Dienstag, 28. Juni 2016

Frühe Hilfen

Ein Sicherheitsnetz für Kinder?!

Kinder gelten als ein besonders hohes Gut der Gesamtgesellschaft. Ihr Wohl sowie deren Gesundheit erfährt in Deutschland eine zunehmende Aufmerksamkeit. (Meyer-Gräwe et al., 2011) Inzwischen kümmern sich diverse Schutzprogramme und Präventionsangebote um die Belange von Kindern und dennoch sind nur wenige so erfolgreich wie das Netzwerk Frühe Hilfen (FH).
Die FH wurden „im Zuge der Stärkung des Kinderschutzes“ vom Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend umgesetzt (Meyer-Gräwe et al., 2011, S. 7). Als entscheidend für deren Erfolg gilt die intensive Zusammenarbeit von beteiligten Akteuren der Lebenswelten von Kindern, welche die Gesundheitsförderung und Präventionsarbeit in Kommunen, Kindergärten und Schulen vollständig implementieren und langfristig wachsen lassen. Dadurch bietet das Netzwerk der FH Eltern in schwierigen Lebensphasen eine Art „Sicherheitsnetz“ mit freiwilligem Zugang.
Im Folgenden wird das Netzwerk Frühe Hilfen (FH) genauer dargestellt, die gesetzlichen Hintergründe beschrieben sowie Kriterien des Erfolgs aufgezeigt. Im Anschluss werden Diskussionsanregungen zur Übertragbarkeit in Schule und Betrieb gegeben.

Hintergrundinformation: Das Handlungsprinzip „Vermitteln und Vernetzen“ ist eines von drei Prinzipien, die bereits in der Ottawa-Charta von1986 als zentral für die Gesundheitsförderung verankert worden sind. Hinzukommen die Handlungsprinzipien „Interessen verstehen“ und „Befähigen und ermöglichen“. Bis dato werden die Prinzipien unzureichend umgesetzt. (Siebert et al., 2007) Diese Schwierigkeiten werden unter anderem jedes Jahr auf dem seit 21 Jahren stattfindenden Kongress Armut und Gesundheit diskutiert.

Frühe Hilfen (FH)

Die Frühen Hilfen sind ein kommunales Netzwerk aus gleichberechtigten Fachkräften verschiedener Bereiche des Gesundheitssystems sowie der Kinder- und Jugendhilfe, welche Familien in Krisenzeiten Unterstützung anbieten. Grundsätzlich können Netzwerke „…eine Gruppierung von Individuen, Organisationen oder Einrichtungen“ sein, die „auf einer nicht hierarchischen Basis um gemeinsame Themen oder Angelegenheiten organisiert“ sind (WHO 1998, S. 16 zit. n. Siebert 2007).
Die FH konzentrieren sich schwerpunktmäßig auf Kinder von 0 bis 6 Jahren und bieten sowohl primäre Präventionsangebote für alle Eltern an als auch sekundäre Präventionsangebote für Familien in Problemlagen. Tendenziell fehlen besonders Familien in schwierigen sozialen Lebensumständen Bewältigungsmöglichkeiten, deren Folgen sowohl die Gesundheit der Kinder negativ beeinflussen als auch die Entstehung eines negativen Kohärenzgefühls auslösen können. Dies gilt es zu reduzieren. (Thyen 2014)

Fundament und Leitbild der Frühen Hilfen

Aus aktueller Sicht stehen die FH auf einem soliden gesetzlichen Fundament. Zum einen bilden die Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen, das Bundeskinderschutzgesetz und das Grundgesetz (Art. 6 Abs. 2 GG) sowie das Achte Buch Sozialgesetzbuch - Kinder- und Jugendhilfe (SGB VIII) die Grundlage, aus welchen sich die Ziele und das Leitbild der FH ableiten. In erster Linie streben die FH den Schutz von Kindern und die Sicherung ihrer Rechte an. In zweiter Linie kommt die staatliche Gemeinschaft dadurch ihrer Funktion als Unterstützer von Familien bei der Erziehung nach. (Thyen 2014)
Zum anderen haben die FH seit 2015 mit Inkrafttreten des Präventionsgesetzes (PrävG, Art. 1, Nr. 5) einen hinreichenden politischen Auftrag, der sie finanziell und personell absichert. Das Gesetz bietet eine gute Basis vielfältige Zugänge und passgenaue Angebote in der unmittelbaren Lebenswelt von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zu entwickeln und somit wichtige Schritte in der Gesundheitsförderung und Prävention zu gehen. Dies gilt auch für andere gesundheitsförderliche Angebote. (Siebert 2007)

Arbeitsfeld und Grundsätze der Frühen Hilfen

·       „FH orientieren sich an den Bedarfen der Familien.
·       FH sind Angebote an (werdende) Familien und ihre Kinder ab der Schwangerschaft bis zum dritten Lebensjahr der Kinder.
·       FH sind geprägt von einer wertschätzenden und auf Vertrauen basierenden Grundhaltung in der Arbeit mit Familien.
·       FH setzen an den Ressourcen der Familien an, stärken ihr Selbsthilfepotential und fördern die Elternverantwortung.
·       FH richten sich an alle Familien und sind dem Diversity-Konzept verpflichtet.
·       FH haben ein eigenes Profil und sind integriert (in ein Gesamtspektrum an Unterstützungsangeboten).
·       FH schaffen niedrigschwellige Zugänge für psychosozial belastete Familien.
·       FH werden von allen geleistet, die Kontakt zu psychosozialen Familien und ihren Kindern haben.
·       FH sind kommunal verankert. Sie sind mit Ressourcen für eigenständiges Handeln ausgestattet.
·       FH werden in Netzwerken gestaltet und koordiniert.
·       FH verfügen in den Netzwerken über allgemeine und spezifische Kompetenzen der beteiligten Akteure.
·       FH orientieren sich an wissenschaftlich fundierten Grundlagen der Gesundheitsförderung und der sozialen Arbeit mit Familien.
·       FH sind qualitätsgesichert und werden regelmäßig evaluiert.“
                                                                                                           (entnommen Thyen 2014, S. 8-12)
Somit wirken die FH präventiv durch „die frühzeitige Vermeidung und Verminderung von Entwicklungsbenachteiligungen für die Kinder“ (ebd., S. 8) und es können neben kurzfristigen Effekten auch langfristig positive Effekte für die Gesundheit von Kindern und Eltern entstehen.

Hintergrundinformation: In der Literatur gibt es unterschiedliche Ansätze von Prävention und Gesundheitsförderung, lediglich im Ziel „das Wohlbefinden der Gesamtbevölkerung“ und „Krankheiten sollen verhindert werden“ sind sie konstant (Glaeske et al. 2003, S.10 zit. n. Siebert 2007). Die folgende Tabelle von Hurrelmann (2000) bietet einen differenzierten Überblick über die Unterschiede von Gesundheitsförderung und Phasen der Prävention.

Tabelle 1: Gesundheitsförderung und Phasen der Prävention (Hurrelmann 2000, entnommen Siebert 2007, S.9)

Primärprävention
Sekundarprävention
Tertiärprävention
Gesundheitsförderung
Interventionszeitpunkt
Erkennbare Risikofaktoren
Frühstadium einer Krankheit
Krankheitsfolgen
Gesundheit
Ziel
Gesunderhaltung durch Verhütung spezifischer Krankheiten und Risikoschutz
Vorsorge bzw. Erkennung von Krankheiten im Früh­stadium sowie Einleitung effektiver Interventionsmaßnahmen (Behandlung) mit dem Ziel, die Krankheit auszuheilen oder zum Stillstand zu bringen
Verhütung von Krankheits­verschlechterung und Rückfällen sowie Vermeidung von Folge- und Begleiterkrankungen
Förderung der Gesundheit durch Stärkung der Ressourcen, Verhütung der Ent­stehung von Krankheiten
Zielgruppe
(Noch) Gesunde,
potentielle Risikogruppen
(scheinbar) Gesunde/ bereits erkrankte Personen

Bereits Erkrankte, die entsprechend behandelt werden, von Behinderung Bedrohte
Gesamtbevölkerung
Beispiele
Schutzimpfungen
Vitamin-D-Prophylaxe
Fluorid-Prophylaxe
Anti-Raucher-Kampagnen
Programme zur gesunden Ernährung und Stressbewältigung
Krebsvorsorge
Früherkennungsuntersuchungen
Screenings
Kur- und Heilbehandlungen
Palliativpflege
Betriebliche Gesundheitsförderung als Organisationsentwicklung
Gesundheitsfördernde Schule
Gesundheitsfördernder Kindergarten


Warum ist dieses Konzept so erfolgreich?

Der Erfolg kann mit vielfältigen Aspekten begründet werden. Während zum einen der niedrigschwellige und freiwillige Zugang besonders gewichtige Vorteile bietet, kann zum anderen die wissenschaftlich fundierte Herangehensweise als bedeutsam betrachtet werden.
Hierbei spielt in erster Linie das Salutogenese Modell von Antonovsky eine entscheidende Rolle. Antonovsky betrachtet „Gesundheit als Weg“, in welchem „Störungen zur Normalität des Lebens gehören und der Umgang mit ihnen über den aktuellen Gesundheitszustand entscheidet“ (Krapp 2013 et al., S. 3). Das Netzwerk der FH zeigt betroffenen Familien Lösungswege mit ihren Schwierigkeiten umzugehen und fördert so die Entwicklung eines starken Kohärenzgefühls sowie das Erreichen von Wohlbefinden. Das Kohärenzgefühl „besteht aus den drei Komponenten Verstehbarkeit, Handhabbarkeit und Bedeutsamkeit/ Sinnhaftigkeit“ und „lässt Menschen Anforderungen als Herausforderungen wahrnehmen anstatt sie als Bedrohung zu sehen“ (ebd., S. 4). Es ist eines der wichtigsten Faktoren, um die Resilienz und damit die Widerstandsfähigkeit von Menschen in widrigen Lebensumständen zu stärken. Dies gilt für Erwachsene und Kinder gleichermaßen (Bengel et al. 2012, Kormann 2007). Folglich kann beispielsweise eine „Herausforderung“, wie die psychische Erkrankung eines Familienmitglieds oder die Trennung vom Partner, mit einem starken Kohärenzgefühl leichter gemeistert werden.
Des Weiteren können die FH durch den regelmäßigen Erfahrungsaustausch innerhalb des Netzwerkes und unter Ausnutzung von „Interdisziplinarität, Multiprofessionalität, Synergieeffekte, Anschlussfähigkeit, Innovation, Flexibilität und Stärke“ raschere und innovativere Lösungsansätze finden (Siebert et al. 2007, S. 7). Dies verringert nicht nur Doppelversorgungen und damit Kosten, sondern erhöht ebenso die Motivation und Effizienz (Eberle 2005, S. 11f zit. n. Siebert et al. 2007).
Innerhalb des Netzwerks kommt Hebammen, Familienhebammen sowie Gesundheits- und Kinderkrankenpflegern eine zentrale Rolle zu. Da diese Berufsgruppen über ein sehr vielfältiges Unterstützungsangebot verfügen, indem sie neben der Gesundheitsförderung auch Heilungsprozesse und psychosoziale Arbeit leisten können (Thaiss2015), sind sie eine wichtige Schnittstelle zwischen Kinder- und Jugendhilfe und Gesundheitsversorgung. Allerdings sind ihre Abrechnungsmöglichkeiten und somit ihr Verdienst bis dato nicht gesichert (Lenz et al. 2015, Hebammenverband).
Ihre enorme gesellschaftspolitische Bedeutung im Hinblick auf die Förderung von Kindergesundheit spiegelt sich ebenso in Aussagen von betroffenen Familien wieder, welche die in Anspruch genommenen Familienhebammen und Familien-Gesundheits- oder Kinderkrankenpflegerinnen zu 98% weiterempfehlen würden (Thaiss 2015).

Familienhebammen im Einsatz:

  
Teilweise werden auch ehrenamtlich tätige Personen in das Netzwerk Frühe Hilfen eingebunden, wie beispielsweise bei der Caritas.
Ehrenamtliche im Einsatz:


Dank strenger Qualitätskriterien und diverser Evaluationsstudien kann inzwischen belegt werden, wie effizient die Netzwerke FH die Kindergesundheit verbessern. Besonders erfreulich ist, dass die FH auch von den Zielgruppen in Anspruch genommen werden, die in der Gesundheitsförderung schwierig zu erreichen sind. Zwar scheint hier die Bildung bei der Wahl des Beratungsangebots eine Rolle zu spielen, aber deren Bedeutung ist nicht so stark ausgeprägt wie bei anderen gesundheitlichen Angeboten. (Thaiss 2015) Außerdem können die FH bereits recht früh – noch vor der Geburt eines Kindes – in Anspruch genommen werden, wodurch die Unterstützungsphase meist kürzer und kostengünstiger ausfällt (Lenz et al. 2015).
Insgesamt kann durch Reduktion der akuten Belastung und Sicherung der Grundversorgung das Vertrauen in das eigene Handeln sowie die Selbstwirksamkeit der Eltern gestärkt werden, wodurch langfristig eine präventive Wirkung für die Gesundheit der ganzen Familie erzielt wird (Thyen 2014). Zu guter Letzt trägt auch das hohe Engagement der Fachkräfte zum Gelingen bei.

Ausführliche Evaluationsberichte:

Fazit

Während die Netzwerke Frühe Hilfen als besonders gelungenes Angebot in der Gesundheitsförderung VOR Schuleintritt gelten, kommt die Frage auf, inwiefern die Netzwerke der FH als Vorbild für andere Angebote fungieren können. Sowohl das Setting Schule als auch das Setting Betrieb sind Teile der Bildungskette, in welcher Kinder und Jugendliche Gesundheitsbildung erfahren und erleben sollen (Bildungspläne 2016).
Welche Rahmenbedingungen kann nun eine Schule bzw. ein Betrieb schaffen, um bei zukünftigen problembehafteten Situationen unterstützend wirksam zu sein? Inwiefern kann eine Schule bzw. ein Betrieb die Gesundheit stärken und Präventionsarbeit leisten? Inwiefern können schon vorhandene Projekte, wie "Science Kids" oder "Be fit per click", die anvisierten Ziele voranbringen?
Zu guter Letzt sollte bei allen Umsetzungsmaßnahmen die eigene Gesundheit nicht vernachlässigt werden, denn nur eine „gesunde“ Lehrperson bzw. Ausbildungsleiter/In kann zu einer gelingenden Gesundheitsförderung und Prävention der Schützlinge beitragen.

Verwendete Literatur
Bengel, J.; Lyssenko, L. (2012). Resilienz und psychologische Schutzfaktoren im Erwachsenenalter. Stand der Forschung zu psychologischen Schutzfaktoren von Gesundheit im Erwachsenenalter. (Hrsg.) BZgA. S.65-69
Abgerufen am 23. Mai 2016 von https://www.haw-hamburg.de/fileadmin/ user_upload/CCG/2015.10.14_BZgA_Bengel_2012_Resilienz _und_Gesundheitsfoerderung.pdf
Krapp, T.; Schaal, S. (2013). Eine Herausforderung: Gesundheit und Wohlbefinden in der Schule. Unterricht Biologie 382.
Kormann, G. (2007). Resilienz. Was Kinder stärkt und in ihrer Entwicklung unterstützt. In: Plieninger, M.; Schumacher, E. (Hrsg.). Auf den Anfang kommt es an – Bildung und Erziehung im Kindergarten und im Übergang zur Grundschule. Gmünder Hochschulreihe Nr. 27, S. 37 – 56.
Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg (2016). Bildungsplan 2016 – Allgemein bildende Grundschule, Endfassung (Stand: 23. März 2016). Stuttgart 
Abgerufen am 25. April 2016 von http://www.bildungspläne-bw.de/site/ bildungsplan/ get/documents/lsbw/export-pdf/ALLG/GS/SU/bildungsplan_ALLG_GS_ SU.pdf
Lenz, A.; Franzkowski, P. (2015). Verantwortungsgemeinschaften in den Frühen Hilfen. Regelungsstand und Regelungsbedarfe in den sozialrechtlichen Bezugssystemen. Beitrag des NZFH-Beirats. (Hrsg.) Nationales Zentrum Frühe Hilfen (NZFH) in der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA).
Abgerufen am 20. April 2016 von http://www.fruehehilfen.de/fileadmin/user _upload/fruehehilfen.de/pdf/Publikation_NZFH_Verantwortungsgemeinschaften_kompakt_04.pdf
Meier-Gräwe, U.; Wagenknecht, I. (2011). Kosten und Nutzen Früher Hilfen. (Hrsg.) Nationales Zentrum Frühe Hilfen (NZFH) in der BzgA.
Abgerufen am 27. April 2016 von http://www.fruehehilfen.de/fileadmin/user _upload/ fruehehilfen.de/pdf/Kosten_und_Nutzen_Frueher_Hilfen.pdf
Siebert, D.; Hartmann, T. (2007). Basiswissen Gesundheitsförderung/ Settings und Netzwerke in der Gesundheitsförderung.
Abgerufen am 20. April 2016 von http://www.gesundheitsfoerdernde-hochschulen.de/Inhalte/B_Basiswissen_GF/B2_Rahmenbedingungen/B2_Basiswissen_GF_Rahmenbedingungen_GF.doc.
Thaiss, H. (2015) Infobroschüre des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen (NZFH) in der BzgA. Ausgabe 4/2015.
Abgerufen am 20. April 2016 von http://www.fruehehilfen.de/fileadmin/user _upload/fruehehilfen.de/pdf/Bundesinitiative_Fruehe_Hilfen_aktuell_04_2015.pdf
Thyen, U. (2014). Leitbild Frühe Hilfen. Beitrag des NZFH-Beirats. (erw. Auflage 2014). (Hrsg.) Nationales Zentrum Frühe Hilfen (NZFH) in der BzgA.
            Abgerufen am 20. April 2016 von http://www.fruehehilfen.de/fileadmin/user _upload/fruehehilfen.de/pdf/NZFH_Kompakt_Beirat_Leitbild_fuer_Fruehe_Hilfen_BZgA_low_14-02332.pdf

8 Kommentare:

  1. Kommentar zu „Frühe Hilfen – Ein Sicherheitsnetz für alle Kinder?“

    Der Aussage, dass Kinder „ein besonders hohes Gut der Gesamtgesellschaft sind“ stimme ich vollkommen zu. Die Besonderheit der Frühen Hilfen im Vergleich zu anderen Schutzprogrammen besteht in der vor allem präventiven Arbeit. Diese halte auch ich für besonders sinnvoll und effektiv, wenn es darum geht, die kindliche Gesundheit, ebenso wie die der gesamten Familie langfristig zu verbessern. Insbesondere unter Betrachtung des Salutogenese Modells von Antonovsky wird das für mich sehr deutlich. Immerhin sieht er zunächst einmal alle Menschen als mehr oder weniger gesund und stellt in diesem Zusammenhang die Frage, wie ein Mensch sich in Richtung der gesunden Seite bewegen kann. Hier setzen die Frühen Hilfen an und versuchen entsprechende Wege zu weisen und Unterstützung zu leisten. Das Ziel besteht in der Schaffung eines Kohärenzgefühls, also eines gewissermaßen Wohlbefindens, das sich aus den drei Bestandteilen der Verstehbarkeit, Handhabbarkeit und Bedeutsamkeit/Sinnhaftigkeit zusammensetzt. Diese Aspekte fand ich besonders interessant, deswegen werde ich sie nachfolgend noch weiter vertiefen.
    Zum einen finde ich es zentral, dass Familien ein einfacher, unbürokratischer Zugang zu den Frühen Hilfen geboten wird. Damit ist eine oftmals abschreckende Hürde bereits beseitigt. Dazu kommt das persönliche Umfeld, das von den Frühen Hilfen geschaffen wird und wesentlich einladender wirkt, als zum Beispiel Beauftragte vom Jugendamt. Entsprechend lieber lassen die Hilfesuchenden auch diesen zunächst fremden Menschen in ihre Familie und in ihr privates Umfeld, was sonst auch oft abschreckend ist. Indem eine so frühe Unterstützung schon von vor der Geburt an geboten wird, beläuft sich die Unterstützungszeit oft auf einen wesentlich kürzeren Zeitraum und ist entsprechend günstiger. Schließlich ist es wesentlich schwieriger, ein bereits aufgetretenes altes Problem zu beseitigen, als von Anfang an präventiv zu arbeiten und dieses Problem erst gar nicht aufkommen zu lassen.
    Alles in allem bieten die Frühen Hilfen für mich somit die Chance, auch soziale Ungleichheiten ein wenig zu verringern. Durch die Unterstützung kann das mögliche Eintreten des Kindes in einen von Geburt an vorprogrammierten Teufelskreis verhindert werden. Zudem werden mögliche formelle Hürden gemeinsam geklärt, sodass sich die Eltern nicht überfordert fühlen und ihr Kind langfristig auch eigenständig angemessen unterstützen können.

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  2. Ich las den Bericht mit gemischten Gefühlen und fand ihn zum Teil etwas verwirrend. Zum einem schreiben die Autoren, dass die Frühe Hilfe (FH) „gleichberechtigte Fachkräfte verschiedener Bereiche des Gesundheitssystems sowie der Kinder- und Jugendhilfe“ sind so das für mich im ersten Blick nicht klar war, was genau die FH nun tut. Hilft sie sowohl bei physischen als auch psychischen Krankheit? Wie genau ist der Begriff der Gesundheitsförderung in diesem Fall definiert? Ein kurzer Überblick über die Handlungsfelder der FH wäre wünschenswert gewesen. Des Weiteren beschreiben die Autoren, dass sich das Netzwerk der FH an Kinder von 0 bis 6 Jahren richtet und sowohl „primäre Präventionsangebote für alle (?) Eltern als auch sekundäre Präventionsangebote für Familien in Problemlagen“ anbietet. Da kommt zum einem bei mir die Frage auf was primär, sekundär und (später auch) tertiäre Prävention in dem Zusammenhang bedeutet. Dies klären die Autoren im späteren Verlauf auf, jedoch mit Beispielen der physischen Erkrankung bzw. Erkennung. Da die Autoren auch später auf die psychischen Erkrankungen eingehen würde ich mir an dieser Stelle auch Beispiele der psychischen Erkrankungen für Kinder zwischen 0 und 6 Jahren wünschen.
    Soweit ich dies nun aus dem Artikel richtig verstanden habe, bietet die FH primäre, sekundäre und tertiäre Präventionen für physische und psychische Erkrankte Vorschulkinder und deren Familie an. Diesen Gedanke finde ich vom Grunde her gut, wobei ich an dieser Stelle das erste Mal von der FH gehört habe. Sind in der FH nun auch Ärzte und Hebammen involviert, die werdende Mütter und Väter ausreichend informieren und beraten? Wenn ja werden diese Ärzte und Hebammen zertifiziert damit jeder eine unabhängige Beratung erhalten kann? Gilt dies auch für Kinderärzte und Kinderkrankenschwester sowie für Erzieher? Mir fehlt hier der Überblick und ich würde mir eine weitere Aussicht wünschen. Des Weitern fehlen mir Beispiele die Prävention im Alltag mit einzubauen. Mir würde an dieser Stelle den Besuch des Zahnarztes oder der Ernährungsberaterin im Kindergarten einfallen. Doch wo kann man dies für Kinder bzw. den Eltern der Kinder anbieten welche noch zu jung für den Kindergarten sind, damit eine Gleichberechtigung vorhanden ist? Meiner Meinung nach fängt eine Prävention vor allem bei den Eltern an. Wenn diese besser aufgeklärt werden, das zum Beispiel tägliches Zähneputzen ab dem ersten Zahn und tägliche Bewegung für das Wachstum entscheidend sind, dann würde sich meiner Meinung nach das Verhalten auf die Kinder übertragen. Immerhin leben die Eltern den Kindern bestimmte Verhaltensmuster vor welche diese häufig adaptieren.

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  3. Vielen Dank für Euren interessanten Blog-Beitrag.

    Ich möchte mich im Folgenden vor allem auf das von Euch eingestellte Video „Familienhebammen im Einsatz“ konzentrieren.

    Ich denke, am Beispiel von Mutter Christin wird schnell deutlich, welche Rolle einer Frühen Hilfe zukommen kann. Frauen wie Christin, die in jungen Jahren Mutter werden, arbeitslos und alleinerziehend sind und zudem finanzielle Sorgen tragen, sind häufig auf externe Unterstützung angewiesen, um nicht abzudriften.

    Ich vertrete die Meinung, der im Film gezeigten Hebamme:
    „Wir als Hebammen haben halt einfach diesen Zugang zu den Familien, weil wir halt nicht diesen Stempel haben‚ die kommt vom Jugendamt‘, sondern `ne Hebamme ist per se immer eigentlich was Gutes und was Schönes.“
    Ich glaube, dass das „Jugendamt“ in unserer Gesellschaft sehr negativ konnotiert ist. Daher finde ich die Idee einer Hebamme als Begleiterin für sozial belastete Frauen sinnvoll. Ich denke, dass sich dadurch mehr hilfebedürftige Frauen trauen, mit ihren Ängsten und Sorgen auch außerhalb der eigenen Familie nach Unterstützung zu suchen.
    Bei diesem Konzept der Frühen Hilfe richtet sich das Präventionsangebot in erster Linie zwar an die Eltern (Mutter Christin bekommt durch die Hebamme einen Ausbildungsplatz, eine angemessene Unterkunft und einen Ausbildungsplatz…), im Zentrum stehen jedoch die Entwicklung und das Wohl des Kindes. Das heißt, dass durch eine Reduktion der sozialen Belastungsfaktoren der Mutter eine positive Veränderung der kindlichen Entwicklungsbedingungen und der damit verbundenen kindlichen Entwicklung verbunden ist.

    Die im Film gezeigte Hebamme besucht Christin und ihre Tochter Hanna wöchentlich. Ich kann mir gut vorstellen, dass Christin durch diese Regelmäßigkeit der Hausbesuche eine enge Bindung zu ihrer Hebamme aufbaut und diese schon fast als Familienmitglied wahrnimmt. Dadurch kann eine Vertrauensbeziehung entstehen.
    Zudem kann die Hebamme durch Hausbesuche auch feststellen, ob das Kind in einer gesundheitsförderlichen Umgebung aufwächst. Ohne eine offensichtliche Kontrolle kann sie bei einem Hausbesuch zum Beispiel darauf achten, ob sich offene Steckdosen in Reichweite des Kindes befinden, oder ob es in der Wohnung ein Schimmelproblem gibt.
    Ich glaube, dass Familienhebammen für viele Frauen auch eine große Unterstützung im Bereich der Bürokratie sind, indem sie beispielsweise beim Ausfüllen von Anträgen helfen.
    Einer Familienhebamme kommt somit ein breitgefächertes Aufgabengebiet zu.

    Ich bin der Meinung, dass viele psychisch und sozial belastete Frauen durch Familienhebammen eine Möglichkeit bekommen, wieder mit eigenen Beinen fest auf dem Boden zu stehen und positiv in die Zukunft zu blicken.

    Quellenangaben

    Internet:
    https://www.youtube.com/watch?v=qm-QGzUZGZA abgerufen am 09.12.2016 um 15.20 Uhr

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  4. Die Frühe Hilfen empfinde ich als ein sehr gutes und durchdachtes Angebot. Sie orientieren sich an dem, was die Gesellschaft bzw. Eltern brauchen. Oft steht am Anfang einer Schwangerschaft die Sorge, ob die zukünftigen Aufgaben bewältigt werden können. Die größte Sorge bezieht sich in den meisten Fällen auf die Gesundheit des Kindes. Hier setzt das Netzwerk Frühe Hilfen an und will Eltern in ihren Fragen und Sorgen kompetent unterstützen, wie auch durch ihre Grundsätze deutlich wird. Fraglich ist für mich jedoch zum einen ihr Bekanntheitsgrad. Bisher kenne ich keine Familie, die Frühe Hilfen in Anspruch genommen hat oder habe eine Werbeanzeige von ihnen wahrgenommen.
    Eine andere Überlegung bezieht sich auf den Beruf der Hebammen. Diese sind sehr wenige und bereits schon so stark ausgelastet, dass bestenfalls schon vor einer Schwangerschaft eine Hebamme für die Geburt(-svorbereitung) gefunden werden muss. Dadurch lässt sich sicherstellen, auch wirklich eine Hebamme zur Verfügung zu haben. Der Mangel liegt wohl auch an der (Un-) Attraktivität des Berufes mit seinen Arbeitszeiten und dem Lohn. Inwiefern kann durch die zusätzlichen Aufgaben der Frühen Hilfen dieser Bereich auch noch abgedeckt werden, ohne dass im wichtigen Bereich Geburt die Hebammen abgezogen werden?
    Für Eltern ist es sicherlich beruhigend, wenn eine weitere Person sich das Kind anschaut und sich mit den Krankheiten und Symptome auskennt, um schnell handeln zu können. Daher finde ich das Konzept sehr gut und finde die finanzielle Unterstützung durch den Staat an der richtigen Stelle angesetzt. So lassen sich viel Leid und Krankheitserreger eingrenzen und die Familien können gestärkt in die Zukunft blicken.

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  5. Die frühen Hilfen waren mir bis zum Lesen dieses Blog-Beitrags noch völlig unbekannt. Ich bin aber von der Effizienz dieser Art von Gesundheitsförderung begeistert. Auch deshalb, weil es meiner Meinung nicht nur zur Gesundheitsförderung der Kinder beiträgt, sondern auch Eltern durch die Inanspruchnahme dieses Angebots, welche eine Überlastung verhindert, ihre eigene Gesundheit fördern.
    Beim Durchlesen habe ich mir aber relativ schnell hauptsächlich eine Frage gestellt, welche auch im Fazit erwähnt wird. Und zwar, warum diese Art von Angebot, vor allem auch von den Zielgruppen, so gut wahrgenommen wird, was bei anderen Angeboten zur Gesundheitsförderung nicht unbedingt der Fall ist. Die Frage, welcher man diesbezüglich nachgehen muss, scheint zu sein, warum Menschen die eigene Gesundheit weniger wertschätzen als die ihrer Kinder? Bzw. auch, warum diese Sorge für die Kinder mit zunehmenden Alter der Kinder weniger zu werden scheint?
    Bezüglich der ersten Frage, wird es so sein, dass man ja nur das Beste für sein Kind möchte. Und warum sollte man dann keine Hilfe in Anspruch nehmen, wenn diese sogar kostenlos ist. Der soziale Faktor spielt wie das Bildungsniveau eine eher untergeordnete Rolle. Weiter ist diese Art von Hilfe, so scheint es zumindest, nicht so sehr von Eigeninitiative geprägt. Also hält sich der zusätzliche Aufwand in Grenzen. Zudem ist von den Kindern in diesem Alter auch kein Widerwillen zu erwarten. Geht es dann um die eigene Gesundheit, spielt sehr wohl die Eigeninitiative eine Rolle. Der Mehraufwand stellt häufig ein Hindernis zur Gesundheitsförderung dar. Oft wird hier auch gesundheitsschädliches Verhalten zu spät eingesehen und dementsprechend zu spät interveniert. Zudem steigt der Einfluss des sozialen Faktors sowie des Bildungsniveaus.
    Die Eigeninitiative, der soziale Faktor sowie das Bildungsniveau der Eltern scheinen auch die Antwort auf die zweite Fragestellung zu sein. Mit zunehmenden Alter steigt der Widerwillen bzw. die Eigeninitiative der Kinder. Die Eltern üben somit weniger Einfluss aus. Vielleicht sind sie auch aufgrund der anderen beiden Faktoren gar nicht in der Lage dazu die Kinder positiv zu beeinflussen. Und selbst wenn die Eltern beste Voraussetzungen mitbringen, wird Gesundheitsförderung ohne Einsicht des Kindes nur schwer zu bewerkstelligen sein.

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  6. Gesundheitsförderung als grosses Ziel. Ja so soll es schon im Kindesalter zur Förderung und zum Erhalt der Gesundheit kommen. Das sich das als so schwierig herausstellt, hängt auch mir der heutigen Gesellschaft und Lebensweise zusammen. Wie soll man ein Vorbild sein, wenn man selber allen Sünden der Gesundheit leicht verfällt. Viel süss, wenig Bewegung, immer sitzen, keine Zeit für Spaziergänge an der frischen Luft oder auch Übervorsorge als Risiko. Die Aufgabe liegt hierbei primär bei den Eltern. Dass diese die riesen Aufgabe mittlerweile nicht mehr alleine stämmen können ist bekannt. Die Schulen greifen ein und unterstützen eltern zunehmend. So reicht die Vorbildfunktion der Lehrperson nun bis hin zum Vesper. Selber immer fettiges und süsses essen und gleichzeitig den Kindern den Ernährungskreis vorstellen bringt natürlich nichts. Der Aufgabe sollte sich jede Lehrperson bewusst sein. Auch durch schulinterne Projekte qie zB eine Gesundheitswoche oder Projekttage oder gemeinsames Kochen können helfen. Auch ausserschulisches wie AGs oder Sportangebote in der Beteuung etc können zur Gesundheit der Kinder beitragen. Auch Schulen könnten Infoveranstaltungen für Eltern geben, um diese erneut dür das Thema zu sensibilisieren. Von den Frühen Hilfen hatte ich bisher nichts gehört. Ihren ansatz bei den eltern präventiv zu beginnen finde ich sehr gut. Wenn alle mitarbeiten, steht einer gesunden Jugend die gerne draussen spielt nichts mehr im Wege.

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  7. Eines der wichtigsten Themen, welche uns Pädagogen anspricht, wird mit diesem Beitrag erläutert. Als angehende Lehrer, sollten wir neben den schulischen Leistungen auch den Gesundheitszustand der Schülerinnen und Schüler im Auge behalten, um eine bestmögliche Leistungsförderung zu erzielen und das Kindeswohl zu erhalten. Denn, wie der römische Dichter Juvernal schon erwähnte: "Mens sana in corpore sano", was so viel bedeutet, dass in einem gesunden Körper ein gesunder Geist lebt. Während meinen Tätigkeiten in der Schule, bin ich oft Kindern begegnet, die in ihrem gesundheitlichen Leiden oftmals nicht berücksichtigt worden sind und allgemeine Vernachlässigung erfuhren. Diesen Schülerinnen und Schülern, hätte geholfen werden können, wenn die umgebenden Netzwerke wie zum Beispiel Schule/ Kernzeitbetreuung oder Kindergarten schon vorher über die Organisation FH benachrichtigt worden wäre. Einige Fälle betrafen Schülerinnen und Schüler von Familien, welche nach einem Asylantrag gerade ihren Aufenthalt bekamen und sich noch nicht genau darin auskannten, woher sie Hilfe im Bereich Gesundheit beziehen könnten. Diese Schnittstelle gilt es mit Betroffenen zu kommunizieren. Hier hat die Lehrkraft die Möglichkeit durch persönliche Elterngespräche aufmerksam zu machen. Ebenso besteht die Möglichkeit durch einen Elternbrief mit einem Flyer der Frühen Hilfe im Anhang, Eltern zu informieren. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass Flüchtlinge (Mit Aufenthaltserlaubnis), besonders schwangere Mütter, die Hilfe der FH-Hebamme in Anspruch nehmen würden, da sie aufgrund finanzieller Situation sich diese sonst nicht leisten könnten.
    Liebe Grüße
    Kati

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  8. Ich finde die Idee solcher Angebote wie die „Frühe Hilfe“ sehr nützlich und wichtig für die heutige Gesellschaft. Auch finde ich es wichtig, dass nicht nur Familien in schwierigen Lebensphasen solche Angebote wahrnehmen können. Allerdings ist mir aus dem Beitrag nicht ganz klar geworden, wie die entsprechenden Ressourcen und die Arbeit der Fachkräfte bezahlt werden. Hier sehe ich einen großen Schwachpunkt, da Erzieher oder auch wie im Beitrag die Hebammen nicht viel verdienen und dies meines Erachtens ein fast schon aussterbender Beruf ist.
    Die Gesundheitsförderung wird immer häufiger Thema der pädagogischen Erziehung. Kinder sollten in möglichst allen Lebensbereichen in ihrer Gesundheit gefördert werden, wozu es wichtig ist, dass alle Akteure zusammenarbeiten.
    Um im Setting Schule Gesundheitsförderung zu betreiben, ist es wichtig, dass die Lehrkräfte entsprechend geschult werden und Informationen über diverse Angebote und Programme erhalten, damit sie auch die Eltern für eine effektive Zusammenarbeit gewinnen können. Mit Elternabenden, bei denen die Eltern über die Bedeutsamkeit der Gesundheitsförderung unterrichtet werden und sie über die unterschiedlichsten unterstützenden Programme informiert werden, bilden einen weiteren Schritt.
    Natürlich hat die Gesundheitsförderung weit mehr Themen als die Ernährungsbildung. Dennoch ist dies ein Bereich, der in vielen Schulen seinen Platz gefunden hat. In Projekten o. ä. werden die Schüler über die verschiedenen Lebensmittel unterrichtet und können selbst viel ausprobieren (z. B. Pausenbrotverkauf, Koch-AG, Projektwoche mit Vorbereitung auf ein Schulfest).
    Das Angebot der BeKi (Bewusste Kinderernährung des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg) empfinde ich als eine sehr schöne Möglichkeit, die Ernährungsbildung in der Grundschule zu fördern. Mit vorgefertigten Elternbriefen werden auch hier die Eltern miteinbezogen und können aktiv bei der Gesundheitsförderung teilnehmen. Die Schülerinnen und Schüler lernen viel über Lebensmittel und auch über verschiedene chemische Prozesse beim Kochen. Gesunde und leckere Rezepte können nicht nur in Koch-AGs sondern vielleicht auch in den Unterricht eingebaut werden. Vieles geht recht schnell und kann selbst im Klassenzimmer zubereitet werden.

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