1. Exposée
Für viele mag das wie ein schlechter Witz klingen, doch es kann sich lohnen, Zahlen, Fakten und andere Länder anzuschauen, um eine Kausalität zu vermuten.
Abbildung 1: Konsumnahe
Delikte in Verbindung |
Ziele einer positiven Drogenpolitik können beispielsweise sein,
• Den Konsum sicherer zu gestalten
• Den Schwarzmarkt zu untergraben
• Den Missbrauch zu verringern
• Den Jugendschutz zu erhöhen
• Die Mortalität zu verringern
• Die Persönlichkeits- und Freiheitsrechte zu wahren
Das hört sich doch erstmal gut an, aber wie lassen sich diese Ziele begründen? Führt eine positive Drogenpolitik nicht zu noch mehr Konsum und somit Abhängigen und letztendlich auch Drogentoten? Oder bewirkt das Motto „Helfen statt kriminalisieren“ gar eine Senkung des Konsums von Drogen?
Dieser Beitrag soll eine erste theoretische Annäherung und Überblick über das Thema geben und eine kritische Auseinandersetzung mit der Frage ermöglichen.
Der Beitrag ermöglicht zuerst einen Überblick über aktuelle Drogen-Trends in Deutschland. Im Folgenden finden sich Beispiele über andere europäische Länder, die den Weg der Prohibition nach und nach ablegen. Anschließend soll eine Übersicht über mögliche Maßnahmen die vielfältigen Möglichkeiten beleuchten und mit dem Fazit zum Reflektieren und Weiterdenken anregen.
Es ist darauf hinzuweisen, dass Gedanken einer Entkriminalisierung oder gar Legalisierung der meisten Drogen im Wiederspruch zu der UN-Konvention gegen narkotische Drogen steht und somit nur ein theoretisches Konstrukt darstellt.
2. Deutschlandtrends von Drogenkonsum bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen
2.1. Rauchen
Abbildung 2: Rauchen
und Nierauchenbei männlichen und weiblichen |
Seit Anfang der 2000er ist ein signifikanter Anstieg von Nieraucher*innen unter den 12–17-Jährigen zu verzeichnen (siehe Abbildung 2). Äquivalent dazu sinkt der Anteil an Raucher*innen in besagter Altersgruppe.
Abbildung 3: Rauchen
und Nierauchen bei 18-25-jährigen jungen Männern und |
2.2. Alkoholkonsum
Der Konsum gesundheitlich riskanter Mengen Alkohol ist in den letzten 20 Jahren bei den 12-17-jährigen Jugendlichen leicht gesunken, während bei den weiblichen 18-25-jährigen Frauen in den letzten fünf Jahren ein geringer Anstieg zu verzeichnen ist.
Abbildung 5: Trend
gesundheitsriskanten Alkoholkonsums bei |
Im Kontrast dazu ist ein deutlicher Rückgang von riskantem Alkoholkonsum bei den Erwachsenen in den letzten 30 Jahren zu beobachten.
2.3. Konsum illegaler Drogen
Eine getrennte Betrachtung von Cannabis-Konsum (links) und dem Konsum anderer illegaler Drogen (rechts), ermöglicht differenziertere Ergebnisse, welche in den folgenden Abbildungen zu sehen sind.
Seit 2016 steigt die 12 Monats-Prävalenz von Cannabiskonsum stark und die anderer illegaler Drogen stetig an. (vgl. Orth & Merkel, 2019, S. 61)
Es lässt sich zusammenfassen,
dass im Bereich legaler Drogen mit Präventions- und Regulationsmaßnahmen
ein positiver Effekt beschrieben werden kann. Die ab 1975 schrittweise
eingeführten Werbeverbote für den Tabak Konsum, das
Bundesnichtrauchergesetz ab 2007 sowie andere präventive
Aufklärungsangebote könnten die durchaus positiven Entwicklung
beeinflusst haben. (vgl. Bundesministerium für Gesundheit, 2022)
Der Konsum riskanter Mengen Alkohol nimmt ebenfalls ab, auch wenn eine Abnahme bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen noch aussteht. Weitere Aufklärungs- und Präventionsarbeit ist weiterhin angebracht.
Cannabis, Ecstasy, Kokain und andere als illegal eingestufte Drogen werden immer häufiger konsumiert, wobei der Trend bei Cannabiskonsum deutlich ausgeprägter ist. Die Prohibition wirkt sozusagen nicht, der Kampf gegen die Drogen scheint verloren.
Wenige europäische Länder wagen sich auf neues Terrain und versuchen mit einer anderen Strategie statt der Prohibition, die Kontrolle über die Drogen und letzten Endes auch über die Gesundheit ihrer Gesellschaft zu erlangen. Kann das auch in Deutschland stattfinden? Wie könnten Regelungen sein?
3. Ländervergleich
Wer in Deutschland Drogen besitzt und konsumiert, macht sich strafbar.
Portugal, die Schweiz und die Niederlande haben in der Vergangenheit entkriminalisierende oder legalisierende Maßnahmen bei gewissen Substanzen getroffen, um den Kampf gegen die Drogen neu zu denken.
3.1. Portugal
Wer in Portugal mit Drogen erwischt wird, hat mit keinen großen Strafen zu rechnen. Eine „Kommission zur Vermeidung des Drogenkonsums“ entscheidet hier über mögliche Bußgelder oder andere Arten von Strafe. Wer zum ersten Mal im Zusammenhang mit Drogen auffällig wird erhält eine Verwarnung. Wer mehr als einmal auffällig wird muss mit Bußgeldern oder gemeinnütziger Arbeit als Strafe rechnen. Die Kommission hat zur Aufgabe über Drogenkonsum aufzuklären und die Konsumenten an entsprechende Hilfeeinrichtungen zu übermitteln. So kann zu den Auflagen ein Besuch beim Psychologen oder Hausarzt gehören. (vgl. Amrehn, 2020)
Viele Organisationen beschäftigen sich mit der Hilfe für Drogenabhängige. Die Organisation „CresCer“ betreut mit einem Team aus Krankenschwestern und Sozialarbeitern Drogenabhängige, verteilt dabei hygienische Spritzenbestecke, hilft bei der Wohnungsvermittlung oder unterstützt mit einem Methadonprogramm. (vgl. Dandois, 2021)
Auch die Präventionsarbeit ist in Portugal weitaus fortschrittlicher als in Deutschland. Präventionsarbeit ist ein fester Bestandteil des Stundenplans und bei Festivals, Freizeit- und Sporteinrichtungen wird Aufklärungsarbeit geleistet. (vgl. Amrehn, 2020)
3.2. Schweiz
In der Schweiz wurde 1986 das erste sogenannte „Fixerstübli“ gegründet. Hier können Abhängige in Ruhe und unter hygienischen Bedingungen konsumieren. Ihnen werden hier eine ausführliche Beratung und Betreuung angeboten. Wer regelmäßig kommt erhält eine Gesundheitsberatung und wöchentliche Arztbesuche. Mittlerweile gibt es in acht Schweizer Städten solche Fixerräume und auch viele andere Länder haben sich ein Beispiel an dieser Strategie genommen. Auch in Deutschland gibt es viele solcher Anlaufstellen. (vgl. Künzi, 2022)
3.3. Niederlande
Die Niederlande ist für viele Deutsche das Land, an das zuerst gedacht wird, wenn es um die Entkriminalisierung von Drogen geht. Doch die Strategie der Niederlande hat einige Schattenseiten: Als der Verkauf von Cannabis in Coffeeshops in den 1970ern legal wurde, wurde der Einkauf der Coffeeshops nicht geregelt. So ist der Verkauf zwar legal, der Einkauf aber nicht. Diese Lücke nutzten Drogenbanden aus und entwickelten durch die ganzen Niederlande ein Netzwerk der Drogenkriminalität. Über diese Netzwerke wird mittlerweile nichtmehr nur Cannabis gehandelt. Die Niederlande gilt als Europas größter Umschlagsplatz für Kokain. (vgl. Mayr, 2022)
4. Rahmenbedingungen und Umsetzungsmöglichkeiten
4.1. Staatlicher Verkauf/ Gesetze
Das veröffentlichte Eckpunktepapier der Bundesregierung von 2022 zur Legalisierung von Cannabis legt erste Rahmenbedingungen. Ziel ist in erster Linie der Gesundheitsschutz und der Jugendschutz. (vgl. Geplante Cannabis-Legalisierung: Lauterbach stellt Eckpunkte vor, 2022)
Staatliche Lizensierungen sollen die Kontrolle über den Markt vom Anbau bis zum Verkauf an Konsument*innen gewährleisten. So kann Qualität sichergestellt werden, zielgerichtet überprüft werden und gesundheitliche Schäden bei Konsument*innen durch Verunreinigungen unterbinden. Bei Fehlverhalten von lizensierten Händler*innen, folgt der Entzug der Lizenz und gegeben falls eine Strafverfolgung. (vgl. Geplante Cannabis-Legalisierung: Lauterbach stellt Eckpunkte vor, 2022)
Eine THC-Obergrenze ist beim Verkauf an junge Erwachsene von 18-21 Jahren vorgesehen, um die Entwicklung des Gehirns zu schützen. Eine Besitz-Obergrenze von 20-30g soll den Konsum mäßigen und den Schwarzmarkt unterbinden. Der von
Alkohol und Nikotin separierte Verkauf soll Mischkonsum mindern und eine räumliche Distanz zu Kinder- und Jugendeinrichtungen den Jugendschutz unterstützen. (vgl. Geplante Cannabis-Legalisierung: Lauterbach stellt Eckpunkte vor, 2022)
Präventionsmaßnahmen, als auch Unterstützungssysteme müssen weiter ausgebaut werden und könnten durch eine mögliche Cannabis-Steuer mitfinanziert werden.
4.2. Drogenführerschein
Eine Maßnahme, um sicheren und verantwortungsbewussten Konsum zu gewährleisten, kann der Drogenführerschein sein. Er berechtigt zum Kauf und Konsum ausgewählter Drogen. Beratungsstunden, Workshops und Theorie legen die Basis für eine Prüfung. Diese kann beim zuständigen Amt für Drogen- und- Suchtprävention dann absolviert werden. Inhalte wären zum einen der Konsum, das Konsumverhalten, Risiken, als auch das Aufklären über Anlaufstellen und Hilfsangebote. Auch die Regeln für den Konsum werden erläutert und am Ende folgt eine „Drogenprüfung.“ Ist diese erfolgreich bestanden, wird der Führerschein ausgestellt. Somit kann jede*r sicher und aufgeklärt konsumieren. Kontrolliert wird der Führerschein beim Kauf im zuständigen Fachhandel und auch stichprobenartig in Clubs oder anderen Party Szenen.
Dies so weit als Gedankenexperiment. Wie sieht die Realität zum sicheren und verantwortungsvollen Drogenkonsum aus?
4.3. Schulische Aufklärung
Von Drogen gehört hat in der Schule meist schon jedes Kind. Das beginnt schon in der Grundschule mit dem Hinweis Spritzen die auf dem Schulhof gefunden werden nicht zu berühren und auch an sonst keinem anderen Ort. Doch was genau sind diese Drogen? Sie haben viele Gesichter, vom Alkohol über Zigaretten bis hin zu härteren Drogen.
In der Schule ist gerade im Rahmen der Gesundheitsförderung die Suchtprävention ein wichtiger Aspekt. Hierbei muss auch darauf geachtet werden, sensibel vorzugehen. Selbstreflektion stellt eine der Schlüsselkompetenzen in Bezug auf Drogen dar. Die Schüler*innen dafür zu sensibilisieren, wie schnell eine Sucht entstehen kann und wie diese zu erkennen sind. Auch die Persönlichkeit und der Umgang mit Drogen spielen eine wichtige Rolle in der Entwicklung zu einer aufgeklärten reflektierten Person. Dafür ist zum einen
Wissen über die einzelnen Drogen nötig, als auch das Verstehen um gruppendynamische und gesellschaftliche Prozesse. Auch Ansprechstellen und Unterstützungssysteme müssen den Kindern bekannt sein. (vgl. Deutscher Bildungsserver, 2022)
5. Fazit
Es gibt Zahlen und Fakten zur Drogensituation in Deutschland, andere Länder, die neue Wege gehen und konkrete Umsetzungsideen, um eine gesündere und aufgeklärtere Gesellschaft in Bezug auf Drogen zu erreichen.
Kann eine positive Drogenpolitik positiv auf die Gesundheit der Gesellschaft wirken?
Wir wissen es nicht, aber die Idee ist da. Traut sich Deutschland das?
Was sagt ihr? Das Thema hat noch so viel mehr zu bieten, als wir hier beleuchten konnten, aber wir sind gespannt was eure Meinungen und Ideen dazu sind!
Euer Blogger-Team
Josua Kromer, Josefine Rommel und Sarah Becker
Literaturverzeichnis
Amrehn, B. (21. November 2020). Portugals Drogenpolitik – Hilfe statt Gefängnis. Von Planet Wissen: https://www.planet-wissen.de/kultur/suedeuropa/geschichte_portugals/portugal-drogenpolitik-100.html abgerufen
Bundeskriminalamt. (2022). Rauschgiftkriminalität - Bundeslagebild 2021. Wiesbaden: Bundeskriminalamt.
Bundesministerium für Gesundheit. (21. November 2022). Bundesnichtraucherschutzgesetz. Von Bundesministerium für Gesundheit: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/service/begriffe-von-a-z/b/bundesnichtraucherschutzgesetz.html abgerufen
Dandois, T. (Regisseur). (2021). Drogenkonsum ohne Strafe - Wie Portugal den Süchtigen helfen will [Kinofilm].
Deutscher Bildungsserver. (21. November 2022). Sucht und Prävention als Unterrichtsthema. Von Deutscher Bildungsserver: https://www.bildungsserver.de/Sucht-und-Praevention-791-de.html abgerufen
Geplante Cannabis-Legalisierung: Lauterbach stellt Eckpunkte vor. (21. November 2022). Von Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=3cVJ7dhgjw0 abgerufen
Künzi, R. (21. November 2022). 20 Jahre Fixerstübli: Auch Drogensüchtige sind Menschen. Von swissinfo: https://www.swissinfo.ch/ger/20-jahre-fixerstuebli--auch-drogensuechtige-sind-menschen/5445760 abgerufen
Lange, C., Manz, K., & Rommel, A. e. (2016). Alkoholkonsum von Erwachsenen in Deutschland: Riskante Trinkmengen, Folgen und Maßnahmen. Berlin: Journal of Health Monitoring.
Mayr, J. (21. November 2022). Niederlande und Cannabis- Die Schattenseite der Legalisierung. Von Tagesschau: https://www.tagesschau.de/ausland/europa/niederlande-cannabis-101.html abgerufen
Orth, B., & Merkel, C. (2020). Die Drogenaffinität Jugendlicher in der Bundesrepublik Deutschland 2019. Rauchen, Alkoholkonsum und Konsum illegaler Drogen: aktuelle Verbreitung und Trends. BZgA-Forschungsbericht. Köln: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.
Hallo Josua, Josefine und Sarah!
AntwortenLöschenErst einmal danke für euren sehr umfassenden Blogbeitrag.
Mit eurem Beitrag habt ihr euch ein sehr kontroverses, aber dennoch wichtiges und vor allem auch aktuelles Thema ausgesucht. Denn die Legalisierung von Cannabis wird in Deutschland schon seit einigen Jahren heiß diskutiert und mit der momentanen Regierung könnte man davon ausgehen, dass Kiffen und Co. bald nicht mehr strafrechtlich verfolgt werden.
Ich werden im Folgenden hauptsächlich auf die Legalisierung von Cannabis eingehen, da dies augenscheinlich früher oder später der Fall sein könnte.
Ich denke, dass diese Legalisierung von Cannabis durchaus seine Vorzüge haben kann. Natürlich werden sich einige Leute sagen, dass jetzt wo es legal ist, diese ebenfalls ab und an einen Joint rauchen werden. Ich vermute jedoch, dass diese Zahl nicht stark ansteigen wird, da die THC-Grenze für das Autofahren recht gering bleiben soll. Und dann wägt man auch eher ab. Die Personen, die unbedingt Cannabis konsumieren möchten, machen das momentan eh schon.
Auch um der Drogenkriminalität vorzubeugen, denke ich, dass eine Legalisierung zumindest von Cannabis sinnvoll sein könnte. Am Ende weiß man als Konsument nie, was man bekommt. Durch den staatlich kontrollierten Anbau und Überwachung kann man negative Folgen eindämmen.
Auch gut finde ich die Idee, dass man zwischen 18 und 21 Jahren nur Cannabis mit geringerem THC-Anteil bekommt.
Dagegen zu argumentieren ist jedoch, dass trotz Legalisierung der Schwarzmarkt nicht völlig verschwunden ist. Denn auch unter 18-Jährige kiffen. Sie bekommen es dann von Volljährigen, die evtl. damit ebenfalls Profit machen möchten und dass Cannabis dann wieder getreckt werden könnte.
Die „Fixerstübli“ in der Schweiz finde ich eine gute Sache, da man somit Tote aufgrund von unhygienischen Zuständen eindämmen kann und die Leute auch zeitgleich aufklären kann.
Den Aspekt mit dem Drogenführerschein finde ich auch spannend, jedoch schwer umzusetzen. Ich denke, dass selbst mit einem solchen Führerschein keine Garantie für einen verantwortungsbewussten Umgang mit Drogen besteht.
Insgesamt denke ich, dass die Legalisierung von momentan illegalen Drogen in manchen Aspekten sinnvoll sein kann, man jedoch auch die Gefahren im Blick behalten sollte und eine Aufklärungsarbeit unumgänglich ist.
Liebe Grüße Laura
Hallo liebe Laura,
Löschenvielen Dank für deinen Kommentar, ich kann deine Gedankengänge sehr gut nachvollziehen!
Was wir mit unserem Blog vor allem erreichen wollten war genau das: Dass viele Leute darüber nachdenken und ein Bewusstsein dafür entsteht. Wir als zukünftige Lehrkräfte sollten Drogenkonsum auf keinen fall als Tabuthema betrachten. Es ist sehr wichtig Kinder richtig und vor allem umfangreich über Drogenkonsum und seine möglichen Folgen aufzuklären. Wird in der Schule nicht darüber gesprochen können die Kinder auch nicht lernen die Risiken einzuschätzen.
Daher finden wir das Thema der Legalisierung aller Drogen ein interessantes Gedankenspiel: Wenn alle Drogen legal wären könnte im Lehrplan nochmals in ganz anderer Weise darauf eingegangen werden. Lehrkräfte hätten keine Sorge mehr über die Reaktion der Eltern wenn sie sich intensiv mit dem Thema beschäftigen, da sie dann über legale Substanzen sprechen würden.
Allerdings möchte ich persönlich auch noch dazu sagen, dass dieses Gedankenspiel des Drogenführerscheins mit unserem Blog natürlich nicht völlig zu Ende gedacht ist. Vermutlich gibt es hier nie eine für alle befriedigende Lösung und viele Vor- und Nachteile die abzuwägen sind.
Aber dadurch, dass du dich mit dem Thema auseinander gesetzt hast, haben wir unser Ziel erreicht:)
Vielen Dank dir nochmal,
Josefine
Hallo Blogger Team,
AntwortenLöschenihr habt das Thema der Drogenpolitik wirklich ausführlich behandelt. Ihr habt kurz beschrieben wie die Anzahl an Rauchern bei den Jugendlichen zurück gegangen ist, diese Zahl bezieht sich bis 2019. Nun haben wir aber seitdem eine starke Entwicklung von Shishas und Vapes in den letzten Jahren verzeichnet. Wisst ihr zufällig wie hierbei die Trends momentan aussehen und ob mit diesem Konsum auch der Konsum von klassischen Zigaretten gestiegen ist? Hier könnte man ja dann eine Korrelation zwischen Cannabis und härteren Drogen erwarten wenn diese einmal legalisiert werden würden. Außerdem wüsste ich gerne was eure Meinung zur Drogenpolitik in Deutschland ist und wie ihr dieses Thema in der Schule unterrichten könntet. Was meint ihr?
Liebe Grüße Melanie
Hallo liebes Blogger-Team,
AntwortenLöschenerstmal ein großes Lob für euren gut aufgebauten, übersichtlichen und sprachlich klaren Blogbeitrag. Nicht viele Blogeinträge sind in solch einer sprachlichen Korrektheit. Dies war sehr angenehm zu lesen. Euer Beitrag war sehr lange, aber dennoch habe ich mich für ihn entschieden, und zwar aus diesem Grund: Ich weiß über den Drogenkonsum in Deutschland oder anderen Ländern recht wenig und verfolge die Politik hierzu auch nicht wirklich. Umso wichtiger finde ich es dennoch für schulische Aspekte, über diese Themen Bescheid zu wissen. Am Rande habe ich aber doch von der Überlegung zur Legalisierung von Cannabis mitbekommen. Ich kann Laura nur zustimmen und denke auch, dass eine Legalisierung Vorteile mit sich bringen könnte, so zum Beispiel der überwachte Anbau. Und außerdem denke ich, dass diejenigen, die unbedingt konsumieren wollen, in irgendeiner Form immer an ihr „Material“ kommen werden, da schützen auch Gesetze nicht zuverlässig.
Aber sinnvoll finde ich, Kinder und Jugendliche erstmal räumlich von diesen Dingen zu trennen, wie ihr beschrieben habt. Den Drogenführerschein sehe ich aber auch kritisch, weil einige diesen vermutlich nur machen, „dass er halt gemacht wurde und ich was vorweisen kann“, aber ob dann das Verantwortungsbewusstsein in echter Weise dahintersteht, ist noch einmal eine andere Frage…
Außerdem haben mich die „Fixerstübli“ der Schweiz sehr überrascht, da ich davon noch nie gehört habe, aber dies wirklich sinnvoll finde, dass Hilfsangebote auch direkt bei den Menschen ankommen, die Drogen konsumieren.
Liebe Grüße
Isabel
Hallo liebe Isabel,
Löschenvielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar und dein positives Feedback. Deinem genannten Aspekt kann ich nur zustimmen. Klar finden minderjährige/ unbefugte Personen immer eine Möglichkeit, an Material zu kommen. Da spielt die hypothetische Cannabis Legalisierung und die daraus resultierenden Gesetze keine große Rolle. So sieht man es auch aktuell bei Alkohol und Zigaretten. Minderjährige kommen an diese „Alltagsdrogen“ heran trotz, dass diese für sie illegal sind. Sei es durch ältere Freunde, Geschwister oder durch einen gefälschten Ausweis. „Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg.“
Der Drogenführerschein soll eine Art Experiment darstellen. Und durch ihn wird auch sichergestellt, dass viel mehr Menschen den Umgang mit Drogen beherrschen und auch zu Handeln wissen in entsprechenden Situationen. Sicher gibt es auch viele Personen, die diesen halbherzig machen, nur um an ihren Stoff zu kommen, aber vielleicht bleibt von der „Drogenführerscheinprüfung“ trotzdem etwas in den Köpfen hängen. Und man hat den Umgang mit den Drogen einmal professionell erklärt bekommen und kann beim Konsum hoffentlich nicht mehr allzu viel falsch machen wie zum Beispiel eine Überdosis.
Die Fixerstübli in der Schweiz stellen auch ein Konzept dar, welches ich selbst sehr gut finde. Es ist einfach ein Hilfsangebot an der richtigen Stelle für die Menschen, die so etwas benötigen. Vielleicht setzt sich sowas ja auch in Deutschland durch.
Liebe Grüße
Josua Kromer
Hallo Josua Kromer, Josefine Rommel und Sarah Becker,
AntwortenLöschendanke für euren sehr interessanten Beitrag. Ich interessiere mich schon seit geraumer Zeit für das Thema. Ich bin der Meinung, dass wir in Deutschland eine mildere Drogenpolitik fahren sollten. So bin ich für eine Entkriminalisierung von Drogen und für eine deutlich bessere Aufklärung an Schulen sowie für Erwachsene.
Besonders in Zeiten, in denen E-Shishas extrem an Popularität gewinnen bzw gewonnen haben. Wer in Deutschland Cannabis rauchen möchte, findet einen Dealer. Dieser wird jedoch nicht auf das Alters des Konsumenten bzw. Käufers achten und einem auch nicht garantieren können, ob die Ware frei von schädlichen Substanzen sein wird. Ich bin sehr gespannt, wie sich die Cannabis Legalisierung in Deutschland entwickeln wird. Besonders interessant wäre, wie groß der Anstieg an kiffenden Personen wäre. Würde es überhaupt einen Anstieg geben ?
Am Ende wird Deutschland wirtschaftlich stark von einer Legalisierung profitieren. Nur hoffe ich, dass der Verkauf dann stark reguliert sein wird und man eine gute Aufklärung betreiben wird.
LG
Sergej
Hallo Blogger-Team,
AntwortenLöschenich finde es super, dass ihr dieses Thema ausgesucht habt. Gerade jetzt wo Deutschland den Konsum von Cannabis legalisieren möchte, ist es unglaublich wichtig sich damit auseinanderzusetzen. Es gibt nämlich viele Kontroversen darüber und ich erlebe selbst immer wieder sehr unterschiedliche Reaktionen darauf. Vielen Leute sehen es skeptisch und sogar äußerst gefährlich. Andere wiederum fordern schon lange die Legalisierung von Cannabis. Leider gibt es allgemein viele Fehlvorstellungen, oder die Menschen sind schlichtweg einfach zu wenig informiert. Daher finde ich es wie gesagt, äußerst wichtig dieses Thema zu behandeln und dabei auch den Aspekt Schule mit einzubringen.
Es war sehr interessant die Statistiken am Anfang des Blogs zu lesen, da man sich damit einen guten Überblick verschaffen konnte wie die aktuelle Lage, bzw. der Konsum von Drogen in Deutschland ist. Wie es sich herausgestellt hat, ist der Konsum von legalen Drogen bei Jugendlichen in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen, während der Konsum von illegalen Drogen etwas zugenommen hat. Jedoch habe ich nicht ganz verstanden, was ihr mit dieser Darstellung sagen wolltet, bezüglich der Legalisierung von Cannabis. Spricht eurer Meinung nach der zunehmende Konsum von Cannabis nun für oder gegen die Legalisierung?
Ich finde beide Aspekte sprechen für die Legalisierung. Die Abnahme des Konsums von Tabak und Alkohol, zeigt nämlich, dass besonders mit gründlicher Aufklärung, die Menschen für ein Thema sensibilisiert werden und sich selber mehr damit auseinandersetzten. Das führt letztendlich dazu, dass immer weniger zu diesen Substanzen greifen, obwohl sie legal sind. Natürlich kann man nicht voraussagen, wie das Konsumverhalten der Bevölkerung sein wird, sollte Cannabis frei erhältlich sein. Wahrscheinlich wird es im ersten Moment sogar zu einem erhöhten Konsum kommen, jedoch glaube ich nicht, dass es im großen Ausmaße sein wird und wenn, dann nur temporär (Das konnte man ja auch beim Konsum von Alkohol und Tabak beobachten). Auch der Aspekt, dass immer mehr Jugendliche zwischen 12-17 Jahren zu Cannabis greifen, spricht für mich für eine Legalisierung. Denn gerade Jugendliche unter 21 können durch den Cannabiskonsum Schäden tragen (Das Gehirn ist bis zum 21ten Lebensjahr nämlich noch in der Entwicklungsphase und somit anfälliger für psychedelische Substanzen. Daher fände ich auch den Verkauf ab 21 sehr sinnvoll). Genau das ist ja auch Ziel der Regierung, ein besserer Jugendschutz. Durch die Legalisierung könnte der Konsum von Minderjährigen viel besser überwacht werden und ich glaube viele Jugendliche würden, erst in späteren Jahren (zumindest vermehrt) Cannabis kaufen, da die illegale Beschaffung immer noch eine Hürde darstellen würde und man eher dazu bereit wäre zu warten, wenn man wüsste, dass man es irgendwann eh darf. Eine totale Vermeidung von Missbrauchen bei Jugendlichen ist natürlich nicht auszuschließen, aber eine Verringerung wäre doch ein gutes Ziel. Interessant wäre hier noch gewesen, zu wissen, wie Schädlich Cannabis denn nun tatsächlich ist und was die Wissenschaft dazu sagt.
Wie ihr erwähnt habt, gibt es noch einiges zu klären und zu diskutieren bevor, Cannabis in Deutschland legal wird. Besonders wichtig fände ich auch das Thema der „Einstiegsdroge“ zu untersuchen. Denn schon oft habe ich gehört, dass Leute damit argumentieren Cannabis sei eine Einstiegsdroge und führe dazu, dass besonders Jugendliche auch zu anderen illegalen Drogen greifen. Man kann durchaus beobachten, dass die meisten Menschen, die in ihrem Leben einmal oder öfter zu schwereren Drogen gegriffen haben zuvor auch Cannabis konsumiert haben, was jedoch aber nicht bedeutet, dass das eine die Ursache des anderen ist. Auch die meisten Menschen, die an einer Lungenentzündung erkranken, hatten zuvor eine Erkältung, man kann aber nicht daraus schlussfolgern, dass jede Erkältung in einer Lungenentzündung endet (Mehr Infos dazu: http://www.cannabislegal.de/studien/kleiber2.htm).
Was sagt ihr dazu?
Hey zusammen,
AntwortenLöschendie Diskussion um eine positive Drogenpolitik ist sehr komplex und es gibt viele verschiedene Meinungen und Ansätze zu diesem Thema. Die genannten Ziele wie die Verringerung von Missbrauch und Mortalität, die Erhöhung des Jugendschutzes sowie die Wahrung von Persönlichkeits- und Freiheitsrechten klingen auf jeden Fall erst einmal positiv. Es ist jedoch wichtig, mögliche Auswirkungen einer positiven Drogenpolitik genau zu untersuchen. Es könnte beispielsweise meiner Ansicht nach sein, dass eine solche Politik zu mehr Konsum und damit letztendlich zu mehr Drogentoten führt. In diesem Artikel wird eine theoretische Annäherung an das Thema gegeben und ein Überblick über Drogen-Trends in Deutschland gegeben. Es wird jedoch auch darauf hingewiesen, dass Gedanken einer Entkriminalisierung oder Legalisierung von Drogen im Widerspruch zur UN-Konvention gegen narkotische Drogen stehen und somit nur ein theoretisches Konstrukt darstellen. Insgesamt ist es meiner Meinung nach wichtig, sich weiterhin intensiv mit diesem Thema auseinanderzusetzen und alle möglichen Auswirkungen einer positiven Drogenpolitik zu untersuchen, bevor Entscheidungen getroffen werden.
Viele Grüße,
Tom.
Hallo zusammen,
AntwortenLöschenihr habt euch ein wirklich interessantes und mit Blick auf die Zukunft sehr wichtiges Thema für euern Beitrag ausgewählt. Das Gedankenexperiment mit dem Drogenführerschein finde ich sehr spannend und kann ich mir auch in der Umsetzung gut vorstellen. Der Fokus sollte viel mehr auf die Aufklärungsarbeit gelegt werden, denn derjenige der konsumieren will, der konsumiert auch. Da bringen Verbote mittlerweile relativ wenig, sondern bewirken eher das Gegenteil. Es ist wichtig über den Konsum und deren Risiken aufzuklären. Auch schon in der Schule. Ich bin der Meinung, dass Deutschland dringend etwas an ihrer Drogenpolitik ändern sollte. Andere Länder an denen wir uns orientieren können haben es schon vorgemacht, wie es klappen KÖNNTE. Vielleicht wäre ein Hybridmodell aus verschiedenen Maßnahmen sinnvoll. Es ist wichtig, dass vor allem die Jugendlichen, die konsumieren, nicht auf den Schwarzmarkt angewiesen sind, bei dem als Beispiel Cannabis einen viel zu hohen THC Gehalt aufweist und auch mit sehr ungesunden Bestandteilen gestreckt sein kann. Mit einer Legalisierung oder Entkriminalisierung könnte dem entgegengewirkt werden und einen geregelten und überwachten Konsum ermöglichen.
Liebe Grüße,
Pius