Sonntag, 1. Mai 2016

„Bio-Zertifizierung“ – Ein Blog von Bernd Giersdorf



1. Einleitung
Wie nachhaltig ist es für das Individuum Bio-Lebensmittel zu essen? Lebe ich länger, wenn ich ausschließlich Bio zu mir nehme? Wenn nicht, was bringt es dann überhaupt Bio zu kaufen und zu konsumieren? Was ist mit Leuten, die sich schlicht und ergreifend kein Bio leisten können? Müssen die mit einem schlechten Gewissen leben, weil sie wissen, dass sie  ungesund essen und trinken? Sind Bio-Produkte einem elitären Kreis vorbehalten, der sich aus Gebildeten und Wohlhabenden zusammenstellt? Was bringt es, wenn ich als Grundschullehrer vor meiner Klasse stehe und erkläre, dass meine Schüler doch bitte nur Bio essen sollen, wenn ich weiß, dass ein Drittel der Kinder aus sozialbenachteiligten Verhältnissen stammt und es sich nicht leisten kann Bio zu kaufen? Wie mache ich einen „guten Unterricht zum Thema Nachhaltigkeit? Warum trifft man an jeder Autobahnraststätte auf Holzfällersteaks…, muss man, wenn man sich eh nicht bewegt hat beim Autofahren, ein 500g Steak essen um Kraft zu tanken? Ist das nachhaltig? Ist es positiv, wenn einem stolz erzählt wir, dass man gestern in einem Restaurant gewesen ist und dort zu Zweit für Vorspeise, Hauptgang, Dessert und den Wein dazu nur 24€ bezahlt hat? Warum heißt der Sonntagsbraten eigentlich Sonntagsbraten? Muss man sich da nicht fragen, ob das Schwein, das da verarbeitet auf meinem Teller lag jemals die Sonne gesehen hat und wie viele Tabletten Antibiotika es in sich hineinstopfen musste? Waren die Hühner glücklich, die sich nun in feinen Streifen auf meinem Salat wiederfinden? Oder sind sie Zeit ihres Lebens vornübergekippt, weil ihre Brust vom Mästen zu schwer geworden ist? Gutes Fleisch ist teuer! Mal überlegt etwas weniger davon zu essen? Ist der Wein nicht gemeingefährlich, wenn er so billig ist? Werde ich blind, wenn ich ein zweites Glas davon zu mir nehme? Wurden die Reben für diesen Wein gespritzt? Was passiert eigentlich mit dem Boden, wenn da ständig Fungizide und Pestizide reinsickern? Egal, Hauptsache billig! Ich werde im Folgenden nicht auf all diese Fragen Antworten formulieren, da dieses Thema Stoff für ein ganzes Buch liefern würde. Sie dienen lediglich einem Nachdenkeimpuls.

2. Bio-Lebensmittel: Wegweiser durch den Biodschungel
Was bedeutet eigentlich „Bio“? Wann dürfen Lebensmittelerzeuger ihre Produkte mit einem Biosiegel versehen? Wie kämpft man sich erfolgreich durch den Biodschungel zu einem „echten“ Bioprodukt?
Bio – Lebensmittel sind ökologische Produkte, die sich durch ihre ökologische Anbauweise sowie durch artgerechte Tierhaltung kennzeichnen. Von einem ökologischen Produkt wird prinzipiell dann gesprochen, wenn es gegenüber einem konventionellen Produkt den gleichen Gebrauchsnutzen aufweist, die Herstellung, Verwendung und Entsorgung jedoch eine geringere Umweltbelastung auslösen. Bei ökologischen Lebensmitteln im Vergleich zu konventionellen Produkten handelt es sich um eine relative Umweltfreundlichkeit, da im Grundsatz jedes Produkt Umweltbelastungen hervorruft. Die Produktion und der Transport verbrauchen Energie und Ressourcen. Besser gesagt handelt es sich bei der Herstellung ökologischer Produkte um eine umweltfreundlichere Variante (Faltins, 2010, S.21). Gemäß den Festlegungen der EG-Verordnung Nr.21/2092 über den ökologischen Landbau vom 21. Juni 1991 (…) und ihren ergänzenden Rechtsvorschriften bzw. den Richtlinien der diversen Anbauverbände (z.B. Bioland, Demeter) sind unter „Bio-Produkten/Lebensmittel alle diejenigen Lebensmittel zu verstehen die unter kontrollierten Anbaubedingungen produziert werden (Woesse et al. 1995, S.3).

2.1 Rechtliche Rahmenbedingungen
In der gesamten Europäischen Union sind die Bezeichnungen „Bio“ oder „Öko“ gesetzlich geschützt. Diese gesetzlichen Vorgaben müssen erfüllt werden, um unter der Bezeichnung auf den Markt kommen zu können. Es geht nicht nur um die Erzeugung sondern um alles, was mit der Produktionskette zusammenhängt (Faltins, 2010). Für alle Betriebe dieser Produktionskette gelten stringente Vorschriften um einen Mindeststandard bei Bio-Lebensmitteln zu erreichen. Die Verordnung (EG) Nr. 834/2007 des Rates der biologischen/ökologischen Erzeugnisse bildet die Gesetzesgrundlage für alle Ebenen des Vertriebs, wie der Produktion, wie der Kontrolle und Kennzeichnung von Bio-Produkten. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird diese Verordnung auch EU-Öko-Verordnung oder kurz Öko-Verordnung genannt. Im Anwendungsbereich eingeschlossen sind folgende Produkte: lebende oder unverarbeitete Erzeugnisse, Aquakultur, Hefen, gesammelte Meeresalgen und Wildpflanzen, Futtermittel und Saat- und Pflanzgut. (Schirrmeister 2013, S. 4).
Die Durchführungsverordnung (EG) Nr. 889/2008 der Kommission vom 5. September 2008 ergänzt die EU-Öko-Verordnung. In ihr sind die Durchführungsvorschriften zur Öko-Verordnung des Rates über die ökologische Produktion und die Kennzeichnung von ökologischen Erzeugnissen bezüglich der ökologischen Produktion, Kennzeichnung und Kontrolle geregelt. Allerdings gilt dies nicht in den Bereichen, in denen die EU-Öko-Verordnung anderes geregelt hat (Schirrmeister 2013, S. 4f.).
Weiter gelten für importierte biologische Produkte aus Drittländern die Regeln der Verordnung (EG) Nr. 1235/2008 der Kommission vom 8. Dezember 2008. Zudem wird der Öko-Landbau durch das Öko-Landbaugesetz vom 7. Dezember 2008 (BGBI. I S. 2358) komplettiert, welches den Nutzen der Durchführung der Verordnung (EG) Nr. 834/2007 hat. Zudem existieren keine verbindlichen Verbandrichtlinien, die über den im Gesetz geregelten Mindeststandard der EG-Öko-Verordnung hinausgehen und somit die Berechtigung für die Teilnehmer, das jeweilige Verbands-Logo zu nehmen (Finsterer, 2012).

2.2 Das Bio-Siegel/Zertifikat
Die Fülle an Bio-Siegeln für Lebensmittel ist in der Zwischenzeit von einer großen Unüberschaubarkeit geprägt. Zu dem staatlichen bzw. nationalen und dem europäischen bzw. supranationalen Bio-Logo gesellen sich inzwischen die Zertifizierungen der Anbauverbände. Sogar die bekannten Discounter haben mittlerweile ihre eigenen Bio-Siegel kreiert. Im Folgenden werden nicht alle Siegel benannt und erklärt. Das würde den Rahmen dieses Blogs sprengen. Es werden lediglich die in meinen Augen wichtigsten Trennlinien zwischen den Bio-Logos gezogen.
Wer das Deutsche Bio-Siegel bekommt regeln die Kriterien der EU-Rechtsvorschriften für den ökologischen Landbau (Schirrmeister 2013, S. 5). Es folgt nun eine Auflistungen der Bedingungen, die erfüllt werden müssen damit das Siegel tragen darf:


  • Ausschließlich die Erzeuger-, Verarbeitungs- und Importunternehmen, die sich an die gesetzlichen Vorgaben des EU-Rechts befolgen und regelmäßig kontrolliert werden, dürfen Lebensmittel mit dem „Bio“- oder „Öko“- Siegel verkaufen bzw. es überhaupt tragen. 
  • 95 % der Zutaten der Lebensmittel müssen aus ökologischer Landwirtschaft stammen. Unter einer strengen Regelung dürfen bis zu 5 % nicht-biologische Zutaten anteilig sein. 
  • Was die Lebensmittelkennzeichnung angeht, ist es so, dass die zuständige Kontrollstelle in Form eines Codes vermerkt sein muss. Diese Codenummern sehen folgendermaßen aus: DE-ÖKO-OOO, DE steht für Deutschland und 000 für die jeweilige Kontrollstelle (Schirrmeister 2013, S.5).

Im Jahre 2001 wurde auf nationaler Ebene ein eigenes Bio-Siegel vom Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft auf Grundlage der EG-Öko-Verordnung eingeführt (Finsterer, 2012). 87 % der deutschen Bevölkerung ist das Bio-Siegel geläufig und somit für die Unternehmen als einheitliches Instrument zur Kennzeichnung von Bio-Produkten von hoher Bedeutung. Im Zeichendschungel der Öko-Wirtschaft schafft das Siegel Transparenz, Sicherheit und eine ernsthafte Orientierungshilfe(Schirrmeister 2013, S.6).
Abb.1: Deutsches Bio-Siegel

Das EU-Bio-Siegel ziert mittlerweile über 36 300 Produkte und steht für gute Bioqualität. Es garantiert, dass mindestens 95 Prozent der Zutaten bio sind. Basis ist die EG-Öko-Verordnung. Die Einhaltung der Standards wird jährlich kontrolliert. (Stiftung Warentest 2016)
Seit dem 1. Juli 2012 gilt für alle EU-Mitgliedstaaten ein einheitliches EU-Bio-Logo, welches auf den in Europa hergestellten Bio-Erzeugnissen verbindlich abgebildet sein muss. Es garantiert eben, dass es sich bei den Produkten um solche handelt, die nach der EU-Öko-Verordnung hergestellt worden sind. Das EU-Bio-Logo verdrängt das Deutsche Bio-Siegel nicht. Sie bestehen nebeneinander. Durch die deutschen Anbauverbände können sowohl das EU-Bio-Logo wie auch das Deutsche  Bio-Siegel durch privatwirtschaftliche Siegel/Logos/Zertifizierungen ergänzt werden (Schirrmeister 2013, S.6).

 
Abb.2: EU-Bio-Logo

2.3 Öko-Anbauverbände: strenger als das Gesetz
Bioprodukte gibt es nicht erst seit dem Inkrafttreten der EU-Bioverordnung. Schon im Jahre 1924 entwarf der Antroposoph Rudolf Steiner die „Geisteswissenschaftlichen Grundlagen der Landwirtschaft“. Er war der Meinung, dass sich Landwirtschaft im Einklang mit der Natur abspielen müsse. Ziele seien keine maximalen Erträge, sondern vielmehr müsse der Mensch stets mit Respekt vor der Natur handeln und eine rein materialistische Betrachtung sei unzureichend (Sabersky 2013, S.24). Vor den ersten gesetzlichen Regelungen für die Produktion von Bio-Erzeugnissen in Europa gab es die Öko-Anbauverbände. Die Landwirte gehen dabei ein Vertragsverhältnis mit einem bestimmten Verband ein und folgen somit der Verpflichtung nach den jeweiligen Verbandrichtlinien  zu arbeiten. Diese setzen wiederum verschiedenste Schwerpunkte. Beispielsweise sind Fleischprodukte oder Milchprodukte eine Möglichkeit der Schwerpunktsetzung. Das Besondere an den Anbauverbänden ist, dass die gesetzlichen Anforderungen der EU-Öko-Verordnung in der Regel deutlich übertroffen werden. Das Siegel des jeweiligen Anbauverbandes steht somit für eine gesteigerte Bio-Qualität. Die Kontrolle wird von den Verbänden in regelmäßigen Abständen durchgeführt ( Flemmer 2014, S.24).

Abb. 3: Bioland und Naturland

Die momentan höchste Bioqualität garantieren die Siegel der acht Bio-Anbauverbände: Biokreis, Bioland, Biopark, Demeter, Ecoland, Ecovin, Gäa, Naturland. Bioland bildet den Größten, Naturland ist der zweitgrößte Verband. Die Richtlinien der Verbände sind strenger als die des EU-Bio-Siegels: die Kooperationsbetriebe müssen komplett auf Bioproduktion umstellen und nicht nur teilweise wie nach EG-Öko-Verordnung. Sie erreichen somit eine Kreislaufwirtschaft. Ziel der  Verbände und der EU ist eine artgerechte Tierhaltung, aber in unterschiedlichem Maße: Bioland & Co. erlauben pro Hektar 280 Masthühner und 140 Legehennen, während die EG-Öko-Verordnung etwa doppelt so viele Tiere zulässt. Die Verbandsbauern Die Bauern der Verbände müssen das Tierfutter mindestens zur Hälfte selbst herstellen, konventionell hergestelltes Futter darf nur partiell eingesetzt werden. Bauern, die nach EU-Vorschrift arbeiten, dürfen mehr Futtermittel aus konventioneller Herstellung nutzen. Unterschiede bestehen auch bei der Ackerwirtschaft. Gülle und Geflügelmist aus konventioneller Haltung sind bei den Verbänden verboten, dafür in der EU-Bio-Produktion teilweise erlaubt. Die Verbände gestatten in ihren Lebensmitteln noch weniger Zusatzstoffe als die EU. Die Verwendung natürlicher Aromen ist nur für wenige Produkte zugelassen und der Einsatz von Gentechnik ist strengstens verboten (Stiftung Warentest 2016).

3. Das Modell der vier Dimensionen nachhaltiger Ernährung (allgemein)
In meiner Einleitung habe ich bereits die Frage gestellt, ob es für das Individuum gesünder ist, Bio-Lebensmittel zu konsumieren. Wenn nicht, was für Vorteile hat es dann, wenn ich Bio-Produkte kaufe? Kaufe ich ein Stück weit die Nachhaltigkeit ein, wenn ich Bio kaufe?
Das Modell der vier Dimensionen aus der Ernährungsökologie, welches sich aus den gesundheitlichen, ökologischen, sozialen und ökonomischen Dimensionen zusammensetzt, findet ebenfalls im Forschungsfeld der nachhaltigen Ernährung Anwendung. Das Modell hat den Vorteil, dass auf verschiedenen Systemebenen ein breiter Betrachtungshorizont ermöglicht wird (Hoffmann, Schneider, & Leitzmann, 2011; Koerber K., 2012). Das Modell unterscheidet sich dadurch von den klassischen internationalen und gesellschaftlichen Theorien, dass es eine vierte Dimension, die gesundheitliche Dimension, als eigenständige Dimension in die Betrachtung miteinbezogen hat (Schirrmeister 2013, S.15). Es betrachtet die gesamte Bandbreite der Agrar- und Ernährungswirtschaft von der Erzeugung bis zum Verbrauch (Hoffmann, Schneider, & Leitzmann, 2011). 

Abb. 4: Die vier Dimensionen nachhaltiger Ernährung

Die gesundheitliche Dimension nimmt die physischen und psychischen Befindlichkeiten des Individuums in den Blick. Die Qualität von Lebensmitteln und die Wirkungen auf den menschlichen Organismus werden betrachtet. Das Optimum dieser Dimension ist das Erreichen eines allgemeinen Wohlbefindens und die Ausschließung ernährungsbedingter Krankheiten sowie Mangelerscheinungen (z.B.: Vitaminmangel) (Hoffmann, Schneider, & Leitzmann, 2011).
Die ökologische Dimension betrachtet alle Bestandteile der Agrar- und Ernährungswirtschaft, die mit in Verbindung mit den natürlichen Lebensgrundlagen des Menschen in Verbindung stehen. Ein besonderes Augenmerk liegt in dieser Dimension auf den Umweltauswirkungen. Die oberste Maxime hierbei ist der Erhalt der natürlichen Umwelt und der Ressourcen für nachfolgende Generationen auf regionaler, nationaler und globaler Ebene (Hoffmann, Schneider, & Leitzmann, 2011; Koerber K., 2012).
Die ökonomische Dimension umfasst alle wirtschaftlichen Komponenten, wie Entwicklungen von Preisen durch Angebot und Nachfrage sowie die Kosten während des Produktionsprozesses. Kernaufgabe dieser Dimension ist die Befriedung der Bedürfnisse der Menschen im Bereich Ernährung, somit auch die optimale Verteilung knapper Produkte (Hoffmann, Schneider, & Leitzmann, 2011). Die ökonomische Dimension verlagert sich aufgrund der Globalisierung aus lokaler in die globale Ebene, auf der die Nahrungssicherheit gegeben sein muss (Koerber & Kretschmer, 2006).
Die soziale Dimension hat unterschiedliche Institutionen der Gesellschaft im Blick wie Politik und Wirtschaft. Sie schließt rechtliche, kulturelle, politische, ethische, rechtliche und insbesondere sozio-ökonomische Fragestellungen der Agrar- und Ernährungswirtschaft mit ein (Hoffmann, Schneider, & Leitzmann, 2011). Sie ist vor allem mit der ökonomischen Dimension verbunden (Koerber K., 2012).


4. Ist Bio für das Individuum gesünder?
Unter Punkt 3 habe ich das Modell der vier Dimensionen nachhaltiger Ernährung (kurz) beschrieben. Nun werde ich unter Einbezug dieses Modells auf den Konsum von Bio-Lebensmitteln eingehen und insbesondere die gesundheitliche Dimension genauer beleuchten. (Eine Betrachtung aller Dimensionen in Bezug auf Bio-Lebensmittel würde den Rahmen dieses Blogs erneut sprengen.)
In der deutschen Geschichte gab es nie zuvor so vielfältige Möglichkeiten sich gesund und nachhaltig zu ernähren. Sowohl die große Auswahl als auch die gute Qualität der Lebensmittel ermöglicht dies. Jedoch sind weiterhin in unserer Gesellschaft Krankheiten wie Diabetis mellitus, Stuhlverstopfung, Karies, Gallensteine, Übergewicht, Herz-Kreislauf-Probleme und auch Gicht stark vertreten (Koerber & Kretschmer, 2006). Viele Menschen kaufen nun Bio-Lebensmittel, weil sie annehmen, dass diese gesünder seien als Produkte aus konventionellem Anbau (Koerber & Kretschmer, 2006). Ist das wirklich so?
Viele durchgeführte Studien geben keinen klaren Hinweis darauf, dass Bio-Lebensmittel eine bessere ernährungsphysiologische Qualität aufweisen (Schirrmeister, 2012, S. 23). Bio-Obst und –Gemüse haben in der Tendenz einen erhöhten Anteil an bioaktiven Stoffen wie sekundäre Pflanzenstoffe. Ihnen wird eine gesundheitsfördernde und antioxidative Wirkung im Rahmen der Krebsprävention nachgesagt. Einen wissenschaftlichen Befund hierfür gibt es jedoch nicht. Auch der Vitamingehalt bei Bio-Lebensmitteln ist nicht höher mit Ausnahme der Ascorbinsäure (Vitamin C) in Bio-Obst und – Gemüse. In Kohl, Blattgemüse, Spinat und Kopfsalat wurden deutlich erhöhte Werte der Ascorbinsäure nachgewiesen. Ein erhöhter Gehalt von wertvollen Omega-3-Fettsäuren, der auf Grünfutterzugabe im ökologischen Landbau zurückzuführen ist, konnte bei tierischen Produkten gemessen werden (Schirrmeister, 2012, S.24). Die Stiftung Warentest führte eine Langzeitstudie von 85 Lebensmitteln durch, mit dem Ergebnis, dass keine bessere ernährungsphysiologische Qualität bei Bio-Lebensmitteln deutlich wurde. Die konventionell hergestellten Produkte erzielten die gleichen Ergebnisse wie die Bio- Erzeugnisse (Stiftung Warentest 2010). Der Konsum von Bio-Produkten bringt somit keinen nennenswerten ernährungsphysiologischen Vorteil gegenüber Produkten aus konventioneller Herstellung. Wenn man bedenkt, dass die Bevölkerung in Industrieländern ohnehin mehr als ausreichend mit Vitamin C versorgt ist, kann man auch hier nicht von einem relevanten ernährungsphysiologischen Vorteil sprechen (Schirrmeister, 2012, S.25). Einen kleinen Vorteil kann man lediglich im Bereich der tierischen Produkte mit ihren guten Werten der Omega-3-Fettsäuren vermerken.

4.1 Verbraucherwartungen an Bio-Produkte
Die Verbrauchererwartungen an die Qualität von Bio-Lebensmitteln sind sehr hoch und umfassend: Geschmackvoll, pestizidfrei, gesund, regional und zudem noch sozialverträglich sollten sie in den Augen der Verbraucher sein. Die Qualität eines Bio-Lebensmittels jedoch lässt sich nicht auf einzelne Merkmale oder Inhaltsstoffe reduzieren. Vielmehr gehören heute alle Aspekte der Nachhaltigkeitskriterien zum Qualitätsverständnis eines biologischen Lebensmittels. Die herkömmliche Ernährungswissenschaft beurteilt die Qualität von Lebensmitteln oft nur anhand von Gehalten einzelner Inhaltsstoffe oder eben anhand von Rückstandsgrenzen für unerwünschte Stoffe. Beide Herangehensweisen sind zur Beurteilung von biologischen Lebensmitteln nicht ausreichend. Aktuelle Metaanalysen (z.B. Metastudie aus Newcastle) zeigen, dass sich biologische Lebensmittel von konventionellen unterscheiden und geringfügig besser abschneiden. Eine abschließende Beurteilung aus wissenschaftlicher Sicht ist jedoch schwierig, da in der Regel zu viele Faktoren miteinbezogen werden. Eines ist jedoch sicher. Bio-Produkte enthalten deutlich weniger Spuren von Pestiziden (BÖLW 2016; Schirrmeister 2012, S.44). Bio-Bauern setzen eben keine chemisch-synthetischen Pestizide ein und somit sind die Produkte frei von Verunreinigungen mit Pflanzenschutzmitteln. Ganz deutlich wird dies im Gemüsebereich. 2015 ergab das Öko-Monitoring in Baden-Württemberg, dass Bio-Gemüse im Durchschnitt 320-fach weniger mit Pestiziden belastet war als herkömmliche Erzeugnisse (BÖLW 2016). „Weniger ist mehr“ lautet die Devise bezüglich der Zusatzstoffe im Bio-Bereich (Kreutzberger 2014, S.194). In Bio-Produkten werden lediglich sogenannte unverzichtbare Zusatzstoffe erlaubt. Das sind im aktuellen Bio-Recht 48 Stoffe. Laut EU-Öko-Verordnung ist es explizit verboten Trockenfrüchte zu schwefeln, Lebensmittel zu bestrahlen und in Wurstwaren Phosphate zuzugeben. In der konventionellen Lebensmittelproduktion in der EU sind es im Vergleich über 320 zugelassene Zusatzstoffe. Zudem kommt das Verpackungsthema, das auch ein Qualitätsmerkmal darstellt. Die EU-Öko-Verordnung stellt keine zusätzlichen Anforderungen an die Verpackungen von Bio-Erzeugnissen. Mittlerweile gibt es allerdings einige Bio-Verbände, die eigene Verpackungsvorschriften formuliert haben. Somit wird langsam auch diese Lücke geschlossen (BÖLW 2016).

4.2 Zielgruppen von Bio-Käufern
Wer genau kauft Bio-Produkte? Eingangs habe ich die Frage aufgeworfen, ob der Kauf und Verzehr von Bio-Lebensmitteln nur einem bestimmten elitären Kreis vorbehalten ist. An dieser Stelle werde ich kurz darauf eingehen.
Um diese Frage zu beantworten, ist vorab zu sagen, dass es in den letzten Jahren häufig versucht wurde den typischen Bio-Käufer zu charakterisieren. Man kam meist auf kein klares Ergebnis (vgl. Oppermann u.a. 2006, S. 104). Der Großteil der Untersuchungen wurde anhand soziodemographischer Merkmale durchgeführt mit den unterschiedlichsten Ergebnissen. Viele Ergebnisse widersprechen sich sogar. Nicht im Widerspruch steht jedoch das Bildungsniveau der Konsumenten, was darauf zurückzuführen ist, dass hier eine intensivere Auseinandersetzung mit gesunder Ernährung stattfindet (vgl. Spiller 2006, S.2; Rath 2008, S.11). Gründe für den Kauf bzw. Nichtkauf von Bio Lebensmitteln sind vielmehr auf die Motive, also Gründe für den Kauf und in den Barrieren, also gegen den Kauf von Bio-Lebensmitteln zu sehen. Hierzu zählt beispielsweise das Wissensdefizit. Denn wer nicht weiß, dass Bio-Produkte umweltfreundlicher hergestellt werden, der erkennt auch nicht den ökologischen Zusatznutzen (Faltins 2010, S. 69). Einige Studien kommen außerdem zu dem Ergebnis, dass der Bio-Konsum mit zunehmendem Einkommen steigt (u.a. Kropp 2004). Dies ist jedoch nicht unumstritten. So gibt es auch einige Untersuchungen, welche keinen signifikanten Zusammenhang zwischen Bio-Kauf und Einkommen feststellen konnten (u.a. Enneking 2003).

4.3 Hauptsache billig: am Beispiel von Fleischverzehr der Deutschen
In meiner Einleitung bin ich bereits auf das Überangebot von Fleisch eingegangen (Stichwort Holzfällersteak). Ich möchte meinen Blog mit einer Rechnung des Öko-Instituts schließen als eine Art Ausblick nach dem Motto „Viele kleine Leute machen an vielen kleinen Orten viele kleine Schritte in die richtige Richtung“:
Gutes Essen hat seinen Preis: Bio-Produkte sind im Einzelhandel in der Regel teurer als herkömmlich erzeugte Lebensmittel. Doch wie verändern sich die Kosten für Lebensmittel, wenn mit einer Umstellung auf Bio auch die Ernährungsweise in Richtung des empfohlenen  Fleischkonsums verändert wird? Im Durchschnitt essen wir Deutschen zu viel Fleisch! An dieser Stelle stellt sich die Frage, ob eine Reduktion des Fleischkonsums die Mehrkosten, die durch den Kauf von Bio-Lebensmittel entstehen, auffängt. Das Öko-Institut führte eine interessante Studie durch. Es wurden auf der Basis von tatsächlichen Mahlzeiten die Kosten einer durchschnittlichen Ernährung der Deutschen, die sich durch einen hohen Fleisch- und Wurstkonsum auszeichnet, mit denen einer Ernährung, die auf den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, weniger Fleisch, mehr Obst und Gemüse, beruht, verglichen. Für beide Ernährungsstile wurden jeweils die Kosten auf der Basis von herkömmlich produzierten Lebensmitteln als auch auf der Basis von Bio-Lebensmitteln ermittelt. Wer viel Fleisch kauft und nur Bio-Lebensmittel konsumiert, zahlt rund ein Drittel mehr als für dieselbe Konstellation der Lebensmittel aus konventioneller Produktion. Allerdings wer weniger Fleisch und Wurst konsumiert, sich also gesünder ernährt, und dabei nur Bio-Lebensmittel kauft, zahlt ungefähr genauso viel für eine normale fleischlastige Ernährung. Die Mehrkosten liegen bei 22 Ct/Tag bzw. rund 80 €/Jahr und Person. Hier ist auch zu bedenken, dass die Erzeugung von Lebensmitteln Kosten verursacht,  die sich nicht in den Lebensmittelpreisen zeigen. Zu viel Fleisch auf dem Teller und eine nicht-nachhaltige Produktion von Lebensmitteln führen zu hohen Kosten, die größtenteils alles bezahlen müssen. In Deutschland fallen ca. 140€ pro Person und Jahr für Gesundheitskosten zur Behandlung von ernährungsbedingten Krankheiten sowie ca. 30 bis 100 €/Person und Jahr für außerhalb liegende Kosten als Konsequenz von nicht ökologischen landwirtschaftlichen Produktionsmethoden an. Es ist somit sehr notwendig, den erforderlichen gesellschaftlichen Wandel hin zu einem gemäßigten und nachhaltigen Fleischkonsum in Deutschland zu initiieren und zu unterstützen (BÖLW 2015).
Ich denke, dass es sich auch leichter Autofahren lässt, wenn man an der Tankstelle anstatt eines Holzfällersteaks aus Massenproduktion eventuell einen Apfel verzehrt. Noch besser, von heimischen Streuobstwiesen!



Literaturverzeichnis:

Bund ökologischer Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) (2016). Nachhaltigkeit und Qualität ökologischer Produkte – Bio-Qualität erfüllt hohe Verbrauchererwartungen. Zugriff am 30. April 2016 unter http://www.boelw.de/fileadmin/media/pdf/Themen/Branchenentwicklung/ZDF_2016/BOELW_ZDF_2016_OEko_Nachhaltigkeit_Qualitaet.pdf

Bund ökologischer Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) (2015). Ist gutes Essen wirklich teuer? Versteckte Kosten der Ernährung in Deutschland. In: Zahlen, Daten, Fakten: Die Bio-Branche 2015. Zugriff am 30. April 2016 unter http://www.boelw.de/uploads/media/BOELW_ZDF_2015_web.pdf

Enneking, U. (2003). Die Analyse von Lebensmittelpräferenzen mit Hilfe der Dicrete-Choice-Modelle am Beispiel ökologisch produzierter Wurstwaren. In Agrarwirtschaft, Jg.52, Nr.5, S. 254-267.

Faltins, R. (2010). Bio-Lebensmittel in Deutschland. Kaufbarrieren und Vermarktung. Hamburg: Diplomica Verlag

Finsterer, S. (2012). Biosiegel, Anspruch und Wirklichkeit. Berlin: Universitätsverlag TU Berlin

Flemmer, A. (2014). Bio-Lebensmittel. Warum sie wirklich gesünder sind. Hannover: humboldt Verlag

Hoffmann, I., Schneider, K., & Leitzmann, C. (2011). Ernährungsökologie. München: Oekom Verlag

Koerber, K., Männle, T., & Leitzmann, C. (2012). Vollwert-Ernährung. Konzeption einer zeitgemäßen und nachhaltigen Ernährung. Stuttgart: Haug Verlag

Koerber, K., & Kretschmer, J. (2006). Ernährung nach den vier Dimensionen. Ernährung und Medizin; 21 (178-185).

Kreutzberger, S. (2014). Die Ökolüge. Wie sie den grünen Etikettenschwindel durchschauen. Berlin: Ullstein

Kropp, C. (2004). Die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln in München und Leipzig. Sozialdemographische Hintergründe, Einkaufsstättenpräferenzen und Ernährungshaltungen. München: Arbeitspapier 2 des Verbundprojektes „Von der Agrarwende zur Konsumwende“

Oppermann, R. (2006). Marktentwicklungen und die Perspektiven für die Erzeuger auf den Märkten für ökologisch erzeugtes Schweinefleisch. In: Rahmann, Gerold, Ressortforschung für den ökologischen Landbau 2006. Sonderhefte der Landbauforschung Völkenrode 298, Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (S. 101-110)

Rath, C. (2008). Erfolgsfaktoren bei Bio-Produkten. Handlungsempfehlungen für Unternehmen der Lebensmittelwirtschaft am Beispiel von Bio-Milch und Bio-Käse. Saarbrücken: Dr. Müller Verlag

Sabersky, A. (2013). Bio drauf Bio drin? Echte Qualität erkennen und Biofallen vermeiden. München: südwest Verlag

Schirrmeister, N. (2013). Bio-Lebensmittel als Beitrag für eine nachhaltige Ernährung? Norderstedt: GRIN Verlag

Spiller, A. (2006). Zielgruppen im Markt für Bio-Lebensmittel. Ein Forschungsüberblick. Göttingen: Georg-August-Universität Göttingen

Stiftung Warentest (2016). Das EU-Bio Siegel und die Siegel der acht Bio-Anbauverbände. Zugriff am 30 April 2016 unter https://www.test.de/Biolebensmittel-Masse-statt-Klasse-1532489-1532464/

Woesse, K., Lange, D., Boess, C. & Bögl, K. (1995). Ökologisch und konventionell erzeugt Lebensmittel im Vergleich. Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin. Bgvv Hefte








62 Kommentare:

  1. „…geringeRE Umweltbelastung auslösen.“, „…um eine RELATIVE Umweltfreundlichkeit…“, „…eine umweltfreundlicheRE Variante…“.

    Wenn man diese Sätze liest, wird einem sofort bewusst, dass „Bio“ nicht gleich „Bio“ ist. Immer wieder hört man ganz unterschiedliche Äußerungen und Meinungen über die Qualität von Bio-Lebensmitteln. Auch ich habe mir schon oft Gedanken gemacht, welche Anforderungen bei der Haltung, dem Anbau, dem Transport, etc. erfüllt sein müssen, damit ein Produkt das Bio-Siegel bekommt.
    Aus diesem Blogeintrag kann ich nun entnehmen, dass es ganz unterschiedliche solcher Siegel gibt und die Anforderungen von Siegel zu Siegel unterschiedlich sind. So geht zum Beispiel hervor, dass mindestens 95% der Zutaten bio sein müssen, um dem jeweiligen Produkt das EU-Bio-Siegel zu geben. Auf den ersten Blick scheint das recht viel zu sein und man fragt sich, ob das nicht vollkommen ausreichend ist. Doch beim Weiterlesen stößt man dann auf die Bio-Ökoverbände, welche noch strenger als das Gesetz sind. Hier sind die Anforderungen an ein Lebensmittel mit „Bio-Qualität“ also noch höher.
    Meiner Meinung nach sind auch wirklich nur Produkte mit solch einem Siegel (beispielsweise Bioland, Naturland, Demeter,…) Bioprodukte. Wenn die Tiere Futter bekommen, welches konventionell hergestellt wird, so ist das Fleisch dieser Tiere am Ende nicht mehr als „bio“ zu verkaufen – so ist es jedoch nach EU-Vorschriften erlaubt.
    Ob die Lebensweise bzw. die Ernährung durch ausschließlich Bioprodukte gesünder für den Menschen ist, wurde (wie im Blogbeitrag bereits erwähnt) nicht erwiesen. Hier bin ich der Meinung, dass man sich selbst im Klaren sein sollte, welche Produkte man zu sich nimmt, wo deren Zutaten herkommen und wie diese verarbeitet werden. Gesund ist es dann für einen, wenn man sich bewusst ist, was man isst und dies für „gut“ empfindet. Hier ziehe ich einen Vergleich zu homöopathischen Arzneimitteln – auch diese wirken meist nur bei Personen, die daran glauben und sich ganz deutlich vor Augen führen, dass nur „Gutes“ darin steckt und man davon gesund werden muss.
    Wenn ich mich nicht wohl fühle und das Verlangen nach „gutem“, „gesundem“ Gemüse habe, um wieder gesund zu werden, so macht es für mich deutlich mehr Sinn auf Bioprodukte zurückzugreifen, da diese frei von Pestiziden, also Pflanzenschutzmitteln sind.

    Wie im Blogeintrag beschrieben, hängt der Kauf bzw. Nichtkauf von Biolebensmitteln oft mit einem Wissensdefizit zusammen. Deshalb bin ich persönlich für das Unterrichtsfach „Ernährung (und Bewegung)“ ab der ersten Klasse. So wachsen Kinder schon mit diesem Thema auf und können sich später besser damit auseinandersetzen.

    Liebe Grüße,
    Johanna Alber

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  2. Kommentar zu „Bio – Zertifizierung“

    Als ersten zentralen Punkt des Blogs habe ich die Unüberschaubarkeit der Bio-Siegel mitgenommen. Tatsächlich bewirkt sie, dass die Konsumenten überhaupt nicht mehr richtig einschätzen können, was sich eigentlich hinter diesem scheinbaren „Bio“ verbirgt. Hier fand ich es spannend zu sehen, wie unterschiedlich die Richtlinien für den Erwerb der einzelnen Siegel sind. Selbst bei den acht Bio-Anbauverbänden, welche höchste Qualität garantieren, gibt es enorme Unterschiede bezüglich der dahinter steckenden Vorschriften. Ich fände es wichtig, dass dem Konsumenten eine höhere Transparenz geboten wird, sodass er sich im Klaren darüber ist, was genau er mit dem Bio-Siegel eigentlich kauft und was nicht.
    Hier schließt sich auch noch ein weiterer Punkt an. So haben die Konsumenten zum Teil enorme und unrealistische Erwartungen an die Bio-Siegel, die sich in Wahrheit gar nicht hinter den eigentlichen Produkten verbergen. So war für mich auch interessant, dass Bioprodukte tatsächlich keine nennenswert bessere ernährungsphysiologische Qualität als andere Produkte haben. Lediglich bei den tierischen Produkten sind deutlich bessere Werte der Omega-3-Fettsäuren erkennbar. Hier werden vom Verbraucher zum Teil utopische Verbesserungen ihrer Gesundheit aufgrund des Verzehrs von Lebensmitteln mit Bio-Siegel erwartet, die tatsächlich gar nicht zutreffen können.
    Dennoch lässt sich anführen, dass Bio-Produkte lohnend zu kaufen sind. So finden sich bei ihnen zum Beispiel deutlich weniger Pestizide. Auch ist es wichtig, sich ein wenig intensiver mit zum Beispiel deren Herstellung auseinanderzusetzen, die nachträglicher und umweltschonender geschieht. Das ist insbesondere auch mit Blick in die Zukunft enorm wichtig für das (gesunde) Weiterbestehen unserer Gesellschaft.
    Abschließend fand ich noch die Untersuchung, wer eigentlich Bio-Produkte kauft, sehr interessant. Wie zu erwarten findet sich die Zielgruppe vor allem im Bereich eines besseren Einkommens, ebenso wie einer guten Bildung. Somit ist meist die Aussage „Bio ist mir zu teuer“ der Grund für das Vermeiden von Bio-Produkten. Hier fand ich die Tatsache, dass in Deutschland allgemein ein deutlich zu hoher Fleischkonsum stattfindet, nennenswert. Immerhin würden bei einem geringeren Verzehr von Fleisch, dafür aber von Fleisch mit Bio-Qualität, die Konsumenten genauso viel und nicht mehr Geld ausgeben müssen. Damit würden sie Bio kaufen, zugleich gesünder leben und dabei noch nicht einmal mehr bezahlen müssen. Diese abschließende Studie fand ich sehr interessant.

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  3. Kommentar zu "Bio- Zertifizierung"

    Bio oder regional?
    Vor etwa einem Jahr traf ich für mich die Entscheidung, zukünftig eine nachhaltige und bewusste Lebensweise zu führen. Ein wesentlicher Aspekt sollte hierbei die Ernährung spielen. Doch ist eine gesunde Ernährung mit Bioqualität gleichzusetzen?
    Wie bereits in dem Blogbeitrag erwähnt, weisen besonders Bio- Produkte im Obst- und Gemüsebereich keine nennenswerten ernährungsphysiologischen Vorteile auf. Lediglich tierische Bio- Produkte können mit ihren guten Werten der Omega- 3- Fettsäuren punkten. Aber wenn nicht der gesundheitliche Aspekt ausschlaggebend ist, weshalb sollten dann Bio- Produkte gekauft und konsumiert werden?
    Für mich persönlich spielt der Verzicht von chemisch- synthetischen Pestiziden und Zusatzstoffen bei der Produktion von biologischen Lebensmitteln eine entscheidende Rolle! Betrachtet man die Liste der Inhaltsstoffe auf den Verpackungen genauer, kann man erkennen, dass von dem ursprünglichen Produkt oftmals überhaupt nicht mehr oder nur noch geringfügig die Rede sein kann. Neben dem Vorteil ‚giftfreie’ Lebensmittel konsumieren zu können, zieht mich immer häufiger der Verzicht auf Verpackungen in Bioläden. Immer wieder bin ich schockiert und verärgert, wie viel Müll beim Einkauf in Billigdiscountern entsteht: In Plastik eingepackte Gurken, Auberginen und Tomaten sind in meinen Augen absolut überflüssig!
    Besonders im Bereich der tierischen Produkte greife ich lediglich auf biologische Lebensmittel zurück. Eine artgerechte Tierhaltung ist für mich die Voraussetzung für den Konsum von Fleisch, Fisch und Eiern. Natürlich bringt diese Entscheidung höhere Preise mit sich. Um mir den ‚Luxus’ leisten zu können, verzichte ich gerne auf einen täglichen Verzehr von tierischen Produkten und freue mich umso mehr auf ein Steak, das von einem glücklichen Rind stammt.

    Soviel zu meiner Wahl, mich auf meine Weise bewusst für Lebensmittel mit Bio- Qualität zu entscheiden. Wie sieht es aber mit der Nachhaltigkeit von Bio- Produkten aus? Tragen Bio- Produkte tatsächlich mehr als konventionelle Lebensmittel zur Nachhaltigkeit, d.h. dem Erhalt der natürlichen Umwelt und der Ressourcen bei?
    Welche Kaufentscheidung in einem Billigdiscounter ist nachhaltiger? Der Kauf von konventionellen Tomaten aus Deutschland oder der Kauf von biologischen Tomaten aus den Niederlanden in einer Plastikverpackung? Welches Kriterium (Bio oder regional) ist das entscheidende?
    Es wird deutlich, dass neben der großen Auswahl der Siegel und deren unterschiedlichen Anforderungen weitere Herausforderungen an den Konsumenten/ die Konsumentin gestellt werden. Es liegt an jedem Einzelnen selbst, sich in diese komplexe Materie hineinzuarbeiten. Daher stimme ich meiner Kommilitonin zu, dieser Problematik entgegenzuwirken, indem diese Thematik in Form eines Unterrichtfaches den Schülerinnen und Schülern bereits früh nähergebracht werden sollte.

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  4. In der Auseinandersetzung mit Bio-Produkten bzw. mit dem ökologischen Landbau bemerkt man schnell, dass es sich es um ein schwer überschaubares Thema handelt.

    Bekanntermaßen gibt es in Baden-Württemberg 2 Hauptrichtungen des ökologischen Landbaus. Zum einen den organisch-biologischen Landbau (z.B. Bioland), welcher sich auf naturwissenschaftliche Grundlagen bezieht, zum anderen den biologisch-dynamischen Landbau (z.B. Demeter), welcher sich auf die Anthroposophie als geisteswissenschaftliche Grundlage bezieht. Natürlich zeichnet sich Demeter durch eine hohe Qualität an ökologischen Mindeststandards aus. Dennoch stellt sich mir die Frage, ob ich einen Verband, der sich auf die Wirkung von kosmischen Kräften auf das Pflanzenwachstum bezieht, unterstützen möchte.

    Die Grundsätze des ökologischen Landbaus, wie beispielsweise eine nachhaltige Bodenfruchtbarkeit oder Vermeidung von importierten Futtermitteln, erscheinen auf jeden Fall erstrebenswert.
    Auf dem Markt konkurrieren die Bio-Produkte mit denen der konventionell hergestellten, welche sich durch Ertragssicherung, Qualitätssicherung und Arbeitswirtschaftliche Erleichterung auszeichnen. Man sollte sich hinsichtlich der weltweiten Bevölkerungsentwicklung im Klaren sein, dass mit Bio-Produkten und deren Ertrag den sie liefern, sie meiner Meinung nach keine wirklich Alternative darstellen. So benötigen Bio-Produkte mehr Erzeugungsfläche beispielsweise auch in der Fleischproduktion. Würde man nun dieses "mehr" an Fläche überall in der Landwirtschaft anwenden, so gebe es vermutlich nicht genügend Anbaufläche. Um wirklich ökologisch Leben zu können reicht es also nicht, nur auf Bio-Produkte umzusteigen. Wie im Blog dargestellt, spielt hierbei die Menge an verzerrtem Fleisch mit die größte Rolle. Durch Reduzierung des konsumierten Fleisches tritt vermutlich ein größerer ökologischer Effekt ein, wie durch bloßen Umstieg auf Bio-Produkte.

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  5. Zu Beginn des Beitrags wurden viele Fragen aufgeworfen und z.T. auch später beantwortet. Eine offengebliebene Frage ist die Umsetzung dieses Themas in der Schule. Schon in der Grundschule ist gesunde Ernährung ein Thema im Unterricht. Aber wie gestalte ich hierhingehend meinen Unterricht? Gerade für Grundschulkinder (wie auch für viele Erwachsene) ist es nicht greifbar, dass Bio-Produkte nachhaltiger sind als Produkte aus konventionellen Anbau, da das große Ganze nicht in den Blick genommen werden kann. Ich denke, dass es hier wichtig ist, den Kindern ein Vorbild zu sein und auf seine eigene Ernährungsweise zu achten. Um ein Bewusstsein bei den Kindern zu erlangen, genügt es jedoch nicht das Thema gesunde Ernährung in einer Unterrichtseinheit abzuhandeln. Vielmehr muss über das ganze Schuljahr hinweg das Thema gesunde Ernährung präsent sein. Auch ich stimme den Kommilitoninnen zu, dass die Einführung eines entsprechenden Faches hier Abhilfe schaffen könnte. Ein weiterer guter Weg, die gesunde Ernährung an die Kinder heranzubringen, bietet das Schulfrucht-Programm (http://www.schulfrucht-bw.de/). Dabei werden Schulen und Kitas mit frischem Obst und Gemüse beliefert, die konventionell aber auch biologisch angebaut werden. 75% der Kosten werden von der EU übernommen. Für die restlichen 25% sucht sich die Schule Sponsoren. Im Folgenden ist eine kurze Übersicht dieser Kosten für 100 Kinder über ein ganzes Schuljahr dargestellt basierend auf einer Portion pro Schulwoche pro Kind:
    Kosten (7% Mwst.) 384 €
    Kosten (10,7% Mwst.) 428 €
    Kosten BIO (7% Mwst.) 512 €
    Kosten BIO (10,7% Mwst.) 571 €

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  6. Ein sehr interessanter Artikel den du verfasst hast. Ich finde das Thema echt super interessant und aktuell und finde es essentiell sichh mit dem thema Bio und Bewusst leben auch auseinanderzusetzen. Ich kann selbst nur von mir aber auch von vielen Bekannten sprechen, die gerne umweltbewusst kaufen und essen, dies jedoch heutzutage gar nicht so einfach ist. So findet man bei Sendungen wie Marktcheck immer heraus, dass der Konsument doch nur "verarscht" wird. Wo hergestellt in Deutschland draufsteht, muss nicht unbedingt vollkommen in deutschland hergestellt worden sein. Man zahlt Aufpreise für Aufkleber wie aus der Region oder Gutsbilderm die hinter z.B der Schlachtug stecken, dabei sind das nur ausgedachte Maskennamen um dem Konsumenten ein gutes Gefühl beim Kauf zu geben. Ich stiimmedir voll zu dass die Deutschen anfangen sollten weniger Fleisch zu essen. Denn das Geld was man dabei spart, kann man für Fleisch aus aetgerechter Haltung investieren. Doch wie ist das heute bei real, Kaufland und co? Ih glaube icht dass das Fleisch, dass an der Fleischtheke verkauft wird für das Doppelte, etwas anderes ist als das abgepackte Fleisch 2 Meter weiter im Kühlregal. Kann man mittlerweile überhaupt darauf vertrauen, dass das Fleisch besser ist, wenn man es beim Metzger kauft? Ich finde es ist heutzutage sehr sehr schwierig hinter den ganzen tricks der Lebensmittelwelt noch den überblick zu bewahren. Es sollte klar für den Konsumenten gelten, dass Bezeichnungrn und Anpreisungen rechtlich geschütze Begriffe sind, sodoass weder die Kosmetik- noch die Lebensmittelindustrie oder sonst wer diese Begriffe benutzen können um den Konsumenten hinter das Licht zu führen. Finde es super dass du dich damit beschäftigt hast. Das gleiche werde ich nun auch tun und mal wieder etwas bewusster Einkaufen gehen.

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  7. Ist der Verzehr von Bio- Produkten gesünder? Wenn nicht, was bringt es dann überhaupt Bio zu kaufen und zu konsumieren?
    Bevor ich im Folgenden auf diese Fragen eingehe, werde ich zunächst einmal kurz beschreiben was unter der Bezeichnung „Bio“ zu verstehen ist. Wie in dem Blogeintrag bereits beschrieben sind Bio- Lebensmittel, „(…) ökologische Produkte, die sich durch ihre ökologische Anbauweise sowie durch artgerechte Tierhaltung kennzeichnen“. Im Gegensatz zu konventionellen Produkten, wird bei der Herstellung, Verwendung und Entsorgung von Bio- Produkten, die Umwelt weniger belastet. Kurz gesagt es handelt sich um umweltfreundlichere Produkte.
    Wir bereits oben genannt stellt sich die Frage, ob der Verzehr von Bio-Produkten gesünder ist? Den Informationen des Blogeintrags zu entnehmen, gibt es bisher keine wissenschaftlichen Belege dafür, dass sich biologisch hergestellte Lebensmittel ernährungsphysiologisch besser auf die Gesundheit des Menschen auswirken, als konventionell hergestellte Lebensmittel. Was jedoch anzumerken ist, ist die Tatsache, dass beim Anbau von Bio- Produkten keine chemisch- synthetischen Pestizide eingesetzt werden. Dadurch sind diese Lebensmittel gegenüber konventionellen Lebensmittel frei von Verunreinigungen durch Pflanzenschutzmittel. Nun stellt sich die Frage, was es mir nun überhaupt bringt Bio-Produkte zu kaufen? Zwar hat der Konsum von Bio- Lebensmittel keinen ernährungsphysiologischen Vorteil gegenüber konventionellen, jedoch besteht bei ökologisch angebauten Produkten nicht die Gefahr gesundheitsschädliche Pestiziden zu sich zunehmen. Ein weiterer Vorteil vom Kauf ökologischer Produkte ist der Umweltaspekt. Wie bereits oben beschrieben werden diese auf eine umweltfreundlichere Art und Weise Hergestellt, Verwendet und Entsorgt.
    Die oben genannten Fragen weisen daraufhin, dass viele Menschen in unserer Gesellschaft kein bzw. ein mangelndes Wissen über die Bedeutung von „Bio“ haben. Aufgrund dessen finde ich es wichtig, dass man solche Themen bereits in der Grundschule, im Sachunterricht, behandelt. So können sich die Kinder mit diesem Thema auseinandersetzen und zu kritischen Konsumenten heranwachsen.

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  8. In meinem Kommentar möchte ich auf eine interessante wissenschaftliche Untersuchung des Wiener Ludwig-Boltzmann-Instituts für ökologischen Landbau eingehen.
    Auf diese bin ich vor kurzem beim Lesen des Buches „ALLES BIO ODER WAS?“, von Hans-Ulrich Grimm, gestoßen.

    In diesem Institut wurde untersucht, ob Ratten bei freier Futterwahl das Öko-Futter gegenüber dem konventionellen Futter bevorzugen.
    Tatsächlich entschieden sich die Ratten grundsätzlich für die Bio-Kost, auch, wenn die beiden Futtertröge vertauscht wurden.

    Die Forscher gingen in ihren Versuchen noch weiter und teilten die Ratten in zwei Gruppen auf. Die eine Gruppe bekam dabei Bio-Futter vorgesetzt, die andere konventionelles Futter.
    Als Ergebnis konnten die Wissenschaftler festhalten, dass die „Bio-Gruppe“ im Vergleich zu der Gruppe mit konventionellem Futter weniger Totgeburten hatte und die Nachkommen schwerer und zudem fruchtbarer waren.

    Warum die Ratten die Bio-Kost bevorzugten, konnte jedoch nicht erforscht werden.

    Lässt sich aus den Forschungsergebnissen jetzt aber ableiten, dass Bio-Lebensmittel gesünder sind?

    Bereits im Jahr 1995 konnte mit einer Studie des Berliner Bundesinstituts für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin (BgVV) festgestellt werden, dass im Hinblick auf die ernährungsphysiologische Qualität „keine wesentlichen Unterschiede“ zwischen Bio-Produkten und konventionellen Produkten bestehen.

    Worin unterschieden sich dann aber Bio-Produkte von konventionellen Produkten?

    Ein möglicher Erklärungsversuch könnte der Lichtgehalt von Lebensmitteln, der unter anderem im Wiener Atominstitut erforscht wird, sein.
    In tierischen und pflanzlichen Zellen wird Sonnenlicht gespeichert.
    Professor Klima vom Wiener Atominstitut konnte feststellen, dass Bio-Rindfleisch anders leuchtet als konventionelles Rindfleisch.
    Die Biophotonen (Lichtstrahlen mit sehr geringer Intensität) könnten bei der Regulation von Körpervorgängen eine wichtige Rolle spielen und zum Ergebnis des im oberen Abschnitt beschriebenen Versuchs geführt haben.
    Dies ist jedoch eine Vermutung, die es weiter zu erforschen gilt.

    Die Fragen rund um „Bio“ werden die Wissenschaft wohl noch lange beschäftigen…

    Quellenangaben

    Bücher:

    Grimm, H. U. (2002). ALLES BIO ODER WAS: Der schöne Traum vom natürlichen Essen. Stuttgart: S. Hirzel Verlag.

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  9. Ein sehr interessanter Blogeintrag. Man kommt als Verbraucher immer wieder mit dem Bio-Siegel in Verbindung. Dass die Bio- Lebensmittel mit weniger Pestiziden belastet sind, war mir bewusst. Über die Anzahl der Zusatzstoffe in Lebensmittel war ich jedoch erstaunt. Im Vergleich zu Bio- Produkten, wo sich die Anzahl auf 48 Stoffe beschränkt, sind es in der konventionellen Lebensmittelproduktion in der EU über 320 zugelassene Zusatzstoffe. Es ist bereits bekannt, dass Zusatzstoffe Allergien auslösen können. Während einige Lebensmittelzusatzstoffe vom menschlichen Körper unverändert ausgeschieden werden, gehen die meisten auf irgendeine Weise in den Stoffwechsel ein. Durch eine genetische Veranlagung oder durch bestimmte Krankheiten sind jedoch bei manchen Menschen einzelne Stoffwechselwege gestört. Hierbei ist es vor allem auf die Zusatzstoff zu achten.
    Der Blogeintrag zeigt jedoch auch die Vielfalt der Bio- Siegel. Die Siegel der Bio- Anbauverbände wie Biokreis, Bioland, Biopark, Demeter, Ecoland, Ecovin, Gäa und Naturland garantieren im Vergleich zum EU-Bio-Siegel und dem Deutschen- Bio Siegel die höchste Bioqualität. Für den Verbraucher wird das unüberschaubar. Man verliert beim Einkauf die Übersicht, was nun am besten ist und fragt sich ob das, was auch präsentiert wird, tatsächlich auch drinsteckt. Ein Blick auf die Zutatenliste ist für Laien selten hilfreich, denn die Konzerne wissen wie man täuschen und ungünstige Stoffe tarnen kann. Auch die Tatsache, dass Markenhersteller ihre Produkte unter anderen Namen und Labeln bei Discountern verkaufen ist längst nicht neu. So wird ein gleiches Produkt mit einer anderen Verpackung günstiger angeboten als das angebliche „Markenprodukt“ und man zahlt das doppelte für dasselbe Produkt. Hier werden die Verbraucher einfach getäuscht. Ich finde, dass es hierbei viel mehr Transparenz geboten werden sollte und die Lebensmittelindustrie nicht mit solchen Tricks arbeiten dürfte. Dadurch entsteht nämlich eine gewisse Abwehrhaltung, die auf Kosten von „ehrlichen Anbietern“.

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  10. Die Zertifizierung mit gewissen Güteziegeln hat in Deutschland ein gewaltiges Ausmaß angenommen. So gut wie alles wird mittlerweile zertifiziert, wieso also auch nicht Lebensmittel und vor allem Bio- Lebensmittel? Vorzugsweise wollen sich die meisten Menschen gesund ernähren und assoziieren Bio mit Gesundheit. Nichts desto trotz hat man bereits des Öfteren mal gehört das diese Zertifizierungen häufig Schwindel sind. Aus diesem Grund las ich den Eintrag von Bernd Giersdorf mit ganz besonderem Interesse. Hierbei finde ich vor allem die rechtlichen Rahmenbedingungen sehr aufschlussreich, da mir die unterschiedlichen Verordnungen neu waren. Allerdings kommt hier bei mir die Frage auf wer die rechtlichen Einhaltungen überwachen und in welchen Abständen diese Überwachungen stattfinden? Werden die Kontrollen zuvor angemeldet oder erfolgen sie unangemeldet? Dies finde ich wichtige Faktoren bei der Überwachung der rechtlichen Verordnung. Überrascht haben mich zudem die Bedingungen für die Vergabe der Bio-Zertifizierung wobei mich besonders der zweite Punkt nachdenklich gemacht hat. Wenn „nur“ 95% der Lebensmittel aus der ökologischen Landwirtschaft stammen müssen und 5% aus nicht-biologischen Zutaten stammen darf ist mir jedoch nicht klar welche Zusätze dies betrifft. Betreffen diese nicht-biologischen Zutaten relevante oder weniger relevante Zusätze? Und wer entscheidet dies? Der Hersteller oder eine Kommission? Wenn dies der Hersteller entscheiden sollte ist Bio nicht gleich Bio und variiert in seiner Zusammensetzung. Des Weiteren kommt bei mir die Frage auf, ob alle Siegel von einer Leistelle vergeben werden? Was zum einem den Vorteil hätte das die Siegel unter einander eventuell nur in Kleinigkeiten abweichen das große und ganze jedoch Vergleichbar ist und zum anderen den Nachteil der Macht-Monopolisierung besitzt. Abschließend finde ich das der Blogeintrag einen ersten guten Eindruck „in den Dschungel der Bio-Siegel“ vermittelt doch eine weitläufigere Analyse verschiedener Siegel und ihrer Herkunft sowie Vergabe und Kontrolle benötigt. Dies würde aber, wie der Autor bereits erwähnte, den Rahmen dieses Blogeintrags sprengen.

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  11. Hallo Bernd,
    erst einmal vielen Dank dafür, dass du etwas Licht in die dunkle „Bio-Siegel“ Ecke bringst.
    Deine Fragen in der Einführung, würden meiner Meinung nach eher Bücherreihen füllen, so wie es im Konsumbereich der derzeitigen Gesellschaft aussieht.
    Während dem Lesen wurden mir viele Fragen beantwortet, jedoch kamen wiederrum einige dazu.
    Wie zum Beispiel als ich laß, dass Bioland, Demeter und Co. eine viel höhere Qualität aufweisen als Produkte, welche mit dem Siegel der Eu-Vorschrift versehen werden. Ab wann ist eine Haltung Artgerecht oder ein „Bioprodukt“ mit Zusatzstoffen wirklich gesund?
    Welches Futter sollte genutzt werden und wie viele dürfen in einer Fläche von einem Hektar gehalten werden, damit das Tier ein gesundes Leben erfahren kann …usw.
    Ich denke, dass Konsumenten durch ihr Konsumverhalten vieles bewirken können, damit zum Beispiel ein noch gesünderes Leben den Tieren gewährt werden kann oder Zusatzstoffe nur begrenzt verwendet werden. Denn, wie es oft in der Politik vorkommt geht diese Hand in Hand mit Wirtschaftslobbyisten.

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  12. Hinsichtlich des Vortrags von Thomas Damm am Montag den 05.12.2016 kann ich sagen, dass es mich hinsichtlich der Kritik am Bio-Siegel der Schlagzeilen beruhigt hat, dass es nicht umsonst ist, in Bio zu investieren und ich die Umwelt hinsichtlich der ökologischen Bedingungen entlasten kann, indem ich Bioprodukte kaufe. Allerdings kritisiere ich dennoch, dass mehr transparent gemacht werden sollte, was wirklich BIO ist und was nur scheint Bio zu sein. Der Verbraucher wird hier leicht in die Irre geführt, da es Produkte gibt, welche ein ‚Bio‘ im Namen tragen, aber gar nicht Biozertifiziert sind, da es für diejenigen, die kein zertifizierter Bioproduzent sind sehr einfach ist, sich als solcher auszugeben Hier würde ich persönlich einen Schutz der Bezeichnung fordern. Ein weiterer Kritikpunkt ist für mich die Begründung warum die Höfe (vor allem Tierzüchtungen) nicht unangekündigt besucht und kontrolliert werden nicht ganz schlüssig bzw. eher eine Ausrede des Kontrollunternehmens. Die Kontrolle der Buchhaltung gehört mit Sicherheit dazu, jedoch wäre dies für mich als Verbraucher erst einmal zweitrangig. Das Wichtigste hier sollte erst einmal sein, die Situation (wie Haltung, Nahrungsmittel, allgemeine Hygienebedingungen etc.) zu begutachten und zu kontrollieren, ob sie den vorgegebenen Kriterien entspricht. Hinsichtlich der Buchhaltung könnte bei Unvollständigkeit eine Frist von 1-2 Wochen gesetzt werden, um fehlende Unterlagen nachreichen zu können. Die Unübersichtlichkeit der verschiedenen Siegel stellt für den Verbraucher eine nicht ganz einfach zu überwindende Hürde dar, da er sich zuerst einmal informieren muss, welches Siegel welche Standards erfüllen muss und ob es auch wirklich ein Bio-Siegel ist, oder wie im Vorherigen schon erwähnt nur vorgibt ein solches zu sein. Wenn man ganz sicher gehen will und strengere Vorgaben eingehalten haben will, dann muss man auf den Kauf der Bio-Anbauverbände setzen, welche strengere Auflagen haben, die eingehalten werden müssen. Bio-Lebensmittel wirken sich zwar nachweislich nicht positiver als die konventionell hergestellten Lebensmittel auf die Gesundheit aus, jedoch denke ich, dass allein das Wissen darüber, dass die Lebensmittel unter guten Bedingungen produziert und ohne Schadstoffe hergestellt wurden, sich ein Vorteil zumindest für das psychische Wohlbefinden ergibt und man so einen Teil zur Erhaltung und dem Schutz der Umwelt beiträgt. Auch denke ich, dass man nicht abstreiten kann, dass beispielsweise bei der Produktion von tierischen Produkten Medikamente wie Antibiotika verwendet werden und diese meiner Meinung nach über einen längeren Zeitraum, bei regelmäßigem Verzehr, durchaus Auswirkungen auf den Verbraucher haben können, auch wenn dies noch nicht zu 100% nachgewiesen werden konnte.
    Eine abschließende Frage, welche ich mir stelle ist, warum es überhaupt ein Bio-Siegel geben muss und wieso die Politik an dieser Stelle nicht eintritt und die Kriterien, welche Bio-Produzenten einhalten müssen, für alle Produzenten festlegt. In Deutschland werden Millionen an Steuergeldern verschwendet, wie beispielsweise für den Bau einer Brücke, die gar nicht gebraucht wird, weil es 75 Meter weiter schon eine Brücke gibt. Deshalb stellt sich mir hier die Frage, wieso der Staat an dieser Stelle nicht lieber etwas dafür tut unsere Umwelt zu schützen und die Steuergelder sinnvoll einsetzt.


    Literatur: Rövekamp, Marie (2016): Wie der Staat Steuergelder verschwendet. Online einsehbar unter: http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/schwarzbuch-2016-17-wie-der-staat-steuergeld-verschwendet/14652250.html (Zuletzt eingesehen: 10.12.2016)

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    1. Der Vortrag von Herrn Thomas Damm (05. Dezember 2016) hat neben einem interessanten Einblick in die »Bio-Zertifizierung« zudem viele Gedanken angeregt, um über den eigenen Kauf/Konsum von Lebensmitteln nachzudenken. Kann ein sogenannter »Bio Joghurt« vom Discounter denn tatsächlich nur 0,79€ (500g-Becher) kosten?!
      Ebenfalls möchte ich wie Hannah Beil an dieser Stelle die Problematik der Transparenz an-sprechen. Nur weil »Bio« draufsteht, heißt dies nicht, dass auch »Bio« drin ist! Allerdings ist nun die Frage, woher ich dies weiß bzw. woher dies insbesondere Menschen wissen, die be-züglich dieser Thematik ein Wissensdefizit aufweisen, wie dies auch Herr Giersdorf in seinen Blogbeitrag anführt. Selbst wenn ich weiß, dass ich beim Kauf von wirklichen Bioprodukten auf die Siegel zu achten habe, welches Siegel verspricht mir welche Standards?!
      Die Kenntnis darüber, dass lediglich die Kennzeichnung eines Lebensmittels mit einem aner-kannten Biosiegel das Produkt zu einem (zertifizierten) Bioprodukt macht, ist meiner Meinung nach kein Alltagswissen der Gesellschaft. An dieser Stelle besteht dringend Aufklärungsbe-darf oder eben die Möglichkeit, hierbei beziehe ich mich ebenfalls auf Hannah Beil, dass grundsätzlich alle Lebensmittel dem Standard eines Bioprodukts entsprechen. Diese Überle-gung finde ich insbesondere aus ökologischer Perspektive sehr interessant und nennenswert, da wir als Weltbevölkerung die Verantwortung für die Welt und somit für unsere Umwelt tragen und vielmehr unser alltägliches Handeln hierauf hinterfragen und reflektierten sollten. Eine interessante Frage im Rahmen der anschließenden Diskussion an der Vortrag war hierzu, ob regionale Produkte oder vielmehr Bio-Produkte zu bevorzugen sind. Ganz konkret: Kaufe ich den Bio-Apfel aus Neuseeland oder den Apfel vom Bauern nebenan, der allerdings kein Biosiegel hat? Eine Kombination hier wäre wünschenswert, dennoch entscheide ich mich per-sönlich im Zweifelsfall hier auf jeden Fall für regionales Obst und Gemüse.
      Hinsichtlich Lebensmittle, die nicht regional produziert werden können, ist ein Bewusstsein für Bio-Lebensmittel wünschenswert sowie die Frage, ob ich tatsächlich alles Obst und Ge-müse zu jeder Jahreszeit brauche. Durch den Vortrag von Herrn Damm wurden auf jeden Fall Unsicherheiten und Unklarheiten bezüglich der »Bio-Zertifizierung« geklärt, Zweifel genom-men und ein Bewusstsein für Bioprodukte geschärft und gestärkt.

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    2. Der Vortrag von Herrn Thomas Damm (05. Dezember 2016) hat neben einem interessanten Einblick in die »Bio-Zertifizierung« zudem viele Gedanken angeregt, um über den eigenen Kauf/Konsum von Lebensmitteln nachzudenken. Kann ein sogenannter »Bio Joghurt« vom Discounter denn tatsächlich nur 0,79€ (500g-Becher) kosten?!
      Ebenfalls möchte ich wie Hannah Beil an dieser Stelle die Problematik der Transparenz an-sprechen. Nur weil »Bio« draufsteht, heißt dies nicht, dass auch »Bio« drin ist! Allerdings ist nun die Frage, woher ich dies weiß bzw. woher dies insbesondere Menschen wissen, die be-züglich dieser Thematik ein Wissensdefizit aufweisen, wie dies auch Herr Giersdorf in seinen Blogbeitrag anführt. Selbst wenn ich weiß, dass ich beim Kauf von wirklichen Bioprodukten auf die Siegel zu achten habe, welches Siegel verspricht mir welche Standards?!
      Die Kenntnis darüber, dass lediglich die Kennzeichnung eines Lebensmittels mit einem aner-kannten Biosiegel das Produkt zu einem (zertifizierten) Bioprodukt macht, ist meiner Meinung nach kein Alltagswissen der Gesellschaft. An dieser Stelle besteht dringend Aufklärungsbe-darf oder eben die Möglichkeit, hierbei beziehe ich mich ebenfalls auf Hannah Beil, dass grundsätzlich alle Lebensmittel dem Standard eines Bioprodukts entsprechen. Diese Überle-gung finde ich insbesondere aus ökologischer Perspektive sehr interessant und nennenswert, da wir als Weltbevölkerung die Verantwortung für die Welt und somit für unsere Umwelt tragen und vielmehr unser alltägliches Handeln hierauf hinterfragen und reflektierten sollten. Eine interessante Frage im Rahmen der anschließenden Diskussion an der Vortrag war hierzu, ob regionale Produkte oder vielmehr Bio-Produkte zu bevorzugen sind. Ganz konkret: Kaufe ich den Bio-Apfel aus Neuseeland oder den Apfel vom Bauern nebenan, der allerdings kein Biosiegel hat? Eine Kombination hier wäre wünschenswert, dennoch entscheide ich mich per-sönlich im Zweifelsfall hier auf jeden Fall für regionales Obst und Gemüse.
      Hinsichtlich Lebensmittle, die nicht regional produziert werden können, ist ein Bewusstsein für Bio-Lebensmittel wünschenswert sowie die Frage, ob ich tatsächlich alles Obst und Ge-müse zu jeder Jahreszeit brauche. Durch den Vortrag von Herrn Damm wurden auf jeden Fall Unsicherheiten und Unklarheiten bezüglich der »Bio-Zertifizierung« geklärt, Zweifel genom-men und ein Bewusstsein für Bioprodukte geschärft und gestärkt.

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  13. Ich denke die Meinung über die Bio Produkte sind geteilt, was auch klar nachzuvollziehen ist. In den Medien wird so viel darüber berichtet und keine weiß wirklich was letztendlich dahinter steckt.
    Grundsätzlich werden alle Siegel, die von Unternehmen selbst herausgegeben werden und mit denen sich die Unternehmen selbst zertifiziert nicht gleich als Bio Produkte verifiziert. Für uns Verbrauchen ist oft nicht klar, was tatsächlich dahinersteckt und welches Logo was bedeutet. Es ist bereits bekannt, dass Bio nicht immer gleich besser ist, denn auch in Bio Lebensmittel sind bestimmte Schadstoffe zu finden. Ein Grund sich für die Bioanbieter zu entscheiden ist, dass sich diese für den Umwelt- und Tierschutz engagieren. Sie halten nicht so viele Tiere auf einem Hektar und sorgen für Auslauf im Freien für die Tiere.
    Ich denke vernünftiges Essen hat mich Selbstbestimmung zu tun, das bedeutet zum einen bestimmte ich selbst und zum Anderen muss ich mich aber auch über diese Produkte im Vorfeld informieren. Für viele Leute sind diese Produkte viel zu teuer und eine „reine Abzocke“ und gewinnorienteiert. Doch vor allem ältere Menschen legen großen Wert auf diese Bio Produkte um sich so gesund zu ernähren, dabei fehlen diesen Menschen oft wichtige Informationen und Hintergründe, die dies betreffen. Und somit bleiben sie der Meinung Bio Produkte seien gut und investieren weiterhin Geld in diese Produkte.

    Ich denke wenn man echte und ohne jeglichen Zweifel „Bio“ Produkte essen möchte, muss man zum Bauern im nächsten Dorf gehen oder seinen Salat selbst anbauen. Nur dann kann man sich sicher sein, dass diese Produkte nicht bearbeitet und behandelt wurden sondern aus reiner Natur stammen.

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  14. Wie schon in deinem Blog-Beitrag thematisiert, vertrete ich auch die Meinung, dass es wichtig ist, sich nachhaltig zu ernähren und zwischen den Lebensmitteln zu unterscheiden.
    Im Folgenden werde ich noch ein paar Dinge schildern, die zu dieser Diskussion beitragen.
    Laut Koerber/Männle/Leitzmann gibt es einen Zusammenhang zwischen den Verbraucherbedürfnissen, den Gebrauchseigenschaften der Lebensmittel und der Lebensmittelqualität. Die Ökologischen Bedürfnisse eines Verbrauchers beinhalten die Erhaltung und den Schutz der natürlichen Umwelt. Die dazu passenden Gebrauchseigenschaften setzen sich aus dem ökologischen Wert zusammen, welcher sich darauf bezieht, dass die Lebensmittel aus ökologischem Anbau und aus artgerechter Tierhaltung produziert werden. Zu den ökologischen Kriterien zählen dann unter anderem die Umweltauswirkungen und die Artgerechtheit der Tierhaltung und der Medikamenteneinsatz. (vgl.: Lebensmittel. Waren, Qualitäten, Trends. Löbber. Verlag Europa-Lehrmittel. 2. Auflage. Haan-Gruiten. 2001. S. 52 f.)
    Zu den Zielen des ökologischen Landbaus zählen u.a. die Betreibung des aktiven Natur- und Artenschutz, gesunde Lebensmittel zu erzeugen und die Belastung der Umwelt möglichst gering zu halten. (vgl.: aid. Ökologischer Landbau – Grundlagen und Praxis Nr. 1070. 1996. S. 6)
    Gerade was die Tierhaltung anbelangt, halten die Bio-Höfe mehr und strengere Regeln ein. Es wird auf eine möglichst artgerechte Tierhaltung geachtet, um den Tieren das Ausleben ihrer angeborenen Verhaltensweisen zu ermöglichen. Wie du schon beschrieben und erläutert hast, regelt die EG-Bio-Verordnung die genauen Haltungsbedingungen. Die Vorschriften umfassen die Haltung und Fütterung der Tiere, die tierärztliche Versorgung, die Zucht und den Transport. (vgl.: Lebensmittel. Waren, Qualitäten, Trends. Löbber. Verlag Europa-Lehrmittel. 2. Auflage. Haan-Gruiten. 2001. S. 395)
    Unsere Aufgabe, als angehende Lehrpersonen ist es, die Schülerinnen und Schüler aufzuklären und ins Bewusstsein zu rufen, dass „nicht alles Gold ist, was man isst“. Die Nahrungsmittelproduktion zieht unerwünschte Folgen für Natur und Umwelt nach sich. Eine gesündere Ernährungsweise, die gleichzeitig einen Schritt in Richtung umweltverantwortlicheren Handelns bedeutet, setzt eine Verringerung des Fleischverbrauchs voraus. (vgl.: Aufgespießt. Fleisch und Fleischkonsum als Unterrichtsthema. Liedtke. Stiftung Verbraucherinstitut und Verbraucherzentrale. Nordrhein-Westfalen e.V. 1989. S. 5 f.)
    Es werden nun ein paar Themen und Inhalte folgen, die für uns im späteren Unterricht eine Rolle spielen sollten.
    -Individuelles Konsum- und Ernährungsverhalten unter Einbeziehung sozialer und gesellschaftlicher Begründungsfaktoren,
    -Auswirkungen eines übermäßigen Fleischkonsums auf die Gesundheit,
    -Voraussetzungen der Massenproduktion: Agrarpolitik und moderne industrielle Landwirtschaft,
    -strukturelle Folgen in der landwirtschaftlichen Produktion: Intensivierung, Spezialisierung und Konzentration,
    -ökologische Folgen: Tierzucht und –haltung, bodenunabhängige Produktion, gestörte Naturkreisläufe, Ausräumung und Zerstörung der Landschaft,
    -Futtermittelimporte: Viehfutter aus der Dritten Welt,
    -Auswirkungen der veränderten Produktionsbedingungen auf die Fleischqualität,
    -individuelle Lösungsansätze: fleischärmere Ernährung und sozial- und ökologisch verantwortliches Verhalten im täglichen Konsum.
    (vgl.: Aufgespießt. Fleisch und Fleischkonsum als Unterrichtsthema. Liedtke. Stiftung Verbraucherinstitut und Verbraucherzentrale. Nordrhein-Westfalen e.V. 1989. S. 7)

    Ich hoffe, dass durch meinen Kommentar ein paar relevante und interessante Dinge aufgelistet wurden, mit denen wir als angehende Lehrkräfte etwas anfangen können.

    Liebe Grüße
    Isabell Endres

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  15. Hallo Bernd,
    Dein Blogbeitrag ist sehr informativ. Auf der einen Seite finde ich Bioprodukte gut, da sie wie Du schreibst, eine geringere Umweltbelastung auslösen. Auf der anderen Seite frage ich mich jedoch oft, wenn ich in einem Supermarkt bin, warum dann Biobananen in einer Plastiktüte verpackt sind? Zuerst versucht man die Umwelt durch die Produktion zu schonen und dann belastet man sie wieder durch unnötige Verpackungen. Dass 5 % nicht-biologische Zutaten in Bioprodukten enthalten sein dürfen wusste ich nicht. Jedoch bestätigt dies die weit verbreitete Meinung „Nicht überall, wo Bio draufsteht ist auch Bio drin“. Auch mein Teeadventskalender ist ein Bioprodukt. Auf der Verpackung befindet sich das EU-Bio- Logo. Es wurde nicht in Deutschland hergestellt, entspricht aber den Deutschen Bio- Standards. Aber auch hier besteht für mich wieder der Widerspruch, dass man zum einen mit Bioprodukten die Umweltschonen will, zum anderen aber diese Produkte importiert werden, was die Umwelt wiederum belastet. Hier stellt sich für mich die Frage, ob es nicht sinnvoll wäre, lieber auf die Herkunft des Produktes zuschauen statt auf das Bio - Siegel? Jedoch bleibt natürlich zu sagen, dass Produkte mit dem EU- Bio- Logo immerhin aus der EU kommen und so nicht unbedingt den längsten Transportweg zurückgelegt haben, bis sie zu uns kommen. Den Bioland- und Naturland Stempel habe ich bis jetzt noch nicht gesehen. Das liegt mit Sicherheit zum einen daran, dass ich selten Bioprodukte kaufe, eigentlich nur wenn sie im Angebot sind und dass die Richtlinien dieser Verbände strenger sind, als die des EU- Bio- Siegels. Diesen Standard dann zu erfüllen, ist natürlich für die Hersteller viel schwieriger als wenn 5 % nicht- biologische Zutaten enthalte sein dürfen. Da, wie Du schreibst, der Konsum von Bio-Produkten keinen nennenswerten ernährungsphysiologischen Vorteil gegenüber Produkten aus konventioneller Herstellung aufweist, werde ich weiterhin in erster Linie nicht auf Biosiegel achten, sondern auf die Herkunft des Produktes und darauf, dass ich nicht täglich Fleisch konsumiere.

    Viele Grüße,
    Stefanie Frank

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  16. Der Blogeintrag zu „Bio – Zertifizierung“ ist sehr informativ. In einigen der Nachdenkimpuls zur Einführung habe ich meine eigenen Überlegungen wiedergefunden.
    Die Frage was hinter einer Bio – Zertifizierung verbirgt, wird gut erläutert und ist mir jetzt etwas durchsichtiger. Mir war nicht bewusst wie viele verschiedene Bio – Siegel es bereits schon gibt. Sehr wichtig finde ich es dabei, das es klare Vorschriften und Regeln gibt die erfüllt sein müssen um ein Bio – Siegel zu erhalten. Nur so kann sich ein Konsument auch darauf verlassen, dass wenn er ein Bio – Produkt kauft auch „Bio drinnen ist“. Denn es scheint mir fast unmöglich bei jedem Produkt, dass gekauft wird, zu hinterfragen und erforschen woher dieses kommt und wie es produziert wurde. Weiterhin finde ich es sehr einleuchtend, dass die ganze Produktionskette berücksichtigt wird, denn zur Nachhaltigkeit zählen ebenso die Produktion, der Verzehr, wie auch die Entsorgung.
    Die Frage, was mir Bio – Produkte wirklich als Individuum bringen, kann ich leider nur zum Teil besser für mich beantworten. Ich trage meinen Teil zur Umwelt bei und das die Lebensmittel weniger Pestizide enthalten ist ein klarer Pluspunkt. Aber die, auch bei mir häufige Vorstellung, Bio ist gesünder konnte mithilfe vieler Studien widerlegt werden. „Der Konsum von Bio-Produkten bringt somit keinen nennenswerten ernährungsphysiologischen Vorteil gegenüber Produkten aus konventioneller Herstellung.“ Der Nachdenkimplus zu Beginn, wie das Thema in der Grundschule behandelt werden soll, bleibt in dem Blogeintrag leider aus. Die Frage wie ich Schülerinnen und Schülern, oder noch viel mehr deren Eltern vermitteln kann das Bio – Produkte „besser sind“ als konventionelle Produkte bleibt für mich ungewiss. Familien aus sozialschwächeren Familien kämpfen häufig mit anderen Problemen als mit denen Bio Produkte zu kaufen.

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  17. Teil1/2

    Lieber Bernd,

    vielen Dank für deinen aufschlussreichen, informativen und vielseitigen Blogbeitrag!

    Im Folgenden möchte ich mich mit den Qualitätskriterien von landwirtschaftliche erzeugten Nahrungsmitteln auseinandersetzen. Du stellst in deiner Einleitung die Frage, ob der Verzehr von biologisch erzeugten Lebensmitteln zu einer längeren Lebensdauer führt. Viele Konsumenten, die sich für den Kauf und Verzehr von biologisch erzeugten Lebensmitteln entscheiden, gehen davon aus, dass genannte Lebensmittel qualitativ besser sind als konventionelle Lebensmittel. Dabei muss gefragt werden, ob die Qualität von biologisch erzeugten Lebensmitteln messbar ist, oder ob es sich um reine Vermutungen handelt. Was verstehen wir unter Qualität, bzw. an welchen entsprechenden Kriterien machen wir das fest?

    Laut Grosch und Schuster ist Qualität keine klar definierte und messbare Größe. Vielmehr liegt eine nicht geringe Anzahl von Teilqualitäten vor. Je nach wissenschaftlichem Modell lässt sich über den jeweiligen Stellenwert jedoch streiten. Der Kunde und Endverbraucher scheint zu wissen was er unter Qualität versteht, Wissenschaftler tun sich dagegen schwer eine einheitliche nachvollziehbare Definition zu benennen. Es existieren parallel zahlreiche sich überschneidende aber auch unterschiedliche Modelle. Exemplarisch möchte ich an dieser Stelle das Modell über pflanzliche Erzeugnisse von Professor Werner Schuphan, von der ehemaligen Bundesanstalt für Qualitätsforschung pflanzlicher Erzeugnisse, vorstellen. Schuphan differenziert Qualität in drei Teilbereiche (vgl. Grosch/Schuster 1985, S.12,13):

    1.Äußere Beschaffenheit

    Unter der äußeren Beschaffenheit zieht er Kriterien wie Größe, Form, Farbe, Freiheit von Fehlern und Krankheiten, sowie den arteigenen Geschmack heran (vgl. ebd., S13).

    2.Gebrauchswert

    Welche Eigenschaften liegen hinsichtlich der Haltbarkeit und Verarbeitung vor: bspw. ein hoher Zuckergehalt von Rüben oder die Eignung von Früchten für die Herstellung von Tiefkühlkost (vgl. ebd., S.13)?

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  18. Teil2/2

    2.Gebrauchswert

    Welche Eigenschaften liegen hinsichtlich der Haltbarkeit und Verarbeitung vor: bspw. ein hoher Zuckergehalt von Rüben oder die Eignung von Früchten für die Herstellung von Tiefkühlkost (vgl. ebd., S.13)?

    3.Biologischer Wert

    Wie hoch ist der Gehalt an „wertgebenden Inhaltsstoffen“ bzw. wertmindernden Bestandteilen? Unter wertgebenden Bestandteile zählt er bspw. Eiweise, Vitamine. Unter wertmindernden Bestandteile werden an dieser Stelle Nitrat, natürliche Gifte, Pestizide und andere Schadstoffe gezählt (vgl. ebd., S.13).

    Professor Hartmut Vogtmann ergänzt die genannten Teilbereiche um die

    4.Umweltfreundlichkeit der Produktion

    Er ist dabei der Meinung, dass Gesundheit nicht nur für den Einzelnen, sondern für die gesamte Umwelt berücksichtigt werden muss (vgl. ebd., S.13).

    Weitere Wissenschaftler haben vergleichbare Modelle erstellt, die mindestens in einem Fall um die „psychologische Qualität“ ergänzt wird. Die psychologische Qualität führt für sie bei Konsumanten zu entsprechenden Kaufentscheidungen. Sie unterliegt individuellen Weltanschauungen und zeitbedingten Strömungen, ist aber nicht von der eigentlichen Zusammensetzung des Produkts abhängig. Wissenschaftler gehen davon aus, dass Unterschiede im Geschmack oder auch in der Bekömmlichkeit vielmehr eine Folge eines Placeboeffekts darstellen. Sie gehen davon aus, dass gerade im psychologischen Effekt der größte Unterschied zwischen konventionellen und biologischen Anbaumethoden besteht (vgl. ebd., S.14).

    Betrachten wir die ersten vier aufgeführten Teilbereiche, so können entsprechende Raster oder Kriterienkataloge erstellt werden um die Qualität zu bestimmen. So können wir den biologischen Wert bspw. anhand der nachgewiesenen Menge an Pestiziden bestimmen. So schreibst du in deinem Blogbeitrag, dass Bio-Bauern keine chemisch-synthetischen Pestizide einsetzen und die Produkte folglich frei von Verunreinigungen mit Pflanzenschutzmitteln sind. Noch deutlich lässt sich diese Tatsache im Bereich der Gemüseproduktion erkennen.

    Nehmen wir die psychologische Qualität genauer unter die Lupe so lässt sich feststellen, dass sie tendenziell die subjektive Meinung darstellt aber nicht die tatsächliche Beschaffenheit eines Produkts verändert. Obwohl der psychologische Einfluss insbesondere das Kaufverhalten von Konsumenten stark beeinflusst, kann die psychologische Qualität daher nicht als Qualitätskriterium für die Beschaffenheit eines Produkts herangezogen werden, da sie nur bedingt objektiv erfasst werden kann.

    Daher ist es ratsam, sich über die genauen Bestimmungen und zu Grunde liegenden Vorgaben und Bestimmungen der jeweiligen Gütesiegel zu informieren, um sich eine Meinung über die Qualität der Produkte, verschaffen zu können. Daher empfinde ich die Vorstellung der ausgewählten Siegel in deinem Blogbeitrag als äußerst sinnvoll und zielführend.

    Vielen Dank und liebe Grüße,

    Christoph Wilhelm

    Quelle

    Grosch, P./Schuster. G. (1985): Der Biokost-Report. München: Biederstein, S.12-15

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  19. In diesem Betrag werden die wichtigsten Punkte der Bio-Zertifizierung sehr anschaulich dargestellt und man bekommt einen guten Überblick über die verschiedenen Siegel und die gesetzlichen Rahmenbedingungen. Auch wird auf die Bio-Kritik eingegangen und die Problematik unserer Hauptsache-bilig-Gesallschaft beleuchtet was mir sehr gut gefällt.
    Denn genau das ist es was jeden beschäftigt wenn er sich Gedanken über eine Bio oder nicht-Bio Ernährung macht.
    Auch in meinem Freundeskreis gibt es Diskussionen über Bio. „ Ich sehe es nicht ein so viel mehr für Bio zu zahlen wenn ich mir nicht ganz sicher sein kann, ob auch wirklich Bio drin ist“, sagen die einen. „ Es lohnt sich auch ein bisschen mehr für Bio auszugeben und wenn man zum Beispiel weniger Fleisch und Wurst isst, dann kann man auch gut etwas mehr für die restlichen Lebensmittel ausgeben.“ So oder so ähnlich laufen diese Gespräche ab und ich muss sagen, dass ich auch immer wieder hin und her gerissen bin. Bei manchen Lebensmitteln wie Gemüse oder Fleisch und Wurst achte ich schon darauf dass sie Bio sind oder zumindest regional oder saisonal, bei Nudeln oder Reis usw. kaufe ich kein Bio. Jedem und jeder ist es überlassen eigene Prioritäten zu setzten und zu entscheiden welche Qualität man kaufen will und kann.
    Oft spielt es auch eine große Rolle wie man aufgewachsen ist, welche Lebensmittel die Eltern gekauft haben und auf was sie besonderen Wert gelegt haben. Dieses Erlebte stellt man selten in Frage und erst durch andere Einkaufgewohnheiten die man kennenlernt, wird einem klar, wie man selber einkauft und überlegt sich warum man dies oder jedes so kauft.
    Am wichtigsten finde ich, dass man sich bewusst ernährt und sich im klaren ist was man genau isst und woher es kommt. Dafür ist es wichtig die verschiedenen Siegel zumindest schon einmal gesehen zu haben und einordnen zu können. Denn es gibt auch einige Namen die nach Bio und Natur klingen, aber keine besondere Zertifizierung haben und nicht kontrolliert werden. Hierbei ist Vorsicht geboten und vielleicht ist es ja auch wichtiger auf die Herkunft der Produkte zu achten und auf eine ausgewogene Ernährung mit wenig Fleischprodukten als darauf dass alles mit dem Bio Siegel gekennzeichnet ist?!

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  20. Zuerst vielen Dank für diesen gelungenen Blogeintrag.
    Hier ist mir erst wieder bewusst geworden wie viel Halbwissen ich zu diesem Thema habe.
    Ganz besonders interessant finde ich, dass der Vitamingehalt von Bio-Obst oder –Gemüse nicht höher ist, als von herkömmlichen Lebensmitteln, ausgenommen Vitamin C.
    Aber bei tierischen Produkten (Bio) wurde ein erhöhter Gehalt von Omega-3-Fettsäuren gemessen. Dies ist auf die Grünfutterzugabe im ökologischen Landbau zurückzuführen. Sonst haben
    Bio-Produkte keinen nennenswerten ernährungsphysiologischen Vorteil gegenüber konventionell hergestellten Produkten.
    Das gute an Bio-Lebensmitteln ist, dass sie umweltfreundlicher hergestellt werden und weniger Spuren von Pestiziden enthalten. Bio-Produkte sind also nicht gesünder, sondern nachhaltiger hergestellt. Erst wenn man das weiß, kann man sich ein Bild davon machen, wie man mit seiner Umwelt umgehen möchte. Man muss aber auch den finanziellen Aspekt betrachten, der wie ich finde sehr gut dargestellt wurde. Gerade mit Blick auf die Schule.
    Um auf eine der am Anfang gestellten Fragen einzugehen, der Umsetzung im Unterricht, würde ich mit den Schülern, im Zuge der gesunden Ernährung, auch dieses Thema mitbehandeln. Außerdem müssen die Eltern informiert werden, denn sie sind es die einkaufen und das Essen für die Kinder zubereiten. Natürlich spricht man mit den Kindern auch darüber, aber das alleine reicht nicht, man muss bei den Eltern ansetzen. Deshalb ist mein Gedanke dabei die Nachhaltigkeit in den Vordergrund zu rücken, aufzuzeigen, dass eine gesunde Ernährung mit Bio-Lebensmitteln gleich viel kostet, wie eine fleisch-lastige Ernährung mit konventionell hergestellten Lebensmitteln und auch das Interesse der Kinder daran zu wecken.

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  21. Ich sehe die Bio- Zertifizierung immer noch sehr kritisch. Auch der Vortrag von Herrn Thomas Damm (05. Dezember 2016) konnte mich nicht voll davon überzeugen. Das gute an diesem Vortrag war, dass einem endlich mal die ganzen Siegel erklärt wurden und wie man die Aufschriften zu deuten hat.
    Überzeugt bin ich von den Bioverfahren aber nicht, sie sind vielleicht in Teilbereichen umweltfreundlicher als andere aber es ist trotzdem oft nicht der gewünschte Umgang mit der Natur den man sich durch Bio erhofft. Wir selbst bauen seit 3 Jahren auf einem kleinen Acker Kartoffeln an und haben jedes Jahr das Problem mit Kartoffelkäfern. Da wir aber Biokartoffeln haben möchten spritzen wir gegen die Käfer nicht, sondern gehen jeden zweiten Tag durch die Kartoffelreihen und lesen Käfer, Maden und Eier ab. Durch meine Freundin habe ich Kontakt zu Biolandwirten und habe eine davon nach einer Lösung für dieses Problem gefragt. Beim Großanbau von Kartoffeln rechnet sich das Ablesen nicht und so werden die Käfer abgesaugt. Absaugen bedeutet er benötigt einen Motor, der wiederum verbrennt meist Diesel und stößt Abgase aus. Vielleicht sind die Abgase nicht so schädlich wie ein Spritzmittel, aber bei unserer Abgasentwicklung sollte man dies vielleicht noch einmal überdenken und eine Lösung finden auch hier einzusparen.
    Des weiteren wohne ich am Weinberg und zwischen den Reihen, die gespritzt werden findet man auch immer wieder Reihen, die von Winzern bewirtschaftete werden die Bio- Weine vermarkten. Früher wurde bei uns noch mit einem Hubschrauber gespritzt, da war es schon gar nicht möglich Bio- Trauben zu erhalten. Heute aber wird mit Maschinen oder von Hand gespritzt, aber auch hier erhält man keine saubere Trennung der Reihen, den die Luft, welche die gespritzten Partikel enthält, macht ja nicht einfach halt.
    Um Bioprodukte zu erhalten, von denen man wirklich weiß was drin oder dran ist muss man einfach selbst anbauen und ja man merkt hier natürlich auch den geschmacklichen unterschied.
    Beim Fleisch wird das schon schwerer, das Halten wie auch das Schlachten gestaltet sich etwas schwieriger. Hier wäre es gut beim Einkaufen darauf zu achten wo das Fleisch herkommt und es in Maßen zu genießen. Das gleiche gilt natürlich für Wurst.
    Was ich für den Fleischkonsum für wichtig halte ist, dass man weiß woher z. B. ein Schnitzel kommt, dass dies eben ein Teil von einem Tier ist. Ebenso bei Wurst. Und wer nicht einsieht, das für den Verzehr von Fleisch ein Tier sterben musste, sollte besser kein Fleisch essen.

    Für die Schule halte ich es für wichtig Kinder über eine gesunde, ausgewogene Ernährung zu informieren und ihnen zu zeigen woher verschiedene Produkte kommen. Man wird durch das informieren der Kinder nicht das Essverhalten des Elternhauses ändern, aber vielleicht wird das Kind bewusster essen und später, beim Führen eines eigenen Haushalts seinen Lebensmittelkonsum sowie den Umgang mit der Natur anpassen.

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  22. Ein sehr gelungener Beitrag, der sehr viel Licht ins Dunkle bringt! Schon immer habe ich mich gefragt, inwiefern Bio- Produkte „besser“ sind als Andere. Der teure Preis lässt darauf schließen, dass diese Produkte besonders gesund, gut und aufwendig angebaut bzw. produziert werden. Es ist allgemein bekannt, dass Bio- Lebensmittel nicht gespritzt sind und die Erzeuger strenge Auflagen haben. Der Blogbeitrag hat hier Klarheit verschafft und interessante Aspekte beleuchtet. So ist zum Beispiel eine Bio- Ernährung nicht viel gesünder, als eine Konventionelle.
    Interessant fand ich auch, dass keine Gruppe an Konsumenten festgelegt werden konnte. Das klar zu erkennende Siegel finde ich klasse. Wie ich aus dem Beitrag herauslesen konnte, wird hier auch streng auf die Einhaltung der Richtlinien geachtet. Dadurch fühle ich mich als Verbraucher nicht veräppelt und kann bewusst dieses Produkt in Anspruch nehmen.
    Es gilt allerdings zu hinterfragen, inwiefern die Bioprodukte sinnvoll sind, wenn sie sowieso nicht gesünder sind. Die Auflagen finde ich ein guter Ansatz: keine Spritzmittel, nachhaltiger Anbau, usw. kann ich voll und ganz unterstützen und würde ich mir auch für andere Lebensmittel wünschen. Daher würde ich sagen, dass mein eigener Bio- Konsum eher gering halten wird. Wenn ich Bio- Produkte kaufe, dann aus dem Aspekt heraus, dass bewusster auf die Erzeugung geachtet wird. Da wir jedoch ohnehin selbst einen Garten, Hühner usw. haben, Bauern an der Straße Äpfel verkaufen, bevorzuge ich unsere heimischen Produkte.

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  23. Ich konsumiere viele Lebensmittel, welche in irgendeiner Weise mit einem Bio-Siegel ausgewiesen sind. Jedoch wusste ich vor dem Vortrag in der 8.Sitzung zum Bio-Siegel und dem Lesen dieses ausführlichen Blogeintrags nur wenig, über die tatsächlichen Rahmenbedingungen, Gesetzlichen Grundlagen, Gemeinsamkeiten und Unterschiede des Bio-Siegels und weiterer Zertifizierungen und Labels. Nun - nach den vielen Informationen - weiß ich mehr darüber und das finde ich sehr wichtig.
    In der heutigen Zeit, in welcher die Erdbevölkerung immer weiter wächst und somit immer mehr Nahrung produziert wird, sollte man sich meiner Meinung nach verstärkter denn je Gedanken dazu machen, woher die Lebensmittel kommen, welche ich zu Hause verzehre. Durch massive Lebensmittelproduktion, schwindender Qualität und immer niedrigerer Preise, sollte sich der Verbraucher doch fragen, ob er das will und inwieweit das möglich sein kann!
    Seitdem ich nun Student bin, von zu Hause ausgezogen bin und nun eigenverantwortlich einkaufe, setze ich einen deutlich größeren Fokus darauf Nahrungsmittel zu kaufen, welche ich auch in der Herstellung und Verarbeitung für angemessen finde. Dabei hilft das Bio-Siegel sehr gut und gibt beim Einkauf im Supermarkt eine gute Orientierung. Neben Bio-Produkten halte ich es auch für sehr wichtig sich regional und saisonal zu ernähren. Aus diesem Grund beziehen wir mit der WG eine so genannte Gemüsekiste vom Bauern der Region.
    Ich bin mir darüber im Klaren, dass derartige Qualität auch seinen Preis hat und vielen Menschen - und hin und wieder auch mir - zu teuer ist, jedoch sollte man sich doch fragen, ob man nicht manchmal etwas mehr Geld investiert und damit (etwas zugespitzt gesagt) unserem Planeten etwas Gutes tut. Besonders wir - zumindest der Großteil von uns - die wir in einem solch reichen Land wie Deutschland leben, können doch mal auf das 20. T-Shirt im Schrank verzichten und stattdessen etwas auf die Qualität der Produkte die wir konsumieren schauen und in diese investieren.

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  24. Wenn ich beim Einkaufen ein Produkt mit einem Bio-Siegel sehe, habe ich mir bisher immer zwei Fragen gestellt: Ist dieses Bio-Produkt wirklich „besser“ als herkömmliche Produkte und ist es auch gesünder?! Ich denke, dass es vielen anderen genauso geht. Mittlerweile tragen viele Lebensmittel das Bio-Siegel und die Auswahl an gesunden, nachhaltigen Produkten ist so groß, dass man schnell den Überblick verliert. Um den Konsumenten die Entscheidung, entweder Bio-Produkte zu kaufen oder eben nicht, zu erleichtern, sollte noch mehr transparent gemacht werden, wofür die Siegel überhaupt stehen. Ich bin mir oft nicht sicher, wieviel an meinem Lebensmittel „Bio“ ist. Wie im Beitrag deutlich wurde, werden Bio-Lebensmittel ökologisch angebaut und zeichnen sich durch eine artgerechte Tierhaltung aus. Die Herstellung ist umweltfreundlicher, was für den Kauf von Bio-Produkten spricht. Und das Bio-Siegel auf Grundlage der EG-Öko-Verordnung sowie das EU-Bio-Logo für alle EU-Mitgliedstaaten bieten eine gute Orientierungshilfe. Aber es ist zu beachten, dass es für die Siegel unterschiedliche Anforderungen gibt und somit mal mehr oder weniger Bio drinsteckt. Auch war mir vor dem Befassen mit der Thematik nicht bewusst, dass es Bio-Anbauverbände gibt, die für eine gesteigerte Bio-Qualität stehen, da ihre Richtlinien noch strenger sind als z.B. die des EU-Bio-Siegels.
    Wie im Blog beschrieben wird, sind Bio-Lebensmittel nicht unbedingt gesünder als Produkte aus konventioneller Herstellung. Allerdings haben sie den Vorteil, dass sie keine Pestizide enthalten und bei der Herstellung weniger Zusatzstoffe erlaubt sind. Aber es kommt eben nicht nur auf den Inhalt an, sondern auch auf deren Nachhaltigkeit. Aus diesen Gründen sind Bio-Produkte durchaus sinnvoll – auch wenn sie teurer sind. Man könnte zumindest versuchen, ab und zu auf diese Lebensmittel zurückzugreifen. Ich finde es zudem gut, dass im Blogbeitrag auf den zu hohen Fleischkonsum aufmerksam gemacht wird. Es sollte insgesamt weniger Fleisch gegessen werden, aber ganz darauf zu verzichten wäre auch keine Lösung. Wenn man nur hier und da mal Fleisch isst, kann das gesparte Geld dann in besseres Bio-Fleisch investiert werden. Denn wenn man weiß, dass die Tiere artgerecht gehalten wurden, kann das Fleisch mit einem besseren Gefühl gegessen werden. Meiner Meinung nach ist es wichtig, das Thema Ernährung bereits in der Grundschule zu behandeln und Schülern zu erklären, was „Bio“ bedeutet und welche Vorteile diese Produkte haben.

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  25. Zunächst einmal lässt sich sagen, dass es beruhigend ist, dass Produkte, welche im Namen „Bio“ oder „Öko“ tragen, tatsächlich auch unter entsprechenden Bedingungen hergestellt wurden. Es ist wichtig zu wissen, dass man sich in diesem Fall auf das Produkt verlassen kann. Wer also sich und der Umwelt etwas Gutes tun möchte, kann dies ohne großes Nachdenken tun.
    Interessant finde ich die Tatsache, dass es mit Siegeln wie dem von „Bioland“, nochmals Unterscheidungen in der Qualität von Bio-Produkten gibt. Da diese noch höheren Ansprüchen entsprechen müssen, stellt sich mir die Frage, wie gut die „normalen“ Bioprodukte tatsächlich sind. Für was ein noch höheres Qualitätssiegel? Weil Bioprodukte nicht „bio“ genug sind? Oder um noch mehr Profit daraus zu schlagen?
    Die entscheidende Nachricht dieses Beitrags ist jedoch, dass sich die Qualität von Lebensmitteln mit und ohne Biosiegel nicht großartig zu unterscheiden scheint. Folglich kann ich mich also auch ohne Bioprodukte gesundheitsförderlich ernähren. Somit darf ein geringes Einkommen nicht zwingend als Ausrede für eine ungesunde Ernährung genommen werden. Natürlich wäre es wünschenswert, dass man sich mit Bio-Produkten ernährt, weil sie eben weniger Pestizide beim Anbau von Pflanzen und weniger Antibiotika bei der Tierhaltung gewährleisten. Auch weil sie für unsere Umwelt gewinnbringend und in dieser Hinsicht gesundheitsförderlich sind. Aber was die Ernährung angeht, sollte bei der Behandlung der Thematik klar gemacht werden, dass es sich dabei um eine leichte Steigerung der Qualität handelt und gesunde Ernährung auch ohne Bioprodukte möglich ist.
    Ins Bewusstsein zu rufen ist aber auch, dass sich in manchen Bereichen die Bio-Preise von denen anderer Produkte nicht übertrieben unterscheiden. So kann die eine oder andere Flasche Cola weniger schon ausreichen, um statt dem „normalen“ Gemüse das Bio-Gemüse mit nach Hause zu nehmen. Ein weiterer Schritt in Richtung gesunde Ernährung und ein Plus für die Umwelt.

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  26. Ich selbst habe mich auch schon häufig mit dem Thema beschäftigt, was eine biologische Ernährung für Auswirkungen hat und was dahintersteckt. Bereits bekannt war mir, dass nicht jedes Biosiegel die gleichen Auflagen erfüllen muss und es somit auch im Bereich der biologischen Lebensmittel nochmals deutliche Abgrenzungen gibt.
    Das EU Siegel erlaubt konventionelle Ernährung und trotzdem Biofleisch, während die anderen das nicht zu lassen, was ich besser finde.
    Egal ob die biologische Ernährung gesünder oder nicht, ich persönlich trage dazu gerne einen Teil für die Umwelt bei. Denn wir Menschen sind ein Teil der Natur, idealerweise verwendet man dann auch noch regionale Produkte. So ist auch mein Gewissen erleichtert und ich fühle mich beim Essen selbst besser.
    Besonders gut ist auch, dass durch das Biosiegel, egal welches, eine bessere Tierhaltung gegeben ist. Natürlich gibt es dort nochmals unterschiede, aber dennoch gewähren die Siegel eine verbesserte Haltung im Vergleich zu biofreien Produkten.
    Ich finde, man darf als Lehrer die Kinder bereits über biologische Ernährung informieren. Natürlich sollte man es ihnen keineswegs vorschreiben, dass sie nur noch BIO essen dürfen, denn in sozial schwachen Familien darf man nicht voraussetzen, dass sie das Geld dafür investieren. Jedoch finde ich es besonders wichtig im Bereich des Fleischkonsums die Kinder auf eine bewusstere Ernährung vorzubereiten, und ihnen zu zeigen, welche Vorteile die Tiere durch eine biologische Ernährung haben. Auch macht es finanziell, wie im Text beschrieben, keinen großen Unterschied, wenn man sich seltener gutes biologisches Fleisch kauft anstatt jeden Tag das billige zu sich nimmt. Und eine solche Ernährung macht letztlich glücklicher, wenn die Tiere nicht so leiden müssen.
    Liebe Grüße,
    Lea

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  27. Hallo Bernd, mit Freude bin ich beim Stöbern auf deinen Blogeintrag gestoßen. Durch eine Gastvorlesung über Biosiegel und Bio-Zertifizierung habe ich Einblick in den großen Dschungel der Zertifizierungen erhalten. Du greifst in deiner Ausarbeitung wichtige Fragen auf, die mich selbst auch beschäftigen.
    Ganz vorne dabei: Ist es auch mit geringerem Einkommen möglich, sich Bio zu leisten? Ganz oft bekommt man diesen Aspekt bei einer Diskussion am ehesten vor den Kopf geknallt: man könne sich das teure Fleisch aus dem Biomarkt nicht leisten und müsse deshalb auf das abgepackte Hackfleisch im Discounter zurückgreifen. Doch liegt da nicht ein ganz anderes Problem zugrunde? In der Einleitung wird der Sonntagsbraten erwähnt, was das Stichwort zu meiner Denkkette ist: Fleisch wurde früher nur sonntags verzehrt, da es oft nicht möglich war es sich öfter die Woche zu leisten. Der Sonntag und der Braten wurden damit zu etwas ganz Besonderem. Durch das Wirtschaftswachstum wurde es einfacher und billiger, Fleisch zu produzieren und vor allem zu kaufen. Fleisch wird oft nicht mehr nur sonntags genossen, sondern auch morgens auf dem Frühstücksbrot, dann wieder mittags in der Lasagne und natürlich abends wieder beim Vesper. Jeder sollte sich meiner Meinung nach in der Hinsicht einmal selber reflektieren, denn würde man den täglichen Fleischkonsum reduzieren, könnte man sich das Bio-Fleisch (und andere Bio-Produkte) für den Sonntag getrost leisten.
    Auch beschäftigt mich seit langem die Frage nach der Bilanz der Bio-Supermärkte. Zu Bio-Anfangszeiten gab es kleine, sympathische Läden, die ihren Überschuss an Grünabfall oder Trockenbrot an den nächsten Schweinebauern abgegeben haben. Doch wie ist das heute? Alles wird größer und besser, natürlich auch die Bio-Märkte. Werden die Gemüseabfälle abends immer noch gesammelt und verschenkt? Wird das überschüssige Brot am Ende des Tages gespendet?
    Ich arbeite seit längerem in der Bio-Branche aber habe vor kurzem den Arbeitgeber gewechselt. Immer noch Bio aber sehr viel größer. Seitdem bin ich mir unsicher über meine Arbeit geworden, denn mit Bio hat das nicht mehr viel zu tun: es werden Plastiktüten wie in jedem anderen Markt angeboten und sogar die Paprika(!) sind oft abgepackt. Brot und Brötchen werden kistenweise abends weggeschmissen und nur ganz selten gespendet und nicht mal der Grünabfall wird weiterverwertet.
    Meiner Meinung nach hört der Bio-Aspekt nicht bei der Produktplatzierung im Regal auf, sondern umfasst auch jeden anderen Bereich des Ladens. Foodsharing, Essens-Spenden und Papiertüten bereiten vielleicht mehr Aufwand, gehören aber einfach dazu und verringern dabei sogar noch die Entsorgungskosten.

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  28. Zu Beginn des Blogeintrages wurden diese Fragen in den Raum geworfen: "Was bringt es, wenn ich als Grundschullehrer vor meiner Klasse stehe und erkläre, dass meine Schüler doch bitte nur Bio essen sollen, wenn ich weiß, dass ein Drittel der Kinder aus sozialbenachteiligten Verhältnissen stammt und es sich nicht leisten kann Bio zu kaufen? Wie mache ich einen „guten Unterricht zum Thema Nachhaltigkeit? "
    Ich denke vorrangig ist es wichtig den Schülerinnen und Schülern die Augen zu öffnen und sie über dieses Thema zu informieren. Wir Lehrer können sie dazu anleiten sich bewusst und gesund zu ernähren und der Umwelt zuliebe einzukaufen. Doch die Entscheidung trifft jedes Kind für sich. Der Einfluss der Eltern spielt dabei natürlich sowieso eine übergeordnete Rolle. Dennoch sehe ich es als sinnvoll an, den Kindern bewusst zu machen woher ihre Lebensmittel kommen. Sie sollen herausfinden, was das Besondere an heimischen Lebensmittel ist und warum es sich lohnt (Bio-)Bauern aus der Region zu unterstützen.
    Vereinfacht kann man den Schülerinnen und Schüler 5 gute Gründe für regionale Lebensmittel nahe bringen. Zum Einen schützen regionale Lebensmittel die Umwelt. Jedes Kind kann nachvollziehen, dass kurze Wege vom Acker in den nächsten (Bio-)Laden sehr viele Transportkosten sparen und zudem weniger Lärm und Abgase auf die Straße kommt.
    Auch Energie wird durch das Kaufen von regionalen Lebensmitteln gespart. Wenn man heimisches Obst kauft, vorrangig noch in der passenden Saison, dann bewirkt das eine enorme Einsparung an Energiekosten, da keine Gewächshäuser beheizt und keine Lagerräume gekühlt werden müssen.
    Das Kaufen von regionalen Lebensmitteln stärkt zudem die regionale Wirtschaft, indem Arbeitsplätze vor Ort geschaffen werden.
    Der nächste Punkt lässt sich super in der Klasse zeigen. Obst und Gemüse aus der Region schmeckt einfach besser. Als Beispiel kann man der Klasse ungespritzte Äpfel vom Biobauern aus der Umgebung mitbringen, sowie gespritzt
    e Äpfel aus dem sonnigen Spanien. Ich denke die meisten Kindern werden sich einig sein und den ungespritzten Bio-Apfel bevorzugen.
    Außerdem bewahren regionale Lebensmittel die biologische Vielfalt, denn regionaltypische Obst-, Gemüse- und Getreidesorten werden weiterhin angebaut.
    Weiterhin bietet es sich meiner Meinung nach an mit den Kindern einen Besuch beim nächsten (Bio-)Bauern zu machen. Dieser kann den Kindern noch einige wichtige Ratschläge mit auf den Weg geben und für die Kinder ist dies doch mit Sicherheit ein sehr spannendes Erlebnis.

    Regional & Bio:
    Wichtig finde ich noch zu erwähnen, dass für mich das Kaufen regionaler Produkte viel wichtiger ist, als dass es unbedingt ein Bio-Produkt ist. Aus oben genannten Gründen ist es für mich vorrangig wichtig, dass eingekaufte Produkte regional sind. Wenn sie zudem noch Bio sind, macht das das Produkt natürlich gleich nochmal kaufenswerter für mich.
    Außerdem zweifle ich teilweiße an der Herkunft einiger Bio-Produkte. Oft genug haben sie sich doch als falsch erwiesen. Bei regionalen Produkten kann man sich einfach sicherer sein woher es kommt.

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  29. Die Fragen die hier eingangs gestellt werden, fallen letztlich meiner Meinung nach alle unter den gleichen Punkt. Bewusste Ernährung. Dazu gehört sich zu informieren, für sich selber sowohl Fragen nach der Wichtigkeit der Nachhaltigkeit und Ethik von Lebensmitteln und deren Herstellung zu beantworten und sich dementsprechend nach den eigenen Möglichkeiten bewusst zu ernähren.
    Bei Bio-Produkten hat sich mir persönlich immer die Frage nach der Transparenz und Bedeutung gestellt. Ich bin gerne bereit für gewisse Produkte mehr Geld auszugeben, wenn dabei gesichert ist, dass diese unter fairen Bedingungen für Tiere, Erzeuger, etc. produziert und hergestellt wurden. Genauso erhofft man sich durch den Konsum von Bio-Produkten, dass diese „gesünder“ sind und so ihren Teil zu einer ausgewogenen Ernährung beitragen. Dass zumindest dieser Punkt etwas fraglich ist, beweist der Blog-Beitrag sehr gut. Dazu kommt die Fülle an verschiedensten Siegeln, bei denen man als Verbraucher ohne Einweisung überfordert ist. Insofern halte ich es für enorm wichtig, dass über die Bedeutung des Begriffs und der Zertifizierung „Bio“ ausreichend informiert wird. Zusätzlich zu der Intransparenz der verschiedenen Siegel und deren Bedeutung, gibt es auch die Problematik der Preise der Produkte. Mit Sicherheit gibt es auch bei uns Leute, denen es finanziell schwerfallen wird nur Bio-Produkte zu kaufen. Umso wichtiger finde ich hier, dass in Schulen, Kindergärten und anderen Institutionen ausreichend darüber aufgeklärt wird, was unter gesunder und bewusster Ernährung verstanden wird. So kann allen Leuten aufgezeigt werden, welche Möglichkeiten sie haben Bio-Produkte in ihre alltägliche Ernährung zu inkludieren und beispielsweise den Fleischkonsum zu reduzieren, ohne dass so Mehrkosten anfallen.

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  30. Hallo Bernd,

    erst in diesem Semester habe ich einem spannenden Vortrag über die Bio-Zerti- fizierung gelauscht - der mich sehr beruhigt hat. Es steht also nicht nur Bio drauf. es ist tatsächlich auch Bio drin. Und dank Siegeln und regelmäßigen Kontrollen kann man sich der Qualität und Nachhaltigkeit der Produkte auch relativ sicher sein. Einen großen Nachteil haben Bio-Lebensmittel jedoch, wie du ebenfalls in deinem Blogbeitrag angemerkt hast: Sie sind recht teuer! Natürlich kann man da sagen, dass man eben weniger Fleisch essen, dafür aber auf die Qualität achten sollte. Doch man ernährt sich ja nicht nur von Fleisch, sondern auch von anderen Produkten wie Gemüse oder Obst. Und wenn ich dann als “armer Student” vor dem Regal stehe und für eine Bio-Gurke beinahe das Doppelte ausgeben würde, fällt meine Wahl in der Regel doch auf die kommerzielle (aber immerhin regionale) Ware.
    Doch es muss nicht immer Bio sein, damit es nachhaltig ist. Wie schon angedeutet: auch mit regionalen und (halbwegs) saisonalen Produkten kann man unserem Planeten etwas Gutes tun, ohne dabei tiefer in die Taschen greifen zu müssen.

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  31. Hallo Bernd,
    erst einmal vielen Dank dafür, dass du etwas Licht in die dunkle „Bio-Siegel“ Ecke bringst. So wie es im Konsumbereich der derzeitigen Gesellschaft aussieht, würden meiner Meinung nach deine Fragen in der Einführung eher Bücherreihen füllen.
    Während dem Lesen, wurden mir viele Fragen beantwortet, jedoch kamen wiederrum einige dazu.
    Wie zum Beispiel als ich laß, dass Bioland, Demeter und Co. eine viel höhere Qualität aufweisen als Produkte, welche mit dem Siegel der Eu-Vorschrift versehen werden. Ab wann ist eine Haltung Artgerecht oder ein „Bioprodukt“ mit Zusatzstoffen wirklich gesund?
    Welches Futter sollte genutzt werden und wie viele dürfen in einer Fläche von einem Hektar gehalten werden, damit das Tier ein gesundes Leben erfahren kann …usw.
    Ich denke, dass Konsumenten durch ihr Konsumverhalten vieles bewirken können, damit zum Beispiel ein noch gesünderes Leben den Tieren gewährt werden kann oder Zusatzstoffe nur begrenzt verwendet werden. Denn, wie es oft in der Politik vorkommt geht diese Hand in Hand mit Wirtschaftslobbyisten.

    Vielen Dank
    Kati

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  32. Die Fragestellungen mit denen sich dieser Blockbeitrag beschäftigt tauchen regelmäßig in meinem Kopf auf, wenn ich vor meinem wöchentlichen Einkauf bzw. direkt vorm Supermarktregal stehe. Was ist besser für mich und meine Gesundheit? Wie erkenne ich denn überhaupt ob wirklich Bio drin ist wo Bio draufsteht? Wäre es nicht viel besser, regional und saisonal einzukaufen, also auf den Markt zu gehen und dafür möglicherweise auf Bio Ware zu verzichten. Was bringt mir Bio wirklich?
    Wenn ich die Wahl habe zwischen konventionellen Lebensmitteln und Bio Ware, stelle ich immer öfters fest, dass ich lieber zu Bio Ware greife und auch bereit bin ein bisschen mehr Geld dafür zu bezahlen. Eine Zeit lang habe ich das ganz intuitiv gemacht. Also nicht, weil ich mich eingehend darüber informiert habe, was Bio Produkte wirklich auszeichnet und welchen Mehrwert sie mir und der Umwelt bieten. Es war eher das gute Gefühl, dass mir der Kauf und Verzehr von Bio Produkten vermittelte. Nach dem Motto „Bio ist gut“ und mit dem Kauf kann ich vielleicht einen Teil von dem kompensieren, was ich im Bezug auf die Umwelt „falsch mache“. Mittlerweile stehe ich an einem Punkt, an dem ich Bio Produkte gerne kaufe, weil ich mich damit auseinandergesetzt habe und weiß warum ich beim Kauf ein positives Gefühl habe. Bei dieser Auseinandersetzung wurde mir aber auch klar, dass es mir nicht nur um das Produkt als solches geht, sondern auch um die Menschen, die unsere täglichen Lebensmittel herstellen. Allzu oft vergessen wir nämlich, dass unser Einkaufsverhalten für die Produzenten unserer Lebensmittel existenzgefährdend ist, ein Beispiel dafür ist der viel zu niedrige Milchpreis. Ich denke es ist wichtig, als Konsument einen weitsichtigen Blick zu entwickeln und nicht nur die Verantwortung für den Kauf eines „guten Produkts“ zu tragen. Deshalb lohnt es sich in diesem Zusammenhang auch über die Frage nachzudenken ob ein regionales (und saisonales) Kaufverhalten nicht auch eine Alternative zum Kauf von Bio Produkten sein kann.

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  33. Es gibt sowohl Vorteile, als auch Nachteile beim Kauf von Bioprodukten. Im Weiteren möchte ich einige aufzählen.
    Bioprodukte sind nicht gerade billig. Nicht jeder kann sich diesen Standard leisten. Dafür bieten sie aber eine bessere Qualität durch nachhaltige Maßnahmen beim Anbau der Produkte. Beispielsweise wird beim Düngen der Bioprodukte auf chemisch- synthetische Pflanzenschutzmittel verzichtet und die Bioprodukte sind somit „Pestizid frei“. Allerdings kann es sein, wenn Felder auf denen Bioprodukte angebaut werden, direkt neben Feldern, die konventionelle Produkte anbauen, liegen, das Düngemittel auch in das Nachbarbiofeld gelangt. Da keine Pestizide bei Bioprodukten Anwendung finden, werden einige Pflanzen von Krankheitserregern befallen und bringen keinen Ertrag mehr bzw. gehen ein.
    Es finden regelmäßige Überprüfungen der Biobauern statt, diese Kontrollen finden sowohl angekündigt, als auch unangekündigt statt. Sie erfolgen durch eine staatlich zugelassene Ökokontrollstelle, die die strengen Auflagen der Biobauern überprüfen. Diese werden an den Produkten durch Biosiegel gekennzeichnet, jedoch gibt es einige Siegel auf den Lebensmittelmarkt, die das Erkennen von Bioprodukten nicht gerade einfach machen. Deswegen sollte man sich mit dem Thema „Bio“ genauer auseinandersetzen, um zu wissen, worauf zu achten ist, dann ist das Erkennen der „richtigen“ Biosiegel gar nicht mehr so schwer.
    Ein Nachteil von Bioprodukten ist auch, dass sie nicht so lange haltbar sind, meistens laufen sie auch vor dem Haltbarkeitsdatum ab, da auf Konservierungsstoffe verzichtet wird. Deswegen verderben sie schneller als herkömmliche Lebensmittel. Allerdings könnte man dies auch positiv Anführen, dass eben ein Verzicht auf Konservierungsstoffe bei Bioprodukten stattfindet, ebenso wie der Verzicht auf Geschmacksverstärker.
    Ich denke beim Kauf von Lebensmitteln, besonders bei Gemüse, Obst und Fleisch sollte darauf geachtet werden, dass regionale und nachhaltige Produkte bevorzugt werden. Dafür sollte man wissen, wie, wo und unter welchen Bedingungen diese erzeugt werden. Auch lange Transportwege sollten vermieden werden, um die Umwelt zu schonen. Aber es sollte ein generelles Umdenken erfolgen, nicht alle Produkte können zu jeder Jahreszeit angeboten werden.

    Quelle:
    Vgl. Online Supermarkt Vergleich URL: https://www.online-supermarkt-vergleich.net/bio-produkte-pro-und-contra/ (Stand: 21.01.17)

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  34. Ist wirklich „Bio“ drin, wenn „Bio“ drauf steht? Ist „Bio“ wirklich gesünder und besser als konventionelle Produkte?
    Dass tatsächlich „Bio“ drin ist, wenn es mit dem entsprechenden Gütesiegel ausgezeichnet ist, ist eigentlich klar. Dennoch finde ich es schwer durchschaubar, weil man als Kunde im Supermarkt vor dem Regal steht und sich fragt, wo denn jetzt genau die Unterschiede zwischen den verschiedenen Biosiegeln sind. Der Blogbeitrag bringt etwas Licht ins Dunkle, jedoch bleibt die Frage, was ist überhaupt der Mindeststandard bei Bio-Lebensmitteln und was genau ist strenger bei Demeter und Bioland beispielsweise? Und vor allem, warum gibt es überhaupt zusätzlich eine gesteigerte Bio-Qualität? Genügen die EU-Öko-Verordnungen oder ist der Mindeststandard an „Bio“ auch nicht ausreichend und es ist noch besser, Bio-Produkte mit dem Sigel eines Öko-Anbauverbandes zu kaufen? Als uninformierter Kunde im Supermarkt ist man meist überfordert, zwischen den Angeboten durchzublicken und fragt sich natürlich auch, warum überhaupt soll man Bio-Produkte kaufen, wenn konventionelle Produkte preiswerter sind? Viele Menschen haben gar nicht die Chance, über den Kauf von Bio-Produkten nachzudenken, weil die finanzielle Lage es nicht zulassen würde. Die Tatsache, dass es keine wissenschaftlichen Belege dafür gibt, dass „Bio“ wirklich auch gesünder für den menschlichen Organismus ist, bringt sicherlich viele Menschen dazu, doch zu konventionellen Produkten zu greifen. Als Student greife ich auch eher zu konventionellen Produkten, außer der Preis unterscheidet sich nicht großartig.
    Das Argument, dass die Umwelt durch Bio-Produkte weniger belastet wird, finde ich in manchen Fällen fragwürdig. Auch wenn die Produktion umweltfreundlicher sein mag, ist der Transport bei einigen Bio-Produkten sicherlich umweltUNfreundicher, als wenn ich beim Bauern um die Ecke regionale und saisonale Produkte kaufe.

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  35. Zu Bio-Produkten gibt es die klassischen Befürworter, die klassischen Gegner, aber auch viele Menschen, und darunter sehe auch ich mich, die sich einfach unsicher sind, was sie nun bezüglich Bio-Produkte glauben sollen. Die Bio-Befürworter argumentieren das Bio-Lebensmittel zahlreiche Vorteile gegenüber konventionalen Lebensmittel aufweisen: diese haben ihrer Meinung nach gesundheitliche, ökologische und ethische Vorteile. Bio-Gegner behaupten, dass Bio nicht gleich besser ist, dass es nicht gesünder ist und dass vor allem viel Geld damit gemacht wird, indem Nicht-Bio-Produkte als solche verkauft werden, aber diese das schlussendlich nicht sind. Skandale, wie zum Beispiel, dass Eier aus konventioneller Landwirtschaft als Bio-Eier ausgewiesen wurden, bestärken solche Aussagen. Es stellen sich hier die Fragen, ob man Bio-Siegeln auch wirklich trauen kann, welche Begriffe gesetzlich geschützt sind und was hinter den Begriffen tatsächlich steckt. Hier finde ich, ist die Transparenz zu diesem Thema und zu den Antworten dieser Fragen noch sehr undurchschaubar für die Verbraucherin und den Verbraucher.
    Der obige Artikel gibt zwar einen tollen Überblick und vor allem auch eine klare Aufklärung zu den Bio-Siegeln. Allerdings wird damit nur eine bestimmte Zielgruppe erreicht, uns Studentinnen und Studenten. Eine Zielgruppe, die sich leider oft Bio-Produkte nicht leisten kann. Daher stelle ich mir die Frage, wie andere Zielgruppen, die sich den Verbrauch von Bio-Lebensmittel auch tatsächlich leisten könnten, erreicht werden können. Hierzu habe ich mich mit einer Methode, die in unserem Alltag tagtäglich benutzt wird informiert: Ich hab einfach den Begriff „Bio-Siegel“ gegoogelt. Ich finde sehr schnell eine Seite mit dem Namen „Wir lieben Bio! Biodukte.de“, die mir sehr gut gefällt. Sie gefällt mir deshalb so gut, weil sie sehr einfach gestaltet und somit sehr überschaubar ist. Zum einem gibt die Seite einen Überblick über die wichtigsten Bio- und Öko-Siegel. Zum anderen zeigt die Seite eine Landkarte auf der alle Bioläden zu finden sind, was einem helfen kann einen Bioladen in seiner eigenen Umgebung leicht zu finden. Zusätzlich zur Karte bietet die Seite ein großes Bio- und Hofladen Verzeichnis indem man alle Anbieter in Deutschland finden kann. Die Auseinandersetzung mit diesem Thema hat mich zu einer wichtigen Erkenntnis gebracht, zu der ich schon des Öfteren gekommen bin, wenn es um das Thema Gesundheit geht: Es ist wichtig die Menschen für gewissen Themen zu sensibilisieren. Erst durch das Wissen über bestimmte Themen, kann man Interesse entwickeln. Erst durch einen kleinen Anstoß, kommt man eventuell auf die Idee und entwickelt die Motivation sich näher zu informieren, wie ich es zum Beispiel heute getan habe. Und nur so kann man eine Veränderung im Bewusstsein der Menschen erreichen, es muss nämlich von ihnen selbst kommen. Daher wird hier wieder die verantwortungsbewusste und wichtige Aufgabe der Pädagogen klar.

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  36. Gerade in der heutigen Zeit wird das Thema der Ernährung durch Bio-Produkte immer wieder heiß diskutiert. Leider rutschen die Teilnehmer solcher Diskussionen meist recht schnell in eine stereotypische Rolle, nämlich in die der absoluten Befürworter und der absoluten Gegner. Tatsächlich ist es aber gar nicht so einfach zu entscheiden ob man auf der einen oder anderen Seite steht. Laut Definition der EU ist ein Bioprodukt ein Erzeugnis aus ökologisch kontrolliertem Anbau ohne den Einsatz von Giftstoffen, also Pestiziden, und Gentechnik. Solche Produkte werden dann durch die uns Bekannten Biosiegel gekennzeichnet, welche uns versichern, dass alle genannten Anforderungen bei der Herstellung und Verarbeitung erfüllt wurden. So weit klingt das ja auch ganz gut, dennoch heißt ein Biosiegel nicht immer, dass auch wirklich Bio drin ist. Es gibt Siegel, die ohne genauere Kontrollen vergeben werden oder auch Firmen, die bei den Herstellungsangaben einfach falsche Angaben machen. Egal ob bei Fleisch oder Gemüse, solche Fälle treten immer wieder auf. Wie soll der normale Durchschnittsbürger also wissen, ob ihn das Biosiegel belügt oder nicht? Oftmals geht dies nun mal nicht so einfach. Somit sind die kritischen Stimmen gegen Bioprodukte also auch durchaus legitim. Wenn ein Produkt aber tatsächlich Bio ist, dann kann nicht abgestritten werden, dass es sich um ein gesundes und nahrhaftes Lebensmittel handelt, mehr als bei gleichen Lebensmitteln ohne ein Biosiegel. Also ein Pluspunkt für die Seite der Befürworter. Letztendlich kann aber keine allgemeingültige Aussage getroffen werden ob Bioprodukte immer besser sind als andere, denn jeder muss subjektiv entscheiden was er oder sie bevorzugt. Auf die Ernährung zu achten ist nicht immer einfach und Bioprodukte sind nun mal auch teurer als
    Nicht-Bioprodukte, deshalb kann und soll jeder seine Lebensmittel nach eigenem Ermessen kaufen, aber weder muss man sich dann für einen moralischeren und besseren Menschen halten wenn man Bio bevorzugt, noch muss man jeden, der sich Bio ernährt als eitel und abgehoben abstempeln. Gegen objektive Diskussionen und einen höflichen und faktischen Austausch zu diesem Thema ist nichts auszusetzen, das ist sogar erwünscht, doch leider wird es immer Stimmen geben, die diese höfliche Atmosphäre beiseite schieben wollen.

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  37. Ist Bio gleich Bio?
    Diese Frage versucht der Blogbeitrag meines Erachtens nach sehr gut zu klären, jedoch stellen sich für mich als Verbraucher trotzdem eine wichtige Frage, welches Siegel übernimmt welche Kriterien in der Herstellung? Klar kann man das mit viel Recherche sich selbst informieren, aber was nützt mir das aktiv beim Einkauf? Wenn ich vor einem Bio Produkt stehe möchte ich als Endverbraucher nicht erst nach dem Siegel googlen. Daher ist meine Meinung, dass man den "Bio-Djungel" viel transparenter gestalten sollte. Ein universelles Sigel mit Abstufungen fände ich eine gute Lösung.
    Z.b Bio Klasse 1, Bio Klasse 2, Bio Klasse 3:
    für jedes dieser Sigel müssten bestimmte, festgesetzte Regeln gelten (z.B Pestizidfrei,regional...) Diese Abstufung könnte man als Verbraucher viel einfacher erkennen und einordnen.

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  38. Geht man durch den Supermarkt entsteht tatsächlich der Eindruck, dass heutzutage auf jedem Produkt „Bio“ steht, doch ist auch wirklich Bio drin? Der Blogeintrag lässt ein wenig tiefer blicken in das System „Bio“, doch meiner Meinung nach kann häufig nicht davon ausgegangen werden, dass auch wirklich das, was man selbst von Bio erwartet, in dem gewünschten Produkt enthalten ist. Betrachtet man beispielsweise die Werbung der globalen Fastfood Ketten wird auch hier zunehmend mit Bio Siegeln geworben. Da stelle ich mir jedoch Fragen wie: Wie kann in jedem dieser Burger Biofleisch enthalten sein? Wie soll jeder dieser Salate und Tomaten unter kontrollier-ten Bedingungen gewachsen sein? Bei all den Massen, die konsumiert werden, ist es für mich schwer zu glauben, dass all diese Produkte tatsächlich unter geprüften und zertifizierten Bio-Verhältnissen hergestellt werden. „Bio“ ist seit den 90er Jahren ein geschützter Begriff, sodass ein Grundstandard der Bioherstellung gewährleistet sein muss, doch die verschiedenen Ausprägungen der Herstellung und die vielen ver-schiedenen Biosiegel, lassen die Verwirrung und das Misstrauen häufig wachsen. Denn wie kann es sein, dass diese immensen Preisunterschiede bestehen, wenn doch alle biozertifizierten Produkte mindestens zu 95% rein biologisch hergestellt werden? Findet dann nicht an einer anderen Stelle Ausbeutung statt? Vielleicht nicht am Produkt selbst, aber am Lohn der Arbeiter?
    Ich selbst bin nicht sonderlich gut informiert, wenn es um das Thema Bio geht und geht man von dem verfassten Artikel aus, geht es vielen Menschen wie mir. Ich bin häufig schlichtweg überfordert von der Masse an Bioanbietern und kann nicht ein-ordnen, welchem Produkt im Preis-Leistungsverhältnis zu trauen ist. Irgendwo fehlt es der Bioproduktion meiner Meinung nach hierbei auch an Transparenz bzw. an positiver weitreichender Vermarktung, die über einen Trend der heutigen Gesell-schaft, die versucht gesund und somit hipp zu leben, hinausgeht. Für mich entsteht derzeit oftmals der Eindruck, dass viele Menschen eben Bio kaufen, da es ihre Freunde tun oder da es einen guten und lebensbewussten Eindruck macht. Das Ziel muss aber sein, dass Bio zur „Lebenseinstellung“ wird – nicht aus gesellschaftlicher, sondern aus eigener Überzeugung heraus.
    Schön finde ich die Bemerkung, und das sollte man sich immer wieder vor Augen führen: „Es geht um den Respekt des Menschen gegenüber der Natur und anderen Lebewesen“.
    Ich selbst kaufe teilweise Bio teilweise aber auch das etwas günstigere Produkt, das nicht aus Bioherstellung stammt. Gerade, wenn es um das Thema Antibiotikum im Fleisch oder das Spritzen von Obst und Gemüse geht, kaufe ich von Herstellern aus der Region bzw. Produkte mit Biosiegel. Bei abgepackten Produkten eher weniger. Diesen Umgang habe ich von meinen Eltern vorgelebt bekommen und so pflege ich ihn (vorerst ;-) ) auch weiter.

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  39. Ich würde gerne noch etwas zu Punkt 4 und 4.1 ergänzen. Hier wird dargestellt, dass "Der Konsum von Bio-Produkten [...]keinen nennenswerten ernährungsphysiologischen Vorteil gegenüber Produkten aus konventioneller Herstellung bringt" Hier sind die Meinungen gespalten. Ich gehöre zu den Menschen, die behaupten (ich schreibe bewusst "behaupten" und nicht sicher "wissen") dass Bio Fleisch gesünder ist als Fleisch aus der konventionellen Haltung, was leider meistens der Massentierhaltung entspricht. Wenn man sich mal anschaut wie viel Antibiotika teilweise in Nicht-Biofleisch enthalten sind, kann ich mir nicht vorstellen dass das genauso "gesund" ist wie Biofleisch, in dem kaum Antibiotika enthalten ist. Ich streite nicht ab dass Bio auch nicht natur pur ist, aber zumindest etwas besser als normales Fleisch.
    Außerdem sollten sich die Genießer unter uns auch einmal den geschmacklichen Aspekt vor Augen halten. Ein gutes Stück Bio Fleisch schrumpelt in der Pfanne nicht so sehr zusammen dass das Fleisch nachher nur noch halb so groß ist. Und warum ist das so? Weil die Tiere aus Bio Produktionen länger leben dürfen und somit das Fett besser im Fleisch verteilt wird. So ein Stück Fleisch, in dem das Fett schön gleichmäßig verteilt ist schmeckt meiner Meinung nach viel besser als einn Stück in dem das Fett in "Bollenform" vorliegt. Außerdem bleibt es so schön saftig und verliert auch nicht so viel Volumen.

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  40. Seit ca. 3 Jahren bekomme ich eine Abo-Kiste mit saisonalem und regionalem Demeter-Gemüse direkt vor meine Haustür geliefert und schätze die Qualität dieser Lebensmittel sehr. Sie duften und schmecken ganz besonders gut. Deshalb möchte ich in meinem Kommentar etwas näher auf den ältesten Bio-Anbauverband eingehen.
    Er basiert auf der anthroposophischen Weltanschauung und dem landwirtschaftlichen Konzept Rudolf Steiners. Die biologisch-dynamische Wirtschaftsweise verfolgt am konsequentesten das Ziel einer Gesunderhaltung von Boden, Pflanze, Tier und Mensch durch das Einbeziehen der Lebenszusammenhänge. Die Verbandsmitglieder haben besonders hohe Ansprüche, weit mehr als die Mindeststandards des EU-Bio-Siegels vorschreiben. Sie gehen sorgsam, bewusst und nachhaltig mit den natürlichen Ressourcen um.
    Die ideale Bio-Dynamische Wirtschaftsweise ist die Kreislaufwirtschaft. Mensch, Pflanze, Tier und Boden wirken zusammen. Deshalb ist Tierhaltung für die Landwirte verpflichtend oder zumindest eine Kooperation zum Austausch von Futter und Mist, denn 50 Prozent des Futters muss vom eigenen Hof oder einer Betriebskooperation stammen. 100 Prozent des Viehfutters muss Bio-Futter sein und mindestens 2/3 davon Demeter. Bei Wiederkäuern muss der Demeter-Anteil 80 Prozent betragen.
    Für eine gute Bodenfruchtbarkeit werden Bio-Dynamische Präparate aus Kräutern, Mineralien und Kuhmist eingesetzt. Außerdem wird auf eine vielfältige Fruchtfolge geachtet. Nur in einem lebendigen, vitalen Boden können die Pflanzen, unsere Nahrungsmittel, harmonisch wachsen.
    Eine Anbauweise, die den Boden immer mehr an Mineralien verarmen lässt, jedes Jahr mehr anorganischen Dünger für die Bodenbearbeitung braucht und außerdem durch einseitige Fruchtfolgen zusätzlichen Raubbau treibt, trägt nichts Zukunftsweisendes in sich. Ebenso wenig eine Aufzucht von Pflanze und Tier, bei der quantitative Gesichtspunkte im Vordergrund stehen und alles darauf abzielt, eine materielle Gewinnmaximierung zu erreichen. Eine derartige Einstellung der Natur gegenüber muss auf die Dauer für alle Beteiligten schädlich sein.


    Quellen

    www.demeter.de

    Kinder Sprechstunde, Ein medizinisch-pädagogischer Ratgeber; W. Goebel, M. Glöckler; 2006, Verlag Urachhaus

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  41. In meinem Dorf haben letzter Jahr ein zertifizierter Bio-Bauer und ein nicht Bio-Bauer jeweils ihren Betrieb vorgestellt und erklärt, warum sie sich für bzw. gegen "Bio" entschieden haben.

    Der Biobauer nannte hierbei neben den bekannten Vorteilen für die Umwelt (Boden-, Arten-, und Klimaschutz) auch finanzielle Gründe: Bio-Produkte werden immer beliebter und der Markt wächst, eine Chance, seinen Profit zu erhöhen. Zudem werden solche Betriebe vermehrt unterstützt und erhalten mehr Fördermittel als herkömmliche.

    An sich klingt das durchweg positiv. Warum entscheiden sich also nicht noch viel mehr Bauern für diesen Weg?

    Der Bauer, der sich gegen Bio entschieden hat erklärt:
    Je nachdem, welche Tiere gehalten werden, gestaltet sich die Bio-gerechte Haltung schwieriger. Ein Beispiel dafür wäre die Freilandhaltung von Schweinen, deren Ausscheidungen so nicht mehr oder nur noch schwer gesammelt werden können, wodurch die Umwelt belastet werden kann und es an natürlichem Dünger fehlt.
    Nachteilig für die Bauern ist auch, die eingeschränkte Auswahl an Pflanzenschutzmitteln, da im Biobereich zum Teil Spritzmittel verwendet werden, die Schwermetalle enthalten, was langfristig nicht nur die Umwelt belastet, sondern auch Böden unfruchtbar macht. Zudem war dieser Bauer der Meinung, dass der verminderte Medikamenteneinsatz auch zum Nachteil der Tiere sein könne.

    Auch wenn es mich weder vom Kauf, noch vom Verzicht auf Bio-Lebensmittel überzeugt hat, fand ich es interessant, von beiden Seiten etwas über dieses Thema zu hören.

    Wer auf dem Land lebt und die Möglichkeit hat kauft sowieso am besten regional, da kann man gleich selbst einen Blick darauf werfen, wie es den Tieren so geht.

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  42. „Bio-Zertifizierung“ – Ein Blog von Bernd Giersdorf
    Ich fande den Blogbeitrag von Bernd Giersdorf wirklich interessant und informationsreich. Dabei fande ich den Anfang des Blogeintrags wirklich spannend indem Bernd den Fragen nach gegangen ist, ob Bio Ernährung nachhaltig ist, ob es sich arme Menschen leisten können und ob Bio Konsumenten länger leben.
    Hierbei ist auch die Frage ob es gewissen Kreisen vorbehalten ist in diesem Fall den Gebildeten und Wohlhabenden die sich dies finanziell leisten können.
    Es ist bedeutend zu wissen das Bio Produkte gesetzlich geschützt sind darunter fallen Fleisch und Milchprodukte, dabei ist Gentechnik verboten. In diesem Fall sind es Produkte die eine bessere Umwelt-/Wirtschaft-/Sozial-/ und Gesundheitsverträglichkeit vorweisen sollen.
    Es sind ökologische Produkte , die eine artgerechte Tierhaltung vorweisen, eine geringe Umweltbelastung und somit eine umweltfreundliche Variante ist.
    Es ist kein ernährungsphysiologischer Qualitätsunterschied zu erkennen. Die tierischen Produkte haben gute Werte von Omega—3-Fettsäuren und haben weniger Spuren von Pestiziden und es sind keine unverzichtbaren Zusatzstoffe erlaubt.
    Hierbei gehen das Bildungsniveau und der Kauf von biologischen Produkten überein. Dabei berichtet Bernd ,dass gutes Essen auch seinen Preis hat, das bedeutet das Konsumenten anstatt einem billigen Holzfällersteak aus einer Supermarktkette lieber auf Bio Fleisch zurückgreifen sollen, dass gesundheitlich besser für den Menschen und das Tier ist.
    Es ist sehr gut , dass es unterschiedliche Anforderungen an das Siegel von verschiedenen Bio Firmen gibt, denn es gilt erst bei 95% als Bio Produkt. Dabei ist Verlass auf die Bio Siegel von Bioland, Naturland und Demeter. Hierbei finde ich es beachtlich, dass der Konsument ein Bewusstsein bekommt woher die Produkte und Zutaten herkommen und wie diese verarbeitet sind. Dabei sollte jeder selber entscheiden was die Person isst und für „gut“ empfindet.
    Bio Ernährung soll gewährleisten frei von Pestiziden und Pflanzenschutzmittel zu sein. Dabei schreibt Bernd Giersdorf, dass der Unterschied bei der Ernährungsweiße von Ernährung mit oder ohne Bioprodukte mit einem Wissensdefizit der Konsumenten zusammenhängt.
    Ich stimme der Kommentierung von Johanna Alber zu das Ernährung und Bewegung ab der ersten Klasse angeboten werden sollte, sodass die Kinder damit aufwachsen und sich mit dem Thema auseinandersetzten. Nach Bearbeitung dieses Blogbeitrags folgt noch meine persönliche Meinung dazu. Ich achte beim Einkaufen darauf das ich regionale Produkte und jahreszeitgerecht einkaufe. Dabei orientiere ich mich an der Ernährungspyramide. Ich arbeite in einem Inklusionscafé und Restaurant die Bio Produkte verkaufen und dann esse ich dort Fleisch oder Fisch. Ich denke jeder kann für sich selber herausfinden, ob die Mischung aus Produkten mit und ohne Bio oder komplett Bio gut ist. Dies ist generell auch mit finanziell höheren Kosten und einem möglich besseren gesundheitlichen Nutzen verbunden.

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  43. Ich finde es toll, dass eine bewusste Ernährung in unserer Gesellschaft wieder wichtig wird und einen klarer Trend, weg vom ausschließlichen Bedienen an Natur+Tier, hin zu deren Schutz und Erhaltung sichtbar wird und wir uns wieder Gedanken um das machen, was wir essen.
    Der Kapitalismus hat einen großen und entscheidenden Teil dazu beigetragen, dass sich unsere Generation, was Lebensstil und bewusste Lebensführung angeht, neu aufstellen muss.

    Wenn man ganz ganz weit nach hinten schaut, haben sich früher die Bauern und einfachen Leute mit dem ernährt, was sie selbst erzeugt haben oder durch Tauschhandel oder auf dem Markt bekommen konnten. Regional erzeugt und saisonal. Die Adligen und Reichen haben schon damals kräftig gespeist; denn wer Geld hatte, konnte sich teures Essen und teure Lebensmittel leisten. Dazu zählte zum Beispiel Fleisch. Alle anderen hatten nur selten Fleisch oder Fisch. Dann, wenn das Schwein fett genug war. Dies galt dann als etwas sehr Besonderes und wurde zu feierlichen Anlässen gegessen. Arm und Reich hat sich also durch sein Essverhalten und seinen Ernährungsstil unterschieden.

    Heute ist das ganz anders. Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung nach dem zweiten Weltkrieg veränderte sich alles. Seitdem gilt: Alles für alle. Es kann und soll jeder alles kaufen und haben, egal wie reich oder arm er ist. Unterschiede soll es lediglich in der Qualität, nicht in der Sache oder am Besitz geben. Daraus folgte irgendwann: Fleisch in Massen und wenig Gemüse und das Schlimmste: bei den konventionell erzeugten Lebensmitteln ist Gemüse heutzutage teurer als Fleisch! Und die Produkte an sich erfahren keinerlei Wertschätzung mehr. Sie sollen satt machen - schnell und billig. Teil 2 s. u.

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  44. Teil 2: Massentierhaltung, Nitratbelastung, Monsanto, das Töten männlicher Küken, tausende zurückgelegte Kilometer der Produkte, Preiskampf, Milchpreis, Antibiotika, Palmöl, Biozid in Eiern, beigemischtes Pferdefleisch… wir kennen sie alle, die Lebensmittelskandale und Probleme, die die konventionelle Landwirtschaft mit sich bringt. Ein kurzer Schock, dann kehrt wieder Ruhe ein in den Medien und dann wird’s schon wieder gut sein, oder? Die Hühner auf dem Eierkarton sehen doch ganz glücklich aus… Vor wenigen Wochen ist die Biozidbelastung von Hühnereiern an’s Tageslicht gekommen. Diese müssen nun millionenfach vernichtet werden. Ich hoffe, dass das Wunschdenken, dass das, was man im Discounter kauft, letztlich das Gleiche ist, bei den meisten jetzt nur noch vage ist. Meines Wissens waren keine Bio-Eier betroffen!
    Das natürliche Gleichgewicht ist total durcheinander geraten und der Blick, woher Lebensmittel eigentlich kommen, wer dafür arbeitet und unter welchen Umständen sie produziert werden, ist völlig verloren gegangen. Geld an die Macht!

    Ich kann bestätigen, was der Autor in diesem Beitrag aufgreift: in den letzten Jahren, seitdem ich konsequent auf einen bewussten Lebensstil achte, fällt auch mir beispielsweise beim Einkaufen auf, dass sich Ernährungsstile und das Einkaufsverhalten in unserer Gesellschaft stark unterscheiden. Ich finde es interessant zu sehen, was andere Menschen einkaufen. Bildungsfernere Familien oder finanzielle schlechter gestellte Menschen kaufen anders ein als diejenigen, die über ein höheres Bildungsniveau verfügen. Auch das der Griff zum Bio-Produkt mit steigendem Einkommen steigt, kann ich mir sehr gut vorstellen. Meiner Meinung nach, könnten aber auch Familien mit wenig Geld sich ausgewogen und gesund von Bio-Produkten ernähren: wenig Fleisch, wenig industriell bearbeitete Produkte (diese kosten viel viel mehr als Grundnahrungsmittel), saisonale und regionale Produkte… was ohne fehlt ist Wissen. Wissen über Lebensmittel, über haltbar machen, Vorrat... ist verloren gegangen. Und Wirtschaft und Industrie brauchen dieses Klientel und rühren die Werbetrommel kräftig weiter.
    Zu beobachten ist nun, dass das, was es früher bereits gab, wieder auftritt. Diesmal spaltet aber die Qualität der Lebensmittel. Wer sich mit einer bewussten Lebensführung auseinandersetzen kann, kauft Bio. Nicht mit der Hoffnung, länger gesund oder Lebensmittel mit einem besseren Nährstoffgehalt zu haben, sondern auch weil er weiß, welche Faktoren bei der Lebensmittelproduktion mitspielen und berücksichtigt werden. Das natürliche Gleichgewicht muss erhalten bleiben! Und das bei einer Umstellung auf Bioprodukte und einer Reduzierung des Fleischkonsums die Kosten nur wenig steigen, ist doch toll!

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  45. Bio-Produkte haben gegenüber konventionellen Produkten den gleichen Gebrauchsnutzen, jedoch weist die Herstellung, die Verwendung und die Entsorgung eine geringere Umweltbelastung auf. Das heißt, dass die Lebensmittel unter kontrollierten Anbaubedigungen produziert werden.
    Man sollte wissen, dass Bio-Produkte umweltfreundlicher hergestellt werden und genau aus diesen Gründen sich für ein Bio-Produkt entscheiden. Man muss das große Ganze dahinter sehen und alle vier Dimensionen nachhaltiger Ernährung mit einbeziehen: die gesundheitliche Dimension, die ökologische Dimension, die ökonomische Dimension und die soziale Dimension. Dies ist zu der heutigen Zeit in den Köpfen der Menschen vielmehr vertreten und viele Menschen bevorzugen, genau aus diesem Zusammenspiel der vier Dimensionen, Bio-Produkte.
    Wichtig ist, dass man sich eine Meinung bildet und nicht ahnungslos bleibt. Jeder hat das Recht sich für Bio-Produkte oder sich dagegen zu entscheiden.
    Ich verkaufe in einer Bäckerei, welche fast ausschließlich Bio-Produkte und sogar Bioland-Produkte herstellt. Viele Kunden kaufen genau aus diesen Gründen in der Bäckerei ein. Doch natürlich merkt man auch einen preislichen Unterschied. Bäckerei-Ketten verkaufen ihre Produkte wesentlich günstiger und bieten eine viel größere Auswahl an Produkten an.
    Meiner Meinung nach sollte es jedem selbst überlassen werden, ob man Bio-Produkte kauft oder nicht, die Argumente müssen jedoch aussagekräftig sein.

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  46. Ich danke für einen sehr guten und interessanten Blogbeitrag!

    Sehr wichtig finde ich, wie auch erwähnt wurde, den Aspekt der Verpackung. Oft wird deutlich, dass Lebensmittel mit Bio-Siegel anders verpackt sind. Ein Beispiel ist mir beim Kauf von Teebeuteln aufgefallen. Konventionelle Teebeutel sind in einer Pappschachtel und dort wiederum jeder einzelne Beutel in einem extra Papier verpackt. Dagegen ist ein Teebeutel aus einer Packung mit der Biozertifizierung nur in einer Pappschachtel verpackt, ohne dass jeder Beutel noch extra verpackt wurde. Hierbei fällt also bei einem Bio-Tee deutlich weniger Müll an, jedoch könnte jetzt möglicherweise eingewendet werden, dass der Tee dadurch an Geschmack verlieren mag usw., wenn er offen dort gelagert wird. Ich jedoch, gehe diesen Kompromiss gerne ein, wenn dafür weniger Müll anfällt.
    Hinsichtlich der Verpackung gibt es für mich persönlich jedoch auch Mängel, wenn ich an das Gemüse und Obst im Supermarkt denke. Des Öfteren entscheide ich mich hier doch für den Kauf von konventionell angebautem Obst und Gemüse, wenn ich die Verpackungen der Bio- Lebensmittel im Supermarkt sehe. Die Äpfel beispielsweise werden wieder in Folie verpackt und können nicht einzeln gekauft werden, auch jegliches anderes Gemüse und Obst wird verpackt und eingeschweißt. Dies liegt daran, dass sonst die Bio-Lebensmittel nicht von den konventionell angebauten Lebensmitteln unterscheiden werden können. Dies stellt für mich jedoch einen merklichen Nachteil dar, welcher mir den Kauf von Bio-Lebensmitteln erschwert, denn ich möchte neben dem Gedanken, dass dieses Gemüse und Obst mit weniger Spritzmitteln belastete ist, auch den Gedanken der Nachhaltigkeit hinsichtlich der Verpackung verwirklichen. Daran sollte gearbeitet werden.
    Viele Menschen beharren darauf NUR Lebensmittel mit dem Bio-Siegel zu kaufen, natürlich muss diese Entscheidung jeder selbst treffen. Da wie im Blogbeitrag auch deutlich wurde, Bio-Lebensmittel nicht viel gesünder sind als die konventionellen Lebensmittel, wird beim Kauf auch die Nachhaltigkeit sowie Umweltfreundlichkeit im Vordergrund stehen. Aufgrund dessen bin ich der Meinung, dass auch auf die Regionalität geachtete werden sollte und könnte, anstatt der Milch aus dem hohen Norden, welche schon einen langen Transport hinter sich hat, gäbe es die Milch aus der Region. Diese Gedanken können auch bei vielen weiteren Produkten angewandt werden, die Nudeln aus Italien könnte man ersetzen mit diesen aus der Region, welche ebenso im Supermarkt erhältlich sind, nicht beim Discounter, aber im Supermarkt. Dies stellt ebenfalls einen Vorteil dar, dass die Supermärkte seit einiger Zeit ebenfalls auf regionale Produkte achten und in ihr Sortiment aufnehmen.

    Natürlich sind diese Entscheidungen jedem selbst überlassen, wie und wo eingekauft wird, ich bin jedoch der Meinung, dass aber wenigstens einmal ein Gedanke an diese Themen verschwendet werden sollte. Hinsichtlich des höheren Preises von Bio-Lebensmitteln und auch von Lebensmitteln aus der Region: Vielleicht sollte an manchen Stellen weniger Geld für Dinge ausgeben werden, welche man vielleicht gar nicht wirklich braucht und dafür lieber beim Metzger Vorort einkaufen, anstatt das Fleisch beim Discounter für einen unglaublichen Preis zu kaufen??

    Liebe Grüße
    Alisa

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  47. Zuallererst kann man sagen, dass es, im Vergleich zu anderen Ländern, gut ist, dass wir vermehrt auf Bio-Produkte setzen. Jedoch stellt sich mir als Verbraucher oft die Frage, was hinter den einzelnen Siegeln steckt. Dies erklärt der Artikel sehr schön, dennoch ist es meiner Meinung nach viel zu intransparent bei so vielen Siegeln, denn für jedes Siegel herrschen andere Richtlinien. So kann es durchaus sein, dass ein nicht-Bio-Produkt mal gesünder ist, als ein vermeintliches „Bio-Produkt“. Die Idee der „Bio-Siegel“ finde ich echt klasse, jedoch sollte man das System und die Richtlinien vereinheitlichen und zwar auf hohem Bio-Niveau, denn die konventionellen Produkte unterscheiden sich oft nicht viel von den Bio-Produkten, außer vielleicht im Preis, denn man bedenke auch, dass Landwirte konventioneller Produkte genauso Endverbraucher sind, wie wir, und daher auch verantwortungsvoll mit der Produktion umgehen.

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  48. Letztens bei einem Einkauf habe ich mich gefragt, warum die Biogurken in Plastik gehüllt sind und die normalen nicht. Da meinte die Verkäuferin, dass sich die Bioprodukte nicht mit den "Herkömmlichen" berühren dürfen und sie deshalb in Folie verpackt werden. Das gab mir sehr zudenken. Wenn nun "bio" so viel Gutes hat (es ist natürlicher, nachhaltiger, schont unsere Umwelt, ist fair zu Mensch und Tier etc.), warum haben wir nicht längst alles auf "bio" umgestellt? Die Produktion von Biolebensmitteln kostet mehr Geld als die herkömmliche Produktion. Das ist z. B. auch der Grund, weshalb Nahrungsmittel oft in anderen Ländern verpackt werden, als sie produziert werden. Weil es dort einfach billiger ist. Auch verursacht die Freilandhaltung wesentlich mehr Kosten als die qualvolle Massentierhaltung. Doch, dass es auf unserer Welt nicht immer nur um Geld gehen muss oder darum den größtmöglichen Profit zu machen, sondern es viel wichtiger ist, die Erde zu schützen, damit wir Menschen noch lange auf ihr leben können, vergessen die Menschen leider all zu oft. Ein Umdenken ist auch hier mal wieder erforderlich.
    Die höheren Produktionskosten von biologischen Lebensmittel führen meist auch zu höheren Produktpreisen, die sich nicht jeder immer leisten kann. Es muss auch gar nicht so sein, dass man nur noch alles in Bioqualität kauft. Wichtig ist vor allem bewusst einzukaufen! Zum Beispiel indem man sich überlegt woher die Dinge stammen und darauf achtet, nicht zuviel zu kaufen, damit man nichts wegwerfen muss!

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  49. Bio-Produkte sind für mich immer ein große gedankliche und moralische Herausforderung. Zuerst verwirrt mich immer die große breite Masse an Bio Produkten. Man kann heute als normaler Verbraucher, ohne sich wirklich viel damit beschäftigt zu haben nicht sagen, was ein vertrsuenswürdiges und wirklich aussagekräftiges Gütesiegel ist und welche Regelungen genau sich dahinter verbergen oder ob es nur wieder mal eine geschickte Verkaufsmasche ist die den Kunden zum Kauf locken soll um mehr Gewinn rauszuschlagen und letztendlich verbirgt sich dahinter aber nichts anderes als alle anderen "normalen" Produkte auch, nur eben in teuer.
    Es überfordert mich ehrlich gesagt, wenn ich im Supermarkt vor dem Obst- oder Gemüseregal stehe und mir dann denke "ist es nun teuer weil es Bio ist, oder teuer weil man mit Bio wirbt aber eignetloch nur Kunden fangen will". Aus diesem Grund muss ich sagen, dass ich erst garnicht zum Bio greife, weil ich zwar interesse hätte Bioprodukte zu kaufen, aber ich nicht das Risiko eingehen möchte vermeintlich Bio teuer zu kaufen aber im Endeffekt nur teurere "normale"-Ware gegessen habe.
    Ich kann mich auch erinnern in der Schule etwas über Bio-Produkte gelernt zu haben aber eben daher kommt meine Verwirrung, da ich daher auch weiss dass es seriöse Bio-Produkte Hersteller gibt aber jedes Bio-Siegel nach unterschiedlichen Richtlinien arbeitet und sich daher auch die Qualität der Bio-Ware unterscheidet.
    Ich würde hier lieber an die Politik apellieren, sich auf einheitliche Bio-Produkte zu einigen diese strenger zu kontrollieren und "falsche" Bioprodukte zu verbieten.

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  50. „Geschmackvoll, Pestizidfrei, gesund, regional und zudem noch sozialverträglich“- können diese Erwartungen der Verbraucher durch Bio Produkte befriedigt werden?!
    Auch ich habe mich immer wieder gefragt, was die unterschiedlichen Bio- Zertifizierungen unterscheidet.
    Ganz klar geht aus dem Artikel hervor, dass Bio nicht gleich bio ist! Biologisch ausgezeichnete Lebensmittel gehen im Großen und Ganzen aus einer artgerechteren Tierhaltung und umweltfreundlicheren Auswirkungen im Gegensatz zu konventionell hergestellten Lebensmitteln hervor. Vor allem die Gentechnik ist durch die Zertifizierung als Bio Produkt strengstens verboten.
    Qualitative Unterschiede sind jedoch innerhalb verschiedener Auszeichnungen festzustellen. Vergleicht man das Deutsche und das EU- Bio- Siegel mit den Bio- Anbauverbänden (Biokreis, Bioland, Biopark, Demeter, Ecoland, Ecovin, Gäa, Naturland), so sind bei letzterem die höchsten Bioqualitäten zu garantieren. Widersprüchlich ist trotz allem, dass sogar in Verbänden die Ernährung der gehaltenen Tiere teilweise konventionell hergestellt wird.
    Bedenklich finde ich, dass man als Konsument im geringen Maße mit dem Thema Bio und dessen Hintergrund konfrontiert wird. Ich kann aus eigener Erfahrung berichten, dass ich in der Schule nichts über dieses Thema mitnehmen durfte. Eine breitere und größere Aufklärung sollte in der Schule und auch in der Erwachsenenbildung betrieben werden. Möglicherweise kann man mit Schülern einen Tagesplan von Gerichten mit Bio- Produkten gegenüber konventionell hergestellten Lebensmitteln ausarbeiten. Dabei kann der preisliche Unterschied in den Fokus geraten, sowie das Thema Gentechnik und artgerechte Tierhaltung thematisiert werden. Falls ein regionaler Bauer in der Nähe Bio Produkte produziert, können auch ein Besuch und eine Aufklärung direkt vor Ort einen super Einblick geben.
    Wichtig ist, dass man sich mit dem Thema auseinandersetzt. Auch wenn viele Studien nichts Handfestes feststellen konnten, bin ich der Meinung, dass Bio- Produkte trotz vieler Widersprüchlichkeiten zu einer besseren Tierhaltung und einer bestimmten Umweltfreundlichkeit beitragen.

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  51. Der Konsument, der sowohl für sich als auch für seine Umwelt möglichst gesund und nachhaltig einkaufen möchte, ist im Supermarkt meist völlig verloren. Es ist unmöglich, bei dem unglaublichen Angebot an Produkten, Marken, Siegeln und Hinweisen (Inhaltsstoffe, Herkunft,...) den vollen Durchblick zu haben, was jetzt "das Beste" für alle ist. Um sich da einzulesen und zu wissen, welches Siegel was genau garantiert, welches Produkt zu Nestle, Unilever o.ä. gehört, ob die Wasserbilanz von der Bio-Orange aus Italien besser ist als die vom konventionellen Apfel aus Deutschland - es bräuchte einen unfassbaren Zeitaufwand, den kaum ein normaler Mensch leisten kann. Es wäre wirklich wünschenswert, dass es einen übersichtlichen "Einkaufsguide" gibt, der einem den Überblick erleichtert. Zwanzig verschiedene Bio-Siegel leisten das mMn nicht..
    Interessant fand ich auch ein Gedankenexperiment, das ich neulich auf facebook gelesen habe: was wäre, wenn man nicht mehr die "guten" Lebensmittel (also bio, regional etc.) kennzeichnen würde, sondern die "bösen" (Gentechnik, Pestizide, Transportweg länger als xxxx km,...)? Vielleicht würde sich dann das Einkaufsverhalten einiger Menschen grundlegend verändern - Wer bio-Lebensmittel kauft, kauft etwas "besonderes", also "nicht normal" - wäre es nicht schön, wenn "bio" das neue "normal" werden würde?

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  52. Hallo Bernd,
    Vielen Dank für den Blogbeitrag, der sich mit einem wichtigen und alltagsnahen Phänomen der Lebensmittel beschäftigt. Ich finde es sehr interessant mich mit dem Thema im Bezug auf Nachhaltigkeit und Gesundheitsförderung auseinanderzusetzen. Zwei gute Gründe „Bio“- zertifizierte Lebensmittel zu konsumieren. Ich kenne die Problematik durch meine Eltern, die beide Agrarwissenschaft studiert haben, dass Bio nicht überall drin ist wo es draufsteht. Es ist leider, wie aus deinem Blog lesbar, eine komplexe Materie, sodass innerhalb der Gesellschaft auch viele Mythen bestehen.
    Das vorgeschriebene Gesetz (nach VO (EG) 824/2007) möchte zunächst dem Verbraucherschutz dienen. Bio-Lebensmittel sind also frei von Gentechnik, Pestiziden und leichtlöslicher Mineraldünger. Allerdings besteht die heutige Problematik, dass auf den Flächen eine zu hohe Nitratbelastung vorliegt (80mg Stickstoff), was zu einer Trinkwasserbelastung führt. Außerdem sieht die Verordnung eine Mindestumstellzeit von 2 bis 3 Jahren vor.
    Ich selber finde die „Bio“- Zertifizierung für sehr sinnvoll, da es dem Verbrauchschutz unterstützt durch eine geschützte Marke und es Missbräuche vorbeugen soll. Außerdem weiß ich das dies durch eine Kontrollpflicht gewährleistet ist. Allerdings ist beim Internethandel nicht eindeutig ersichtlich, wer kontrollpflichtig ist, sodass auch die Zahl der Kontrollen geringer ausfallen werden.
    Für den Unterricht ist daher elementar, unterschiedlich Kennzeichnungen zu verfolgen und Herstellungsweisen näher zu beleuchten. Denn die Lebensmittelbeschaffung trifft jeden und ist sinnvoll für den späteren Alltag der Lernende. Außerdem liegt größtenteils der Verantwortung des Verbraucherschutzes immer beim Konsumenten selber.
    Ich würde Bio allein aus Nachhaltigkeitsaspekten favorisieren und mir persönlich schmeckt es besser. Der einzige Einwand gibt es bei mir, wenn Bioprodukte, die unserem Land hergestellt werden könnten, aus anderen Ländern mit langen Umwegen im Laden verkauft werden. Deshalb finde ich hier den Einbezug der Regionalität sehr wichtig.

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  53. Was mir bereits bekannt war, ist, dass es große Unterschiede zwischen den unterschiedlichen Siegeln gibt. Allerdings sollte der Konsument meiner Meinung nach mehr darübe aufgeklärt werden. Denn viele verbinden mit einem Produkt, auf dem BIO steht, gleich mit super umwelt- und tierfreundlichen Haltung. Doch dies stimmt nicht, vor allem bei vielen Siegeln im Supermarkt. Denn wie bereits gesagt, BIO ist ein sehr dehnbarer Begriff. Ich denke dass das Bio - Siegel teilweise Geldmacherei, vor allem bei Siegeln mit hohem Anspruch. Denn viele Leute kaufen es, wie ich denke, nur um der eigenen Gesundheit willen. Dabei ist BIO manchmal für den Konsument nicht gesünder als normal. Was ein Schritt in die Richtige Richtung wäre, wäre denke ich die Aufklärung. Zum Beispiel eine Siegelübersicht im Supermarkt. So könnten diejenigen, die sich wirklich umwelt- und tierfreundlich ernähren wollen, sicher sein, dass das BIO Siegel ,dass auf dem Produkt ist, nicht nur Deko ist.

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  54. Danke für diesen Beitrag über ein Thema über dass man sich doch immer wieder Gedanken macht, vor allem als Student mit doch einem eher geringen Einkommen. Ich finde deinen Blogbeitrag sehr gut, natürlich kratzt man damit nur an der Oberfläche der Materie, aber es stellt eine gute Möglichkeit dar sich doch einmal reinzulesen und sich vielleicht auch vertiefend zu informieren. Ich persönlich bin durch meine Großmutter, meine Tante und auch meine Mutter doch schon früh in diesen Bereich eingeführt worden. Lustigerweise entsprechen sie auch alle dem Klischee: Akademiker, bzw genaugenommen studierte Lehrer, Juristen und Pharmazeuten. Seit ich denken kann, wird von ihnen im Bioladen eingekauft. Dabei ist der Fleischkonsum sehr gering, teilweise wird sogar tagelang kein Fleisch gegessen. Auch die andere Seite meiner Familie tendiert doch sehr in die Richtung. Dabei vermutlich aber eher unbewusst, denn meine Oma und mein Opa kaufen einfach schon seit gefühlt sechzig Jahren auf dem Markt ein, wo es eben nur noch Biostände gibt, die sie ansteuern. Beide haben keinen höheren Schulabschluss, stammen aus sehr einfachen Verhältnissen und bilden sich aber selbstständig weiter in dieser Richtung. Für mich gibt es also eigentlich keine echte Alternative zu Bio. Was übertrieben klingt, aber es ist einfach normal für mich, deshalb fällt es mir auch oft schwer mich in Menschen hineinzuversetzen, die eben keinen Wert auf Bioprodukte legen.
    Den angesprochenen Aspekt dass man als Lehrer seinen Schülern das Bio-Essen schmackhaft machen soll, finde ich sehr schwierig. Ich glaube dass man bei diesen Schülern in erster Linie froh sein sollte, wenn sie sich einigermaßen gesund und ausgewogen ernähren. Der Punkt der Ernährung nach Biostandards finde ich, dass er eher an die Eltern gehen sollte, verbunden mit dem Hinweis dass finanziell die Ernährung dabei nicht wirklich teurer wird. Natürlich sollte und muss man später in seinem Unterricht einmal das Thema Bio ansprechen und vielleicht lässt sich dadurch beim nächsten Einkaufen die Mutter von ihrem stolzen Sohn dazu überreden doch einmal die Bioäpfel zu nehmen, nachdem ihr dieser das eindeutige Siegel zeigen kann und vielleicht auch weiß wofür das steht. Das sind kleine Schritte mit denen man auch ans Ziel kommt. Auch das sensibilisieren für das Thema Fleischkonsum halte ich für wichtig, vielleicht kann man so ein Thema auch an einem Projekttag behandeln. Oder es wird über ein ganzes Schuljahr praktiziert. Warum sollte eine Klasse nicht ein Ernährungstagebuch führen, über das Jahr hinweg Rezepte bekommen die man leicht mit Mama zusammen oder auch alleine machen kann? Dabei kann man natürlich auch den finanziellen Aspekt mit beachten, damit auch sozial schwächere Kinder eine gerechte Chance bekommen. Oder man bietet an, dass man einmal die Woche in der Mittagspause mit der Klasse als AG eines dieser Rezepte macht und danach gemeinsam isst. Was wieder unserer Ganztagebetreuung entgegen kommt.
    Im übrigen finde ich dieses Gedankengang der in einem der oberen Kommentar erwähnt wird, auch ziemlich interessant. Bio nicht mehr zu markieren und die "schlechten" Produkte zu markieren. Natürlich ist das unmöglich, aber es würde es vielleicht etwas leichter machen, dass man sich als nicht so informierter Mensch in einem Laden zurecht finden kann.
    Einen weiteren wichtigen Punkt sehe ich aber auch in der Regionalität von Produkten, denn vielen ist das garnicht bewusst oder wird ignoriert. Damit das aber verstanden werden kann, muss ersteinmal das Thema erarbeitet werden, was denn bei uns überhaupt wann wächst und was nicht? Unsere neuen Fächerkombinationen an Gemeinschaftsschulen und auch die Wahlmöglichkeiten für die Schüler können dabei helfen solche Projekte über eine gewisse Zeit zu behandeln. Ich muss ehrlich sagen dass ich durch diesen Blogbeitrag und die Überlegungen dazu, sich mir tausend Ideen auftun mit denen ich über Wochen und Jahre hinweg ich mir vermutlich Unterricht gestalten könnte, danke dafür!

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  55. Lieber Bernd,
    danke für deinen tollen Blogbeitrag. Es ist sehr wichtig generell auf die verschiedenen Siegel einzugehen, da sie oft nur zu Marketingzwecken verwendet werden. Ich habe für ein Seminar verschiedene Fischsiegel untersucht. Dabei wurden viele Siegel nicht ernsthaft kontrolliert und manchen wurde die Wirkungslosigkeit nachgewiesen.
    Trotzdem werden die Siegel weiterhin gebraucht. Der Staat sollte mit dem Verbraucherschutz hier klarere und strengere Gesetzte zu den Siegeln verfassen, denn so werden die Konsumenten getäuscht. Außerdem sollten die Siegel besser kennzeichnen, was das Siegel bewirkt und für was es steht.
    Gerade weil das ökologische Bewusstsein in der Gesellschaft steigt, sollte diese Kaufkraft für eine positive Veränderung der Umweltproblemen genutzt werden. Wenn nichts unternommen wird und der Verbraucher merkt das viele Bioprodukte keine richtigen Bioprodukte sind, wird er zu den herkömmlichen Produkten greifen.

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  56. Hallo Bernd,
    Mir ist wie vielen klar, dass nicht überall wo Bio drauf steht auch Bio drin ist. Diese Fülle an Biosiegeln ist ein Problem, gerade weil sich viele Menschen nicht wirklich dafür interessieren und sich damit beschäftigen. Man kauft eben das Gefühl etwas Gutes gekauft zu haben. Solange da drauf steht es ist „gesund“ reicht das vielen. Selbst den offiziellen Siegeln auch von denen der EU ist nicht immer zu trauen, da nicht unbedingt regelmäßig kontrolliert wird und es kann immer zu Manipulationen kommen. Auch die genauen Richtlinien von offiziellen Sigeln sind nicht unbedingt vertrauenserwecken. Bei manchen Siegeln dürfen nur gewisse Grenzwerte bestimmter Stoffe nicht überschritten werden. Doch man hört auch immer wieder das diese Grenzwerte doch noch in nicht so vorteilhaften Höhen sind. Dennoch hat man zumindest bei den offiziellen Siegeln eine gute Transparenz gerade von denen der EU. Nur ist es wie bei allen Themen: Man muss sich selbst informieren.

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  57. Bekanntermaßen gibt es in Baden-Württemberg 2 Hauptrichtungen des ökologischen Landbaus. Zum einen den organisch-biologischen Landbau (z.B. Bioland), welcher sich auf naturwissenschaftliche Grundlagen bezieht, zum anderen den biologisch-dynamischen Landbau (z.B. Demeter), welcher sich auf die Anthroposophie als geisteswissenschaftliche Grundlage bezieht. Natürlich zeichnet sich Demeter durch eine hohe Qualität an ökologischen Mindeststandards aus. Oft wird Demeter kritisiert, da bei dieser Anbauweise die kosmischen Kräfte auf das Pflanzenwachstum einbezogen werden. Wer sich in dieser Kritik wiederfindet, dem kann ich die Forschung von Herrn Dr. Volkamer empfehlen. Er hat wirklich unglaublich interessante Forschungen zu dem Thema Feinstofflichkeit und geht in manchen Teilen auch auf Demeter ein.
    Für mich persönlich spielt der Verzicht von chemisch- synthetischen Pestiziden und Zusatzstoffen bei der Produktion von biologischen Lebensmitteln eine entscheidende Rolle! Betrachtet man die Liste der Inhaltsstoffe auf den Verpackungen genauer, kann man erkennen, dass von dem ursprünglichen Produkt oftmals überhaupt nicht mehr oder nur noch geringfügig die Rede sein kann. Neben dem Vorteil ‚giftfreie’ Lebensmittel konsumieren zu können, zieht mich immer häufiger der Verzicht auf Verpackungen in Bioläden. Immer wieder bin ich schockiert und verärgert, wie viel Müll beim Einkauf in Billigdiscountern entsteht: In Plastik eingepackte Gurken, Auberginen und Tomaten sind in meinen Augen absolut überflüssig!
    Besonders im Bereich der tierischen Produkte greife ich lediglich auf biologische Lebensmittel zurück. Eine artgerechte Tierhaltung ist für mich die Voraussetzung für den Konsum von Fleisch, Fisch und Eiern. Natürlich bringt diese Entscheidung höhere Preise mit sich. Um mir den ‚Luxus’ leisten zu können, verzichte ich gerne auf einen täglichen Verzehr von tierischen Produkten und freue mich umso mehr auf ein Steak, das von einem glücklichen Rind stammt.

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    1. Grundsätzlich stimme ich zu, dass die Lebensmittel von Demeter mit Überzeugung sowie auf ökologische und nachhaltige Weise produziert werden. Auch finde ich die Argumentations des Kommentars sehr schlüssig, nachvollziehbar und ich stimme den Aussagen inhaltlich vollumfänglich zu!
      Vorsicht geboten ist mit dem Verweis auf Dr. Volkamer - seine Arbeiten sind nach gegenwärtigem Wissenschaftsverständnis nicht im Ansatz als Wissenschaft zu verstehen (siehe auch https://www.psiram.com/de/index.php/Klaus_Volkamer)!!

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  58. Hallo Bernd,
    vielen Dank für deinen Beitrag zum wichtigem Thema Bio-Zertifizierung.
    Ich persönlich denke, dass generell noch viel zu wenig Aufklärung stattfindet. Vielen ist der Unterschied zwischen den Biosiegeln nicht bekannt und sobald das Bio-Siegel auf dem Produkt ist, wird es als „sehr gesund“ eingeschätzt. Auch in welcher Weise sich die Bio-Produkte von herkömmlich produzierten Produkten unterscheiden ist vermutlich vielen eher weniger bekannt.
    In meinem Elternhaus haben wir schon immer sehr auf Bio-Produkte geachtet. Allerdings war mir die genaue Bedeutung nie so wirklich bekannt, gerade auch die, der unterschiedlichen Siegel. Einfach nur, dass es „gesünder und besser für die Tiere sei“.
    Im Gymnasium haben wir in der Kursstufe dann relativ ausführlich das Thema Bio und Bio-Zertifizierung behandelt und auch die unterschiedlichen Bio-Siegel kennengelernt, allerdings ist dieser Hintergrund bei vielen Personen nicht gegeben. Wenn man sich nun also nicht explizit selbst damit beschäftigt, bleibt ein Halbwissen bestehen.
    Ich finde deinen angesprochenen Punkt sehr gut, dass Bio-Produkte natürlich teurer in der Herstellung und somit auch beim Konsumenten sind, allerding bei zum Beispiel einem reduziertem Fleischkonsum die Kosten auf etwa dasselbe herauslaufen. Gegebenenfalls sollte hierbei sozial schwachen Familien noch mehr Unterstützung angeboten werden, wie zum Beispiel Läden wie „die Tafel“.
    Generell sind in Deutschland die Lebensmittelpreise im Verhältnis zum Durchschnittseinkommen sehr gering und es wird versucht, alles noch billiger zu machen. Für gute und gesunde Ernährung sollte wohl einfach mehr bezahlt werden. Die billigen Lebensmittelpreise sind der Grundeinstellung eines großen Anteils der Bevölkerung in Deutschland zu schulden, woran sich die Lebensmittelindustrie eben richtet. Somit ziehen Werbestrategien mit immer mehr und noch günstiger meist besser als ökologisch hergestellt.
    Liebe Grüße
    Luca

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  59. Lieber Bernd,

    dein Blogbeitrag ist sehr umfangreich und beinhaltet viele Informationen und liefert auch viele Diskussionspunkte für die weitere Auseinandersetzung mit diesem Thema. Erst vor wenigen Wochen habe ich zufällig auf 3Sat den Beitrag „Ethik oder Etikettenschwindel“ (https://www.3sat.de/gesellschaft/politik-und-gesellschaft/ethik-etikettenschwindel-biofleisch-100.html) gesehen, in dem die unterschiedliche Tierhaltung, Versorgung und auch der Schlachtvorgang Thematisiert werden. Die Überprüfung von Haltungszuständen der Tiere haben erschreckende Bilder und Eindrücke von Bio-Landwirten nach der EG-Öko-Verordnung geliefert. Hier war kaum ein Unterschied zu der Konventionellen Tierhaltung ersichtlich. In diesem Beitrag wurde vor allem der Demeter Verband hervorgehoben um einen Vergleich zu Verbänden mit strengeren Auflagen zu zeigen. Diese Bilder entsprachen eher der Vorstellung von Bio-Konsumenten, nämlich saubere Ställe, genug Auslaufmöglichkeit im Freien und auch im Stall und kurze Transportwege zu Schlachthöfen. Wie du bereits in deinem Beitrag erwähnt hast, gibt es eine Vielzahl von Bio-Verbänden und Unterschiedlichen Auflagen, die zu viel Verwirrung beitragen. Im schulischen Kontext könnte ich mir hier eine Ausarbeitung der Unterschiede und Gemeinsamkeiten vorstellen. Im Anschluss an diese Informationssammlung dann deren Interpretation im Hinblick auf die Gesundheit, die Nachhaltigkeit und auch den wirtschaftlichen Aspekt. In moderierten Diskussionsrunden könnten sich dann Pro- und Contra-Argumente für die unterschiedlichen Formen herauskristallisieren. Aus diesen Argumenten können sich die SuS dann ihren Standpunkt zu diesem Thema beziehen. Da wir inzwischen nicht nur in Supermärkten und Discountern mit Bio-Waren konfrontiert werden, sondern auch in Textilgeschäften, z.B. die Bio-Baumwolle, erachte ich die Aufarbeitung des Themas als sinnvoll und vielseitig.

    Liebe Grüße
    Seyran

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