Der Zuckermythos: Ist Fructose wirklich gesünder als Glucose?
Jeder kennt ihn und keiner weiß wirklich, ob er stimmt
oder nicht – der Zuckermythos „Fructose ist gesünder als Glucose“.
Aber stimmt das überhaupt?
Abb.1 |
In unserem Blogbeitrag werden wir zunächst die chemischen Grundlagen zum Thema Zucker klären und für was wir Zucker eigentlich brauchen. Danach wollen wir herausfinden wie Zucker in unserem Körper abgebaut wird und wann und in welcher Form Zucker für unseren Körper schädlich sein kann.
1. Chemische
Grundlagen – Was gibt es für verschiedene Zuckerarten?
Zucker ist ein wesentlicher Bestandteil der
Kohlenhydrate. Aufgrund ihrer unterschiedlichen Größe werden sie in
verschiedene Gruppen unterteilt:
1.1 Einfachzucker (Monosaccharide)
Einfachzucker sind einfache Zuckermoleküle. Zu diesen gehört der wichtigste Einfachzucker: Glucose (auch bekannt unter Traubenzucker). Glucose setzt sich aus sechs Kohlenstoffatomen, zwölf Wasserstoffatomen und sechs Sauerstoffatomen zusammen (C6H12O6). Ein anderes sehr häufig vorkommendes Monosaccharid ist die Fructose (auch bekannt unter Fruchtzucke), die auch sechs C-Atome besitzt [1]. Glucose und Fructose haben dieselbe Summenformel, allerdings unterscheiden sie sich durch die räumliche Anordnung ihrer Carboxylgruppe [2] (s. Abb.2 rosa).
1.2 Zweifachzucker (Disaccharide)
Zweifachzucker sind das Ergebnis, wenn zwei Monosaccharide miteinander
reagieren. Das bekannteste Disaccharid ist die Saccharose, die sich aus einem
Glucose- und einem Fructosemolekül
zusammensetzt. Du kennst es unter dem Namen Haushaltszucker [1]. Dieser wird
überwiegend aus Zuckerrüben gewonnen, da diese Kohlenhydrate in Form von
Saccharose speichern [3].
Abb.3 |
è Wenn Du mehr über die Gewinnung von Haushaltszucker lesen möchtest, dann klicke auf den Link: https://www.zuckerverbaende.de/ruebe-zucker/von-der-ruebe-zum-zucker.html
1.3 Vielfachzucker (Polysaccharide)
Wenn Disaccharide mit Monosacchariden reagieren, entstehen Vielfachzucker,
die aus vielen einzelnen Zuckermolekülen bestehen. Das bekannteste
Polysaccharid ist Stärke, also die Speicherform von Glukose in Pflanzen.
Dagegen bezeichnet Glykogen die Speicherform der Glucose bei Menschen [1].
2. Wofür brauchen wir Zucker?
Wir benötigen Zucker für die
Energiegewinnung unseres Körpers. Die Energie gewinnt der Körper durch den
Vorgang der Zellatmung. Dieser beginnt damit, dass die Glucose aus den
Körperzellen in Pyruvat oxidiert wird (Glykolyse) [1]. Durch weitere Vorgänge
der Zellatmung (Citratzyklus und oxidative Phosphorylierung) gewinnt der Körper
am Ende ATP, welche er zum Denken, Atmen und Bewegen nutzen kann [1]. Von
dieser bereitgestellten Energie benötigt allein Dein Gehirn 25% [4].
à Wenn Du genau wissen willst, wie die Zellatmung abläuft und der Körper Energie aus Glucose gewinnt, dann schaue Dir doch folgendes Video an: https://www.youtube.com/watch?v=lbGTK steigert Glucose die Konzentration und macht Dich leistungsfähig. Allerdings kommt es hierbei darauf an, in welcher Form Du Glucose zu dir nimmst. Wenn Du bspw. vor einer Prüfung Traubenzucker isst, steigt Dein Blutzuckerspiegel rasant an und Du bist leistungsfähig. Dein Körper schüttet jedoch direkt Insulin aus, um diesen wieder zu senken, was ihm gegenteiligen Effekt resultiert und Du dich schlapp fühlst. Dagegen wird Glucose, die in Nudeln oder Brot enthalten ist, langsamer umgewandelt und sorgt für einen konstanten Blutzuckerspiegel (siehe dazu Kapitel 3) [5].
3. Wie wird Zucker im Körper abgebaut?
3.1 Glucose
Wenn du ein Stück Brot isst, spaltet
zunächst das Verdauungsenzym a-Amylase (Ptyalin) Stärke und Glykogen, wodurch kurze Polysaccharide und das
Disaccharid Maltose entstehen. Die Kohlenhydratverdauung wird im Magen durch
den Magensaft gestoppt, der Ptyalin inaktiviert, und geht dann erst im Dünndarm
weiter. Die in der Dünndarmschleimhaut vorhandenen Glucosidasen spalten nun die
Di- und Polysaccharide zu den Disacchariden Maltose und Isomaltose sowie dem Einfachzucker Glucose ab. Maltose und
Isomaltose werden dann durch Maltasen und Isomaltasen in Glucose gespalten und
durch die Darmwand ins Blut transportiert [1]. Von dort erreicht Glucose
mithilfe des Hormons Insulin alle Körperzellen und steht der Energiegewinnung
zur Verfügung, die mit der Glykolyse beginnt (Genauer Ablauf der Glykolyse: https://www.youtube.com/watch?v=p-QJ_9NBAC8).
Ist zu viel Glucose im Blut, transportiert Insulin Glucose zur Leber oder
Muskeln, wo es in Form von Glykogen gespeichert wird [6].
3.2 Fructose
Im Dünndarm wird Saccharose durch das Enzym Saccharase in Glucose und Fructose gespalten. Im Gegensatz zur Glucose wird die Fructose passiv (energieunabhängig) aus dem Darmlumen in die Epithelzellen resorbiert. Fructose wird demnach entlang ihres Konzentrationsgefälles transportiert, wodurch weniger resorbiert werden kann [2]. Über die Pfortader gelangt Fructose zur Leber, wo sie weiter abgebaut wird und dadurch nun wie auch die Glucose zur Energiegewinnung zur Verfügung steht. Hierfür ist kein Insulin notwendig [7].
4. Die Dosis macht das Gift – Wann und in welcher Form kann Zucker für unseren Körper schädlich sein
Abb.4 |
Fructose findest Du grundsätzlich in
Früchten oder Gemüsesorten - und gegen einen Verzehr von Obst in üblicher
Form ist grundsätzlich nichts einzuwenden. Fructose ist jedoch nicht gleich
Fructose, denn sie gibt es auch in einer industriell produzierten Form – und davon konsumieren wir meist zu viel [8].
Fructose und Glucose unterscheiden sich hinsichtlich
ihrer Kalorienmenge nicht voneinander. Beide liefern vier Kilokalorien pro
Gramm [9]. Fructose ist allerdings bis zu 1,5 Mal süßer als Haushaltszucker. Aufgrund
dessen finden wir Fructose (meist als Maissirup, der zu 90% aus Fructose
besteht) als geschmacksverstärkende und stabilisierende Funktion in nahezu
allen verarbeiteten Essenswaren. Beispielsweise in Süßgetränken,
Frühstücksflocken, Chips, etc. [8]. Frische und naturbelassene Nahrungsmittel
sind den industriell hergestellten allerdings vorzuziehen. Ihr Fructosegehalt
ist im Vergleich deutlich geringer [10].
Lange Zeit galt Fructose als weniger schädlich als
Glucose. Im Gegensatz zu Glucose bewirkt Fructose nämlich kaum eine
Insulinausschüttung und der Glucosespiegel im Blut steigt nur wenig an. Der
Fructosekonsum ist in den westlichen Gesellschaften in den letzten Jahren
jedoch förmlich explodiert und zu viel Zucker – auch Fructose! – und zu
wenig Bewegung führen zu Übergewicht und zu weiteren drastischen
Krankheitsfolgen [8]. Das Hauptproblem von Fructose ist, dass sie nur in der
Leber verstoffwechselt werden kann und die anderen Zellen nichts davon haben.
Fructose lagert sich somit sehr schnell als Fett ab (Fettleber) [10].
Wer viel Nahrungsmittel mit hohem Fructoseanteil konsumiert, hat ein mehrfach erhöhtes Risiko an Übergewicht, Diabetes Typ 2, Bluthochdruck oder Leberverfettung zu erkranken. Auch ist Fructose nachweislich an Prozessen beteiligt, welche der Entstehung und dem Wachstum von Krebs Vorschub leisten. Laut Forschenden der ETH Zürich gedeihen Tumore zwar auch mit Glucose, jedoch können sich Krebszellen mit Fructose blitzschnell reproduzieren und ausbreiten [8].
Abb.5 |
6. Fazit
Fructose also als Zuckeraustauschstoff zu
verwenden, da es im Vergleich zu Glukose eine geringere Insulinausschüttung
auslöst, macht den Verzehr nicht bedenkenlos [11]
– im Gegenteil! Fruchtzucker ist entgegen der landläufigen Annahme nicht
gesünder und konnte von mehreren Studien als „Dickmacher“ identifiziert werden [11].
Fructose wird ohne Umwege in Fett umgewandelt und in den Fettdepots gespeichert.
Weiterhin verhindert Fructose die Fettverbrennung bei gleichzeitig vermehrtem
Fettaufbau und blockiert das Sättigungsgefühl [9].
Der Mythos „Fructose ist gesünder als Glucose“ kann
demnach widerlegt werden!
Nun würde es uns interessieren, ob Ihr noch weitere
Zuckermythen kennt und, was Ihr von diesen haltet. Als kleinen Anreiz
vielleicht die Frage: „Macht Zucker süchtig?“ Schreibt gerne in die Kommentare!
Wir freuen uns darauf mit Euch in den Austausch zu treten!
Eléna Kühbauch, Svenja Bader und Ronja Stehle
Quellenverzeichnis:
[1] Menche, N. (Hrsg.)
(2012): Biologie. Anatomie. Physiologie. 7. Auflage. München:
Elsevier Urban & Fischer.
[2] Campbell, N. A., & Reece, J. B. (2009): Biologie.
8. Aufl. München:
Pearson Eduction Deutschland.
[3] Wirtschaftliche
Vereinigung Zucker und Verein der Zuckerindustrie. In URL: www.zuckerverbaende.de/
(Letzter Zugriff 07.01.2021)
[4] AMM Akademie für
menschliche Medizin. In URL: https://spitzen-praevention.com/wissen/ernaehrung/wozu-braucht-der-koerper-zucker-gibt-es-gesunde-zucker/ (Letzter Zugriff: 20.01.2021)
[5] NDR (2019): Die
größten Irrtümer über Zucker. In URL: https://www.ndr.de/ratgeber/verbraucher/Die-groessten-Irrtuemer-ueber-Zucker,zucker125.html
(Letzter Zugriff 20.01.2021)
[6] Diabetes-Ratgeber
(2017): So wirkt Insulin. In URL: https://www.diabetes-ratgeber.net/Insulin/So-wirkt-Insulin-54136_2.html
(Letzter Zugriff 20.01.2021)
[7] Thieme via medici (2020): Fructosestoffwechsel. In URL: https://viamedici.thieme.de/lernmodul/547107/subject/biochemie/kohlenhydrate/stoffwechsel/fructosestoffwechsel
(Letzter Zugriff 20.01.2021)
[8] ETH Foundation (2017): Süsses
Gift - Hoher Fruktosekonsum fördert Krebswachstum. In URL:
https://www.ethz-foundation.ch/suesses-gift-hoher-fruktosekonsum-foerdert-krebswachstum/
(Letzter Zugriff 20.10.2021)
[9] NDR (2019): Zu
viel Fruchtzucker ist ungesund. In URL: https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Zu-viel-Fruchtzucker-ist-ungesund,fruchtzucker106.html (Letzter Zugriff
20.01.2021)
[10] Quarks (2018): Ist Fruchtzucker
gesunder Zucker? In URL:
https://www.quarks.de/gesundheit/ernaehrung/fructose-nicht-besser-als-haushaltszucker/
(Letzter Zugriff 20.10.2021)
[11] Bfr (2009): Erhöhte
Aufnahme von Fruktose ist für Diabetiker nicht empfehlenswert - Stellungnahme
Nr. 041/2009 des BfR. In URL: https://www.bfr.bund.de/cm/343/erhoehte_aufnahme_von_fruktose_ist_fuer_diabetiker_nicht_empfehlenswert.pdf (Letzter Zugriff:
20.01.2021)
Abbildungsverzeichnis:
Abbildung 1: https://www.xucker.de/media/image/73/9f/1f/xucker-bei-fructose-intoleranz_1280x1280.jpg (Letzter Zugriff 20.01.2021)
Abbildung 2: Campbell, N. A., & Reece, J. B.
(2008): Biologie. 6. Aufl. München: Pearson Eduction Deutschland. S. 97
Abbildung 3: Menche, Nicole (Hrsg.) (2012): Biologie.
Anatomie. Physiologie. 7. Auflage. München: Elsevier Urban & Fischer.
S.16.
Abbildung 4: https://www.minimed.at/fileadmin/_processed_/5/3/csm_Fructose_f2b9315116.jpg (Letzter Zugriff 20.01.2021)
Abbildung 5: https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/fructose104_v-contentxl.jpg (Letzter Zugriff: 20.01.2021)
Liebe Eléna, Hannah und Ronja,
AntwortenLöschenvielen Dank für euren Beitrag, er hat mir durch die verständliche Erklärung der Unterschiede von Glucose und Fructose geholfen, da ich ehrlich gesagt immer wieder verwechsle, wie genau sie sich unterscheiden. Außerdem hat mir gut gefallen, dass ihr die unterschiedlichen Verdauungswege im Körper so übersichtlich dargestellt habt.
Auf Grundlage meiner eigenen Erfahrung kann ich auf jeden Fall sagen, dass Zucker süchtig macht. Es ist zwar schon möglich sich davon zu lösen, aber kaum hat man nach einer Zuckerpause wieder mit angefangen, ist man wieder angefixt. Jedenfalls ist das bei mir so. Und es ist sehr schwer zu widerstehen, denn Zucker schmeckt nun mal sehr gut.
Ich probiere weniger Zucker zu mir zu nehmen, aber esse dann automatisch mehr Obst. Ich denke, dass zwar die Fructose nicht gut ist, aber dort wenigstens noch Ballaststoffe und Vitamine enthalten sind.
Ich finde es ist wichtig im Biologieunterricht die Frage, wie viel Obst und Fructose gut ist und welche Risiken in Fructose und Glucose stecken, zu behandeln.
Ich frage mich, was man dann als Lehrkraft zum Thema Obstverzehr, und ja im Grunde auch Gemüseverzehr, mitgeben soll? Ist die Fructosemenge, die man über ein oder zwei Stück Obst pro Tag zu sich nimmt wirklich problematisch oder nicht eher die Fructose, die in den vielen industriell erzeugten Lebensmitteln steckt? Diese Frage sollte mit Schüler*innen diskutiert werden, sodass sie ihr Essverhalten bewusst gestalten können.
Liebe Grüße
Emma
Liebe Eléna, Hannah und Ronja,
AntwortenLöschenvielen Dank für euren Beitrag, er hat mir durch die verständliche Erklärung der Unterschiede von Glucose und Fructose geholfen, da ich ehrlich gesagt immer wieder verwechsle, wie genau sie sich unterscheiden. Außerdem hat mir gut gefallen, dass ihr die unterschiedlichen Verdauungswege im Körper so übersichtlich dargestellt habt.
Auf Grundlage meiner eigenen Erfahrung kann ich auf jeden Fall sagen, dass Zucker süchtig macht. Es ist zwar schon möglich sich davon zu lösen, aber kaum hat man nach einer Zuckerpause wieder mit angefangen, ist man wieder angefixt. Jedenfalls ist das bei mir so. Und es ist sehr schwer zu widerstehen, denn Zucker schmeckt nun mal sehr gut.
Ich probiere weniger Zucker zu mir zu nehmen, aber esse dann automatisch mehr Obst. Ich denke, dass zwar die Fructose nicht gut ist, aber dort wenigstens noch Ballaststoffe und Vitamine enthalten sind.
Ich finde es ist wichtig im Biologieunterricht die Frage, wie viel Obst und Fructose gut ist und welche Risiken in Fructose und Glucose stecken, zu behandeln.
Ich frage mich, was man dann als Lehrkraft zum Thema Obstverzehr, und ja im Grunde auch Gemüseverzehr, mitgeben soll? Ist die Fructosemenge, die man über ein oder zwei Stück Obst pro Tag zu sich nimmt wirklich problematisch oder nicht eher die Fructose, die in den vielen industriell erzeugten Lebensmitteln steckt? Diese Frage sollte mit Schüler*innen diskutiert werden, sodass sie ihr Essverhalten bewusst gestalten können.
Liebe Grüße
Emma
Liebe Emma,
AntwortenLöschendas ist super, dass du versuchst weniger Zucker zu dir zu nehmen!
Obst ist definitiv eine gute Möglichkeit, künstlichen Zucker zu ersetzen.
Auf jeden Fall ist wichtig, den SuS mitzugeben, dass es gesund ist, Obst zu sich zu nehmen, auch wenn Zucker enthalten ist. Dieser Zucker ist, wie du bereits angedeutet hast, nicht derselbe und natürlich können wir diesen besser verarbeiten. In Fertigprodukten bspw. wird "künstlicher" Zucker konzentriert und ohne Vitamine (wie im Obst) hinzugefügt, was unseren Körper schon bei geringen und vor allem bei regelmäßigen Mengen negativ beeinflusst.
Wir danken dir sehr für die positive Rückmeldung und freuen uns, dass wir dir den Unterschied von Glucose und Fructose verdeutlichen konnten.
Viel Erfolg weiterhin bei deiner Bemühung, dich ohne Zucker zu ernähren - vielleicht hilft es, wenn du dir anfangs an festgelegten Tagen eine Süßigkeit erlaubst, sodass du dich langsam steigern kannst, statt direkt gar keinen Zucker mehr zu dir zu nehmen.
Viele Grüße,
Svenja
Liebe Eléna Kühbauch, liebe Svenja Bader und liebe Ronja Stehle,
AntwortenLöschendanke für euren übersichtlich und gut erklärten Blogbeitrag. Ich habe mich für euren Beitrag entschieden, weil ich mich mit diesem Thema etwas auskenne, da ich als Fach Chemie-Ernährungslehre hatte. Dank euch konnte ich mein Wissen vor allem auch zu den Strukturformeln wieder etwas auffrischen.
Wichtig finde ich, dass ihr die Fructose hier unterschieden habt. Denn viel Obst enthält ja neben Fructose auch noch wichtige Vitamine. Und alles was industriell in Massen gefertigt wird, ist denke ich gesundheitlich kritisch zu betrachten.
Da Zucker einfach in unzähligen Lebensmitteln enthalten ist und sogar in manchen, wo man es nicht vermuten würde, denke ich, dass der Körper sich schon sehr daran gewöhnt hat. Dadurch erhöht sich vermutlich auch das Verlangen danach und ich komme zu dem Entschluss, dass Zucker süchtig machen kann.
Außerdem wird beim Verzehr von Zucker ja bekanntlich auch das sogenannte „Glückshormon“ ausgeschüttet, was dem Körper ein positives Gefühl gibt.
Viele Liebe Grüße
Gracia Hummler
Liebe Gracia,
Löschenvielen Dank für deinen Kommentar zu unserem Blogbeitrag.
Das Fach Chemie-Ernährungslehre hört sich sehr interessant an und wir freuen uns, dass wir dein Wissen etwas auffrischen konnten.
Wir stimmen deiner Aussage zu, dass vor allem die industriell gefertigte Fructose gesundheitlich bedenklich ist. Auf den alltäglichen Obstverzehr sollten wir keinesfalls verzichten, da Obst – wie du schon erwähnt hast – wichtige Nährstoffe wie Vitamine, Mineralstoffe oder Ballaststoffe für unseren Körper enthält. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hat dazu passend zehn Regeln für vollwertiges Essen und Trinken formuliert. Regel zwei beinhaltet die Ernährungskampagne „5 am Tag“. Diese enthält die zentrale Botschaft, mindestens fünf Portionen Gemüse und Obst täglich zu verzehren.
Falls du dich auch für die weiteren 10 Regeln interessierst, folge bitte diesem Link:
https://www.dge.de/ernaehrungspraxis/vollwertige-ernaehrung/10-regeln-der-dge/
Wir stimmen mit deinen Aussagen zu unserer Frage, ob Zucker süchtig machen kann, überein. In vielen Lebensmitteln ist unvermutet Zucker enthalten. Dabei ist vor allem deine Anmerkung zum Glückshormon hervorzuheben. Unser Gehirn reagiert auf den Konsum von Zucker mit der Ausschüttung des sogenannten Glückshormons Dopamin. Dies ist mit einer Reaktion auf Suchtstoffe wie Alkohol zu vergleichen und kann sowohl zu kurzfristigem als auch zu langfristigem Verlangen nach Zucker führen.
Viele liebe Grüße
Eléna Kühbauch
Liebe Elena, liebe Svenja und liebe Ronja,
AntwortenLöschenvielen Dank für euren gelungenen Beitrag! Ihr habt sehr strukturiert den Unterschied zwischen Glucose und Fructose dargestellt. Allgemein finde ich euren Beitrag sehr gut strukturiert, interessant und verständlich.
Wie ihr bereits erwähnt habt ist es wichtig, innerhalb der Fructose zu unterscheiden. Die industriell hergestellte sollten wir natürlich ebenso wie Glucose versuchen in Maßen zu konsumieren. Jedoch sollte nicht der Eindruck entstehen, dass man maximal 1-2 Stücke Obst und Gemüse pro Tag essen sollte. Denn dieses enthält viele weitere gesunde Nährstoffe und Vitamine. Die WHO empfiehlt fünf Portionen Obst und Gemüse pro Tag. Dies finde ich als künftige Lehrerin sehr wichtig den Kindern differenziert darzustellen.
Ebenfalls sollten die Kinder lernen ein Körperbewusstsein zu entwickeln und zu spüren, wann der Körper nach etwas wirklich verlangt. Es gibt Situationen wie eine anstrengende Radtour , bei der sicherlich auch ein Schokoriegel bedenkenlos gegessen werden kann, wenn der eigene Körper signalisiert, dass er diese Form der Energie momentan benötigt.
Ich denke man muss ja nicht schwarz-weiß denken und sich für gar kein Zucker oder einen bedenkenlosen und grenzenlosen Zuckerkonsum entscheiden, sondern sich einfach ausgewogen ernähren, möglichst viel selbst frisch zubereiten und auf den eigenen Körper hören.
Wie steht ihr selbst dazu? Verzichtet ihr weitgehend oder quasi komplett auf Zucker?
Ganz liebe Grüße!
Ann-Kathrin Hummel
Liebe Ann-Kathrin,
Löschenerstmal vielen Dank für deinen tollen Kommentar!
Wir freuen uns sehr, Dir mit unserem Beitrag den Unterschied zwischen Glucose und Fructose verdeutlichen zu können.
„Gefährlich“ bzw. gesundheitsschädlich wird Fructose dann, wie du bereits festgestellt hast, wenn sie industriell hergestellt wurde. Wir finden deinen Aspekt gut, dass nicht der Eindruck entstehen soll, dass maximal 1-2 Stücke Obst am Tag gegessen werden sollen. Dies ist in diesem Zusammenhang und vor allem im Kontext mit Schülerinnen und Schülern nochmals genau hervorzuheben und zu betonen, dass der Verzehr von Obst und Gemüse in der „Reinform“ für den Körper wichtig ist und damit sich kein falsches Bewusstsein oder Wissen bei den Kindern einschleicht.
Des Weiteren finden wir es spannend, dass du den Aspekt des Körperbewusstseins mit einbringst. Je früher die Kinder lernen oder ein Gefühl dafür entwickeln dann zu essen, wenn sie auch wirklich Hunger haben, desto besser. So kann Übergewicht auch vorgebeugt werden. Auf der anderen Seite sollte Kindern auch nicht das Gefühl vermittelt werden, dass sie kein Zucker in Form von Keksen, etc. essen dürfen, sondern dass es auf die Menge ankommt. Zudem sollten sie auf die versteckten Zucker in Lebensmittel hingewiesen werden und auch wie sie sie entdecken können. In diesem Kontext kann den Schülerinnen und Schülern aufgezeigt werden, wie viel Zucker sie über den Tag zu sich nehmen und es gar nicht bemerken. Auf diese Weise fällt es ihnen vielleicht auch einfacher zu verstehen, wieso sie am Tag dann keine zehn Kekse mehr essen sollen.
Wir stimmen Dir zu, dass der eigene Körper in den meisten Fällen der beste Ratgeber für die Ernährung darstellt und uns mitzuteilen versucht, was er benötigt und wir viel öfter auf ihn hören sollten. Ich persönlich lebe nicht zuckerfrei (und soweit ich weiß Eléna und Svenja auch nicht). Ich bin eher derselben Meinung wie Du, dass man sich ausgewogen und so gut es geht gesund ernähren sollte. Gerade durch die Bearbeitung und Auseinandersetzung mit dem Thema achte ich vermehrt auf versteckte Zucker und versuche diese so gut es geht zu vermeiden bzw. als ersten Schritt zu reduzieren. Allerdings finde ich auch, dass man sich gerne Mal den ein oder anderen Keks oder Gummibärchen ohne schlechtes Gewissen gönnen kann, solange man weiß, wo die eigene Grenze is(s)t.
Liebe Grüße zurück!
Ronja
Liebes Blogger-Team,
AntwortenLöschenmir hat euer Blogbeitrag sehr gut gefallen, es ist ist ein klarer roter Faden zu erkennen. Ich verwechsle auch heute noch oftmals Fructose und Glucose, euer erläuternder Einstieg hat mir da gut gefallen. Auch eure Erklärung wie der Zucker im Körper abgebaut wird finde ich anschaulich und einfach nachzuvollziehen.
Ich habe im OEP Praktikum eine Unterrichtsstunde über Nährstoffe und Ernährung gehalten, sehr schnell ist klar geworden wie ungesund sich die Kinder ernähren. Es werden zuckerhaltige Getränke sowie Süßigkeiten und Fast Food bevorzugt. Von klein auf weiß jedes Kind was gesund für den Körper ist, warum also entscheiden wir uns immer wieder für das ungesunde Essen? und wer beeinflusst unser Essverhalten? ich finde diese Fragen sehr interessant. Ich persönlich nasche sehr gerne und greife während der online Vorlesung oftmals zu Snacks wie Gummibärchen oder Red Bull um beim lernen wach zu bleiben. Wenn dieses Verhalten zur Gewohnheit wird denke ich, dass Zucker süchtig machen kann. Das Gehirn reagiert in solchen Situationen mit der Ausschüttung des „Glückhormons“ Dopamin und kann abhängig machen.
Man muss meiner Meinung nach aber nicht gänzlich auf Süßigkeiten oder zuckerhaltige Getränke verzichten. Wie ihr es bereits erwähnt habt, macht die Dosis das Gift aus.
Liebe Grüße,
Danny Nguyen
Hallo Danny,
AntwortenLöschenvielen Dank für deine Rückmeldung, es freut uns sehr, dass dir der Blogbeitrag gefallen hat und wir dir bei der Unterscheidung von Fructose & Glucose helfen konnten.
Das klingt wie eine sehr sinnvolle Unterrichtsstunde, Kinder ist oft gar nicht bewusst, wie sehr sie ihrem Körper bspw mit dem regelmäßigen Verzehr von zuckerhaltigen Getränken schaden. Wie du erwähnt hast, greifen auch Kinder, die wissen wie ungesund es ist dennoch oft zu ungesundem Essen.
Wir finden naschen auch vollkommen in Ordnung und stimmen die zu dass die Dosis das Gift ausmacht. Bei Red Bull ist auch interessant, wie die Kombination von Koffein und Zucker auf den Körper wirkt. Hier könnte man noch weiterdenken und über den Suchtfaktor von Koffein diskutieren, da vor allem viele Personen täglich mehrere Kaffees zu sich nehmen.
Auch ist die Frage, ob man wirklich besser arbeiten kann, nachdem man Koffein zu sich genommen hat, oder ob dies einen hibbelig und unkonzentriert macht. Oft wäre wohl die bessere Lösung, genug Schlaf zu bekommen und danach mit einem klaren Kopf an die Arbeit zu gehen (was ja bspw. in der Prüfungsphase aber leider nicht möglich ist).
Viele Grüße,
Svenja
Liebe Eléna, Svenja und Ronja,
AntwortenLöschenihr habt den fachlichen Hintergrund sehr gut geschildert. Die chemischen Grundlagen waren mir zwar noch bewusst, aber eine Auffrischung war nicht verkehrt. Die Verdauungsprozesse von Fructose waren mir hingegen noch nicht bekannt. Und auch die extremen negativen Wirkungen von Überdosierung von Fructose waren mir nicht bekannt. Hier wäre es noch interessant gewesen wie viel Obst man essen müsste um an Fructose zu überdosieren und ob es ohne konzentrierte Version überhaupt möglich ist.
Der Vergleich von Fructose und Glucose ist euch sehr gut gelungen und einige Inhalte die mir davor unbekannt waren, wurden auch behandelt. Am Ende hätte ich aber noch interessant gefunden, wenn ihr noch andere Zuckeraustauschstoffe angesprochen hättet.
Viele Grüße
Felix
Liebe Eléna, Svenja und Ronja,
AntwortenLöschenihr habt den fachlichen Hintergrund sehr gut geschildert. Die chemischen Grundlagen waren mir zwar noch bewusst, aber eine Auffrischung war nicht verkehrt. Die Verdauungsprozesse von Fructose waren mir hingegen noch nicht bekannt. Und auch die extremen negativen Wirkungen von Überdosierung von Fructose waren mir nicht bekannt. Hier wäre es noch interessant gewesen wie viel Obst man essen müsste um an Fructose zu überdosieren und ob es ohne konzentrierte Version überhaupt möglich ist.
Der Vergleich von Fructose und Glucose ist euch sehr gut gelungen und einige Inhalte die mir davor unbekannt waren, wurden auch behandelt. Am Ende hätte ich aber noch interessant gefunden, wenn ihr noch andere Zuckeraustauschstoffe angesprochen hättet.
Viele Grüße
Felix