oder: ein Aufruf zum Weiterdenken und -handeln
Ein Beitrag von Annika Malin Riediger
In diesem Blogeintrag wird unser heutiger Umgang mit Wissensvermittlung und der Fokussierung der Persönlichkeitsentwicklung der Lernenden kritisch betrachtet. Dabei werden folgende Themengebiete angesprochen: Exekutive Funktionen und welche Rolle sie spielen (sollten); Lebensqualität, Wohlbefinden und psychische Gesundheit in der Schule; das finnische Bildungssystem.
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Im Frühjahr 2018 erregte der derzeitige Vorstandsvorsitzende des chinesischen Internetkonzerns Alibaba, Jack Ma auf einer Presse-konferenz (Link siehe rechts) mit folgender These viel Aufsehen: Im Jahr 2030 werden ungefähr 800 Millionen Jobs von Robotern übernommen.
Abbildung 1 - Link zum Video |
Dabei beruft er sich auf die Ergebnisse einer spekulativen und fast schon apokalyptischen Studie des McKinsey Global Institutes.
Ziel des Blogbeitrags ist, mit anderen (angehenden) Lehrpersonen in einen Diskurs zu treten, um über die Aussagen von Herrn Ma und der Studie des McKinsey Global Institutes in einen Austausch zu treten. Es soll herausgearbeitet werden, ob ein Ruck durch unser Bildungssystem gehen sollte und – wenn ja – welche Veränderungen unser Bildungssystem vertragen würde. Dabei sollen vor allem folgende Themen angesprochen werden: (a) der Stellenwert der exekutive Funktionen in der Lehrerausbildung und letztlich im Schulalltag, (b) der Stellenwert der Persönlichkeitsentwicklung im Schulalltag und (c) die Garantie der psychischen Gesundheit der Lernenden.
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Im Folgenden sind die Kernaussagen aus dem Video kurz zusammengetragen:
- Maschinen sind schlauer als Menschen. Man kann den Kindern nicht beibringen mit ihnen in Konkurrenz zu treten.
- Die Voraussetzungen für die Arbeit, die von Maschinen erledigt werden kann, werden in der Schule – seit mehr als 200 Jahren – für die Menschen geschaffen.
- Der heutige Lehrinhalt ist veraltet, weil er auf Wissen basiert.
- Lehrpersonen müssen aufhören, lediglich Wissen zu vermitteln.
- Lernen Kinder etwas Einzigartiges, sind sie Maschinen überlegen.
- Einzigartigkeit zeichnet sich durch (a) Wertevorstellung, (b) Überzeugungen, (c) unabhängiges Denken, (d) Teamwork und (e) Empathie aus.
- Die Einzigartigkeit entsteht nicht durch reine Wissensvermittlung. Die Unterrichtsfächer Sport, Musik und Kunst tragen hauptsächlich dazu bei, dass Menschen einzigartig bleiben.
- Sobald Maschinen eine Tätigkeit besser verrichten können, als wir Menschen, werden sie uns darin ersetzen.
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800.000.000 Jobs?! – Ist das denn möglich?
Um einen Zugang zu den Zahlen zu bekommen, von denen Herr Ma in der Pressekonferenz sprach, möchte ich versuchen, einen Zusammenhang zwischen der Weltbevölkerung und den Erwerbstätigen weltweit in den Jahren 2014 und 2030 herstellen.
Die Tabelle unten gibt einen kurzen Überblick. Ich möchte kurz erläutern, wie die Zahlen zustande kommen. Die Angaben aus dem Jahr 2014 sind alle offiziell bekannt (vgl. Süddeutsche 2014; BASF o.A.; Weltagrarbericht 2016). Bei einer Gesamtbevölkerung von 7,3 Milliarden Menschen waren mit 3,25 Milliarden 44,52% aller Menschen weltweit berufstätig.
Jahr
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Weltbevölkerung
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Erwerbstätige weltweit
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2014
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7,3 Milliarden
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3,25 Milliarden
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2030
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8,55 Milliarden
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3,81 Milliarden
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Die Prognose für die Weltbevölkerung im Jahr 2030 kann eingesehen werden (vgl. Statistica 2019). Angenommen der Anteil der Erwerbstätigen bleibt weltweit identisch, würden 2030 3,81 Milliarden Menschen weltweit berufstätig sein.
Das bedeutet im Umkehrschluss, dass 21% der Jobs 2030 von Robotern übernommen werden würden – dabei sind jedoch zahlreiche Einflussfaktoren nicht berücksichtigt. Die neueste Studie des McKinsey Global Institutes versucht alle Faktoren zu berücksichtigen und geht schlussendlich davon aus, dass im Jahr 2030 bis zu 50% aller Jobs von Robotern ausgeführt werden (vgl. Manyika et al. 2017)!
„Powerful new technologies are increasing productivity, improving lives, and reshaping our world. But what happens to our jobs?“ (ebd.)
In allen beruflichen Sektoren ist bereits heute ein Wandel zu erkennen: In der Landwirtschaft wird die Stall- und Feldarbeit per App überwacht und die Einführung von Robotern und vollautonomen Landmaschinen ermöglichen präzise Arbeit im modernen Ackerbau (vgl. Brückner 2018, Schaal 2014). In der Automobilbranche und vielen anderen Branchen ermöglichen Automatisierung, Roboterisierung und der Ausbau der künstlichen Intelligenz Zustände wie im Science Fiction Film. Dahingegen ist in sozialen Arbeitsfeldern, wie z.B. in der Kinder- und Altenbetreuung mit weniger Automatisierung zu rechnen – gut für uns als angehende Lehrpersonen (vgl. Rötzer 2017).
Zwischenfazit: 800.000.000 Jobs – ist das denn möglich? Ja, ist es. Zwar ist die Studie des McKinsey Global Institutes spekulativ, dennoch scheint es naheliegend, „dass Menschen ihren Job an die Konkurrenz der intelligenten oder irgendwie besseren, jedenfalls billigeren Maschinen übergeben müssten.“ (Rötzer 2017).
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Was bedeutet das alles nun für uns?
Wie bereits im vorangegangenen Abschnitt angedeutet, sind soziale Arbeitsfelder weniger von der Automat-isierung, Roboterisierung und dem Ausbau der künstlichen Intelligenz betroffen. Die Ergebnisse der Studie des McKinsey Global Institutes zeigen deutlich, dass unser zukünftiger Beruf sehr wahrscheinlich bis 2030 nicht so ohne weiteres zu ersetzen sein wird. Dennoch ist ein Entwicklungsschritt im Umgang mit dem Lehren Heranwachsender unbedingt notwendig. Die Studie aus dem Jahr 2017 belegt, dass Menschen zukünftig in Arbeitsbereichen tätig sein werden, in denen emotionale und soziale Kompetenzen und andere höhere kognitive Fähigkeiten Bedingung sind (vgl. Manyika et al. 2017).
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Abbildung 2 |
Diese höheren kognitiven Fähigkeiten findet man im menschlichen Körper beispielsweise in den exekutiven Funktionen. Bei diesen handelt es sich um kognitive Fähigkeiten, die unsere Handlungen unter Berücksichtigung der Bedingungen der Umwelt planen, überwachen, regulieren und kontrollieren. Sie sind in das Arbeitsgedächtnis, die Inhibition und die kognitive Flexibilität gegliedert (vgl. Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung 2016).
Der Sitz der exekutive Funktionen, der präfrontale Cortex gilt im menschlichen Gehirn als Sitz der Persönlichkeit. Allgemein besitzen die exekutiven Funktionen einen großen Einfluss auf die Persönlichkeitsentwicklung eines Menschen (vgl. Ley 2011; Walk 2011: 28). An dieser Stelle sollen die exekutiven Funktionen wissenschaftlich nicht vertiefend beschrieben werden. Bei Bedarf und Interesse sei auf das Buch von Sabine Kubesch (2014) hingewiesen, das einen umfassenden Einblick in die Thematik gibt.
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Exekutive Funktionen in der Schule
Es stellt sich die Frage, inwiefern die höheren kognitiven Fähigkeiten in der Schule gefördert werden – um dies im Anschluss umfassend diskutieren zu können, werfen wir einen Blick in den Bildungsplan in Baden-Württemberg und gleichen den Inhalt anschließend kurz mit der Bildungsrealität ab:
Der Kanon des Lernens, der Bildungskanon, der Lehrplan, der Bildungsplan – Wir sind alle damit vertraut, welche Funktion der Lehrplan hat: „Der Lehrplan gibt an, was in der Schule gelten soll, und so muss jeder Faktor des geistigen Lebens, jede Gruppe der Gesellschaft, jede Anschauung, die dauernd und in der Breite auf die Jugend innerhalb von Schule und Lehre wirken will, versuchen Anerkennung und Geltung in den geltenden Lehrplänen zu erhalten.“ (Weniger 1952: 22).
Der Bildungsplan wird regelmäßig weiterentwickelt und an die Faktoren des geistigen Lebens und an die An-schauungen, „die dauernd und in der Breite auf die Jugend innerhalb von Schule und Lehre“ (ebd.) wirken sollen, angepasst. Jack Ma sieht in den Unterrichtsfächern: Sport, Musik und Kunst die Fördermöglichkeiten für die Einzigartigkeit der Menschen. Und tatsächlich ist wissenschaftlich belegt, dass die von Jack Ma genannten Unterrichtsfächer bei der Entwicklung der exekutiven Funktionen ausschlaggebend sind (vgl. Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung 2016).
Tatsächlich werden die exekutiven Funktionen im Bildungsplan Baden-Württemberg der Grundschule erwähnt: Und zwar im Anhang für das Fach Bewegung, Spiel und Sport (vgl. Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg). Es wird darauf hingewiesen, dass die exekutiven Funktionen „eine wichtige Grundlage für Entwicklungsprozesse und den Lernerfolg“ (ebd.) darstellen. Außerdem werden dort einige Spiele zur Förderung der exekutiven Funktionen erwähnt – diese sind „bis zum Ende der Grundschulzeit verbindlich“ (ebd.) zu spielen.
In den anderen Unterrichtsfächern wird jedoch nicht explizit auf die entwicklungsfördernden exekutiven Funktionen eingegangen – wenngleich sie selbstverständlich auch fächerübergreifend gestärkt werden können. Darauf soll zu einem späteren Zeitpunkt erneut Bezug genommen werden.
Mit einem weiten Blick in die Zukunft stellt sich mir die Frage, ob die Unterrichtsfächer, die die Einzigartigkeit der Lernenden schützen und fördern, ausreichend in Fokus genommen werden. Tatsache im heutigen Schulalltag ist doch, dass eher eine Sport-, Musik- oder Kunststunde entfällt, bevor eine Schulstunde Deutsch oder Mathematik in der Woche fehlt (vgl. Allgöwer 2016). Auch nicht selten wird der Klasse als Sanktion für ihr ‚schlechtes Benehmen‘ der Sport- oder Musikunterricht gestrichen. Ich habe so etwas auf jeden Fall – sowohl als Schülerin als auch als Praktikantin – erlebt.
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Bedeutsam für diesen Blogeintrag ist: Laut den Ergebnissen der Studie, auf die sich Jack Ma in der Pressekonferenz bezieht, soll in der Schulbildung die Persönlichkeitsentwicklung fokussiert werden. Davon ausgehend, dass die exekutiven Funktionen genau diese fördern, sollen einige Beispiele zur Förderung genannt werden. Wie bereits erwähnt, kann die Förderung auch fächerübergreifend stattfinden:
Zum Beispiel wird das Arbeitsgedächtnis durch tägliches Kopfrechnen trainiert, die Inhibition, die für die Selbst-kontrolle und –beherrschung zuständig ist, durch das Anregen von Selbstreflexion, zum Beispiel im Klassenrat und die kognitive Flexibilität, also das schnelle Umdenken und Reagieren auf kurzfristige Veränderungen beispielsweise durch ein Angebot an unterschiedlichen Arbeitsformen (vgl. Kubesch 2014).
Grundkonsens aller Fördermöglichkeiten ist, den Lernenden die Chance zu geben, sich vielfältig, regelmäßig und ohne Zeitdruck an neuen und herausfordernden Situationen zu erproben (vgl. ebd.: 28). So kann eine Förderung der sozialemotionalen Entwicklung stattfinden und damit im weiteren Sinne die Persönlichkeitsbildung, die bislang nur einen Platz im Anhang des Bildungsplans eines Unterrichtsfachs ‚verdient‘ scheint zu haben.
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Garantie der Lebensqualität
Ist ein Wandel notwendig? Ist jetzt die Zeit? Wie soll dieser aussehen? Wie wird dieser herbeigeführt? Und: Wie weit werden die Veränderungen reichen?
Für mich steht fest, dass sich schon lange ein Wandel in der Gesellschaft ankündigt. Veränderungen sind für die Menschheit nichts Neues. Gegebenheiten und Bedingungen wandeln sich – Erfindungen machen das Leben leichter und erfordern dann im gleichen Maß Anpassungsfähigkeit und Flexibilität im Denken und Verhalten der Menschen.
Mit der Übernahme von Robotern und Maschinen, muss sich in der Schulausbildung der Blick auf die Förderung der Persönlichkeit richten. Nur so können Lebensqualität und Wohlbefinden ausgebaut und garantiert werden.
Bullinger und Levke Brütt beschäftigen sich in ihrem Beitrag in Psychologie in der Gesundheitsförderung (2018) ausführlich mit den Begriffen Lebensqualität und Wohlbefinden.
Dort wird Lebensqualität nach der WHOQOL-Group folgendermaßen definiert: „Lebensqualität ist die Wahrnehmung einer Person über ihre Position, vor dem Hintergrund der Kultur und des Wertesystems, in dem die Person lebt, und in Bezug auf ihre Ziele, Erwartungen, Standards und Anliegen.“ (Bullinger & Levke Brütt 2018: 156 nach WHOWOL-Group, 1993). Die Lebensqualität eines Menschen wird also sowohl über strukturelle als auch über personelle Indikatoren ermittelt.
In der operationalen Definition nach Bullinger, Ravens-Sieberer und Siegrist (2000) handelt es sich bei der Lebensqualität um ein multidimensionales Konstrukt, das sich aus körperlichen, emotionalen, mentalen, sozialen und alltagsfunktionalen Komponenten zusammensetzt (vgl. Bullinger & Levke Brütt 2018: 156). Hinzu kommen die Determinanten, wie beispielsweise personale Charakteristika und Lebensbedingungen, die die individuelle Lebensqualität bezeichnen. Das Wohlbefinden ist in der operationalen Definition als erlebte Befindlichkeit Teil der gesundheitsbezogenen Lebensqualität. Die psychische Gesundheit – die in der Schullaufbahn von großer Bedeutung ist (vgl. Mittag & Schaal 2018; Mortag 2012: 28ff.).
Psychische Gesundheit wird als „Fähigkeit, sich kompetent mit den gesellschaftlichen Anforderungen auseinandersetzen zu können und im Leben auch eigene Wünsche, Bedürfnisse und Hoffnungen konstruktiv zu verwirklichen“ definiert (vgl. Paulus 2017) und kann somit dem psychischen Wohlbefinden zugeordnet werden.
Zwischenfazit: Es wird deutlich, dass die Begriffe Lebensqualität, Wohlbefinden und psychische Gesundheit eng miteinander verbunden sind und einen erheblichen Einfluss auf die Persönlichkeit(sentwicklung) nehmen. Damit schließt sich an dieser Stelle der Kreis, weshalb der bevorstehende Wandel die empfundene Lebensqualität und damit die psychische Gesundheit beeinflussen wird.
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Psychische Gesundheit in der Schule
Paulus hält fest, dass Schülerinnen und Schüler dann psychisch gesund in der Schule sind, wenn sie (a) „sich durch die intellektuellen und sozialen Anforderungen des Unterrichts und des Schullebens angemessen gefordert fühlen – dies nennt er Aspekt der Produktiven Anpassung. Und (b) wenn „sie sich mit eigenen Ideen, Wünschen und Vorstellungen in den Unterricht und in das Schulleben einbringen können – er spricht von Aspekt der Selbstverwirklichung (vgl. Paulus 2017).
Daraus ist zu schließen, dass die psychische Gesundheit einen Einfluss auf die Persönlichkeitsentwicklung hat (vgl. Paulus 2014: 2) – und im Umkehrschluss auf die von Jack Ma angesprochene Einzigartigkeit.
Um die Einzigartigkeit aller Lernenden zu erhalten gilt es die psychische Gesundheit zu schützen. In der Schule sollte der Schwerpunkt also auf die Persönlichkeitsentwicklung gelegt werden, die zum Großteil durch die exekutiven Funktionen gefördert wird.
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Sie machen es vor – Finnland
Im letzten Abschnitt des Blogbeitrags möchte ich gerne auf das Bildungswesen in einem Land eingehen, das 2015 bei der PISA-Studie im Durchschnitt der drei erhobenen Bereiche: Naturwissenschaften, Lesen und Mathematik weltweit den achten Platz und in Europa den zweiten Platz belegte (vgl. OECD 2015: 5). Bei der Erhebung zu dem Wohlbefinden der Schülerinnen und Schüler belegte Finnland weltweit Platz vier (vgl. ebd.: 16).
Mitte der 60er Jahre ist ein Ruck durch die finnische Bildungspolitik gegangen (vgl. Wernicke 2006: 1): Das dreigliedrige Schulsystem wurde abgeschafft und stattdessen die einheitliche Gesamtschule vom siebten bis zum fünfzehnten Lebensjahr eingeführt (vgl. Ministry of Education and Culture et al. 2016: 3). Mit dem einheitlichen System wurden auch neue Ideen getestet, um die Qualität von Bildung im Land zu verbessern – die Ergebnisse der PISA-Studie beweisen, dass dies gelungen ist.
⌂ Das finnische Bildungswesen legt viel Wert darauf, die Schülerinnen und Schüler auf das Leben in all seinen Facetten vorzubereiten: es wird gebacken, genäht, gesungen, getanzt, geklettert, gelesen, musiziert, gemalt und gebastelt, entdeckt. Das Wichtige dabei ist, dass die Kinder und Jugendlichen alles intrinsisch motiviert tun! Es ist in der Motivationspsychologie wissenschaftlich belegt und schon lange kein Geheimnis mehr, dass die intrinsische Motivation positiv mit dem Lernerfolg korreliert (vgl. Roth 2016).
⌂ In Finnland geht es im Schulalltag darum, dass die Schülerschaft lernt, ihr Hirn zu benutzen: Sie sollen selbstständig und kritisch denken, den Lerninhalt hinterfragen und bekommen in dem Lernprozess ein großes Maß an Mitspracherecht – wenn man so möchte „Macht“ – zugesprochen. Das ermöglicht Begegnungen mit Respekt. Da ist es selbstverständlich, dass die Persönlichkeit genug Raum hat, um sich zu entwickeln.
⌂ Ein weiterer Faktor, den das finnische Schulsystem auszeichnet ist, dass alle Schulen kostenfrei und gleichgestellt sind – sie werden auf kommunaler Ebene finanziert und von allen Kindern besucht. So entsteht kein Konkurrenzkampf zwischen den Schulen und man kann sich auf das Wesentliche – nämlich die qualitativ beste Ausbildung der Heranwachsenden konzentrieren.
⌂ Das finnische Bildungssystem agiert nach dem Motto: „Weniger ist mehr.“ – es scheint als wären die Finninnen und Finnen besser, indem sie weniger in die Schule gehen. Das System ist nicht wie bei uns föderalistisch aufgebaut, sondern landesweit einheitlich. Verglichen mit anderen europäischen Ländern ist das Schuljahr in Finnland mit 190 Tagen sehr kurz (vgl. Ministry of Education and Culture et al. 2016: 17). Dennoch erbringen finnische Schülerinnen und Schüler im internationalen Vergleich Bestleistungen.
⌂ Lernen benötigt Zeit – das Gehirn braucht Entspannungsphasen, um das neue Wissen verarbeiten zu können. Darauf weist auch die Neurodidaktikerin Magret Arnold in ihrem Buch ‚Kinder denken mit dem Herzen‘ mehrfach hin (vgl. Arnold 2011). Dies scheint das skandinavische Land begriffen zu haben und zu realisieren.
⌂ In Finnland wird von standardisierten Leistungserhebungen im Land abgesehen – das nimmt den Lehrpersonen viel Druck und Zwang (vgl. Ministry of Education and Culture et al. 2016: 16). Stattdessen konzentriert man sich auf Glück und Zufriedenheit. Die Lernenden sollen erfahren, was sie glücklich macht und was bzw. wer sie im Leben sein möchten.
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Gleichwohl bleibt auch das finnische Schulsystem vor Problemen nicht verschont, wie Jens Wernicke (2006) in seinem Aufsatz anmerkt: „Auch in Finnland kann man nicht voraussetzen, dass Kinder stets mit Freude in die Schule gehen, Lehrerinnen und Lehrer gleich gut mit den häufig wechselnden Anforderung des pädagogischen Alltags zurechtkommen und Schulen immer pädagogisch sinnvoll auf das reagieren, was von ihnen abverlangt wird. Auch in Finnland machen es sich Eltern bisweilen recht leicht, indem sie ihre Kinder in der Schule abgegeben und die Erziehung ausschliesslich den Lehrern überlassen.“ (Wernicke 2006: 3). Durch die Bildungsreform haben sich mittlerweile jedoch Prozesse so eingespielt, dass sie keine zusätzliche Belastung für die Lehrpersonen darstellen – Netzwerkarbeit und kollegiale Beratung gehören zu ihrem Arbeitsalltag (vgl. ebd.: 3f.).
Durch das inklusive System, dass alle Kinder gemeinsam die achtjährige Gesamtschule besuchen und die Schwerpunktsetzungen auf (a) die Förderung der Sozialkompetenz oder wie Jack Ma sagte ‚Teamwork‘, (b) die Unterrichtsfächer Musik, Sport und Kunst, (c) die große Bereitschaft Partizipationsmöglichkeiten für die Schülerinnen und Schüler zu schaffen und (d) die Zielsetzung selbstständig und kritisch denkende junge Menschen auszubilden, erscheint das Konzept zumindest in meiner Vision voller Potenziale und Erfolge für alle Beteiligten.
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Und ganz aktuell schafft ein neuer Bildungsplan in Finnland einen erneuten Umbruch. Dieser trat 2016 in Kraft. Wenngleich er nicht ansatzweise so drastisch ist wie vor 50 Jahren, bringt er dennoch einige Umstrukturierungen: Es wird nun noch mehr auf die Offenheit im Unterricht selbst gesetzt. Der Unterricht muss nicht mehr in den üblichen vier Wänden stattfinden, sondern jedes Kind darf wählen wo und wie es lernen möchte – auch hier kristallisiert sich nochmal sehr stark der Gedanke der Partizipation heraus (vgl. Lehtniemi 2016).
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Fazit
Finnland vernachlässigt kein Unterrichtsfach – das beweisen die PISA-Ergebnisse aus den letzten 15 Jahren. Es versteht Schule allerdings als einen Ort, an dem Heranwachsende die Chance bekommen, die eigene Persönlichkeit zu entdecken und zu formen. Den Unterrichtsfächern Musik, Kunst und Sport werden ein hoher Stellenwert zugesprochen. Genau das sind die Unterrichtsfächer, die– laut den Ergebnissen der McKinsey Studie – unsere Einzigartigkeit weiterentwickeln. Und diese Einzigartigkeit benötigen wir spätestens in elf Jahren, um uns von den Robotern und Maschinen zu differenzieren.
Finnland garantiert mit seinem Bildungswesen die hohe Qualität der psychischen Gesundheit der jungen Men-schen. Denn die Aspekte der produktiven Anpassung und Selbstverwirklichung nach Paulus (2017) werden durch die Offenheit innerhalb des Systems auf vielen Ebenen gesichert.
Wir müssen aufhören, Maschinen ausbilden zu wollen – diese werden in wenigen Jahren durch unnahbare und reale Maschinen ersetzt. Im zukünftigen Bildungsplan muss der Schwerpunkt noch mehr auf die Entwicklung der Persönlichkeit gesetzt werden. Und das beruhigende ist: Wir müssen das Rad nicht neu erfinden, sondern weiterdenken und -handeln. Meines Erachtens sind wir auf dem richtigen Weg, dennoch muss ein Bewusstsein für die Lehrinhalte und Unterrichtsfächer präsent sein, die uns auf lange Sicht persönlich weiterbringen. Und es ist doch beruhigend zu wissen und zu sehen, dass es funktionieren kann: Kinder, Kinder sein zu lassen, ihnen die nötige Zeit zum Lernen von Dingen zu geben, die sie in ihrer Identitätsfindung unterstützen.
Es geht nicht darum gegen die Maschinen in einen Kampf zu ziehen, sondern das eigene Handeln weiterzu-entwickeln, mit der Zeit zu gehen um die psychische Gesundheit und damit die Einzigartigkeit eines jeden zu garantieren.
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Impulse:
(1) Gibt es Unterrichtsfächer oder Lehrinhalte, die du – mit Blick in die Zukunft – für weniger notwendig erachtest? Welche sind das?
(2) Habt ihr im Studium von den exekutiven Funktionen erfahren? Wenn ja, wo?
(3) Gibt es jemanden, der ein Auslandssemester in Finnland war und berichten kann? Wie war es wirklich? Welche Eindrücke konntest du sammeln?
(4) Was können wir als angehende Lehrpersonen in Bewegung setzen? Findest du einen Wandel überhaupt notwendig?
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Literatur
⌂ Allgöwer, R. (2016): Eisenmann will Sportunterricht stärken. Online: URL: https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.unterstuetzung-fuer-sportwissenschaftler-eisenmann-will-sportunterricht-staerken.19404827-7d43-4c4b-ba26-797b6e3830cc.html [Datum der Recherche: 26. März 2019]
⌂ Arnold, M. (2011): Kinder denken mit dem Herzen. Wie die Hirnforschung Lernen und Schule verändert. Beltz Verlag: Weinheim, Basel.
⌂ BASF (o.A.): Ernährung weltweit – auf den Landwirt kommt es an. Online: URL: https://www.wichtigster-beruf.de/landwirtschaft/ernaehrung_weltweit/ernaehrung_weltweit.html [Datum der Recherche: 12. März 2019]
⌂ Bullinger, M & Levke Brütt, A. (2018): Lebensqualität und Wohlbefinden. In: Psychologie in der Gesundheitsförderung. Hogrefe: Göttingen. S. 155-167.
⌂ Brückner, E. (2018): Roboter bei der Feldarbeit. Online: URL: https://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/wissen/roboter-landwirtschaft/- /id=660374/did=21646920/nid=660374/q948k5/index.html [Datum der Recherche: 12. März 2019]
⌂ Kubesch, Sabine (2014): Exekutive Funktionen und Selbstregulation: Neurowissenschaftliche Grundlagen und Transfer in die pädagogische Praxis. Verlag Hans Huber. Bern.
⌂ Lehtniemi, N. (2016): Die Wahrheit über die finnische Schule. Online: URL: https://finland.fi/de/leben-amp-gesellschaft/die-wahrheit-uber-die-finnische-schule/ [Datum der Recherche: 28. März 2019]
⌂ Leyh, Arvid (2011): Der Frontallappen. Online: URL: https://www.dasgehirn.info/entdecken/anatomie/der-frontallappen/ [Datum der Recherche: 12. März 2019]
⌂ Manyika, J./ Lund, S./ Chui, M./ Bughin, J./ Woetzel, J./ Batra, P./ Ko, R./ Sanghvi, A. (2017): Jobs lost, jobs gained: What the future of work will mean for jobs, skills, and wages. Online: URL: https://www.mckinsey.com/featured-insights/future-of-work/jobs-lost-jobs-gained-what-the-future-of-work-will-mean-for-jobs-skills-and-wages [Datum der Recherche: 12. März 2019]
⌂ Mittag, W. & Schaal, S. (2018): Schule als Handlungsfeld psychologischer Gesundheitsförderung. In: Psychologie in der Gesundheitsförderung. Hogrefe: Göttingen. S. 479-491.
⌂ Ministerium für Kultus, Jugend und Sport: Anhang. 4.4 Spiele zur Schulung der exekutiven Funktionen. Online: URL: http://www.bildungsplaene-bw.de/bildungsplan,Lde/Startseite/BP2016BW_ALLG/BP2016BW_ALLG_GS_BSS_ANH [Datum der Recherche: 15. März 2019]
⌂ Ministry of Education and Culture/ Finnish National Board Of Education / CIMO (Hrsg.) (2016): Das finnische Bildungswesen im Kurzportrait. Online: URL https://www.oph.fi/download/160268_das_finnischebildungswesen_im_kurzportrait.pdf [Datum der Recherche: 28. März 2019]
⌂ Mortag, I. & Nowosad, I. (Hrsg.) (2012): Qualität des Lebens und Qualität der Schule. Wohlfühlen in der Schule aus der Sicht der Beteiligten. Online: URL: http://www.wnps.uz.zgora.pl/erasmus/files/ksiazka_de.pdf#page=13 [Datum der Recherche: 28. März 2019]
⌂ Paulus, P. (2014): Psychische Gesundheit. Für eine gute gesunde Schule. Online: URL: https://www.lzg-rlp.de/files/LZG-Shop/Gesundheit%20von%20Kindern%20und%20Jugendlichen_Download/2014- 02_GLL_psychische_gesundheit_bro.pdf [Datum der Recherche: 28. März 2019]
⌂ Paulus, P. (2017): Psychisch gesund – so geht Schule heute. Online: URL: https://www.barmer.de/blob/124986/1f9eccc256 e074302c4ce348c2f5c650/data/dl-pdf-vortrag-paulus.pdf [Datum der Recherche: 28. März 2019]
⌂ Roth, G. (2016): Die Bedeutung der Motivation für den Lernerfolg. Online: URL: https://uol.de/fileadmin/user_upload/diz/bilder/Bilder_PW/PW2016/Prof._Dr._Gerhard_Rot h_PW2016.pdf [Datum der Recherche: 28. März 2019]
⌂ Rötzer, F. (2017): 800 Millionen Jobs sollen weltweit durch Automatisierung verloren gehen. Online: URL: https://www.heise.de/tp/features/800-Millionen-Jobs-sollen-weltweit-durch- Automatisierung-verloren-gehen-3904767.html [Datum der Recherche: 12. März 2019]
⌂ Schaal, S. (2014): Die Revolution hat gerade erst begonnen. Online: URL: https://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter/roboter-in-der-landwirtschaft-kleine-feldroboter-statt-vollautomatischen-maehdreschern/93346882.html?ticket=ST-1843131-ZH4yjjVvC5eVLON9tceJ-ap1 [Datum der Recherche: 12. März 2019]
⌂ Statistica (Hrsg.) (2019): Prognose zur Entwicklung der Weltbevölkerung von 2010 bis 2100 (in Milliarden*). Online: URL: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1717/ umfrage/prognose-zur-entwicklung-der-weltbevoelkerung/ [Datum der Recherche: 06.März 2019]
⌂ Süddeutsche (2014): Weltbevölkerung wächst auf 7,3 Milliarden Menschen. Online: URL: https://www.sueddeutsche.de/wissen/demografie-weltbevoelkerung-erreicht-milliarden-menschen- 1.2280805 [Datum der Recherche: 12. März 2019]
⌂ Walk, L.M. (2011): Bewegung formt das Gehirn. DIE Zeitschrift für Erwachsenenbildung 1: 27- 29. Bonn.
⌂ Weltagrarbericht (2016): Bäuerliche und industrielle Landwirtschaft. Online: URL: https://www.weltagrarbericht.de/themen-desweltagrarberichts/baeuerliche-und-industrielle-landwirtschaft.html [Datum der Recherche: 12.März 2019]
⌂ Weniger, E. (1952): Die Eigenständigkeit der Erziehung in Theorie und Praxis. Beltz: Weinheim.
⌂ Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (2016): Exekutive Funktionen. Online: URL: http://www.lis-in-bw.de/,Lde/Startseite/Schulsport/Exekutive+Funktionen [Datum der Recherche: 15.März 2019]
Bildquellen
⌂ Abbildung 1: https://futurezone.at/b2b/jack-ma-bestaetigt-seinen-ruecktritt-fuer-das-jahr-2019/400113305 [Datum der Recherche: 27. März 2019]
⌂ Abbildung 2: https://www.naturarzt-access.de/wie-steht-es-um-ihre-kreativitaet/ [Datum der Recherche: 27. März 2019]
Liebe Annika,
AntwortenLöschenschon zu Beginn wurde mein Interesse durch den kurzen Abstrakt geweckt, welcher zeigt, in welche Richtung der Blogbeitrag gehen wird. Zudem sprach mich die Aktualität des Themas an. Die reißerische These, dass Maschinen in Zukunft 800.000.000 Arbeitsplätze übernehmen werden, sollte auf jeden Fall genauer betrachtet werden, was dir in diesem Blogbeitrag super gelungen ist. Im Zusammenhang mit dem Thema Schule und Bildung können durchaus einige Neuerungen diskutiert werden. Jack Ma stellt auch zu diesem Thema in dem Video klare Forderungen, wie z.B. die Förderung der Einzigartigkeit, die sehr einleuchtend klingen. Im Zusammenhang mit den exekutiven Funktionen stellst du einen Bezug zur aktuellen Schulsituation her.
Mir sind zum Thema Persönlichkeitsentwicklung noch spontan die Leitperspektiven aus dem Bildungsplan 2016 eingefallen, die fachübergreifend für alle in der Schule gelten. Diese passen auch zum Thema Lebensqualität und psychische Gesundheit, die auch eine wichtige Rolle in der Persönlichkeitsentwicklung zu spielen scheinen.
Am Beispiel Finnlands kann man eine Korrelation zwischen Bestleistungen und Wohlbefinden der Schülerinnen und Schüler erkennen und auch den Rückbezug zu Mas Forderungen hast du herstellen können, was für mich echt erstaunlich war. Du hast auf jeden Fall mein Interesse geweckt, dieses Schulsystem nochmal genauer zu studieren.
Zu den Impulsfragen kann ich sagen, dass das Thema der exekutiven Funktionen mir in der Grundlagenvorlesung von Psychologie schon einmal begegnet ist, ich mich aber noch nicht näher damit beschäftigt habe. Unnötige Fächer möchte ich erstmal keine nennen, da die Interessen der Heranwachsenden sehr verschieden sein können und sie so ein breites Wissen über Themen ansammeln. Allerdings finde ich es schon wichtig, dass die Inhalte immer mit den Themen der Persönlichkeitsentwicklung verbunden werden und es nicht nur auf das Wiedergeben von Fachwissen ankommt. Eventuell würde ich SuS schon früher mehr Wahlmöglichkeiten lassen, um sich ihren Interessen nach weiterzubilden und eine eigene Identität aufzubauen. Meiner Meinung nach ist der Wandel schon im Gange und sollte durch uns Lehrkräfte weiter vorangetrieben werden, indem wir über exekutive Funktion, psychische Gesundheit und Persönlichkeitsentwicklung gut informiert sind und dies beim Planen unseres Unterrichts stets berücksichtigen.
Vielen Dank für deinen interessanten Blogbeitrag!
Liebe Grüße Maike
Hallo Annika,
AntwortenLöschendanke für deinen informativen Blogbeitrag.
Wenn man solche Schlagzeilen liest wie diese von Jack Ma: „Im Jahr 2030 werden ungefähr 800 Millionen Jobs von Robotern übernommen“, bekommt man doch etwas Angst. In unserem Job haben wir, wie du auch in deinem Beitrag erwähnst, eine hohe Überlebenschance und eine gewisse Sicherheit über längere Zeit noch einen sicheren Arbeitsplatz zu haben. Dennoch werden gerade in dem von dir gewählten Vorzeigeland, Finnland, gerade Künstliche Intelligenzen im Klassenzimmer getestet. In zehn finnischen Schulen unterrichten humanoide Roboter. Der eingesetzte Roboter heißt „Elias“, und wird im Sprachunterricht eingesetzt, er spricht 23 Sprachen und bietet viele Vorteile, da er für gute Stimmung sorgt, Interesse und Disziplin fördert und in Konversationen oder im Vokabeltraining für Sicherheit sorgt. Wird er im Unterricht eingesetzt, ist aktuell die Lehrperson noch vor Ort und kann bewusst und gezielt auswählen, wann sie ihren technischen Kollegen zu Rate zieht. Doch kann sich das nicht bis zum Jahr 2030 ändern? Hier der Beitrag zum Roboter in finnischen Schulen: https://www.deutschlandfunk.de/humanoide-unterstuetzung-an-der-schule-roboter-im.680.de.html?dram:article_id=453439
Was hältst du davon? Kannst du dir vorstellen, dass in nächster Zeit Roboter auch in die deutsche Schullandschaft zu finden sein werden?
Wie du auch ansprichst muss sich das Schulsystem ein Stück weit verändern und die Persönlichkeitsbildung sowie die Förderung der exekutiven Funktionen in den Fokus rücken. Du fragst, ob man in seinem bisherigen Studium schon von den exekutiven Funktionen erfahren hat. Das habe ich tatsächlich nicht direkt. Im vergangenen Semester habe ich im Fach Politikwissenschaften ein Seminar zum Web 2.0 besucht. Dort haben wir uns darüber unterhalten, welchen Sinn die Lehrperson noch besitzt, wenn Roboter und Computer sowieso viel mehr Wissen enthalten, wozu dem menschlichen Gehirn grundlegend die Kapazität fehlt. Hierbei sind wir dazu gekommen, dass die Schule viele Richtlinienkompetenzen vermittelt. Man zum Beispiel auch lernen muss mit Fächern, die einem nicht liegen umzugehen und ehrgeizig zu zeigen. Und dass die Schüler und Schülerinnen durch die Schule verschiedene Kompetenzen vermittelt werden und zu Mündige Bürger ausgebildet werden sollen. Das Problem, das sich auch ergibt, ist, dass ein Roboter zwar unbegrenztes Wissen besitzt, aber eine ganz andere Denkweise wie der Mensch besitzt. Denn wie du auch schreibst, ist es nicht die Aufgabe der Schule hochleistungsfähige Robotermenschen zu produzieren, sondern fitte und gesunde Persönlichkeiten mit einem großen Spektrum an Wissen und exekutiven Funktionen.
Gibt es Unterrichtsfächer oder Lehrinhalte, die du – mit Blick in die Zukunft – für weniger notwendig erachtest? Welche sind das?
AntwortenLöschenIch denke, dass in Zukunft weiterhin wichtig sein wird, Kommunikationsfähigkeit und die sprachliche Entwicklung zu fördern.
Die Automatisierung von Lerninhalten wird den Prozess des Erwachsenwerden immens beschleunigen und den Zugang zu Informationen erleichtern.
Vielleicht müsstne wir nachfolgenden Generationen jedoch gar nicht mehr diese Art des "Grundlagenwissens" vermitteln. Mit dem Internet steht jede Information sowieso zur freien verfügung. Dies sollten wir als Revolution und nich als apokalyptische Vorwahnung betrachten. So wie uns Karten, Notizbücher und Telfonkontakte ermöglicht haben unser Leben zu erleichtern, so kann uns auch das Outsourcing von Wissenbeständen, welche vorher im Gedächtnis gespeichert werden mussten, helfen im der Moderne zu "überleben".
Mit dem exponentiellen Menschheitswissen, kann der klügste Mensch heutzutage nicht mehr mithalten. Es ist schlicht unmöglich ein Gelehrter zusein und schon schwierig genug in einem Fachgebiet den Überblick zu behalten, wenn tattäglich neue Erkenntnisse das Licht der Welt erblicken und alte obsolet werden.
Kinder in kommenden Generationen werden vielleicht ein anderes Verständnis von Wissen haben als wir und es nicht als Kristalline Substanz in unserem Gedächtnis verstehen.
Ich denke hierbei ist es wichtig Kinder im Umgang mit dem größten Lern- und Wissensmedium aller Zeiten zu schulen. Hiermit meine ich vor allem die Kompetenz fachlich aktuelles Wissen zum benötigten Zeitpunkt abrufen zu können und etwaige Dokumente oder ähnliches auf ihre Validität prüfen zu können. Ein weiteres Problem ist nicht die Frage nach dem Wissen, sonder viel mehr die Frage nach dem "wonach suche ich eigentlich".
Die Art der Suchmaschinen wie wir sich heute benutzen, ist wenig mehr als trivial. Um geeignete Daten zu finden müssen wir bereits wissen wonach wir suchen und wenn wir dies wissen, ist das Internet nicht viel mehr als eine große Bibliothek in der man sich schnell verirrt.
Ich bin mir jedoch sicher, dass die such-Heuristiken in den kommenden Jahrzehnten immens an Potenz gewinnen werden und das Wissen im Internet so zur nahtlosen "Verlängerung" unserer Intelligenz werden kann. Umso wichtiger ist es junge Menschen auf solche Entwicklungen vorzubereiten, um ihnen ein Gefühl von Wertlosigkeit zu ersparen und das Gefühl zu geben Teil von einer großartigen Revolution zu sein.
Maschinen und das Internet sind keine Feinde, wenn man die dem Menschen einzigartigen Kompetenzen herrausarbeitet und wir begreifen, dass diese Dinge in Zukunft eine Prothese für ein Problem sein können, welches uns seit anbeginn der Menschheit plagt, dann können zukünftige Generationen Dinge verwirklichen von den wir 50 Jahre früher nur träumen konnten.
Aber ja ich bin der Meinung, dass diese Entwicklung einen entschiedenen Wandel in der Art der Wissensvermittlung und dem Paradigma des Lehrens benötigt.
Veraltete Schulcurricula und glorifizierte Devotionalien in der Hoffnung große Gelehrte hervorzubringen sind in Zukunft schlicht unhaltbar.
Lg
Yannik Sperber
Hallo Annika,
AntwortenLöschenauch von mir ein großes Dankeschön für diesen sehr informativen und spannenden Eintrag! Ich finde du hast ein hochaktuelles Thema ausgewählt und wichtige Aspekte der Megatrends Digitalisierung, Individualisierung und Entwicklung des Bildungssystems herausgegriffen. Dein Blogeintrag regt zu vielen verschiedenen Diskusionen an und führt auch bei mir zu neuen Gedanken und einigen Assoziationen.
Ich denke die Bildungs- und Erziehungswissenschat weiß schon lange wie Lernen wirklich funktioniert und intrinsische Motivation erreicht werden kann; wie wir die Schule gestalten müssten um selbstständiges Denken, kritisches Hinterfragen und selbstbewusstes Autreten zu fördern. Die Politik mit all ihren Machtkämpen und startegischen Meinungsäßerungen sowie die Wirtschaft in ihrer schnelllebigen, ökonomiebasierten Welt zwischen Anpasung und Flexibilität sind der entscheidende Punkt warum das Bildungssytem so ist und bleibt wie es ist! Genau wie du bin ich der Meinung, dass mit unserem System versucht wird kleine, angepasste Maschinen für eine funktionierende Arbeitswelt herauszubilden um das System erhalten zu können. Es wird in der Schule leider bisher nur soweit zum Nachdenken und zur Einzigartigkeit angeregt, dass die jungen Erwachsenen schlussendlich bei den Strukturen mitmachen und nicht zu sehr Prozessse und Entwicklungen hinterfragen. Vor allem messbare Zertifizierungen und Anpassung werden belohnt, nicht Persönlichkeitsentwicklung und Individualisierung.
Doch hier wurde nicht zu Ende gedacht! Was brauchen wir wirklich in der zukünftig immer digitaler werdenden Welt? Wer wird am Ende die Entwicklung vorantreiben? Wer wird fähig sein die immer schneller werdenden Entwikcklungen noch nachzuvollziehen? Und wer wird am Ende überhaupt noch ein Gegenpol gegen Künstliche Intelligenz darstellen können?
Genau, es sind nicht die angepassten, austauschbaren Maschienenmenschen, sondern spontane, einzigartige Empathieträger die das Menschliche und nicht das Inhaltliche in den Vodergrund stellen. Das Zwischenmenschliche wird immer mehr an Bedeutung gewinnen und uns von den Robotern unterscheiden; die Einzigartigkeit jeder einzelnen Person ist dass was uns wettbewerbsfähig macht. Flexibles Reagieren, spontanes Agieren und emotionale Beziehungen lassen uns später im Arbeitsleben gegen den Roboter gewinnen und machen uns weiterhin interesant für den Arbeitsmarkt.
Daher sollte auch für die Wirtschaft ein Interesse darin liegen das Bildungssystem zu ändern und eine Form des Lernens zu unterstützen, welche sich die Förderung dieser Werte auf die Fahne schreibt. Finnland ist vielleicht auch deswegen so erolgreich und modern, weil es diese Veränderung schon lange durchschaut und in Angriff genommen hat.
Was schlussendlich trotzdem als offene Frage bleibt: Bleiben wir mit dieser Diskussion nicht im System gefangen und plädieren für eine Art von Bildung die weiterhin angepasste Maschienen ausbildet? Die Wirtschat braucht in der digitalen Welt Einzigartigkeit und Flexibilität, also passt sich das Bildungssystem wieder an? Ist es an der Zeit zu fragen, was wir mit unserer Bildung erreichen wollen?
Sicher ist, dass wir weiterhin Menschen brauchen die diskutieren, relektieren und sich trauen ihre Meinung zu sagen, damit wir uns immer wieder klarmachen was hier eigentlich vor sich geht und wo wir eigentlich hinwollen!
Danke noch einmal an dieser Stelle für deinen interessanten Blogeintrag :-)
Liebe Grüße
Vera Kroj
Liebe Annika,
AntwortenLöschenvielen Dank für deinen interessanten Blogbeitrag!
Mir deinem Einstieg durch die These „Im Jahr 2030 werden ungefähr 800 Millionen Jobs von Robotern übernommen“ hast du gleich mein Interesse geweckt. Auch mit deinen Vergleichen hast du gut aufgezeigt, wie viel diese 800 Millionen Jobs bezogen auf die Weltbevölkerung sind. Das ist für mich dann doch etwas erschreckend.
Ich bin auch der Meinung, dass es in Zukunft wichtiger sei wird, bestimmte Kompetenzen oder exekutive Funktionen in der Schule zu fördern. Gerade im heutigen Zeitalter, in dem man im Prinzip innerhalb von Sekunden bestimmte Informationen aus dem Internet bekommen kann, sollte der Fokus im Unterricht finde ich etwas verrückt werden. Du hast gefragt ob es Unterrichtsfächer oder Lehrinhalte gibt, die ich – mit Blick in die Zukunft – für weniger notwendig erachte. Generell finde ich alle Fächer für ein breites Allgemeinwissen wichtig. Allerdings finde ich es beispielsweise nicht nötig in Geschichte Jahreszahlen oder Formeln in Physik auswendig zu lernen. Stattdessen sollte eher die Medienkompetenz gestärkt werden, indem man aufzeigt, wie man mit den ganzen Inforationen und Quellen, die einem im Internet angeboten werden, umgeht: Wie filtere ich die für mich relevanten Informationen heraus? Oder welchen Quellen kann ich vertrauen und welche sind eher weniger vertrauenswürdig?
Hinzu kommen natürlich noch andere Kompetenzen, die uns von Robotern abheben und sowohl heute als auch in Zukunft sehr wichtig sind, wie beispielsweise die Kommunikationsfähigkeit oder generell der respektvolle Umgang mit anderen.
Hierfür finde ich deine Vorstellung des Schulsystems Finnlands sehr interessant und einen guten Ansatz, um mit der Zeit zu gehen und Kinder von heute auf die Zukunft vorzubereiten.
Liebe Grüße
Laura Förster
Hallo Annika,
AntwortenLöschenvielen Dank für deinen Beitrag, ich finde man muss einen
genaueren Blick drauf werfen um beurteilen zu können ob Maschinen tatsächlich
Menschen ersetzen können. Einerseits stimme ich zu das Kindern nicht nur Wissen vermittelt werden sollten sondern es steckt viel mehr dahinter und wir Lehrer haben nicht nur einen Bildungsauftrag. Es stimmt das Maschinen bestimmte Tätigkeiten des Menschen ersetzen können da müssen wir nur ein Blick auf die Fließbandproduktionen werfen. Aber wenn die Tätigkeit nicht „einfach“ ist, nicht nur repetitiv und unser Urteilsvermögen abverlangt wird? Unsere Individualität durch Big Data siehe „Früherkennung von Kriminellen“ in Frage gestellt wird. Da bin ich mir noch nicht sicher ob alles logisch und mit Daten erklärbar ist. Und wenn Maschinen aufgrund dieser Daten/Statistiken Urteile fallen und Entscheidungen treffen sagt mir mein ein Gefühl das ich solche Tätigkeiten die eine höhere kognitive Fähigkeit abverlangt nicht ganz einer Maschine anvertrauen kann. Und gerade diese Akzeptanz ist auch noch schwierig in meine Augen. Das Vertrauen gegenüber Maschinen ist zumindest in meinen Bekanntenkreis nicht sehr groß, wenn ich mir vorstellen würde das anstelle meines vertrauten Hausarztes mich eine Maschine operieren müsste dann würde es in mir sehr komische Gefühle wecken und ich würde es mir zweimal überlegen ob ich operiert werden möchte.
Liebe Grüße , Mark Zhu
Liebe Annika,
AntwortenLöschender Einstieg in dein Thema des Blogbeitrags ist sehr spannend und regt einen sofort zum Weiterlesen an. Jeder Mensch ist zum Überleben auf eine gute Arbeit angewiesen. Dass bereits im Jahr 2030 800 Millionen Jobs von Robotern übernommen werden sollen, dürfte wohl viele Menschen beängstigen.
Deine Aufstellung, wie man auf die 800 Millionen Arbeitsplätze kommt, ist sehr gelungen. Mir fällt hierzu jedoch noch ein, dass Maschinen und Roboter nicht nur Arbeitsplätze wegnehmen. Diese Geräte müssen gesteuert, programmiert oder hergestellt werden, wozu durchaus noch neue Arbeitsplätze geschaffen werden können.
Den Menschen machen vor allem sein Sozialverhalten und die Empatiefähigkeit aus, welche von Robotern nicht übernommen werden kann. Das unterstützt die Annahme, dass soziale Arbeitsbereiche weniger davon betroffen sein sollen.
Du stellst sehr deutlich klar, wie eine Umsetzung und Vorbereitung in der Schule aussehen sollte, um die Kinder und Jugendlichen auf dieses Leben vorzubereiten. Einzigartigkeit, Persönlichkeitsentwicklung und ein soziales Miteinander sind hier denke ich sehr wichtig.
Mit dem Beispiel des finnischen Bildungswesens zeigst du sehr ausführlich, wie eine Umsetzung möglich ist.
Für Lehrpersonen wird es denke ich immer wichtiger, flexibel und offen zu sein. Sie sollten in der Lage sein, sich auch von Kinder und Jugendlichen etwas beibringen zu lassen, da diese sich an einen Wandel oft noch schneller anpassen können. Dennoch sollte in der Unterrichtsplanung der Wandel weiter mit einbezogen werden und genug Zeit für exekutive Funktionen eingeräumt werden.
Vielen Dank für deinen interessanten Beitrag.
Liebe Grüße Ines
Liebe Annika,
AntwortenLöschenvielen Dank für deinen interessanten Blogbeitrag zu dem sehr aktuellen Thema.
Einerseits nehmen die Roboter viele Arbeitsplätze weg, andererseits bin ich der Meinung, dass durch sie auch viele neue Arbeitsplätze geschaffen werden, denn die Roboter müssen erfunden, hergestellt und programmiert werden und genau hierfür brauchen wir unsere Einzigartigkeit.
Auch ich bin der Meinung, dass in der Schule ein größerer Fokus auf die Persönlichkeitsentwicklung gelegt werden sollte und dies in allen Fächern möglich ist, nicht nur in Kunst, Musik und Sport. Meine Erfahrungen mit den Fächern Musik, Sport und Kunst sind ähnlich wie deine. War es in der Mathe Stunde zu laut wurde dafür die anschließende Sportstunde gekürzt oder in der Musikstunde wurden die Grammatikregeln der letzten Deutschstunde zu Ende besprochen.
Ich finde alle Unterrichtsfächer sind wichtig für ein gutes Allgemeinwissen und durch die breite an Fächern kann jeder für sich herausfinden, wo seine Interessen und Stärken liegen. Jedoch finde ich sollte darauf geachtet werden, dass es in der Schule nicht nur darum geht Fachwissen wiederzugeben und Dinge auswendig zu lernen, sondern dass die exekutiven Fähigkeiten jedes einzelnen gestärkt werden, damit wir uns später von den Maschinen und Robotern differenzieren können. Denn Dinge wie unsere Kommunikationsfähigkeit oder unser Sozialverhalten unterscheiden uns letztendlich von den Robotern.
Liebe Grüße
Celine
Hallo Annika,
AntwortenLöschendanke für den sehr gelungenen Blogbeitrag. Vor allem den Bezug auf das finnische Schulsystem war sehr interessant und zeigt einmal mehr die Schwächen des deutschen Schulsystems. Keine Einheitlichkeit, finanzielle Einsparungen dank Gemeinschaftsschulen, G8, Einknicken durch den Druck der Eltern. Man muss nicht viel Wissen, um zu verstehen, dass wir in Deutschland viel aufarbeiten müssen. Den Einfluss der Eltern sehe ich dank meiner Mutter (Sonderschullehrerin), wo Eltern ihre Kinder in Regelschulen schicken, die eigentlich ständige Betreuung brauchen. Hierbei muss man aber fair genug sein auch das Positive zu sehen. Die Inklusion in Deutschland funktioniert sehr gut.
Gefühlsmäßig muss ich sagen, dass ich das Schulsystem bei uns folgendermaßen verstehe:
Was wird uns vorgegeben, warum wir lernen:
- Um Fit in den einzelnen Fächern zu sein
- Um einen Einblick zu bekommen, was man später werden will
- Natürlich sagt jeder Lehrer, dass sein Fach am wichtigsten ist
Was ich dadurch interpretiere:
Ich werde daran gemessen, wie gut und schnell ich lernen kann und dieses Wissen wiedergeben kann. Allein die Belastung ist relevant.
Diese These stelle ich, da meiner Meinung nach so viel gelehrt wird, was für entweder zwei oder drei Personen in einer Klasse relevant ist oder für niemanden. Dann kommt man heim und vergisst es nach der Klassenarbeit wieder. In dem Moment ist das aber auch egal, da dieses Wissen nie wieder benötigt wird. Und warum muss ich Französisch oder Latein lernen obwohl mich beides absolut nicht interessiert? Ich kann mir das nur mit Prüfung der Belastbarkeit erklären.
Relevante Sachen, die man später im Leben immer benötigt, werden kaum oder gar nicht behandelt. Das wohl am häufigsten genannte Beispiel ist die Steuererklärung. Am Ende steht man vor einem Haufen Papierkram und googlet es. Aber das kann ich mittlerweile auch mit allen Themen, die man in der Schule lernt, machen. Die Aussage des Mathelehrers, dass man ja keinen Taschenrechner bei sich führt ist schlichtweg eine Lüge.
Aus diesen ganzen Gründen befürworte ich das finnische Schulsystem, die es geschafft haben, Schule, Leben und Heterogenität gut zu vereinen.
Liebe Grüße
Philipp Soos
Liebe Annika,
AntwortenLöschenDanke für deinen Blogbeitrag über den Kampf gegen die Maschinen. Ich fand ihn sehr interessant und habe neues dazulernen können. Für mich bringen Maschinen im Alltag eine Erleichterung, zum Beispiel in der Küche, wenn das lästige Obst-und Gemüseschneiden wegfällt oder das Brot ganz von selber gebacken wird, vom Teig mischen, übers verkneten und ausreichendes Backen. Und das alles nur auf einen Knopfdruck. Das ist echt faszinierend, aber auf der anderen Seite auch schon fast ein wenig unheimlich. Kommt man dann zum Thema künstliche Intelligenz, ist es schon befremdlich, was heutzutage alles möglich ist. Maschinen sind billiger, einmal abgesehen von den teilweise gigantischen Anschaffungskosten. Diese können sich oft nur, hier am Beispiel der Landindustrie, die reichen Bauern leisten, so dass Kleinbetriebe und Einzelhandel oft schließen müssen. Eine oftmals homogene Masse entsteht, in der einzelne Besonderheiten oder Regionalitäten verloren gehen. Dass Maschinen fehlerfrei sind, darüber lässt sich sicherlich streiten. Besonders kritisch wird es, wenn etwas falsch programmiert wurde oder der Strom fehlt. Wo kommt schnell ein Ersatz her? Es fehlt mit dem Einsatz von Maschinen aber eindeutig das zwischenmenschliche, Maschinen sind zu keinen Gefühlen fähig, die Empathie bleibt auf der Strecke oder wird erst gar nicht mehr erlernt. Zum Glück wird deshalb nicht über einen Ersatz von ErzieherInnen und LehrerInnen nachgedacht, was allerdings auch für uns bedeutet, weiterhin Wert auf diese Werte zu legen und den Kindern die Nähe zu ihren Mitmenschen zu vermitteln. Lehrinhalte die ich als weniger relevant für die Zukunft sehe gibt es eher weniger, ich finde es sollte aber verstärkt Wert auf alltägliches wie zum Beispiel Steuererklärung schreiben, … gelegt werden. Als angehende Lehrperson finde ich es besonders wichtig, einen angemessenen Ausgleich zwischen maschinellen und persönlichen Lehrinhalten zu finden. So kann ein Film zum Beispiel einer guten Veranschaulichung dienen, ersetzt aber niemals eine gute Gruppenarbeit oder ein reflektierendes Gespräch mit der Lehrperson.
Liebe Grüße
Michelle
Hallo Annika,
AntwortenLöschenvielen Dank für deinen ausführlichen und interessanten Blogbeitrag. Dieser ist sehr übersichtlich und strukturiert aufgebaut, die Zwischenfazits helfen beim Orientieren und Konzentrieren.
Gerade im Hinblick auf die Fächer, die Einzigartigkeit fördern sollen (Musik, Kunst und Sport), habe ich mich schon während meiner Schulzeit gefragt, ob Noten dort überhaupt gerechtfertigt sind und inwiefern diese objektiv, beziehungsweise gerecht sein können. Durch die Noten in diesen Fächern wird meiner Meinung nach die Persönlichkeitsentwicklung gehemmt. Die SuS machen nicht das, was sie möchten, sondern das, was wahrscheinlich die beste Note erzielt. Das hat natürlich auch große Auswirkungen auf die, von dir schon angesprochene, intrinsische Motivation. Wie kann man denn schon Kreativität und Einzigartigkeit benoten? Dennoch kann auch in anderen Fächern die Einzigartigkeit gefördert werden, indem man die SuS beispielsweise bei der Unterrichtsgestaltung miteinbezieht.
Auf deine Frage nach weniger nötigen Fächern oder Lerninhalten muss man meiner Meinung nach in beide Richtungen denken. Auf der einen Seite hat natürlich ein Wandel stattgefunden, an den sich auch die Schulen anpassen müssen. Wissen ist um einiges schneller und einfacher zugänglich als früher. Dennoch bin ich nicht der Meinung, dass ein Smartphone mit Internet ein gutes Allgemeinwissen ersetzten kann. Allerdings, gerade bei spezifischen Informationen, wie beispielsweise Formeln, stellt sich mir die Frage, ob es wirklich nötig ist, diese auswendig zu lernen. Sollte der Fokus nicht eher auf den Anwendung liegen und mehr Zeit darauf verwendet werden, den SuS den beizubringen, wie valide Informationen gefunden werden können? Ich finde auch, dass die fächerübergreifenden Kompetenten verstärkt werden sollten, damit nicht jedes Fach isoliert für sich steht, sondern dass die SuS lernen, die Inhalte zu verknüpfen.
Sehr gut und wichtig finde ich auch, dass du den Aspekt der psychischen Gesundheit ansprichst und ihn nachvollziehbar mit der Persönlichkeitsentwicklung verbindest. Durch den Druck und die hohe Belastung immer gute Leistungen erbringen zu müssen, sind schon junge Kinder heute einem großen Stress ausgesetzt. Dies verhindert produktive Anpassung und Selbstverwirklichung. Dazu ist der Abschnitt zu Finnland sehr interessant, das bei der PISA-Studie 2015 im Bereich Wohlbefinden die Nummer vier belegt. An den Konzepten sollte sich das deutsche Schulsystem ein Vorbild nehmen, zum Beispiel statt den Fokus auf Leistungen lieber auf Glück und Zufriedenheit legen. Daraus resultierten dann auch bessere Leistungen. Das ist aber natürlich auch Aufgabe der Lehrperson.
Liebe Grüße, Victoria
Hallo Annika,
AntwortenLöschenvielen Dank für deinen Blogbeitrag. Das Thema ist sehr kontrovers und daher auch so interessant.
In vielerlei Hinsicht hat Herr Ma Recht, Maschinen ersetzten uns Menschen am Arbeitsplatz immer besser und SchülerInnen werden in Schulen nicht richtig gefördert. Anders als Herr Ma sehe ich keinen richtigen Zusammenhang zwischen diesen beiden Entwicklungen.
Denn, sehr flapsig gesagt, hat eine Generation die diese ganzen Maschinen, Roboter und komplizierten Programme hervorgebracht hat, eben eine solche Schulbildung genossen. Dabei bedarf eine Lösungsfindung, selbst wenn sich diese auf technischer Ebene befindet, einen gewissen Grad an Kreativität. Nur ist diese Form von Kreativität nicht so gesellschaftskonform wie die in der Kunst, Musik oder im Sport. Ob diese Menschen über weniger oder mehr Persönlichkeitsentwicklung verfügen wage ich nicht zu beurteilen.
Natürlich ist unser Schulsystem veraltet, wenn Deutschland für etwas bekannt ist dann für seine Angst. Wir sind sehr zögerlich bei der Umsetzung neuer Prozesse, schrecken vor Veränderungen zurück und haben stets Bedenken ob das eigene Handeln richtig und wichtig ist. Das merken wir auch an unseren Schulen. Das vieles geändert gehört, steht außer Frage. Mit der intrinsischen Motivation wird kaum bis gar nicht gearbeitet, dass Hauptsaugenmerk unseres Bildungsplans liegt bei der theoretischen Wissensvermittlung. Dennoch wachsen jetzige Generationen in einer Zeit auf in denen Maschinen kaum mehr wegzudenken sind. So wie Yannik richtig erwähnt hat sollten wir diese Menschen im richtigen Umgang mit diesen schulen. Was finde ich wo? Ist diese Quelle sicher? Aber auch, benötige ich manchen technischen Eingriff, ist dieser sinnvoll?
Ein generelles Umdenken, wie unsere Wirtschaft weiter bestand hat, findet bereits statt. Erwachsene gründen solidarische Bauernhöfe, es gibt die unterschiedlichsten fair gehandelten Produkte, aber auch das Einführen von Regionalwährungen (https://www.capital.de/wirtschaft-politik/regionalwaehrungen) kann den Stellenabbau Vorort durch große Unternehmen und deren Maschinen verhindern.
Deswegen bin ich generell der Ansicht das man SuS nicht nur den Weg ebnen sollte zu einem Schulalltag der mehr Entwicklungsfreiraum lässt, sondern auch Mittel und Wege aufzeigt zu einer nachhaltigeren Wirtschaft.
Vielen Dank nochmal und alles Gute.
Tecla
Liebe Annika,
AntwortenLöschenVielen Dank für deinen spannenden Blogbeitrag, zu diesem wichtigen Thema, welches man manchmal ganz gerne verdrängt.
Denn wenn man zu hören bekommt, dass die Maschinen uns Menschen schon bald mehr und mehr die Arbeitsplätze wegnehmen werden, bereitet einem das erstmal Sorgen. Doch eigentlich sollten wir es als Chance ansehen, dass wir Menschen das tun dürfen, was wir am besten können: empathisch und kreativ sein, Dinge mit denen wir Maschinen weit überlegen sind.
Die meisten Menschen, vor allem Schüler würden wohl sagen: Mathe brauchen wir doch gar nicht! Vor allem nicht, wenn Maschinen das für uns übernehmen können. Doch ich denke, dass man hier vorsichtig sein muss, denn auch Mathe trägt natürlich dazu bei, dass wir lernen Zusammenhänge zu erkennen und Kopfrechnen ist auch in unserem Alltag sehr wichtig, Maschinen können schließlich auch mal ausfallen oder kaputt gehen. Ich denke also, dass alle Schulfächer ihren Sinn haben und wir auch in Zukunft auf keines ganz verzichten können.
Ich finde es zudem wichtig, Einzigartigkeit, höhere kognitive Funktionen, in allen Schulfächern zu fördern. Das ist nicht nur in Musik, Kunst und Sport möglich, sondern auch in Mathe, Deutsch und Biologie. Vielleicht müssen hier Lehrkräfte neu kreativ werden, doch mit einem Blick in die Zukunft erkennen wir, dass es lohnenswert und wichtig ist. Denn Schule sollte sich immer im Wandel befinden, mit dem Ziel sich stetig zu verbessern und neu auszurichten. Auch als Lehrer kann es gefährlich sein sich auf Altem auszuruhen und nicht bereit für Erneuerungen zu sein.
Letztendlich dürfen wir keine Angst davor haben, dass Maschinen uns die Arbeit wegnehmen, wir sollten auch nicht darüber diskutieren müssen, ob nun Menschen oder Maschinen besser sind, denn beides wird gebraucht. Wir Menschen sollten lernen mit den Maschinen zusammenzuarbeiten, von unseren Stärken, die wir ihnen voraushaben, Gebrauch zu machen und das auch in den Schulen zu lehren.
Liebe Grüße,
Katharina
Liebe Annika,
AntwortenLöschendeinen Beitrag habe ich mit viel Interesse gelesen und finde ihn sehr spannend.
Schon der erste Beitrag, dass bis zum Jahre 2030 800 Millionen Jobs von Robotern, statt von Menschen, übernommen werden sollen, regt zum Nachdenken an.
Jedoch sollte dies nicht Menschen beunruhigen – die Maschinen bzw. Roboter sollten eine Hilfe für den Menschen darstellen. Darüber hinaus müssen ja auch Maschinen von Menschen bedient werden, sodass ich es nicht zwingend so sehe, dass Roboter gründsätzlich Menschen die Jobs weg nehmen.
Ebenso ist der Mensch, im Gegensatz zum Roboter, zu Sozialverhalten sowie zur Empathie fähig. Daher werden Jobs im sozialen Sektor nicht von Robotern, sondern weiterhin von Menschen bedient werden. Ein Beispiel ist auch der Lehrerberuf. Insbesondere im Grundschulalter benötigen Kinder eine Lehrkraft, die gut motiveren sowie sich auch gut in Schüler einfühlen und helfen kann. Ein wichtiger Baustein ist dabei die Entwicklung exekutiver Funktionen, insbesondere schon im Grundschulalter. Die Förderung exekutiver Funktionen ist dabei schon im Lehrplan, insbesondere im Fach Sport sollen durch Spiele diese Funktionen gefördert werden. Durch Spiele werden die Kinder auch sehr gut motivert und Bewegung trainiert auch das Gehirn. Jedoch sollte sich die Förderung exekutiver Funktionen nicht nur auf den Sportunterricht beschränken – auch in anderen Fächern, wie Mathematik oder Musik können Spiele gemacht werden und die Schüler dementsprechend für das weitere Leben gefördert werden.
Viele Grüße
von
Simon
Hallo Annika,
AntwortenLöschenein sehr spannendes Blogthema. Ich finde du hast sehr schön die verschiedenen Aspekte herausgearbeitet: Digitalisierung, Entwicklung der Schule und die Individuelle Entwicklung. Und es ist im Moment so aktuell.
Dank Corona wird gerade in vielen Schulen auf digitalen Unterricht umgestellt. Was im Moment eine Notlösung ist, ist in manchen Ländern Alltag und könnte hier auch so werden. Was ist dann mit uns Lehrern? Brauchen wir noch so viele Lehrkräfte?
Und im Hinblick auf die Fächer wird hier genau das gekürzt, was du auch in deinem Blog ansprichst: Sport, Musik und Kunst. Dies liegt dann in der eigenen Verantwortung. So nehmen soziale und körperliche Aktivitäten ab und somit auch die Lebensqualität. Auch die psychische Gesundheit leidet. Denn die Bedürfnisse der einzelnen Personen können im Moment nicht in vollem Umfang berücksichtigt werden.
In vielen Ländern ist es ja gängig, dass die Kinder nur Online Unterricht haben (bsp. Australien outback). Weißt du etwas darüber, wie sie die Kinder hinsichtlich der kreativen Fächer entwickeln und wie ihre Leistungen in den Fächern sind?
Ich finde mit Finnland hast du ein sehr schönes Beispiel herausgearbeitet. Die Schule stellt kein Fach dem anderen unter. Die Kombination von kreativen und kognitiven Fächern gehört zusammen und profitieren in der Entwicklung von einander. Wie du herausgearbeitet hast, braucht kognitives Lernen auch Zeit und diese Zeit geben die Finnen den Kindern. Ebenso finde ich es wichtig für die Kulturelle Weitergabe an die nächsten Generationen, Nähen, Stricken etc. im Unterricht zu verankern. Im Beitrag nennst du es „auf das Leben in all seinen Facetten vorzubereiten“.
Ich hatte damals in der Schule keine Ahnung in welchem Beruf ich mein Praktikum machen soll. Vielleicht hilft der praktisch orientierte Unterricht die Kinder darin zu unterstützen was ihnen Spaß macht. Zudem lassen die Lehrer dort den Kindern die Freiheit sich auszuprobieren.
Ich finde das persönlich einen sehr schönen Ansatz von Unterricht.
Denn auf die Individuelle Entwicklung gesehen, muss man sich die Frage stellen: wohin geht das Ganze? Wer profitiert davon?
Wohin geht eine Gesellschaft in der es immer mehr um Leistung geht? Hänge ich damit nicht immer mehr Menschen ab? Und was passiert dann?
Ein riesiges Thema mit vielen Facetten zum Weiterdenken.
Danke für das Anregen
Liebe Grüße
Natalie
Hallo Annika.
AntwortenLöschenIch muss sagen, dass dein doch auch provokanter Einstieg mein Interesse geweckt hat, wobei sich der Titel deines Beitrags erst einmal nach einer Verschwörungstheorie angehörte. Es war gut, dass du zu Anfang den Fokus der Arbeit unmissverständlich aufgelistet hast. Dein recht wissenschaftlicher Schreibstil zieht sich durch die ganze Arbeit ist aber gut verständlich und nicht durch verkappte oder besonders lange Sätze geprägt. Auch die längeren Textabschnitte sind durch thematisch begründete Absätze unterteilt, was das Lesen vereinfacht.
Das Unterrichtsfächer als Sanktionen für die Klasse gestrichen werden finde ich persönlich unverantwortlich. Was ich aber zu der Thematik noch hinzufügen möchte: Ich studiere Lehramt auf Kunst und wurde bei meinen Praktikaanfragen an vielen Schulen abgewiesen, da kein/e Mentor/in für das Fach an der Schule unterrichtete. Ich habe schon als Schülerin wie auch als Studierende des Öfteren mitbekommen, dass Fächer wie Kunst und Musik von Außenstehenden eher belächelt werden. Das spiegelt sich leider auch zunehmend in der Meinung der Schüler wieder, welche das Fach nicht ernstnehmen möchten. Da jeder eigene Interessensgebiete hat und man niemanden zwingen kann Musik, Kunst oder Sport als Lieblingsfach zu betiteln, sollten möglichst alle Fächer ihren Beitrag an der Persönlichkeitsentwicklung leisten. Meines Wissens nach gibt es bereits einige Schulen und Schulformen, wie zum Beispiel Gemeinschaftsschulen, welche Konzepte durchführen, die die individuelle Lerngeschwindigkeit der SuS unterstützt und deren Persönlichkeitsentwicklung fördern.
Dein Blogbeitrag ist sehr informativ und gut recherchiert.
Liebe Grüße,
Julia
Liebe Annika,
AntwortenLöschenvielen Dank für deinen aufschlussreichen Blogbeitrag. Du hast dir sehr viel Mühe gegeben und wissenschaftlich fundiert das Thema aufgearbeitet. Natürlich werden viele Arbeitsplätze durch weitere technische Innovationen wegfallen und ggf. durch KI oder Roboter ersetzt, jedoch denke ich das dahingehend auch wieder Arbeitsplätze geschaffen werden, die diese Systeme warten, reparieren oder betreuen, nur um einige Beispiele zu nennen. Insgesamt verlagert sich also meiner Meinung nach nur das Arbeiten in andere Bereiche und das sollte Aufgabe der Institution Schule sein, die Schüler*innen auf die neue veränderte Gesellschaft und das bestehen darin als mündiges Subjekt, vorzubereiten. Wie du erwähnt hast haben andere Länder das bereits in die Bildungspolitik integriert s. Finnland. Es ist wichtig nicht zu stagnieren, das tut die Welt ganz bestimmt nicht, aber dafür manche Bildungssysteme. Es ist ein ständiger Prozess von Anpassung und Abwägen, was auch die Deutsche Bildungspolitik realisieren sollte. Es werden nicht mehr die Kompetenzen zum bestehen gefordert, die früher notwendig waren. So müssen wir im Sinne der Kinder auch die genannten kognitiven Fähigkeiten berücksichtigen. Ich finde in einer solchen Situation kann auch auf die Wissenschaft zurückgegriffen werden. Viele Studien unter anderem die genannte PISA-Studie vergleicht und kann von Ländern genutzt werden, um aus dieser, gut funktionierende Bildungssysteme ausfindig zu machen, und in die eigene Bildungspolitik integriert werden. Um noch auf einen Impuls einzugehen, finde ich ist es auch ganz persönlich an der Lehrperson. Man hat in dem wie man gewisse Themenkomplexe vermittelt viel Spielraum und kann so mit gewisse didaktischen und methodischen Maßnahmen ziemlich gut kognitive Fähigkeiten aktivieren. Eine Form wäre die bewegte Schule, das Prinzip des offenen Unterrichts oder auch einen Außerschulischen Lernort besuchen. Es braucht allerdings nicht nur motivierte, lernbereite Lehrkräfte, sondern auch Reformen und neue Unterrichtsfächer um der neuen Gesellschaft gerecht zu werden.
Dein Beitrag regt zum Nachdenken an und motiviert zu einer kritische Reflektion des Schulsystems und der eigenen Unterrichtsplanung,
vielen Dank dafür.
Liebe Grüße
Luca