Freitag, 11. März 2022

Corona-Pfunde: Bewegungsmangel und Übergewicht in Zeiten der Pandemie

 

Corona-Pfunde:  

Bewegungsmangel und Übergewicht in Zeiten der Pandemie  

→ Blogbeitrag von Xenia Wahl












[i]

Etwa jedes siebte Kind in Deutschland war 2018 zu dick oder sogar fettleibig (KiGGS Welle 2)[ii] – und die Zahlen steigen.

Die Coronapandemie zwang Familien in ihre Wohnungen - Schulen waren geschlossen, Kontakte massiv beschränkt, Sport im Verein und das Spielen auf dem Spielplatz untersagt. Neben dem Homeschooling verbrachten viele Kinder zunehmend mehr Zeit vor dem Fernseher, am Tablet und am Computer. Und damit kamen für viele Kinder auch die Kilos.

Schon vor Monaten machte eine Studie aus Italien auf diesen Trend aufmerksam. Vor allem bereits übergewichtige Kinder ernährten sich im pandemiebedingten Lockdown deutlich schlechter, verbrachten mehr Zeit vor Bildschirmen und bewegten sich noch weniger.

Sehr vielen Kindern fehlten in dieser schwierigen und unsicheren Zeit feste Strukturen durch Kita, Schule und Vereine, dies zeigt auch die vom Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) veröffentlichte Studie mit dem Titel “Homeschooling und Gesundheit 2020” der pronovaBKK. Fast 60 Prozent der 150 befragten Kinderärzt*innen sagten, die Kinder hätten während des Lockdowns zu wenig Sport betrieben und viele Patienten hätten zugenommen.[iii]

Mit zunehmender Datenlage bestätigt sich nun die ungute Vermutung, dass viele Kinder während der Corona-Krise tatsächlich deutlich und vor allem dauerhaft an Gewicht zugenommen haben. Dies kann schwerwiegende Langzeitfolgen haben, viele adipöse Kinder leiden im Erwachsenenalter an kardiovaskulären Erkrankungen wie Hypertonie, oder auch an Insulinresistenzen, sowie psychischen Erkrankungen wie Depressionen. Ein Risiko, das schon vor Corona bereits 15 Prozent der Kinder in Deutschland, aufgrund ihres zu hohem Gewicht, betraf.

Insbesondre Kinder aus sozial benachteiligten Familien, die ohnehin schon wenig Bewegung haben oder viel Zeit mit Medienkonsum verbringen, scheinen in der Pandemie besonders gefährdet zu sein. Ca. ¼ der Kinder aus bildungsfernen Haushalten haben deutlich zugenommen[iv], das sind auch die Kinder, die die größten Probleme haben werden die unerwünschten Kilos wieder los zu werden. In den Familien, in denen die Eltern oft schon überfordert sind und gar nicht den Zugang zu Hilfsangeboten haben, wird es besonders herausfordernd - an diesen Stellen müssen wir auch in unserer Rolle als Lehrkräfte noch genauer hinschauen .



Auch Untersuchungen des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) setzten sich mit der Aktivität von Kindern und Jugendlichen während der Pandemie auseinander. Während im ersten Lockdown die Aktivität zunahm und teils bereits von einer „Revolution der Straßen-Kindheit“ gesprochen wurde, konnte in der zweiten Studie eine massive Abnehme der Alltagsaktivität festgestellt werden. Diese sank von gut 107 Minuten, vor dem Lockdown, auf grade einmal 61 Minuten im zweiten Lockdown, während die Bildschirmzeit in der Freizeit von 133 auf 222 Minuten anstieg (Bildschirmzeit beim Homeschooling ist hierbei nicht berücksichtigt). Auch Wissenschaftler des ifo-Institutes bestätigen die massive Zunahme an verbrachter Zeit vor Smartphone, TV und Co. [vi]





[v]                                                                                                                                                                          

Doch auch mit dem Ende des Lockdowns und den Wiedereröffnungen der Schulen hat sich die Lage nur teilwiese entspannt. Viele Vereine bleiben weiterhin geschlossen oder bieten nur ein eingeschränktes Programm an, unbeschwertes Spielen auf dem Schulhof ist an vielen Schulen bis heute nicht möglich und auch der Sportunterricht – im Fall, dass er überhaupt stattfindet, wird von der anhaltenden Pandemie weiterhin stark beeinflusst.

Die Herausforderungen beim Anbieten von Bewegungsangeboten während Corona sind auch Dr. Burkhard Rodeck, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin, bekannt. “Das oberste Ziel, nämlich die Pandemie einzudämmen, ist nicht infrage zu stellen. Die Frage aber ist, unter welchen Bedingungen sind welche Maßnahmen sinnvoll und zumutbar.”[vii] so die Meinung des Mediziners.

Ähnlich äußert sich auch die Kinderärztin Kerstin Holze: „Kindheit findet jetzt statt (…) Das ist nichts, was wir am Ende der Pandemie einfach nachholen können. Es ist unsere Pflicht, die Bedingungen für ein bewegtes Aufwachsen zu schaffen.“ [viii]

 

o   Was sind eure Gedanken zu diesen Daten?

o   Könnt ihr euch erklären warum es zunächst zu einer Erhöhung der Aktivität kam und im zweiten Lockdown dann zu der massiven Abnahme kam?

o   Konntet ihr selber eine Veränderung der Aktivität bei Schüler*innen oder bei euch selbst feststellen?

 

                                                                                                                                     [ix]

Noch zum Abschluss ein kleiner Exkurs in die Praxis: Viele Schulen, wie auch die SOS des Haus Nazareths in Sigmaringen, sind schon kreativ geworden um die Kinder wieder zur Bewegung zu motivieren.

o   Was haltet ihr von Ideen wie dem Fitnessraum für Schüler*innen und Lehrer*innen?

Ich freue mich auf den Austausch mit euch.





Quellen:

[1] Adipöses Kind. (o. D.). [Foto]. PraxisVita. https://images.praxisvita.de/dicker-junge,id=982a922e,b=praxisvita,w=1335,rm=sk.webp

 

[1] Robert Koch-Institut, Abteilung für Epidemiologie und Gesundheitsmonitoring (2019): Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (KiGGS Welle 2). Abgerufen am 8. Februar 2022, von, Journal of Health Monitoring | 1/2018 | Übergewicht und Adipositas – KiGGS Welle 2 (rki.de)

 

[1] pronovaBKK. (2020, August). HOMESCHOOLING UND GESUNDHEIT 2020. https://www.pronovabkk.de/media/downloads/presse_studien/studie_homeschooling_und_gesundheit_2020/Ergebnisse_Studie_Homeschooling_2020.pdf

 

[1] Corona-Kilos: Deutsche sind laut Ernährungsexpertin dicker geworden. (2022, 3. Februar). Merkur. Abgerufen am 9. Februar 2022, von https://www.merkur.de/wirtschaft/corona-kilos-deutsche-sind-laut-ernaehrungsexpertin-dicker-geworden-91278224.html

 

[1] Waidner, A. (2021, 1. Juni). Kaum Sport aufgrund der Corona-Pandemie: Kinder und Jugendliche leiden massiv. swr.online. Abgerufen am 10. Februar 2022, von https://www.swr.de/sport/hintergrund/kindersport-corona-100.html

 

[1] Bildung erneut im Lockdown: Wie verbrachten Schulkinder die Schulschließungen Anfang 2021? (o. D.). Veröffentlichung | ifo Institut. Abgerufen am 14. Februar 2022, von https://www.ifo.de/publikationen/2021/aufsatz-zeitschrift/bildung-erneut-im-lockdown-wie-verbrachten-schulkinder-die

 

[1] Schulte, L. (2020, 27. August). Corona-Kilos: Viele Kinder von Bewegungsmangel und Übergewicht betroffen. Dorstener Zeitung. Abgerufen am 8. Februar 2022, von https://www.dorstenerzeitung.de/ueberregionales/corona-kilos-viele-kinder-von-bewegungsmangel-und-uebergewicht-betroffen-w1550191-4000054444/

 

[1] L., D. (2021, 12. September). Mangel an Bewegung gefährdet die Entwicklung von Kindern. Forschung und Wissen. Abgerufen am 10. Februar 2022, von https://www.forschung-und-wissen.de/nachrichten/medizin/mangel-an-bewegung-gefaehrdet-die-entwicklung-von-kindern-13375339

[1] Haus Nazareth Instagram. (2022, 14. Februar). Instagram. Abgerufen am 14. Februar 2022, von https://www.instagram.com/accounts/login/?next=/p/CZ9FFYyq2hh/

 

 

 

 

Weitere Quellen:

 

Hübner, L. (2020). Übergewicht und Adipositas bei Kindern und Jugendlichen. Die Wirkung von körperlicher Aktivität: Ein Konzept zur Reduzierung von Bewegungsmangel und zur Prävention (1. Aufl.). GRIN Verlag.

 

Wabitsch, M., Hebebrand, J., Kiess, W., Reinehr, T. & Wiegand, S. (2022). Adipositas bei Kindern und Jugendlichen: Grundlagen und Klinik (2. Aufl. 2022 Aufl.). Springer.

 

Bewegungsmangel bedroht die kindliche Gesundheit. (2021, 19. Mai). Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren. Abgerufen am 20. Januar 2022, von

momo@sport.kit.edu. (o. D.). Projektseite Motorik-Modul-Studie (MoMo)Startseite. KIT. Abgerufen am 1. Januar 2022, von https://www.sport.kit.edu/MoMo/index.php

O., F. (2021, 18. April). Pandemie macht unsere Kinder dicker – eine Gruppe ist besonders heftig betroffen. FOCUS Online. Abgerufen am 10. Februar 2022, von https://www.focus.de/familie/eltern/kindergesundheit/mehr-chips-weniger-bewegung-corona-macht-unsere-kinder-dicker-eine-gruppe-ist-besonders-schlimm-betroffen_id_13072057.html

Koletzko, B. (2022, 26. Januar). Lifestyle and Body Weight Consequences of the COVID-19 Pandemic in Children: Increasing Disparity. National Library of Medicine. Abgerufen am 11. Februar 2022, von https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7900479/

Schmidt, S. C. E. (2021, 15. Dezember). Physical activity and screen time of children and adolescents before and during the COVID-19 lockdown in Germany: a natural experiment. Nature.Com. Abgerufen am 9. Februar 2022, von https://www.nature.com/articles/s41598-020-78438-4?error=cookies_not_supported&code=db29a51d-69fb-4e2f-ab0e-d56c4af3ac72

Woll, A. & Oriwol, D. (2019, 1. März). Körperliche Aktivität, motorische Leistungsfähigkeit und Gesundheit in Deutschland Ergebnisse aus der Motorik-Modul-Längsschnittstudie (MoMo). ResearchGate. Abgerufen am 13. Februar 2022, von https://www.researchgate.net/publication/335110864_Korperliche_Aktivitat_motorische_Leistungsfahigkeit_und_Gesundheit_in_Deutschland_Ergebnisse_aus_der_Motorik-Modul-Langsschnittstudie_MoMo

Else Kröner-Fresenius-Zentrum für Ernährungsmedizin: Auswirkungen der Covid-Pandemie auf kindliches Verhalten und Gewicht machen Handlungsbedarf deutlich | Publikation und PK zur Forsastudie | PR. (o. D.). TUM. Abgerufen am 8. Februar 2022, von https://www.ekfz.tum.de/system-ordner/nachricht-detail/?tx_ttnews%5Btt_news%5D=90&cHash=ed2dee51122b9f94b461d292b9e2b808

Robert Koch-Institut, Abteilung für Epidemiologie und Gesundheitsmonitoring (2019): Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (KiGGS Welle 2). Abgerufen am 8. Februar 2022, von, Journal of Health Monitoring | 1/2018 | Übergewicht und Adipositas – KiGGS Welle 2 (rki.de)


5 Kommentare:

  1. Hallo liebe Xenia,
    danke für deinen Beitrag. Ich finde das Thema ist sehr wichtig und gehört thematisiert. Meine Gedanken dazu sind sehr gespalten. War im ersten Lockdown ja alles noch sehr neu und viele Eltern konnten ihren Aufgaben auf der Arbeit kaum bis in keiner Weise nachgehen, sodass die Kinder mit den Eltern doch sehr viel unternehmen konnten und auch die Zeit neben den Aufgaben der Schule auch besser gestalten konnten. Auch die Schulzeit fand in dieser Phase meines Wissensstand nach auch zum Großteil noch in geringerer Form statt. Viel mit Papier und schriftlich und wenig online vor dem Bildschirm. Im zweiten Lockdown waren Schulen und Arbeitsgeber besser auf die Situation vorbereitet sodass die Eltern vermutlich auch mehr im Homeoffice arbeiteten. Daraus resultiert auch eine höhere Stundenzahl der Kinder um diese in diesen Phasen auch zu beschäftigen. So könnte ich mir das Phänomen erklären. Auch bei mir hatte sich vom ersten Lockdown zum zweiten recht viel verändert. Im ersten war ich jeden Tag joggen und habe jeden zweiten Tag noch andere Dinge getan, während ich im zweiten einfach nur gewartet habe bis es vorbei ist. ich hatte keine Motivation mehr und hatte auch schon viel probiert. Wobei man sagen muss dass ich in keiner Phase wirklich wenig Sport gemacht habe. Auch hatte sich meine Bildschirmzeit erhöht, da ich mehr Seminare im Online.Modus hatte.
    Die Idee mit dem Fitnessraum für SchülerInnen hatte ich für sehr gut und denke auch dass er in geringer Form auch angenommen wird. Vielleicht werden Hohlstunden dadurch eher genutzt oder eine Lehrkraft nutzt vielleicht noch nach Feierabend den Raum für eine gewisse Zeit. Allerdings denke ich dass bei den SchülerInnen tendenziell eher wieder die den Raum nutzen würden die sich eh sportlich betätigen und für die anderen die Hemmschwelle sehr hoch ist den Raum und die Geräte zu nutzen. Einfach aus Angst dass sie sich unangenehme Kommentare anhören müssen und eventuell sogar noch mehr gemobbt werden.

    Liebe Grüße
    Elly

    AntwortenLöschen
  2. Hallo Xenia,

    Danke für deinen aufschlussreichen und etwas schockierenden Beitrag. Zu Beginn stellte ich mir die Frage, ob der Faktor des fehlenden Schulsports und Vereinssport als alleiniger Auslöser ausreicht, um die Gewichtszunahme der Kinder zu begründen, da es durchaus Möglichkeiten gibt, um den Bewegungsdrang der Kinder innerhalb der Familie zum Beispiel in Form von Spaziergängen zu unterstützen.

    Da du jedoch die Problematik in bildungsferneren Familien aufgezeigt hast, wurde mir klar, dass auch die private Umgebung die Kinder bei ihrem Bewegungsbedarf hemmen können. 

    Schockiert haben mich in Zahlen und Fakten bezüglich der Untersuchungen des KIT in Karlsruhe. Dass die Kinder während der Lockdown Phase vermehrt Zeit vor Bildschirmen verbrachten war mir zwar bewusst, aber dass sich das in dem von dir gezeigten Ausmaß abspielte, finde ich noch jetzt sehr beeindruckend. Außerdem empfand ich es als erschreckend, als ich gelesen habe, wie stark die Zahlen in der zweiten Lockdown Phase zugenommen haben. — kein Wunder leiden die Kinder noch heute unter diesen Folgen. 



    Ich selber bin Übungsleitern in einem Sportverein. Auch hier haben wir die Folgen der Pandemie zu spüren bekommen. Während der Lockdown Phasen haben wir als Übungsleiter den Kindern Videos zur Verfügung gestellt, mit denen sie sich fit halten können oder gemeinsam mit der Familie sportliche Spiele mit Haushaltsgegenständen durchführen konnten. Bei der Wiederaufnahme der Turnstunden hat man deutlich gemerkt, dass sich die Kinder über das sportliche Angebot freuen und zusätzlich klassenstufenübergreifende Kontakte wieder aufnehmen konnten. Es war aber auch zu erkennen, dass die Kinder bezüglich ihrer Ausdauer deutlich abgebaut haben, auch manche motorischen Abläufe bei spezifischen Übungen mussten in kleinen Schritten erklärt und neu eingeübt werden. 

    Liebe Grüße
    Vanessa

    AntwortenLöschen
  3. Liebe Xenia,

    ich kann mich meinen beiden Vorkommentatorinnen nur anschließen. Dies ist ein schockierender Bericht, der einen weiteren großen negativen Aspekt der Pandemie hervorbringt. Daran kann man erkennen, dass besonders die Kinder in der Pandemie gelitten haben. Dein Beitrag zeigt allerdings auch, dass die Nachfolgen der Pandemie sehr präsent sind und sie dadurch eigentlich auch immer noch nicht geschafft ist.
    Zu deiner Frage: „Könnt ihr euch erklären warum es zunächst zu einer Erhöhung der Aktivität kam und im zweiten Lockdown dann zu der massiven Abnahme kam?“ habe ich folgende Überlegungen: Zunächst denke ich ebenfalls wie Elly, dass die Eltern im ersten Lockdown noch mehr Zeit für ihre Kinder hatten und es erstmal als angenehm empfunden wurde, dass man mehr Zeit mit der Familie hatte.
    Ich kann mir vorstellen, dass im zweiten Lockdown mehrere Faktoren zusammengekommen sind, so dass zum einen den Familien die Ideen zu Unternehmungen ausgegangen sind. Des Weiteren kamen viele Eltern wahrscheinlich an ihre Grenzen, sie hatten weniger Zeit für sich und man hat
    teilweise wahrscheinlich in sehr vielen Wohnungen zu eng aufeinandergesessen. Außerdem haben höchstwahrscheinlich bei vielen die Routinen gefehlt und positive Einstellungen und Motivationen schwanden immer mehr. Dies alles kann dazu geführt haben, dass man eher dazu geneigt war zu einer einfachen Lösung zu greifen und die Kinder oder auch sich selbst mit so etwas wie Fernsehen
    gucken, zu beschäftigen. Hieraus resultiert dann auch weniger Bewegung und höchst wahrscheinlich auch häufiges ungesundes Essen.
    Die Daten aus dem Beitrag zeigen wie wichtig es ist nun gute Programme und Projekte ins Leben zu rufen um die Situation zu verbessern. Der Fitnessraum ist da ein guter Ansatz, obwohl ich dem Argument zustimme, das dort wahrscheinlich eher Schüler:innen und Lehrer:innen hingehen, die ohnehin schon sportlich sind. Leider habe ich gerade selbst keine gute Idee, wie man dem entgegenwirken könnte. Vielleicht fällt jemand anderem etwas gutes ein.

    Liebe Grüße

    Christina

    AntwortenLöschen
  4. Hallo Xenia,

    vielen Dank für deinen gelungenen Blogbeitrag. Du wirfst damit Licht auf ein unglaublich erschreckendes und zugleich wichtiges Thema.
    Um eine deiner Fragen zu beantworten: Ich habe bei mir selbst bemerkt, dass ich während Corona deutlich weniger in Bewegung war. Zur Hochschule musste ich nicht mehr, mein Yoga-Kurs wurde aufgrund zu großer Teilnahme (und den Beschränkungen) abgesagt und auch sonst hatte ich keine Gründe das Haus zu verlassen. Für mich ist Sport häufig eine gemeinschaftliche Sache. Dies hat Corona jedoch nicht zugelassen.
    So ist es für mich keine Verwunderung, dass es Schülerinnen und Schülern ähnlich erging. Vor allem für übergewichtige Kinder, welche bereits vor Corona keine Gewohnheit zur Bewegung gebildet hatten, ist eine Verschlechterung der Zustände keine Überraschung.
    Wie auch in den anderen Kommentaren bereits zu lesen ist, halte auch nicht sonderlich viel von dem Fitnessraum.
    Gewohnheiten, welche nie gebildeten wurden, erscheinen nicht einfach aus dem Nichts. Viel sinnvollere wäre es, die Kinder an die Hand zu nehmen und diese Schritt für Schritt anzuleiten.
    An dieser Stelle würde ich gerne das Konzept der bewegten Schule vorstellen. Bewegte Schule hat die Aufgabe, ganzheitliches Lernen zu fördern, Schulleben zu gestalten und Schulentwicklung zu unterstützen. Hierbei liegt ein besonderes Augenmerk darauf, dass körperliche Aktivität in den Schulalltag eingebaut wird.
    Nicht nur der psychische Aspekt ist hierbei zu vermerken. Bewegte Schule wirkt sich auch positiv auf Stressbewältigung, die Klassengemeinschaft und die Müdigkeit der SuS aus.

    Liebe Grüße Luisa

    AntwortenLöschen