Montag, 30. Januar 2023

Reizdarmsyndrom (RDS)

 Einleitung 


Das ist Tim, er leidet seit einiger Zeit immer wieder unter starken Bauchschmerzen. Seine Mama geht deshalb mit ihm zum Arzt. Nach einigen Untersuchungen stellt dieser die Diagnose Reizdarmsyndrom. Tim und seine Mama sind ratlos? Was ist das? In diesem Blogbeitrag werden sowohl Tim und seine Mama als auch ihr über diese weit verbreitete Krankheit informiert!




Reizdarmsyndrom – Was ist das?

Das Reizdarmsyndrom (RDS), oft auch als „nervöser Darm“ oder Reizkolon bezeichnet, gilt als eines der häufigsten funktionellen gastroenterologischen Krankheitsbilder, welches sich durch typische Beschwerden wie Bauchschmerzen, Verstopfung und Durchfall kennzeichnet (vgl. gesund.bund.de, 2020). Es handelt sich um eine ungefährliche, aber durchaus belastende und meist chronische Erkrankung, die oft im Alter von 20 – 30 Jahren das erste Mal auftritt und bei Frauen häufiger als Männern diagnostiziert wird. Schätzungsweise leiden ca. 10 – 20 von 100 Menschen an einem Reizdarmsyndrom (vgl. ebd.). Ungefährlich mach das RDS, dass die normale Organfunktion zwar gestört ist, es aber keine Veränderungen der Organstrukturen gibt oder gar eine bösartige Krankheit als Ursache der Beschwerden vorliegt (vgl. Nichterl 2021, S. 237).

Doch auch Kinder und Jugendliche können bereits an einem Reizkolon leiden. Aus einer Metaanalyse geht eine weltweite Gesamtprävalenz im Kindes- und Jugendalter von 8,8% für das RDS hervor. In Deutschland belaufen sich die Zahlen bei Kindern im Alter von 6 – 10 Jahren auf 4,9 % (vgl. Claßen 2018, S. 449).

Entstehung des Reizdarmsyndroms

Die Entstehung des RDS hängt von vielfältigen Einflussfaktoren ab. Neben genetischen Einflüssen können frühe Traumata (z.B. postpartales Absaugen des Magens) und Erkrankungen (Henoch–Schönlein Purpura, eine Entzündung der kleinen Blutgefäße) mit einem erhöhten Risiko für das Reizdarmsyndrom einhergehen. Ein weiterer häufiger Auslöser des RDS sind bakterielle Infektionen. (vgl. Claßen 2018, S. 450)

Schulmedizinisch gibt es jedoch noch keine konkrete Erklärung für die Ursachen des RDS. Ein möglicher Erklärungsansatz wäre eine Kommunikationsstörung zwischen Gehirn und Darm, sowie falsche Ernährungsweisen. Aber auch genetische Ursachen oder Stress werden immer wieder in Bezug auf das RDS genannt (vgl. Nichterl 2021, S. 238)

Typische Symptome 

Die Symptome des Reizdarmsyndroms können stark variieren. Manche Betroffene leiden vor allem an anhaltenden Bauch- oder Unterleibsschmerzen und Krämpfen, andere unter Durchfall und wieder andere plagt eine chronische Verstopfung. Auch wechselhafte Stühle sind häufig (vgl. Nichterl 2021, S. 237). Des Weiteren können Blähungen, ein Völlegefühl, schleimiger Ausfluss sowie Veränderungen im Stuhlgangsmuster Anzeichen eines RDS sein (vgl. gesund.bund.de 2020). 














Wie wird eine Diagnose gestellt?

Da es keine konkreten Symptome gibt, die rein auf das RDS schließen lassen, erfolgt die Diagnose über die Ausschlussdiagnostik. Hierbei werden andere Krankheiten des Magen-Darm-Traktes, welche ähnliche Symptome zeigen, z.B. durch Laboruntersuchungen ausgeschlossen (vgl. Nichterl 2021, S. 237f).












Wie kann das Reizdarmsyndrom behandelt werden?

Das RDS ist nicht heilbar, die Therapie zielt lediglich darauf ab die Symptome zu reduzieren. Hierbei spielen auch äußere Faktoren, wie z.B. eine Ernährungsumstellung eine wichtige Rolle. Aber auch Medikamente können kurzzeitig eingenommen werden, um Symptome wie Schmerzen oder Durchfall zu behandeln (vgl. Dr. Kada Benotmane, o.D.) .

Eine Behandlung der betroffenen Personen erfolgt immer individuell. Da sich bei jeder Person die Symptome anders äußern können, gibt es kein allgemeingültiges „Erfolgsrezept“.

Als erfolgreich haben sich jedoch der Verzicht auf einzelne Lebensmittel, die der Körper nicht gut verträgt und eine damit einhergehende Ernährungsumstellung mit Ernährungsberatung herausgestellt (vgl. ebd.).

Auch Entspannungsübungen, wie Yoga können dem Körper helfen Stress abzubauen und somit die Symptome des RDS vorzubeugen (vgl. Dr. Kada Benotmane, o.D).

Insgesamt sollte man beim RDS genau auf seine Ernährung achten und auf seinen eigenen Körper hören.


















Reizdarm im schulischen Kontext

In der Schule trifft man häufig auf Kinder, welche unter dem RDS leiden. Jedoch bleibt dies für die Lehrkräfte meist unbemerkt. Das Kind ist evtl. oft krank, muss häufiger auf die Toilette oder es zeigt allgemeines Unwohlsein. Eine klare Kommunikation zwischen den Betroffenen und den Lehrkräften ist hier wichtig, um das Kind weitestgehend unterstützen zu können. Als Lehrkraft kann man dem Kind gegenüber den Druck nehmen und unterstützend entgegenwirken.

Hierzu haben wir zwei Fragen zur Anregung an euch:

Wie könnte diese Entlastung im schulischen Kontext aussehen und wie könnte man Kinder mit RDS sonst unterstützen?

Leidet ihr selbst unter RDS oder kennt ihr jemanden? Falls ja, wie wurde bei euch/den Betroffenen mit der Situation umgegangen?

 

Von Christina Brobeil & Laura Lehmann

 

 


Literaturverzeichnis

Claßen, Martin (2018): Reizdarm bei Kindern und Jugendlichen. In: Monatsschrift Kinderheilkunde. 166 J./ Heft 5, S. 447 – 459.

Dr. Kada Benotmane, Boumediene (o.D.): Reizdarm / Reizdarmsyndrom. info Medizin. [Online]: https://www.infomedizin.de/impressum/ [abgerufen am 16.01.2023].

Gesund.bund.de (2020): Reizdarmsyndrom. [Online]:  https://gesund.bund.de/reizdarmsyndrom [abgerufen am 12.01.2023].

Nichterl, Claudia (2021): Integrative Ernährung. Ein ganzheitliches Konzept zur Prävention und Ernährungstherapie. Berlin: Springer Verlag.

 

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Schwabe Austria. From Nature. To Health. [o.J.]: Reizdarmsyndrom: Darmstörung ohne Ursache. [Online]: https://www.schwabe.at/reizdarm/ [abgerufen am 16.01.2023].

Abbildung 2:  Innovall (o.J.): Reizdarm: Ursachen, Symptome und wie man es behandelt! [Online]: https://innovall.de/ratgeber/reizdarm/reizdarmsyndrom/ [abgerufen am 16.01.2023]. 

Abbildung 3: AOK Hessen (2019): Reizdarmsyndrom: Die Top 5 der FODMAP-armen Lebensmittel. [Online]: https://www.presseportal.de/pm/117410/4323133 [abgerufen am 16.01.2023].

 

Bei Rot stehen bei Grün gehen….wie?!                                                

 Der Nutri-Score, Ampel für eine bessere Ernährung

Von Isabel Schanta und Leonie Knobel


Beim Einkaufen von Lebensmitteln lässt sich beobachten, dass die  Produkte neben dem Herstelleremblem oft mit weiteren Symbolen ausgezeichnet sind, die uns informieren und unser Kaufverhalten lenken sollen. Zum Beispiel Biosiegel, welche Auskunft über einen normgerechten Anbau geben, oder Siegel, die Regionalität des Produktes ausweisen. Relativ neu im Wald der Symbole sind nun Siegel, die über eine farblich hinterlegte Skala von A-E das jeweilige Produkt kategorisieren. Hier sei das Tierwohl-Label und der Nutri-Score genannt. Wir möchten in diesem Beitrag den Nutri-Score erklären und kritisch bewerten, welches Ziel die Entwickler dieses Labels verfolgen und ob dieses Ziel erreichbar ist? Wieso gibt es den Nutri-Score und was hat das mit Gesundheitsförderung zu tun?

Am 09.Oktober 2020 gab der Deutsche Bundesrat seine Zustimmung zur Einführung des Nutri-Scores (vgl. Wilke, o.J.).Seitdem können Unternehmen der Lebensmittelbranche freiwillig ihre Produkte in Deutschland mit dem Nutri-Score kennzeichnen, wichtig dabei ist, dass das Label unübersehbar auf die Vorderseite der Produktverpackung platziert wird.

Der Unterschied bei diesem Label zu anderen ist die Einordnung des Produkts in Bewertungsstufen. Stufe A-grün steht für eine positive Bewertung, Stufe E am Ende der Skala für eine negative Bewertung der Nährwertzusammensetzung (vgl. ebd). Zu beachten ist dabei, dass eine Vergleichbarkeit nur bei Produkten der gleichen Produktgruppe gegeben ist. Das heißt, der Nutri-Score bewertet Lebensmittel nicht generell positiv und negativ, sondern nur ähnliche Lebensmittel. So sind beispielsweise Joghurts miteinander vergleichbar, aber nicht Joghurts und Tortellini. Es gibt also im Produktangebot der Joghurts Produkte mit einem grünen A und Produkte mit einem gelben C. Das bedeutet, der Joghurt mit dem A wurde bei der Berechnung des Nutri-Scores als günstiger für eine ausgewogene Ernährung eingestuft. Ein grünes A bedeutet nicht, dass ein Joghurt besonders gesund ist, sondern nur besser für eine ausgewogene Ernährung als ein vergleichbares Konkurrenzprodukt. Über den genauen Nährwert gibt die Skala keine Auskunft. Wer hier mehr Informationen sucht, muss sich weiterhin Nährwerttabelle der Rückseite des Produkts anschauen.

Wie wird der Nutri-Score berechnet?

Die Berechnung des Nutri-Scores erfolgt zur besseren Vergleichbarkeit immer auf einer 100g- beziehungsweise 100ml-Basis. Dabei werden die Mengen der verschiedenen Nähr- und Inhaltsstoffe ermittelt. (vgl. Havlat, 2022)

Es gibt drei Schritte bei der Berechnung: (entnommen aus: Havlat (2022), Ergänzungen durch andere Quellen wurden entsprechend gekennzeichnet)

 

1.Schritt

Nährstoffe, die eher ungünstig für die Ernährung sind, werden ermittelt: gesättigte Fettsäuren, Zucker, Natrium (Salz) und der Energiegehalt. Diese bekommen jeweils “‘Negativ’- Punkte[...]” (Merz et al., 2019, S.3), die von 0-10 reichen. Für die Bestimmung der Punkte gibt es unter anderem Referenzwerttabellen. Je mehr von einem ungünstigen Nährstoff enthalten ist, desto höher fällt die Zahl aus. Alle “Negativ”- Punkte werden als Zwischenergebnis addiert (vgl. Wälz, o.J.).

2.Schritt

Zu den günstigeren Nährstoffen zählen Ballaststoffe, Proteine, Obst, Gemüse, Nüsse und Raps-/Walnuss-/Olivenöl. Diese werden ebenfalls mit einer Referenzwerttabelle bepunktet, dieses mal aber als “‘Positiv’-Punkte[...]” (Merz et al., 2019, S.6) auf einer Skala von 0-5. Auch hier werden die einzelnen Werte als Zwischenergebnis addiert (vgl. Wälz, o.J.).

3.Schritt

Die Zwischenergebnisse werden wie folgt miteinander verrechnet:

Ungünstigere Nährstoffe - günstigere Nährstoffe = Gesamtpunktzahl (vgl. Wälz, o.J.)

Die Gesamtpunktzahl bestimmt dann, welche Farbe und welcher Buchstabe einem Lebensmittel zugeordnet wird (siehe Abbildung des Lebensmittelverbands Deutschland). Für Getränke  und Wasser sind die Abstufungen für Obst- und Gemüseanteile, sowie den Energie- und Zuckergehalt geringer, wodurch die Punktspannen der Buchstaben auch geringer ausfallen. Wasser ist hierbei das einzige Getränk, das den Buchstaben “A” bekommen kann. (vgl. Havlat, 2022)

Spezialfälle bilden zum Beispiel der Käse und die Fette. Bei der Berechnung des Nutri-Scores von Käse wird der Proteingehalt besonders berücksichtigt, da er mit dem Calciumgehalt zusammenhängt. Somit lassen sich verschiedene Käsesorten besser differenzieren. Bei Fetten wird zur besseren Vergleichbarkeit in ungesättigte und gesättigte Fette aufgeteilt. (vgl. Havlat, 2022)

Wieso ist der Nutri-Score eingeführt worden und was wird mit ihm beabsichtigt?

Der Nuti-Score wurde 2017 erstmals in Frankreich eingeführt (vgl. Schrader-Wurbs, o.J., Nutri-Score) mit dem Ziel den VerbraucherInnen eine gesündere Ernährung zu ermöglichen (vgl. Schrader-Wurbs,o.J., Nutri-Score einfach erklärt). Laut der Informations- Broschüre des BMEL  “bietet (der Nutri-Score) Verbraucherinnen und Verbrauchern Orientierung bei der Auswahl ernährungsphysiologisch günstigerer Lebensmittel” (ebd). Das Ziel dahinter ist es, die VerbraucherInnen dazu zu bewegen, sich so zu ernähren, dass Übergewicht und damit in Zusammenhang stehende Folgeerkrankungen, wie Bluthochdruck und Diabetes vorgebeugt werden. 

Was sagt eine Einführung des Nutri-Scores über die Gesellschaft aus?

Bis zur Einführung des Nutri-Scores waren die Lebensmittel ausschließlich mit Nährwerttabellen ausgezeichnet. Die VerbraucherInnen können anhand der Nährwerttabelle einschätzen, ob es sich um ein kalorienreiches oder -armes Lebensmittel handelt. Das setzt jedoch spezifische Kompetenzen bei den KäuferInnen voraus. Zum einen muss man Lesen können, die Inhaltsstoffe kennen und wissen, wie viel der eigene Körper für den täglichen Energieumsatz von welchen Stoffen benötigt. Erst dann ist eine Person in der Lage abzuwägen, ob das Produkt zu einer ausgewogenen Ernährung beiträgt. 

Die Häufigkeit der Diabetes und Blutdruckerkrankungen in Deutschland steigt in den vergangenen Jahrzehnten und lassen Rückschlüsse zu, dass die BürgerInnen sich einseitig ernähren. Während im Jahr 2015 die Zahl der dokumentierten Typ-2-Diabetes bei etwa 7 Mio. Menschen lag, stieg die Anzahl im Jahr 2021 auf ca. 8,5 Millionen Menschen (vgl. Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) & diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe, 2021, S.9). 

Sind also die VerbraucherInnen nicht ausreichend kompetent, sich abwechslungsreich zu ernähren? Der eingeführte Nutri-Score lässt annehmen, dass die Belastung des Gesundheitssystem so groß ist, dass politischer Handlungsbedarf besteht, in Form von Informieren.

Kritik am Nutri-Score

Der Nutri-Score kann eine gute Orientierung sein, die ernährungsphysiologisch günstigeren Alternativen einer Produktkategorie zu identifizieren. Das hat den Vorteil, dass nicht zwangsläufig auf bestimmte Produkte verzichtet werden muss. Dennoch kann das Bewertungssystem in die Irre führen, denn wer - im Extremfall - zum Beispiel ein Früchtemüsli der Kategorie A zu allen drei Mahlzeiten isst, hat dennoch keine ausgewogene Ernährung. Es kommt also auf das Verhältnis der verschiedenen Lebensmittel an. Zudem sollte bedacht werden, dass der Nutri-Score nicht auf unverpackten Lebensmitteln vorkommt und somit gesunde frische Lebensmittel gar nicht mit einem “A” gekennzeichnet werden können. (vgl. Schrader-Wurbs,o.J., Nutri-Score einfach erklärt.)

Unsere Schlussbetrachtung zum Nutri-Score: Es ist nicht eindeutig, ob er zweckdienlich ist. Das Problem ist, dass der Nutri-Score fehlinterpretiert werden kann und nicht ohne weitere Erklärung zu einer besseren Ernährung führt. Das bedeutet, für diejenigen, die sich über ihn informiert haben, hält er schnelle Informationen bereit. Ohne Hintergrundwissen kann er fehlleitend sein. Das würde bedeuten, dass es nicht genügt, Produkte mit diesem Label zu versehen, zusätzlich muss Gesundheitskompetenz erarbeitet werden und über Ernährung aufgeklärt werden. 

Wir hoffen, ihr konntet durch unseren Beitrag etwas Neues lernen und haben noch ein paar Fragen zum Nach- und Weiterdenken:

 

Achtet ihr beim Einkaufen auf den Nutri-Score?

Wie bewertet ihr die Einführung des Nutri-Scores zur Diabetes Prävention?

Welche Begleitprogramme bedarf es nach eurer Einschätzung, dass der Nutri-Score zweckdienlich ist?

 

Leonie Knobel und Isabel Schanta

 

Literaturverzeichnis

 

Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG), & diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe (Hrsg.). (14. 11 2021). Deutscher Gesundheitsbericht, Diabetes 2022, Die Bestandsaufnahme. (G. Nuber, & N. Finkenauer-Ganz, Redakteure) Mainz: Verlag Kirchheim + Co GmbH. Abgerufen am 30. 12 2022 von https://www.ddg.info/fileadmin/user_upload/Gesundheitsbericht_2022_final.pdf

Havlat, O. (22. 09 2022). Nutri-Score: Das bedeutet die Kennzeichnung. Abgerufen am 30. 12 2022 von Verbraucherzentrale: https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/lebensmittel/kennzeichnung-und-inhaltsstoffe/nutriscore-das-bedeutet-die-kennzeichnung-76209

Merz, D., Watzl, P., & Roser, D. (11. 11 2019). Bericht zum Berechnungs-Algorithmus des Nutri-Score. Abgerufen am 30. 12 2022 von https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/DE/_Ernaehrung/Lebensmittel-Kennzeichnung/MRI-Bericht-Berechnung-Algo-20191111.pdf?__blob=publicationFile&v=2

Minhoff, C. (o.J.). Nutri-Score. (Lebensmittelverband Deutschland e.V., Herausgeber) Abgerufen am 30. 12 2022 von Lebensmittelverband Deutschland: https://www.lebensmittelverband.de/de/lebensmittel/kennzeichnung/naehrwert/nutri-score

Schrader-Wurbs, P. (o.J.). Nutri-Score. Abgerufen am 28. 12 2022 von BMEL (Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft): https://www.bmel.de/DE/themen/ernaehrung/lebensmittel-kennzeichnung/freiwillige-angaben-und-label/nutri-score/nutri-score_node.html

Schrader-Wurbs, P. (o.J.). Nutri-Score einfach erklärt: Informationen für den Einkauf. Abgerufen am 28. 12 2022 von BMEL (Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft): https://www.bmel.de/DE/themen/ernaehrung/lebensmittel-kennzeichnung/freiwillige-angaben-und-label/nutri-score/nutri-score-erklaert-verbraucherinfo.html


Wälz, A. (o.J.). Wie funktioniert der NUTRI-SCORE? Abgerufen am 30. 12 2022 von Good Food. Good Life. Dafür stehen wir | Nestlé: https://www.nestle.de/ernaehrung/nutri-score/wie-funktioniert-nutri-score


Wilke, P. (o.J.). Ausgewählte Tagesordnungspunkte der 994. Sitzung am 09.10.2020; darin: Rechtsverordnungen-Top 35. Abgerufen am 28. 12 2022 von Bundesrat - BundesratKOMPAKT: https://www.bundesrat.de/DE/plenum/bundesrat-kompakt/20/994/994-pk.html?nn=4732016#top-35



Nutri- Score: Das zeigt die Ernährungsampel


Bestimmt habt ihr schon öfters im Supermarkt die oben stehende Abbildung auf Produkten gesehen und euch gefragt, was dies wohl zu bedeuten hat.

Auf vielen Verpackungen im Kühlregal oder Nudelverpackungen ist diese Abbildung, die an eine Ampel erinnert, zu sehen. In der Gemüse- oder Obstabteilung findet man allerdings keine einzige davon.

Um was es sich bei dieser Abbildung handelt und was sie uns zeigen möchte, erfahrt ihr hier in meinem Blogbeitrag.


Was ist ein Nutri- Score?

Der Nutri- Score ist eine zusätzliche farbliche Produktkennzeichnung von Lebensmitteln. Besonders bei Fertigprodukten ist der Nutri- Score häufig auf der Vorderseite der Verpackung zu finden. Mithilfe des Nutri- Scores sollen die Nährwertzusammensetzung von Lebensmittel für den Verbraucher transparent gemacht werden.

Ziel ist es, dem Verbraucher dabei zu helfen, ernährungsphysiologisch die Produkte vergleichen zu können, um gesünder und vor allem ausgewogener seine Lebensmittel einzukaufen.

Ob ein Lebensmittel als gesund oder als ungesund eingestuft wurde, ist direkt an der Skalierung A-E auf der Vorderseite der Verpackung zu erkennen. Dabei sind verschiedene Eigenschaften, wie der Zucker- und der Fettgehalt, aber auch der Gemüse- und Obstanteil wichtig, für die Einteilung der Lebensmittel.

Entwickelt wurde der Nutri- Score von unabhängigen Wissenschaftlern. Seit 2017 wird dieser bereits in Frankreich für die Kennzeichnung von verarbeiteten Lebensmitteln verwendet und steht nun auch seit dem 6. November für die Lebensmittelanbieter in Deutschland zur Verfügung.

  

Wie kommt der Nutri- Score zustande?

 Um die Gesamtnote eines Lebensmittels zu ermitteln, werden die Inhaltstoffe des Lebensmittels einzeln in 100g oder in 100ml betrachtet und in gesund und in ungesund unterteilt.

Gesunde Lebensmittel sind Obst, Gemüse, Nüsse, Ballaststoffe und Proteine. Als ungesund werden Zucker, Salz (Natrium), Lebensmittel mit einem hohen Kaloriengehalt und gesättigte Fettsäuren eingestuft. Der Zuckergehalt von Getränken wird strenger bewertet als der Zuckergehalt im Essen.

Danach wird die Anzahl der als gesund oder ungesund geltenden Inhaltstoffe gezählt.

Dabei gilt: Pluspunkte sind schlecht, Minuspunkte sind gut.

Zum Schluss werden die Punkte zusammengezählt und das Produkt erhält eine Gesamtpunktzahl.

Die Gesamtpunktzahl eines Lebensmittels wird durch eine Farbe zwischen rot und dunkelgrün und einen Buchstaben zwischen A und E gekennzeichnet. Umso grüner und näher die Angabe an A liegt, desto gesünder ist das Lebensmittel.


Gesamtnote anhand der Punktezahlen für Lebensmittel:

• -15 bis -1: A

• 0bis2:B

• 3bis10:C

• 11bis18:D

• 19 und mehr: E


Gesamtnote für Getränke:

• Wasser: A

• -15bis1:B

• 2bis5:C

• 6bis9:D

• 10 und mehr: E


Erfahrungen mit dem Nutri- Score

Während in Frankreich der Nutri- Score sehr gut ankam, wurde in Deutschland zuerst die Einführung des Nutri- Scores stark diskutiert.

Was sind eure Erfahrungen mit dem Nutri- Score?

Habt ihr bereits eigene Erfahrungen mit dem Nutri- Score machen können? Was haltet ihr davon?


Liebe Grüße, Nathalie



Quellen

https://utopia.de/ratgeber/nutri-score-das-musst-du-ueber-die-ernaehrungsampel-wissen/

https://www.institut-kirchhoff.de/arbeitsbereiche/lebensmittel/nutri-score-analyse/nutriscore- news/?gclid=EAIaIQobChMIpOaz-ImJ_AIVUOR3Ch1QpAKVEAMYASAAEgIJGPD_BwE

https://www.vzhh.de/themen/lebensmittel-ernaehrung/nutri-score-das-sollte-man-wissen

   https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/lebensmittel/kennzeichnung-und-inhaltsstoffe/nutriscore- das-bedeutet-die-kennzeichnung-76209

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/nutri-score-lebensmittel-einkaufen-101.html



Freitag, 27. Januar 2023

Die (Rück-) Entwicklung des Menschen (homo sapiens)

 

Die (Rück-) Entwicklung des Menschen (homo sapiens)




Inhaltsverzeichnis:

 

Einleitung

Anatomie

Aufrechtes Sitzen

Krankheiten, Folgen

Verbesserung/ Prävention

Fazit

 

 


Einleitung:


Die Welt um uns herum wandelt sich stetig und alle Lebewesen müssen sich um zu überleben anpassen - so auch wir. Unsere Vorfahren entwickelten sich demnach im Laufe der Zeit aufgrund verschiedener Gegebenheiten von ihrer Fortbewegung auf vier Beinen bis hin zu dem aufrechten Gang auf zwei Beinen. Dieses Phänomen wird Bipedie genannt.  Diese Bipedie konnte nur bedingt mit einer aufrechten Rückenhaltung einhergehen. 
Eine dieser Bedingungen stellt die Verschiebung des Hinterhauptloches dar. Dieses verschob sich von seiner ursprünglichen Ansatzstelle weiter nach hinten, wo hindurch der Kopf direkt über dem Rumpf getragen werden konnte. Ein Kippen des Körperschwerpunktes nach vorne, was wiederum bei den Menschenaffen beobachtet werden kann, fällt hierbei aus und die Grundlage für den aufrechten Gang war gegeben. Ein zusätzlicher Aspekt ist eine Veränderung in der Hüfte. Diese wurde kürzer, aber breiter. Diese Veränderung schaffte eine höhere Stabilität im aufrechten Gang auf zwei Beinen, welche sich mit den Jahren weiter optimierte (vgl. Urry, Cain, Wasserman, Minorsky, Reece, 2019)
Allerdings kann durch unseren jetzigen Alltag, welcher immer stärker durch die Digitalisierung geprägt wird, immer häufiger beobachtet werden, dass eine (Rück-) Entwicklung von der aufrechten Körperhaltung des Menschen zu einem Rundrücken, wie beispielsweise bei den Menschenaffen, zurückführt. Die heutigen Menschen sind keine Jäger und Sammler mehr, sondern hart gesagt Affen vor technischen Geräten, in denen sich ihr Leben abspielt. 



Anatomie:

Abb.2

Der zentrale Stützpunkt unseres Körpers stellt die Wirbelsäule dar. Sie ist aus einer Knochenkette, der Wirbelkörpern, aufgebaut und setzt sich aus Knochen und Bindegewebe zusammen. Man kann sie in 5 einzelne Abschnitte unterteilen, in die Halswirbelsäule, die Brustwirbelsäule, die Lendenwirbelsäule, das Kreuzbein und das Steißbein (vgl. Staudinger, Sarikas, 2013)
 

Durch Wirbelbogenbändern werden die einzelnen Wirbel zusammengehalten. Zwischen den einzelnen Wirbelkörpern sitzen knochenartige Bandscheiben, die sie vor Zusammenstößen schützen (vgl. Tortora, Derrickson, 2008). An jedem Wirbelkörper befindet sich dorsal eine kreuzförmige Struktur. Diese besteht aus einem Querfortsatz, einem Dornfortsatz und einem Gelenkfortsatz (vgl. Tortora, Derrickson, 2008). Zwischen der kleinen Lücke vom Wirbelkörper und dem Fortsatz liegt sicher eingebettet das Rückenmark. Das Rückenmark ist eine zentrale Struktur für unser Nervensystem (vgl. Thews, Mutschler, Vaupel, 1998)


Abb.3



Hierzu eine kleine Einfühlung: 

Setze dich auf einen Stuhl oder einfach auf den Boden (falls du nicht schon sitzt). Bewege deine Hüfte aktiv nach vorne und hinten. Du kannst die Hüfte auch kreisen lassen. Was passiert mit deiner Haltung? Was spürst du? 

Beuge dich nun nach vorne und gehe langsam Wirbel für Wirbel wieder nach oben zurück in die aufrechte Sitzhaltung. Spürst du die einzelnen Wirbel? Wie fühlt es sich an? Wie hast du dich gefühlt? Gab es Stellen, die unangenehm waren? 






Aufrechtes Sitzen: 


Um eine ungesunde Haltung bzw. mögliche Schäden im Rücken entgegenzuwirken, vor allem beim übermäßigen Arbeiten am Laptop, kann man ganz leicht einfachste “Übungen” in den Alltag einbauen, um Rückgrat zu zeigen: 


Das aktive, aufrechte Sitzen:

Abb.4

  • Füße haben einen festen Stand auf dem Boden und zeigen leicht nach außen
  • Kniegelenke liegen unterhalb der Hüftgelenke
  • Gesäß auf dem hinteren Teil des Stuhles 
  • Becken leicht nach vorne gekippt
  • Brust nach vorne und oben gestreckt
  • Schultern nach hinten und unten
  • Kopf in gerader Position über der Wirbelsäule         



              Haltung beim Sitzen:


              • Oberschenkel sind rechtwinklig zum Oberkörper oder leicht zu den Knien abfallend 
              • der Stuhl sollte verschiedene Sitzpositionen zulassen 
              • Bewegungsspielraum für die Beine unter der Tisch 
              • Unterarme sollten waagrecht und bequem auf der Tischplatte aufliegen

              [vgl. Richtig Sitzen am PC – 11 Schritte für eine bessere Sitzhaltung; Autorin Stephan Forstmann]

               

               


              Musstest du deine Sitzhaltung korrigieren?  

               

               


              Krankheiten, Folgen:


              Fehl- oder Überlastungen durch zu langes Sitzen und Rücken schädliches Verhalten im Alltag können dazu führen, dass man Rückenschmerzen oder andere Probleme mit der Wirbelsäule entwickelt. "Hohlkreuz", "Rundrücken", "Flachrücken" und auch der “Hohlrücken” können Erscheinungsbilder des falschen Verhaltens sein (vgl. The Aurora, Fehlhaltung). Diese Fehlhaltung kann dazu führen, dass die Leistungsfähigkeit der Muskulatur verringert wird und so auch zu Strukturschäden führen, durch eine permanente Fehlhaltung kann sich diese festigen und wird somit irreversibel. Im Erwachsenenalter können Fehl- und Überbelastung der Wirbelsäule und somit Verschleiß anatomischer Strukturen durch nicht rückengerechtes und inaktives Verhalten schwerwiegende Rückenerkrankungen wie beispielsweise einen Bandscheibenvorfall verursachen. Zusätzlich kommen Gelenkprobleme der Füße, Knie und Hüfte dazu (vgl. Richtig Sitzen am PC, Forstmann).


              Abb.5

               


              Verbesserung/ Prävention:


              Als Prävention gegen eine potentielle Fehlhaltung hilft bspw. das dynamische Sitzen. Hierbei wird zwischen verschiedenen Sitzpositionen und/oder Plätzen gewechselt. Vom Hocker hin zum Boden ins Stehen, dann wieder in den Schneider- oder Fersensitz. Den unterschiedlichen Positionen sind hier keine Grenzen gesetzt. Sollte man jedoch nur am Schreibtisch sitzen, dann wären passende Stühle und Arbeitstische von Vorteil. Diese passt man im besten Fall an die eigene Person von der Höhe und Bequemlichkeit an. Zusätzlich hilfreich kann das Sitzen auf einem Keil- oder Ballkissen sein. Um das stetige “nach Unten schauen” etwas zu vermeiden und den Nacken zu schonen, kann bspw. ein Buchständer Abhilfe leisten.

               

               


              Wie sieht dein Arbeitsplatz aus?

               

               


              Fazit:


              Alles in allem kann man sagen, dass die Evolution von dem aufrechten Gang und der aufrechten Haltung dem Menschen einen großen Vorteil erbracht hat. Jedoch wird immer wieder beobachtet, dass durch ein falsches Verhalten Schäden an unserer Haltung und letztendlich auch an unserem Körper entstehen. Im Extremfall kann beschrieben werden, dass wir uns potentiell in unserer Evolution mit der aufrechten Haltung zurückentwickeln. Daher ist es so wichtig, sich mit seinem Körper zu befassen und einen richtigen Umgang zu kennen und gegenzuwirken. Wir müssen uns JETZT aufrichten und Rückgrat zeigen, bevor es zu spät ist. 

               

               


              Brust raus - Schultern nach hinten - Hüfte vor - Rücken gerade














              Literaturquellen

               

              -        Tortora, G.; Derrickson, B. (2008). Anatomie und Physiologie. Weinheim: WILEY-VCH.

              -        Urry, L.; Cain, M.; Wasserman, S.; Minorsky, P.; Reece, J. (2019). Campbell Biologie. “London“:  Pearson.

              -        Thews; Mutschler; Vaupel (1998). Anatomie, Physiologie, Pathophysiologie des Menschen. Stuttgart: Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart.

              -        Staudinger, C.; Dr. Sarikas A. (2013). Anatomie und Physiologie. München: Elsevier bzw. Urban und Fischer.

              - Richtig Sitzen am PC – 11 Schritte für eine bessere Sitzhaltung; Stephan Forstmann https://www.bueromoebel-experte.de/ratgeber/ergonomie-ratgeber/richtig-sitzen/ [23.01.2023, 9:17Uhr]

              - Fehlhaltung: The Aurora, Ärztezentrum https://www.theaurora.at/leistungen/fehlhaltung/#:~:text=Fehlhaltungen%20entstehen%20durch%20eine%20falsche,und%20die%20Wirbels%C3%A4ule%20verformt%20sich. [23.01.2023, 09:18 Uhr]

                 

               

              Bildquellen:

              Abb. 1: https://i.pinimg.com/564x/0d/1e/b3/0d1eb332e83c46b9e105eb563c37cb7e.jpg [23.01.2023, 8:39Uhr]

              Abb. 2: https://www.stiftung-gesundheitswissen.de/gesundes-leben/koerper-wissen/der-ruecken-so-ist-er-aufgebaut [23.01.2023, 08:35 Uhr]

              Abb. 3:  https://www.ksw.ch/gesundheitsthemen/wirbelsaeule-rueckenmark/ [23.01.2023, 08:30 Uhr]

              Abb.4: https://image.jimcdn.com/app/cms/image/transf/dimension=341x1024:format=jpg/path/sbedb10f1f0bdd657/image/i090e5a074ce5df32/version/1516126456/image.jpg  [27.01.2023, 11:18Uhr]

              Abb.5: https://tse1.mm.bing.net/th?id=OIP.aTU4ytImkJnzYJTd0phhLAHaEH&pid=Api&P=0 [23.1.2023, 08:38 Uhr]

               


               

              Autorinnen: 

              Mara Riedel 
              Sabina Müller