Montag, 20. März 2023

Sonnencreme - Freund und Helfer oder doch krebserregend?





Sonnencreme - Freund und Helfer oder doch krebserregend?


Jeder kennt sie: Die Sonne. Die einen lieben sie und baden regelrecht in der Sonne, andere wiederum schwitzen sich zu Tode. 


Die Sonne ist etwa 150 Millionen km von der Erde entfernt. Als Energiequelle nutzt die Sonne die Kernfusion. Diese Energie wird abgestrahlt. Das Licht der Sonnenstrahlung erreicht unsere Erde bereits in 8 Minuten. Aber nur ein kleiner Bruchteil kommt an der Lufthülle der Erde an und ein weiterer Teil wird an dieser Hülle reflektiert und zurück ins All zurückgestrahlt. 

Es gibt verschiedene Arten von Strahlen. Zum Einen die Ultraviolett (UV)-Strahlung, auch optische Strahlen genannt. Dies kann man wiederum in UV-A, UV-B und UV-C-Strahlung unterscheiden. Die UV-A-Strahlung hat eine Wellenlänge von 315 bis 380 nm und ist somit im langwelligen Bereich. UV-B ist im Bereich 280-315 nm und im Bereich 200-280 nm befindet sich die UV-C-Strahlung. Wie tief diese Strahlung in die Haut eindringt, man spricht hier von der Durchdringungsfähigkeit, ist abhängig von der Wellenlänge. Sie nimmt im Bereich des ultravioletten und sichtbaren Lichts proportional zur Wellenlänge zu. UV-B-Strahlen haben eine Eindringtiefe von 50-100 μm. Die UV-A-Strahlen sind langwelliger und durchdringen dadurch bereits 0,5-5 mm der Haut. Daraus lässt sich schließen, dass die verschiedenen Strahlen auch unterschiedliche Wirkungen auf die Haut haben. 


Die Gefahr durch die Sonne


Augen

Die Sonne bzw. genauer die UV-Strahlung stellt für die Augen ein erhöhtes Gesundheitsrisiko dar. Je mehr und je öfter das Auge UV-Strahlen ausgesetzt wird, desto höher ist das Risiko, eine Augenkrankheit wie bspw. den grauen Star zu entwickeln. Außerdem können in extremen Fällen sogar die Horn- und Bindehaut im Auge verbrennen, ähnlich einem Sonnenbrand der Haut. Besonders hoch ist diese Gefahr, wenn das Sonnenlicht zusätzlich von der Umgebung reflektiert wird, beispielsweise, wenn Schnee liegt. Die sogenannte Schneeblindheit bzw. Photokeratitis kann sehr schmerzhaft sein und muss in schweren Fällen von einem Augenarzt behandelt werden.


Haut

Die Folge eines zu langen Aufenthalts in der Sonne hat wohl jeder schon einmal erlebt. Bei einem Sonnenbrand handelt es sich um eine Verbrennung der Haut 1. Grades. Die intensive Rötung der Haut kann sehr schmerzhaft sein und braucht in der Regel eine Weile, um wieder abzuheilen. Für den Sonnenbrand sind UV-B-Strahlen verantwortlich.

Eine weitere Nebenwirkung von zu viel Sonneneinstrahlung ist die vorschnelle Alterung der Haut. Dringt die UV-A-Strahlung in die Epidermis ein, so bilden sich dort freie Radikale, die die Kollagenfasern angreifen. Dies bedeutet den Verlust der Elastizität und der Spannkraft der Haut. So trocknet die Haut schneller aus und das fördert wiederum die Entstehung von Falten. 





Abbildung: Ein Trucker-Fahrer setzte seine linke Gesichtshälfte täglich mehrere Stunden dem Sonnenlicht ungeschützt aus. Als Folge ist seine linke Gesichtshälfte deutlich mehr gealtert als die Rechte. 


Die wohl schlimmste Auswirkung von zu intensivem Sonnenbaden ist die Entstehung von Hautkrebs. Hierbei wird zwischen Karzinom und Melanom unterschieden. Ein Melanom ist schwerwiegender als ein Karzinom. Die Sonne ist für mehr als 65% der Hautmelanome verantwortlich.


Natürliche Abwehrmechanismen der Haut

Ein natürlicher Schutz unserer Haut gegen die UV-Einstrahlung ist das Melanin. Melanin ist ein dunkles Pigment und wird von den Melanozyten hergestellt. Wird die Haut über einige Zeit der Sonne ausgesetzt, wird das Melanin in die oberen Schichten der Epidermis eingelagert und bildet so eine Schutzbarriere.


Der Eigenschutz der Haut gegen die Sonne hält bei jedem unterschiedlich lange. Menschen mit heller Haut reagieren dabei empfindlicher auf direkte Sonneneinstrahlung als Menschen mit dunkler Haut. In der Wissenschaft unterscheidet man zwischen sechs Hauttypen. Die meisten Menschen in Mitteleuropa gehören zu Typ 2 oder 3, was bedeutet, dass sie sich 20-30 Minuten intensiver UV-Strahlung aussetzen können, bevor die Haut Schaden nimmt. Besonders empfindlich ist allerdings die Haut von Kleinkindern und muss deshalb besonders gut vor der Sonne geschützt werden.

Abbildung: Hauttypen 


Warum die Sonne aber wichtig für uns ist

Jedem ist bekannt, dass man über die Sonne Vitamin D aufnehmen kann. Der Körper produziert dieses Vitamin selber in der Haut mithilfe des ultravioletten Anteils in der Sonnenstrahlung. Dies benötigt der Körper für die Knochen- und Zahnbildung, da Vitamin D eine wichtige Rolle beim Kalzium- und Phosphatstoffwechsel spielt. Eine ausreichende Vitamin D - Versorgung ist also sehr wichtig, um beispielsweise Rachitis bei Kindern oder Knochenerweichung bei Erwachsenen zu verhindern. Bei älteren Menschen kann so das Sturz- und Frakturrisiko verringert werden. Zudem gibt es die Annahmen, dass Vitamin D eine wichtige Rolle bei Herzkreislauf- und Krebserkrankungen, neurologischen Erkrankungen, Autoimmunerkrankungen und Infektionen spielen könnten. 


Wie kann ich mich richtig vor der Sonne schützen? 


Sonnencreme:


Sonnencreme ist eine Möglichkeit, die Haut vor Sonnenbrand und damit vor Hautkrebs zu schützen. Sie verhindert, dass man einen Sonnenbrand bekommt. Dabei gilt, dass teurer nicht gleich besser ist. Häufig bieten auch günstige Produkte einen sehr guten Schutz.


Lichtschutzfaktor, was ist das?

Der Lichtschutzfaktor bzw. abgekürzt LSF gibt an, wie lange man sich mit Verwendung von Sonnencreme in der direkten Sonne aufhalten kann, ohne einen Sonnenbrand zu erhalten. Aber Achtung: auch dieser Schutz variiert je nach Hauttyp! Als Faustregel kann man die Eigenschutzzeit der Haut mit dem Lichtschutzfaktor der verwendeten Sonnencreme multiplizieren. Eine Person mit dem Hauttyp 1 hat eine Eigenschutzzeit von 10 Minuten. Das bedeutet, mit einem Lichtschutzfaktor von 30 könnte diese Person sich 300 Minuten (10 × 30) in der Sonne aufhalten, ohne Schaden zu nehmen. Expert*innen raten allerdings dazu, nur 60% dieser Zeit auszunutzen und sich dann erneut einzucremen.

Abbildung: Berechnung der Zeit, die man geschützt in der Sonne verbringen kann


Wie funktioniert die Sonnencreme?

Sonnencreme unterscheidet sich nicht nur im Lichtschutzfaktor, sondern auch in der Art des UV-Filters. Es gibt chemische und mineralische Filter, bzw. eine Kombination aus beiden.

Chemische Filter wandeln die UV-Strahlung auf der Haut in Wärme um. Hierfür ziehen sie in die Haut ein, was Hautirritationen zur Folge haben kann. Teilweise werden sogar hauteigene Enzyme angegriffen. Die chemischen Filter sind nicht photostabil und zerfallen unter Lichteinfluss.

Mineralische Filter dagegen arbeiten physikalisch. Sie enthalten bspw. Titandioxid oder Zinkoxid. Diese Sonnenfilter ziehen nicht ein, sondern bleiben auf der Hautoberfläche. Hier streuen und reflektieren sie die Sonnenstrahlen und verhindern so, dass die UV-Strahlung in die Haut gerät. Der Nachteil ist, dass diese Art von Sonnencreme einen weißen Film auf der Haut hinterlassen.

Sonnencreme-Mythen:

  1. Vorgebräunt sein, schützt vor Sonnenbrand.

Stimmt bedingt. Vorgebräunt sein entspricht ungefähr dem LSF 4.

  1. Im Wasser bekommt man keinen Sonnenbrand.

Falsch. Wasser schützt nur geringfügig bzw. durch die Reflexion kann man sogar noch mehr Strahlung ausgesetzt sein.

  1. Wenn einem nicht heiß ist, bekommt man auch keinen Sonnenbrand.

Falsch. Man kann UV-Strahlung nicht auf der Haut spüren.

  1. Wenn es bewölkt ist, ist das Sonnenbrand-Risiko gering.

Falsch. 80% der UV-Strahlung durchdringt leichte Bewölkung.




  1. Im Winter ist UV-Strahlung nicht so gefährlich, weil die Sonne weniger Kraft hat.

Stimmt bedingt. Die UV-Strahlung ist tatsächlich geringer, aber die Schnee-Reflexion kann sie intensivieren, wodurch man auch im Winter einen Sonnenbrand bekommen kann.

(Quelle: Galileo)


Ist Sonnencreme krebserregend?


Sonnencreme steht schon seit einiger Zeit im Verdacht krebserregende Stoffe zu enthalten. Die verschiedenen Studien und Artikel widersprechen sich allerdings zu diesem Thema.
Besonders in der Kritik stehen abgelaufene Sonnencremes mit dem UV-Filter Octorylen. Denn dieser wandelt sich mit der Zeit eventuell in den Stoff Benzophenon um. Dass Benzophenom wirklich krebserregend ist, ist noch nicht eindeutig erwiesen.

Trotzdem sollte auf Sonnencremes mit Octorylen verzichtet werden bzw. abgelaufene Sonnencremes sollten immer entsorgt werden. Bei den meisten Produkten ist eine konkretes Ablaufdatum im Tubenpfalz bzw. auf dem Boden angegeben. Teilweise findet man auch ein Bild von einem geöffneten Mini-Cremetöpfchen mit einer Zahl. Diese Zahl gibt an, wie viele Monate die geöffnete Creme mindestens haltbar ist. Meistens sind es zwölf Monate, bei manchen Produkten aber auch nur sechs Monate.



Schadet Sonnencreme der Umwelt?


Es gibt einige Studien, die zeigen, dass Sonnencreme schädlich für die Umwelt ist. Chemische Filter und Nanopartikel schädigen Lebewesen, die im Wasser leben. Der Inselstaat Palau und der US-Bundesstaat Hawaii haben sogar schon einige chemische UV-Filter und Sonnencremes mit Nanopartikeln verboten. Denn diese stehen im Verdacht die Korallen zu schädigen. Chemische UV-Filter konnten bereits in Algen, Plankton, Wasserflöhen und sogar in den Eiern verschiedener Vogelarten nachgewiesen werden.

Unmengen an Sonnencreme geraten jährlich durch uns Menschen in die Umwelt. Allein in den Korallen-Riffen sind es geschätzt 6.000 Tonnen Sonnencreme, die pro Jahr ins Wasser gelangen. (Quelle: Galileo)


Zum Abschluss unseres Blogbeitrags folgen Tipps, wie man sich anderweitig vor der Sonne schützen kann: 


Vielen lieben Dank für eure Zeit diesen Blogbeitrag zu lesen! 


Liebe Grüße 

Lisa und Friederike 



Quellen:

https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/bewusst-leben/sonne-und-freizeit/sonnenschutz.html

Reichrath, Jörg (2021) : Sonne - die Dosis macht’s. Hautkrebs vermeiden, Vitamin-D-Mangel vorbeugen. Springer-Verlag-GmbH https://link.springer.com/content/pdf/10.1007/978-3-662-62612-2.pdf 


https://www.tk.de/techniker/magazin/reisen/reisen-ohne-risiko/schneeblindheit-2009196?tkcm=aaus


https://www.cocooncenter.de/magazin/die-gefahren-der-sonne-warum-und-wie-muss-man-sich-schutzen.html


https://www.galileo.tv/life/so-findest-du-die-beste-sonnencreme-und-den-richtigen-lichtschutzfaktor/ 


Bundesamt für Gesundheit BAG (2021): Vitamin D und Sonnenstrahlung; Faktenblatt Vitamin D und Sonnenstrahlung - BAGhttps://www.bag.admin.ch › dokumente › str › nis


https://www.bfs.de/DE/themen/opt/uv/schutz/augen/augen_node.html;jsessionid=00C93ED38509E280AA68379F1E52931F.2_cid374


https://www.bfs.de/DE/themen/opt/uv/schutz/kleidung/kleidung.html



Abbildungen: 

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Dienstag, 14. März 2023

Digital Detox – Verzicht auf Smartphone, Tablet und Co.

Ob YouTube, E-Mail, Wikipedia, TikTok oder Dating Apps, das Internet gehört heute zum Alltag wie das Essen und Schlafen. Wir verbringen Stunden damit, auf unseren Smartphones zu scrollen, Musik zu hören, Serien zu schauen oder online einzukaufen. Obwohl diese Technologie uns viele Vorteile bietet und unser Leben einfacher macht, können sie auch eine überwältigende und eine ständige Ablenkung darstellen.  

Gerade in den letzten Jahren nimmt die Nutzung digitaler Medien deutlich zu. Die JIM-Studie 2022 kam zu dem Ergebnis, dass 92 Prozent der Zwölf- bis 19-Jährigen das Smartphone jeden Tag nutzen und 84 Prozent täglich online sind (vgl. JIM-Studie 2022, S. 16).  Mit steigendem Alter nimmt auch die Nutzungszeit des Internets deutlich zu. So verbringen Zwölf- bis 13-Jährige durchschnittlich 176 Min. im Netz, während 18- 19- Jährige schon fast vier Stunden (233 Min.) in ihrer Freizeit online sind (vgl. JIM-Studie 2022, S. 26).

Der exzessive Konsum digitaler Medien kann dabei zu einer Suchtproblematik führen. Daten einer BZgA- Repräsentativbefragung zeigen, dass rund acht Prozent der 12- bis 17-Jährigen von einer computerspiel- oder internetbezogenen Störung betroffen sind, Tendenz steigend. Deswegen kann ein zeitweiliger Verzicht auf digitale Medien für Risiken einer exzessiven Nutzung sensibilisieren und der Entwicklung einer Suchproblematik vorbeugen. Medienfreie Zeit hilft auch die Konzentration zu verbessern, sowie Schlafstörungen und Stressgefühle zu reduzieren (vgl. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung , 2021).


Digital Detox, also „digitale Entgiftung“ ist die Gegenbewegung zur ständigen Vernetzung und Erreichbarkeit. Seinen Ursprung hat der Trend in den USA, im Silicon Valley. Dort verzichten Teilnehmer von Digital Detox-Kuren in einem festgelegten Zeitraum völlig auf elektronische Medien. Das heißt für eine Woche kein Smartphone, kein Tablet, kein Laptop, kein Internet etc. (vgl. Lange, 2021). Stattdessen wird ein Alternativprogramm angeboten, welches aus Ruhe und Entspannung bestehen soll, in welchem man einfach mal nicht für alle immer erreichbar ist, sondern sich auf das Gegenwärtige einlässt, Menschen begegnet und Gespräche führt ohne einen routinierten Blick auf das Smartphone zu werfen (vgl. Schulte, 2018).

Auch im Alltag lassen sich Tipps und Tricks einbauen, die den zeitweiligen Verzicht auf elektronischen Medien einfacher machen:

  1. Es hilft Phasen festzulegen, in denen die elektronischen Medien ausgeschaltet bleiben, beispielsweise nach 21 Uhr, um zur Ruhe zu kommen oder direkt nach dem Aufstehen, um stressfrei in den Tag starten zu können.
  2. Auch können bestimmte Orte zu Tabuzonen erklärt werden, wie das Auto, die U-Bahn, das Schlafzimmer oder der Esstisch (vgl. Hamberger, 2022).
  3. Entsprechende Apps können ebenfalls helfen, beispielsweise den Smartphonegebrauch einzuschränken. "Quality Time" und "Offtime" zeichnen auf, wie häufig der Nutzer sein Smartphone aktiviert und was er damit macht. Am Ende des Tages erhält der Nutzer eine Bilanz mit der heutigen Nutzungszeit und wie oft der Bildschirm am Tag entsperrt wurde. Diese Apps sind Mittel zur Selbsterkenntnis und können der erste Schritt zur digitalen Entgiftung sein (vgl. Hummel, 2017).
  4. Alle Apps inkludieren Push-Nachrichten. Gefällt jemand dein Instagram-Beitrag oder schreibt eine Nachricht, vibriert oder klingelt es und das jeweilige App-Symbol leuchtet auf. Es hilft diese entsprechenden Funktionen stumm zu schalten oder zu deaktivieren. Alternativ kann auch das Smartphone komplett ausgeschaltet werden (vgl. Hamberger, 2022).
  5.  Ein Smartphone vereint viele unterschiedliche Funktionen und ist so unentbehrlich geworden, weil es in allen Lebenslagen weiterhilft. So fungiert es beispielsweise auch als Wecker am Morgen und verleitet dadurch dazu, nachdem der Alarm abgeschaltet wurde, noch kurz auf WhatsApp oder Instagram zu gehen. Wer sich schwer tut diese Gewohnheitsweisen zu verändern, kann auf einen analogen Wecker zurückgreifen, um morgens nicht in Versuchung zu geraten (vgl. Hamberger, 2022).

Weitere hilfreiche Informationen, Tipps und Anregungen rund um das Thema „Digital Detox“ für  Jugendliche bietet die BZgA-Kampagne „Ins Netz gehen“ unter www.ins-netz-gehen.de. 

Literaturverzeichnis:

  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (23.11.2021). Analoge Auszeiten im Advent ausprobieren. Letzter Zugriff am 17.12.2023 unter https://www.bzga.de/presse/pressemitteilungen/2021-11-23-analoge-auszeiten-im-advent-ausprobieren/
  • Hamberger, B. (16.03.2022): Allzeit bereit oder Digital Detox? Letzter Zugriff am 17.12.2023 unter https://www.tk.de/techniker/magazin/digitale-gesundheit/rund-ums-smartphone/digital-detox-tipps-2055434?tkcm=ab
  • Hummel, T. (28.11.2017): Digital Detox - Sieben Tipps zur digitalen Entgiftung. Letzter Zugriff am 17.12.2023 unter https://www.sueddeutsche.de/leben/digital-detox-sieben-tipps-zur-digitalen-entgiftung-1.3754567
  • Lange, H. (14.10.2021): Wieder mehr offline. Digital Detox: So funktioniert’s wirklich! Letzter Zugriff am 17.02.2023 unter https://dup-magazin.de/management/digital-detox-so-funktionierts-wirklich/
  • Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (2022). JIM-Studie 2022 - Jugend, Information, Medien, Basisuntersuchung zum Medienumgang 12- bis 19-Jähriger. Letzter Zugriff am 17.02.2023 unter https://www.mpfs.de/fileadmin/files/Studien/JIM/2022/JIM_2022_Web_final.pdf
  • Schulte, D. (22.05.2018): Digital Detox: Zurück ins echte Leben. Letzter Zugriff am 17.02.2023 unter https://www.ist-hochschule.de/blog/digital-detox-zurueck-ins-echte-leben

Abbildungsverzeichnis:

  • Abb. 1: https://www.tagblatt.ch/leben/ratgeber/ratgeber-zu-digitaler-balance-teil-1-sind-wir-alle-smartphone-junkies-expertin-sagt-wie-wir-besser-leben-in-einer-digitalen-welt-ld.2257170 (letzter Zugriff am 17.02.2023)
  • Abb. 2: https://dup-magazin.de/management/digital-detox-so-funktionierts-wirklich/ (letzter Zugriff am 17.02.2023)


Diabetes mellitus im Alltag mit dem Schwerpunkt Typ 1

 Diabetes mellitus im Alltag mit dem Schwerpunkt Typ 1

 

 

Habt ihr euch schonmal gefragt, wie viele Würfel Zucker man zu sich nimmt, wenn man eine Dose Cola trinkt?

Und was macht Zucker eigentlich mit dem Körper, gibt es dabei Unterschiede zwischen Personen?

 

Für die Zellatmung benötigt unser Körper Glucose, die wir über unsere Nahrung aufnehmen und sie so in ATP also Energie umgewandelt wird.

Der Blutzuckerspiegel in unserem Körper, wird durch die beiden Hormone Insulin und Glukagon reguliert. Wenn der Blutzuckerspiegel hoch ist, wird von den beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse Insulin ins Blut abgegeben. Es bewirkt eine Aufnahme von Glucose in Leber und Muskeln, wo es zu Glykogen aufgebaut wird. Die Folge daraus ist, dass der Glucosespiegel sinkt.

Wenn der Blutzuckerspiegel niedrig ist, wird von den alpha-Zellen der Bauchspeicheldrüse Glukagon ins Blut abgegeben. Es bewirkt in Leber und Muskeln den Abbau von Glykogen zu Glucose und deren Abgabe ins Blut. Somit steigt der Glucosespiegel.

Diese beiden Vorgänge bewirken die Glucose- Homöostase.

Diese kann bei Menschen mit Diabetes mellitus nicht allein vom Körper geregelt werden.

 

Diabetes mellitus

Diabetes mellitus ist eine Stoffwechselerkrankung, die sich auf viele Bereiche des Körpers auswirkt. In Deutschland betrifft das etwa 7,2% der Erwachsenen im Alter von 17-79 Jahren. Circa 90- 95% davon sind an Typ-2- Diabetes erkrankt.

Hauptsächlich unterscheidet man Diabetes in Typ-1 und Typ-2.

Typ-1- Diabetes ist eine Autoimmunerkrankung, die oft im Kindes- und Jugendalter auftritt und die durch einen absoluten Mangel des Hormons Insulin verursacht wird und deshalb auch insulinabhäniger Diabetes genannt wird. Hier greift das eigene Immunsystem die insulinproduzierenden beta-Zellen der Langerhans’schen Inseln im Pankreas (Bauchspeicheldrüse) an. Dadurch kann der Körper sein Blutzuckerspiegel nicht selbst regulieren und benötigt deshalb künstlich hergestelltes Insulin von außen.

Bei Typ 2 entwickeln die Körperzellen eine Insulinresistenz, was bedeutet, dass sie nur noch schwach auf Insulin reagieren und somit immer mehr davon benötigen, um Zucker aufnehmen zu können. Diesen erhöhten Insulinbedarf kann das Pankreas jedoch nicht langfristig bewältigen. Durch übermäßige und ungesunde Ernährung, Übergewicht und Bewegungsmangel steigt das Risiko an Diabetes-Typ-2 zu erkranken.

 

 

Langfristige Folgen von Diabetes mellitus

Wenn Diabetes nicht ausreichend behandelt wird und deshalb Blut dauerhaft zu viel Zucker enthält, werden die Blutgefäße geschädigt. Dadurch ergeben sich Durchblutungsstörungen, welche das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall, Erblindung und schlechte Wundheilung (diabetischer Fuß) erhöht.

Außerdem kann es zu Nierenschädigungen kommen, da diese den überschüssigen Zucker aus dem Blut filtern müssen.

 

Erste mögliche Anzeichen für Diabetes

Bei zu hohem Blutzuckerspiegel versucht der Körper durch die Nieren und das daraus folgende Wasserlassen die Glukose abzugeben. Aufgrund dieser Reaktion benötigt der Körper vermehrt Flüssigkeit, wodurch ein starkes Durstgefühl entsteht.

Bei einem niedrigen Glucosespiegel fehlt dem Körper Glucose, um die benötigte Energie herzustellen. Dies zeigt sich durch Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Übelkeit und Schwindel.

Im Extremfall kommt es auch zu Bewusstseinsstörungen und geht bis hin zur Bewusstlosigkeit, was man auch diabetisches Koma nennt.

Bei solchen Anzeichen ist das Aufsuchen eines Arztes zu empfehlen.

 

Doch was bedeutet eine ausreichende Behandlung und was bringt diese mit sich?

An aller erster Stelle steht hier eine zuverlässige medizinische Versorgung, die eine Insulintherapie auf das Individuum anpasst. Hierzu zählen auch regelmäßige Kontrolluntersuchungen.

Wenn das Fundament gelegt ist, gehören noch Selbstdisziplin, sowie Aufwand und Sorgfalt dazu. Auch ein ständiges Messen von Blutzuckerspiegel und Blutdruck sind nötig, um alles im Blick zu haben.

Der Blutzuckerspiegel kann auf verschiedene Weisen gemessen werden, zum einen durch einen kleinen Stich in die Fingerkuppe oder das Ohrläppchen, können Bluttropfen auf ein Messgerät gegeben werden. Zum anderen durch einen sich in der Haut befindenden Sensor, welcher mit einem Smartphone oder Lesegerät gekoppelt ist, um so die Werte abzulesen.

Die Werte können in 3 Bereiche eingeteilt werden. In Über- und Unterzucker, sowie in den Normalwert.

Der Normalwert liegt zwischen 70 und 100mg/dl.

Von Überzucker (Hyperglykämie) spricht man, wenn die Glucosekonzentration im Blut einen Wert von 140mg/dl oder mehr hat. Dies entspricht einem Wert über 7,8 mmol/l. Um eine Hyperglykämie zu vermeiden, sollte man weitestgehend auf zuckerhaltige und kohlenhydratreiche Lebensmittel verzichten. Wenn das nicht ausreichend gewährleistet ist, muss dem Körper von außen Insulin zugefügt werden. Durch Abwiegen von Lebensmitteln, kann die Menge an Insulin berechnet werden.

Insulinzufuhr ist durch verschiedene Weisen möglich. Einerseits kann man durch das eigenständige Verabreichen von Insulin durch spritzen mittels einem Insulinpen, den Blutzuckerspiegel senken. Dabei ist zu beachten, dass der Pen immer überall dabei sein muss und man die Injektionsnadeln sowie die Injektionsstelle regelmäßig wechseln muss.

 


Andererseits gibt es die Möglichkeit, dies über die Insulinpumpe am Körper zu regulieren und somit auch einen besseren Überblick zu haben. Bei der Insulinpumpe wird ein kleiner Schlauch am Bauch in das Unterhautfettgewebe eingesetzt, der dort rund um die Uhr kleine Mengen Insulin abgibt, um die Grundversorgung des Körpers sicherzustellen.

Sie bringt viele Vorteile mit sich, wie zum Beispiel, dass der Alltag freier gestaltet werden kann, denn Betroffene können selbst entscheiden, was, wann, wie häufig und wie viel sie essen möchten oder auch mal auszuschlafen und spontan Sport zu betreiben.

Von Unterzucker (Hypoglykämie) ist dann die Rede, wenn der Wert unter 70mg/dl (3,9mmol/l) sinkt. Dies geschieht entweder wenn man zuvor zu viel gespritzt hat, lange keine Nahrung zu sich genommen hat oder auch bei sportlichen Aktivitäten. Hier sollte sofort Glucose verabreicht werden, am besten in Form von Traubenzucker. Falls Bewusstlosigkeit eintritt, muss eine Notfallspritzen (Glukagon Spritze) verabreicht und der Notarzt gerufen werden.

 


 

Um die Gesundheit von Diabetikern im Blick zu behalten, ist es sinnvoll ein Diabetes Tagebuch anzulegen und ein Gesundheitspass zu erstellen. Auch Verwandte und Freunde sollten sich gut mit dem Thema auskennen und wissen was sie im Notfall zu tun haben.

Abschließend lässt sich über den Energiedrink sagen, dass es für alle Menschen nicht gesund ist und es bei Diabetikern sogar lebensbedrohlich werden kann.  

Allgemeingesagt ist Diabetes eine Krankheit, die den Alltag zwar einschränkt, aber mit der man mit der richtigen Behandlung, sowie dem richtigen Messen und Spritzen gut leben kann.

 

Wir hoffen ihr fandet den Artikel interessant und informativ. Falls ihr noch Fragen oder Anregungen habt, lasst gerne einen Kommentar da.

Liebe Grüße Jasmin& Katharina

 

 

 

Literaturverzeichnis (Stand 15.02.23)

https://www.diabinfo.de/leben/behandlung/im-notfall/unterzuckerung.html

https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/praevention/gesundheitsgefahren/diabetes.html#:~:text=Diabetes%20mellitus%20(Zuckerkrankheit)%20ist%20ein,oder%20die%20Insulinwirkung%20vermindert%20ist.

https://www.apotheken-umschau.de/medikamente/diabetes/insulin/mehr-lebensqualitaet-mit-insulinpumpe-810543.html

Bücher:

Biologie Campbell, 8. Auflage, Pearson Studium- ISBN 978-3-8273-7287-1

Natura Biologie für Gymnasien (Oberstufe), Ernst- Klett Verlag GmbH- ISBN 978-3-12-045328-4

Natura 9/10 Biologie für Gymnasien, Ernst Klett Verlag GmbH- ISBN 978-3-12-049251-1

 

Informationsquellen von Diabetes Rehakliniken

Eigene Bilder von Notfallspritze und Pen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Dienstag, 28. Februar 2023

Immer Ärger mit Milch?! - Die Laktoseintoleranz

 

Immer Ärger mit Milch?!

Die Laktoseintoleranz


Gliederung:

    1. Kurze Einführung ins Thema
    2. Ursachen und Auslöser
    3. Symptome
    4. Diagnose und Selbsttest
    5. Behandlung
    6. Laktoseintoleranz bei Kindern
    7. Fazit


1. Kurze Einführung ins Thema - Laktoseintoleranz

Blähungen, Bauchkrämpfe und  Durchfall nach einem leckeren Stück    Sahnetorte oder einem warmen Glas Milch - ein zeichen für eine Laktoseintoleranz?!

Menschen mit der Nahrungsmittelunverträglichkeit "Laktoseintoleranz" vertragen Milch und Milchprodukte nicht bzw. nur schlecht. Grund hierfür ist der Mangel des Enzyms "Laktase". Dabei sind die häufigsten Symptome Blähungen, Bauchkrämpfe und Durchfall. Eine Laktoseintoleranz kann sich aber auch außerhalb des Magen-Darm-Trakts bemerkbar machen (Grosser & Feichter, 2021).

Dass viele Menschen eine Laktoseintoleranz haben, liegt daran, dass Milch  nicht unbedingt als Lebensmittel vorgesehen ist. Erst als die Vieh- und Milchwirtschaft in Europa entdeckt wurde, fingen die Menschen an, die Milch der Tiere zu trinken (S. Dana, 2022).

Laut Statistiken leiden etwa 15-20% der Deutschen an einer Laktoseunverträglichkeit (Müller, 2022).

2. Ursachen und Auslöser

Wie bereits erwähnt ist Grund für eine Laktoseintoleranz der Mangel des Enzyms „Laktase“. Dabei vertragen betroffene Menschen Milchzucker (Laktose) nicht oder nur in geringen Mengen. Milchzucker ist ein natürlicher Bestandteil von Milch und Milchprodukten. Außerdem wird der Milchzucker auch anderen Lebensmittel zugesetzt. Dabei handelt es sich um einen Zweifachzucker, welcher nicht direkt von der Dünndarmschleimhaut aufgenommen werden kann. Dazu muss er in Galaktose und Glukose gespalten werden. Für die Aufspaltung ist das Enzym „Laktase“ notwendig. Menschen mit einer Laktoseintoleranz können allerdings entweder gar keine Laktase bilden oder nur in einem unzureichenden Maße. Der Milchzucker wandert ungespalten vom Dünndarm in den Dickdarm. Dort dient er den Bakterien als Nahrung. Dabei bleiben Abfallprodukte übrig, die dann typische Laktoseintoleranz-Symptome auslösen.

Abbildung 1 - Mechanismus der Laktoseintoleranz

Es kann zwischen einer primären und einer sekundären Laktoseintoleranz unterschieden werden:

·       Primäre Laktoseintoleranz:

Die Primäre Laktoseintoleranz entsteht eigenständig. Der zugrundeliegende Mangel an Laktase entwickelt sich entweder natürlicherweise im Zuge des Heranwachsens (physiologischer Laktasemangel) oder besteht von Geburt (neonataler Laktasemangel) an.

o   Pyhsiologischer Laktasemangel:

Neugeborene können Laktose normalerweise problemlos Laktose verstoffwechseln. Deshalb rpoduziert der Körper reichliche Mengen an Laktase. Sobald das Neugeborene von der Muttermilch entwöhnt wird, geht die Laktase-Bildung deutlich zurück. Daraus entsteht ein natürlicher physiologischer Laktasemangel. Nehmen Betroffene dann mehr Milchzucker auf, als die wenige noch vorhandene Laktase im Dünndarm spalten kann, treten Laktoseintoleranz-Symptome auf.

o   Neonataler Laktasemangel:

Dabei handelt es sich um eine angeborene Laktoseintoleranz (seltene Stoffwechselkrankheit) bei Neugeborenen. Aufgrund eines Gendefekts kann von Lebensbeginn an, überhaupt keine Laktase oder nur wenig Laktase gebildet werden. Neugeborene bekommen anhaltenden Durchfall von der Muttermilch. Unter Umständen kann die ungespaltene Laktose über die Magen- und Darmschleimhaut sogar direkt in die Blutbahn gelangen und dort schwere Vergiftungserscheinungen hervorrufen. Folge ein lebenslanger Verzicht auf Laktose. 

·       Erworbene (sekundäre) Laktoseintoleranz

Im Unterschied zur primären Laktoseintoleranz ist die sekundäre Laktoseintoleranz die Folge einer anderen Erkrankung wie beispielsweise chronische Darmerkrankungen, Magen-Darm-Infektionen oder Nahrungsmittelallergien. Eine sekundäre Laktoseintoleranz kann verschwinden, wenn sich die Schleimhautzellen im Darm erholt haben. 


3. Symptome (vgl. Grosser & Feichter, 2021)

Symptome innerhalb des Magen-Darm-Trakts:

Blähbauch
- Völlegefühl
- Darmwinde
- laute Darmgeräusche
- Bauchschmerzen
- Übelkeit, selten auch mit Erbrechen
- Durchfall

Symptome außeralb des Magen-Darm-Trakts:

- Kopfschmerzen
- Schwindel
- Gedächtnisstörungen
- Antriebslosigkeit
- Gliederschmerzen
- Akne
- depressive Verstimmungen
- Schlafstörungen
- Schweißausbrüche
- Herzrhythmusstörungen

4. Diagnose und Selbsttest

Die Laktoseintoleranz lässt sich hinsichtlich den typischen Symptomen jedoch nicht eindeutig diagnostizieren, denn Magen-Darm-Beschwerden treten auch bei anderen Unverträglichkeiten auf. Eine Idee wäre es, eine Zeitlang Tagebuch zu führen, in welchem alle Mahlzeiten und auftretende Beschwerden dokumentiert werden. Dies kann bei einer Diagnosefindung sehr hilfreich sein.

Für einen Selbsttest muss für eine gewisse Zeit auf Milch und Milchprodukte verzichtet werden. Anschließend wird eine Milchzuckerlösung getrunken, um zu schauen, wie der Körper darauf reagiert.

Ebenfalls ist auch ein Laktose-Toleranz-Test mit einer Blutzuckermessung vor und nach dem Trinken einer Milchzuckerlösung möglich. Wenn der Milchzucker nicht verwertet werden kann, steigt der Blutzuckerspiegel durch die Trinklösung nicht an.

Des Weiteren gibt es den Wasserstoff-Atemtest. Die Darmbakterien produzieren beim Zersetzen des Milchzuckers Wasserstoffgas, welches in der Ausatemluft nachgewiesen werden kann. 

5. Behandlung

·       Ernährung:

Mit einer laktosearmen beziehungsweise laktosenfreie Ernährung, können Symptome meist vermieden oder verringert werden. Die Ernährung sollte so angepasst werden, dass möglichst wenig Beschwerden auftreten. Dazu darf dem Körper nur so viel Milchzucker zugeführt werden, wie er vertragen kann. Dies lässt sich allerdings nur durch Ausprobieren herausfinden. Um eine laktosefreie Ernährung planen zu können, ist es wichtig, den ungefähren Laktosegehalt von Lebensmittel zu kennen. Dieser ist sowohl von Produktart als auch Produktsorte abhängig. Beispielsweise gilt beim Käse allgemein: Je länger der Käse gereift ist, desto niedriger ist der Laktosegehalt. Daher werden Hartkäse wie Parmesan meist gut vertragen. Bei Milchprodukten wie Joghurt und Quark ist zu beachten, dass Fruchtzusätze und Fettgehalt den Gehalt an Milchzucker verändern.

Abbildung 2 - Laktose- und milchfreie Lebensmittel

·       Laktosefreie Produkte für Menschen mit Laktoseintoleranz

Die Industrie hat in den letzten Jahren vermehrt laktosefreie Produkte auf dem Markt gebracht. Diese Produkte enthalten kaum oder keinen Milchzucker und sind speziell gekennzeichnet. Als „laktosefrei“ dürfen Produkte bezeichnet werden, die weniger als 0,1 Gramm Laktose pro 100Gramm Nahrungsmittel enthalten. Diese geringen Mengen werden von Menschen normalerweise problemlos vertragen. 

Abbildung 3 - MinusL

Abbildung 4 - LAC


6. Laktoseintoleranz bei Kindern

Treten bei Kindern ab einem Alter von ca. 10 Jahren wiederkehrende Bauchschmerzen auf, ist die Laktoseintoleranz die zweithäufigste Ursache hierfür. Bis zu 25% dieser Kinder haben eine Laktoseintoleranz. Eine Laktoseunverträglichkeit entwickelt sich zwar vielfach erst im Jugend- und Erwachsenenalter, kann aber auch bereits Kinder betreffen.

Eltern sind im Hinblick auf die Laktoseintoleranz ihren Kindern oftmals sehr verunsichert und wissen nicht genau, worauf sie achten müssen und welche Lebensmittel von nun an verboten sind. 

Tipps für einen Umgang bei einer Milchzuckerunverrtäglichkeit des Kindes:

- Umfeld informieren: Da vor allem kleine Kinder noch nicht mit einer Laktoseintoleranz umgehen können, sollte das komplette Umfeld des Kindes (Großeltern, Erzieher, Lehrer, Freunde, …) darüber informiert werden, auf welche Nahrungsmittel das Kind verzichten muss

- Etiketten: Laktosegehalt eines Nahrungsmittels unter 1g Laktose pro 100g Lebensmittel

- Ernährung umstellen: Für Kinder stellt eine Laktoseintoleranz ein größeres Problem als bei Erwachsenen dar, weil sie für ihr Wachstum viel Kalzium benötigen. Es sollte darauf geachtet werden, dass Gerichte gekocht werden, die viel Kalzium enthalten. Lebensmittel wie beispielsweise Brokkoli, Fenchel, Grünkohl, Bananen und Feigen enthalten viel Kalzium

- Auf laktosefreie Produkte zurückgreifen

- Präparate gegen Laktoseintoleranz


7. Fazit

Was ist eine Laktoseintoleranz?

Für die Aufspaltung des Milchzuckers ist das Enzym „Laktase“ verantwortlich. Ohne das Enzym gelangt der Milchzucker ungespalten in den Dickdarm, wo Bakterien ihn zersetzen. Folgen sind Magen-Darm-Beschwerden oder Symptome außerhalb des Magen-Darm-Trakts.

Ursachen einer Laktoseintoleranz?

Es ist natürlich, dass wir mit zunehmendem Alter weniger Laktose vertragen. Die Stärke der Unverträglichkeit ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Darmerkrankungen können die Laktase-Bildung verringern.


Wie teste ich eine Laktoseintoleranz?

Es empfiehlt sich ein Wasserstoff-Atemtest oder das Führen eines Tagebuchs, sowie die Messung des Blutzuckerspiegels nach Einnahme von Milchzuckerlösungen

Wie behandelt man eine Laktoseintoleranz?

Auf laktosehaltige Lebensmittel verzichten und allmählich langsam Milch und Milchprodukte in die Ernährung wiedereinführen und schauen, welche Mengen beschwerdefrei ertragbar sind. Auf Basis dieses Wissens kann eine Dauerernährung festgelegt und die Speisen bedarfsdeckend und beschwerdefrei geplant werden.

Laktoseintoleranz bei Kindern?

Laktoseintoleranz erweist sich bei Kindern im Gegensatz zu Erwachsenen als eher problematisch. Die Ernährung sollte umgestellt werden und die Kinder sind auf Unterstützung im Umfeld angewiesen.

 

Wie steht ihr zur Einnahme von Präparaten gegen Laktoseintoleranz?

Wie könnte ein Umgang in der Schule mit dem Thema Laktoseintoleranz aussehen vor allem in Bezug auf das Essen in der Schulmensa?

 

Lasst mir gerne einen Kommentar mit euren Gedanken da.

Alicia Hermann

 

Literaturverzeichnis:

Grosser, M. & Feichter, M. (2021). Laktoseintoleranzhttps://www.netdoktor.de/krankheiten/laktoseintoleranz/

 

Jossé, S. (2017). Laktoseintoleranz beim Kind: Symptome, Diagnose, Therapiehttps://www.mein-allergie-portal.com/laktoseintoleranz/1071-laktoseintoleranz-beim-kind-symptome-diagnose-therapie.html

 

Lindt, R. Laktoseintoleranz beim Kind erkennen und behandelnhttps://www.familienleben.ch/gesundheit/therapien-hilfe/laktoseintoleranz-beim-kind-erkennen-und-behandeln-6562#:~:text=Laktoseintoleranz%20bei%20Kindern%3A%20Das%20Wichtigste%20im%20%C3%9Cberblick%201,laktosearmer%20Ern%C3%A4hrung%20k%C3%B6nnen%20die%20Beschwerden%20behoben%20werden.%20

 

Müller, C. (2022). Laktoseintoleranz: Nicht alle Milchprodukte unverträglich. https://www.bzfe.de/ernaehrung/ernaehrungswissen/gesundheit/unvertraeglichkeiten-frei-von-im-trend/laktoseintoleranz/

 

S., D. (2022). Kinder mit Laktoseintoleranz: Symptome und Beschwerden für Sie erklärthttps://www.kita.de/wissen/laktoseintoleranz-kinder/

 

Abbildungsverzeichnis:

Abbildung 1 Mechanismus der Laktoseintoleranz Grosser, M. & Feichter, M. (2021).Laktoseintoleranzhttps://www.netdoktor.de/krankheiten/laktoseintoleranz/

Abbildung 2 Laktose- und milchfreie Lebensmittel https://www.cerascreen.ch/blogs/gesundheitsportal/laktoseintoleranz

Abbildung 3 Minus L https://www.marktguru.de/rb/rewe-center/minus-l

Abbildung 4 LAC https://www.discounto.de/Angebot/Schwarzwaldmilch-LAC-Sahne-