Diabetes mellitus im Alltag mit dem Schwerpunkt Typ 1
Habt ihr euch schonmal gefragt, wie viele Würfel Zucker
man zu sich nimmt, wenn man eine Dose Cola trinkt?
Und was macht Zucker eigentlich mit dem Körper, gibt es
dabei Unterschiede zwischen Personen?
Für die Zellatmung benötigt unser Körper Glucose, die wir
über unsere Nahrung aufnehmen und sie so in ATP also Energie umgewandelt wird.
Der Blutzuckerspiegel in unserem Körper, wird durch die
beiden Hormone Insulin und Glukagon reguliert. Wenn der Blutzuckerspiegel hoch
ist, wird von den beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse Insulin ins Blut
abgegeben. Es bewirkt eine Aufnahme von Glucose in Leber und Muskeln, wo es zu
Glykogen aufgebaut wird. Die Folge daraus ist, dass der Glucosespiegel sinkt.
Wenn der Blutzuckerspiegel niedrig ist, wird von den
alpha-Zellen der Bauchspeicheldrüse Glukagon ins Blut abgegeben. Es bewirkt in
Leber und Muskeln den Abbau von Glykogen zu Glucose und deren Abgabe ins Blut.
Somit steigt der Glucosespiegel.
Diese beiden Vorgänge bewirken die Glucose- Homöostase.
Diese kann bei Menschen mit Diabetes mellitus nicht allein
vom Körper geregelt werden.
Diabetes mellitus
Diabetes mellitus ist eine Stoffwechselerkrankung, die sich
auf viele Bereiche des Körpers auswirkt. In Deutschland betrifft das etwa 7,2%
der Erwachsenen im Alter von 17-79 Jahren. Circa 90- 95% davon sind an Typ-2-
Diabetes erkrankt.
Hauptsächlich unterscheidet man Diabetes in Typ-1 und Typ-2.
Typ-1- Diabetes ist eine Autoimmunerkrankung, die oft im
Kindes- und Jugendalter auftritt und die durch einen absoluten Mangel des
Hormons Insulin verursacht wird und deshalb auch insulinabhäniger Diabetes
genannt wird. Hier greift das eigene Immunsystem die insulinproduzierenden
beta-Zellen der Langerhans’schen Inseln im Pankreas (Bauchspeicheldrüse) an.
Dadurch kann der Körper sein Blutzuckerspiegel nicht selbst regulieren und
benötigt deshalb künstlich hergestelltes Insulin von außen.
Bei Typ 2 entwickeln die Körperzellen eine Insulinresistenz,
was bedeutet, dass sie nur noch schwach auf Insulin reagieren und somit immer
mehr davon benötigen, um Zucker aufnehmen zu können. Diesen erhöhten Insulinbedarf
kann das Pankreas jedoch nicht langfristig bewältigen. Durch übermäßige und
ungesunde Ernährung, Übergewicht und Bewegungsmangel steigt das Risiko an
Diabetes-Typ-2 zu erkranken.
Langfristige Folgen von Diabetes mellitus
Wenn Diabetes nicht ausreichend behandelt wird und deshalb
Blut dauerhaft zu viel Zucker enthält, werden die Blutgefäße geschädigt.
Dadurch ergeben sich Durchblutungsstörungen, welche das Risiko für Herzinfarkt,
Schlaganfall, Erblindung und schlechte Wundheilung (diabetischer Fuß) erhöht.
Außerdem kann es zu Nierenschädigungen kommen, da diese den
überschüssigen Zucker aus dem Blut filtern müssen.
Erste mögliche Anzeichen für Diabetes
Bei zu hohem Blutzuckerspiegel versucht der Körper durch die
Nieren und das daraus folgende Wasserlassen die Glukose abzugeben. Aufgrund
dieser Reaktion benötigt der Körper vermehrt Flüssigkeit, wodurch ein starkes
Durstgefühl entsteht.
Bei einem niedrigen Glucosespiegel fehlt dem Körper Glucose,
um die benötigte Energie herzustellen. Dies zeigt sich durch Müdigkeit,
Antriebslosigkeit, Übelkeit und Schwindel.
Im Extremfall kommt es auch zu Bewusstseinsstörungen und
geht bis hin zur Bewusstlosigkeit, was man auch diabetisches Koma nennt.
Bei solchen Anzeichen ist das Aufsuchen eines Arztes zu
empfehlen.
Doch was bedeutet eine ausreichende Behandlung und was bringt
diese mit sich?
An aller erster Stelle steht hier eine zuverlässige
medizinische Versorgung, die eine Insulintherapie auf das Individuum anpasst.
Hierzu zählen auch regelmäßige Kontrolluntersuchungen.
Wenn das Fundament gelegt ist, gehören noch Selbstdisziplin,
sowie Aufwand und Sorgfalt dazu. Auch ein ständiges Messen von
Blutzuckerspiegel und Blutdruck sind nötig, um alles im Blick zu haben.
Der Blutzuckerspiegel kann auf verschiedene Weisen gemessen
werden, zum einen durch einen kleinen Stich in die Fingerkuppe oder das
Ohrläppchen, können Bluttropfen auf ein Messgerät gegeben werden. Zum anderen
durch einen sich in der Haut befindenden Sensor, welcher mit einem Smartphone
oder Lesegerät gekoppelt ist, um so die Werte abzulesen.
Die Werte können in 3 Bereiche eingeteilt werden. In Über-
und Unterzucker, sowie in den Normalwert.
Der Normalwert liegt zwischen 70 und 100mg/dl.
Von Überzucker (Hyperglykämie) spricht man, wenn die
Glucosekonzentration im Blut einen Wert von 140mg/dl oder mehr hat. Dies
entspricht einem Wert über 7,8 mmol/l. Um eine Hyperglykämie zu vermeiden,
sollte man weitestgehend auf zuckerhaltige und kohlenhydratreiche Lebensmittel
verzichten. Wenn das nicht ausreichend gewährleistet ist, muss dem Körper von
außen Insulin zugefügt werden. Durch Abwiegen von Lebensmitteln, kann die Menge
an Insulin berechnet werden.
Insulinzufuhr ist durch verschiedene Weisen möglich.
Einerseits kann man durch das eigenständige Verabreichen von Insulin durch
spritzen mittels einem Insulinpen, den Blutzuckerspiegel senken. Dabei ist zu
beachten, dass der Pen immer überall dabei sein muss und man die
Injektionsnadeln sowie die Injektionsstelle regelmäßig wechseln muss.
Andererseits gibt es die Möglichkeit, dies über die
Insulinpumpe am Körper zu regulieren und somit auch einen besseren Überblick zu
haben. Bei der Insulinpumpe wird ein kleiner Schlauch am Bauch in das
Unterhautfettgewebe eingesetzt, der dort rund um die Uhr kleine Mengen Insulin
abgibt, um die Grundversorgung des Körpers sicherzustellen.
Sie bringt viele Vorteile mit sich, wie zum Beispiel, dass
der Alltag freier gestaltet werden kann, denn Betroffene können selbst
entscheiden, was, wann, wie häufig und wie viel sie essen möchten oder auch mal
auszuschlafen und spontan Sport zu betreiben.
Von Unterzucker (Hypoglykämie) ist dann die Rede, wenn der
Wert unter 70mg/dl (3,9mmol/l) sinkt. Dies geschieht entweder wenn man zuvor zu
viel gespritzt hat, lange keine Nahrung zu sich genommen hat oder auch bei
sportlichen Aktivitäten. Hier sollte sofort Glucose verabreicht werden, am
besten in Form von Traubenzucker. Falls Bewusstlosigkeit eintritt, muss eine
Notfallspritzen (Glukagon Spritze) verabreicht und der Notarzt gerufen werden.
Um die Gesundheit von Diabetikern im Blick zu behalten, ist
es sinnvoll ein Diabetes Tagebuch anzulegen und ein Gesundheitspass zu
erstellen. Auch Verwandte und Freunde sollten sich gut mit dem Thema auskennen
und wissen was sie im Notfall zu tun haben.
Abschließend lässt sich über den Energiedrink sagen, dass es
für alle Menschen nicht gesund ist und es bei Diabetikern sogar
lebensbedrohlich werden kann.
Allgemeingesagt ist Diabetes eine Krankheit, die den Alltag
zwar einschränkt, aber mit der man mit der richtigen Behandlung, sowie dem
richtigen Messen und Spritzen gut leben kann.
Wir hoffen ihr fandet den Artikel interessant und
informativ. Falls ihr noch Fragen oder Anregungen habt, lasst gerne einen
Kommentar da.
Liebe Grüße Jasmin& Katharina
Literaturverzeichnis (Stand 15.02.23)
https://www.diabinfo.de/leben/behandlung/im-notfall/unterzuckerung.html
Bücher:
Biologie Campbell, 8. Auflage, Pearson Studium- ISBN
978-3-8273-7287-1
Natura Biologie für Gymnasien (Oberstufe), Ernst- Klett
Verlag GmbH- ISBN 978-3-12-045328-4
Natura 9/10 Biologie für Gymnasien, Ernst Klett Verlag GmbH-
ISBN 978-3-12-049251-1
Informationsquellen von Diabetes Rehakliniken
Eigene Bilder von Notfallspritze und Pen
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