfe und Unzer Verlag GmbH.

Weymayr, Christian; Heißmann, Nicole (2012): Die Homöopathie-Lüge: So gefährlich ist die Lehre von den weißen Kügelchen. München: Piper Verlag GmbH.