Sonntag, 17. Januar 2021

Resilienz - ein inneres Stehaufmännchen der Krisenbewältigung

 In unserem Leben lernen wir oftmals Menschen kennen, die von unglaublichen Schicksalsschlägen getroffen wurden und trotzdem immer wieder ohne erhebliche (psychische) Schäden auf die Beine kommen. Diese Menschen werden von anderen oft als besonders stark und tapfer eingestuft. Es sind Menschen, die für die Art, wie sie mit den Miseren des Lebens umgehen, bewundert werden.

Personen, die sich besonders widerstandsfähig zeigen, wenn es um ihre Schicksalsschläge geht und es schaffen, sich wieder aufzurappeln und trotz des ihnen Widerfahrenen zu ihrem ursprünglichen psychischen Gesundheitszustand zurückzukehren, verfügen über eine hohe Resilienz.

Kennt ihr jemanden, der eurer Meinung nach über eine hohe Resilienz verfügt?

Was ist Resilienz? Wie wird man resilient? Kann man Resilienz trainieren? Diese und weitere Fragen werden in diesem Blogbeitrag beantwortet und genauer erforscht. Also viel Spaß beim Lesen und Kommentieren!

Was ist Resilienz?

Das Wort Resilienz leitet sich von dem lateinischen Wort „resilire“ ab, welches ins Deutsche übersetzt abprallen oder zurückspringen bedeutet. Daraus ergibt sich die Eigenschaft einiger Menschen, ihre psychische Gesundheit aufrechtzuerhalten bzw. schnell wiederherzustellen, während oder nachdem  er sich in widrigen Lebenssituation befindet oder befunden hat. (Vgl. Leipold 2015, S. 18 f.)

Somit ergibt sich Resilienz als innere Kraft, welche die psychische Gesundheit eines Menschen immer wieder in den ursprünglich (unversehrten) Zustand zurückführt. Um euch das zu verdeutlichen, stellt euch einen Schwamm vor, der jedes Mal wieder in seine ursprüngliche Form zurückspringt, egal wie sehr ihr ihn auch zusammendrückt.

Abbildung 1: https://www.obelink.de/beratung/wie-lagere-ich-eine-isomatte-richtig.html

Eine der bekanntesten Forscherinnen, wenn es um Resilienz geht, ist die Entwicklungspsychologin Emmy Werner. Sie war eine der Ersten, die durch ihre Untersuchungen bei Kindern der hawaiianischen Insel Kauai entdeckte, dass nicht alle Kinder gleich auf Schicksalsschläge und schwere Lebensbedingungen reagieren. Ergebnisse ihrer Längsschnittstudie, in der sie Kinder der Insel über mehrere Jahre hinweg beobachtete und untersuchte, zeigten, dass sich Kinder, die schweren sozialen, biologischen oder körperlichen Faktoren ausgesetzt waren, schlechter entwickelten als Kinder, die nichts dergleichen erlitten. Der ausschlaggebende Punkt zur Resilienz war damals jedoch, dass es auch Kinder gab, die sich trotz schlimmster Lebensbedingungen positiv entwickelten bzw. weder delinquent noch psychisch oder gesundheitlich beeinträchtigt waren. (Vgl. Leipold 2015, S. 17)

Anton Antonovsky, der den Begriff der Salutogenese prägte, machte ähnliche Erfahrungen, als er den Gesundheitszustand von Frauen untersuchte, welche die Zeit im Konzentrationslager überlebten. Dabei fand er heraus, dass 30 Prozent der Frauen auch nach deren traumatischen Erlebnissen in dem Lager gesund waren. (Vgl. Thun-Hohenstein et al. 2020, S. 8)

Wie wird man resilient?

Es gibt mehrere Resilienz Modelle, welche die einzelnen Faktoren der Resilienz beschreiben. Zunächst einmal ist es wichtig, zu erwähnen, dass es sich bei Resilienz nicht um eine ausschließlich angeborene Eigenschaft eines Menschen handelt. Vielmehr hat man zwar von Geburt an eine „Grundresilienz“, wie sich diese jedoch entwickelt, hängt von „negativen oder positiven (Umwelt-)Einflüssen ab.“ (Thun-Hohenstein et al. 2020, S. 13)

Des Weiteren lässt sich Resilienz in Schutz- und Risikofaktoren einteilen, welche die Resilienz entweder begünstigen oder vermindern. Die Schutzfaktoren dienen dem Aufbau der Resilienz. Sie werden in innere (Eigenschaften, die die Person mit sich bringt) und externe Faktoren (Ressourcen, die der Person aus dem Umfeld zur Verfügung stehen) eingeteilt. Zu den Ressourcen (positive Einflüsse) zählen alle äußeren Einflüsse, welche der Person aus der Kultur, der Gesellschaft, der unmittelbaren Umgebung (Nachbarschaft, Freunde, Arbeitsplatz, …), der Familie und des Individuums selbst zur Verfügung stehen. Risikofaktoren betreffen die gleichen Bereiche wie die Schutzfaktoren, jedoch bestehen diese aus negativen Belastungen und machen die Person verletzbar. Einige Beispiele für Risikofaktoren sind ein schwaches soziales Umfeld, Leben in Armut oder Kriegszeiten oder auch Konflikte und Naturkatastrophen, welche das eigene Leben bedrohen und verschlechtern. (Vgl. Thun-Hohenstein et al. 2020, S. 10f.)

Psychiater und Psychotherapeut Cristian Peter Dogs beschreibt fünf Eigenschaften, die sich resilienzfördernd auf das Individuum auswirken:

1.      Erfahrung von Selbstwirksamkeit (Selbstvertrauen in sich haben)

2.      Zuversicht (daran glauben, dass man etwas schaffen kann)

3.      Realistisches Selbstbild (sich und seine Stärken und Schwächen kennen und einschätzen können)

4.      Kohärenz (enen Sinn im Leben sehen und Ziele haben)

5.      Umgang mit Gefühlen (seine Gefühle akzeptieren und kennenlernen und ausleben und zulassen, regulieren)

(Vgl. WDR Nachrichten 2021)

Kann man Resilienz trainieren?

Tatsächlich lässt sich Resilienz in einem gewissen Maß trainieren. Es hilft, wenn man an sich arbeitet und die fünf Eigenschaften der Resilienz weiter für sich ausbaut. Durch Erlebnispädagogik, in der eine Person verschiedene Herausforderungen meistern muss bzw. im besten Fall meistert, kann sie ihre Selbstwirksamkeit trainieren. (Vgl. ebd.)

Abbildung 2: https://www.foodspring.de/magazine/bouldern

Herausforderungen spielen allgemein eine wichtige Rolle, denn Resilienz kann sich nur in einer Situation weiterentwickeln, die von der Person als belastend empfunden wird. Dabei darf die Situation nicht mit normalen Stressbewältigungsmethoden gehandelt werden.  (Vgl. Krol und Kuss 2020)

Wenn mein Blog euer Interesse zu dem Thema geweckt hat und ihr noch weiter stöbern wollt, kann ich euch folgende Quellen empfehlen. Gerne würde ich auch eure Meinung zu meinem Blog und zum Thema Resilienz hören. Ich freue mich auf eure Kommentare!

Liebe Grüße

Sarah


Weitere Infos:

Interview mit Christian Peter Dogshttps://www.planet-wissen.de/gesellschaft/psychologie/resilienz/interview-christian-peter-dogs-100.html

Artikelhttps://www.planet-wissen.de/gesellschaft/psychologie/resilienz/resilienz-foerdern-100.html

Artikel: https://www.planet-wissen.de/gesellschaft/psychologie/resilienz/index.html#Was-resiliente-Menschen-ausmacht

Interview mit Christian Peter Dogs (Film)https://www.planet-wissen.de/video-resilienz--was-die-seele--stark-macht-100.html

 

Literaturverzeichnis

Krol, Beate; Kuss, Melanie (2020): Resilienz fördern. In: planet-wissen.de, 16.10.2020. Online verfügbar unter https://www.planet-wissen.de/gesellschaft/psychologie/resilienz/resilienz-foerdern-100.html, zuletzt geprüft am 09.01.2021.

Leipold, Bernhard (2015): Resilienz im Erwachsenenalter. Mit 17 Abbildungen und 7 Tabellen. Unter Mitarbeit von Werner Greve und Tim Loepthien. [1. Auflage]. München, Basel: Ernst Reinhardt Verlag (UTB, 4451).

Thun-Hohenstein, Leonhard; Lampert, Kerstin; Altendorfer-Kling, Ulrike (2020): Resilienz – Geschichte, Modelle und Anwendung. In: Z Psychodrama Soziom 19 (1), S. 7–20. DOI: 10.1007/s11620-020-00524-6.

WDR Nachrichten (2021): Resilienz – Was die Seele stark macht. Online verfügbar unter https://www.planet-wissen.de/video-resilienz--was-die-seele--stark-macht-100.html, zuletzt aktualisiert am 09.01.2021, zuletzt geprüft am 09.01.2021.

10 Kommentare:

  1. Liebe Sarah,

    vielen Dank für deinen interessanten Beitrag! Ich finde es schön, dass du dich auf das wichtigste zum Thema beschränkt hast. Die Veranschaulichung der Resilienz durch einen Schwamm finde ich sehr gut gewählt und würde theoretisch auch im Unterricht mit kleinen Kindern Sinn machen, da sie sich unter Resilienz wahrscheinlich wenig vorstellen können.
    Mit den fünf Resilienz fördernden Eigenschaften, kann ich mich zum Teil identifizieren. Allerdings weiß ich nicht, ob ich mich damit selbst als resilient bezeichnen würde. Wie siehst du das? Hast du eine Meinung dazu?
    Ich bin keine Expertin was das Thema angeht aber zu deinem letzten Punkt hätte ich gerne eine Vermutung meinerseits ergänzt. Ich denke, dass sich die Resilienz ebenso gut antrainieren lässt, wenn die Person sich erst einmal Zeit für sich selbst nimmt und sich einfach mit sich selbst beschäftigt. Vor allem nach einem schlimmen Ereignis. Die Person stärkt damit ihr Selbstvertrauen und lernt einige Dinge selbst zu meistern, ohne ständig nach anderen zu schauen oder sich etwas einreden zu lassen. Wie denkst du darüber?


    Liebe Grüße

    Silvana

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    1. Hallo Silvana,
      vielen Dank für dein Kommentar und dein Feedback zu meinem Blogbeitrag!
      Ich verstehe total, was du mit deinen ersten Fragen meinst. Ich denke es ist schwer darüber eine Meinung zu äußern bzw. zu bestimmen, ob jemand resilient ist oder nicht. Vielmehr sind diese Eigenschaften als Resilienz begünstigend zu sehen. Wenn du in einer tiefen Krise steckst, oder etwas sehr schlimmes erlebt hast, können dir diese Eigenschaften helfen diese Krise zu bewältigen und zu überstehen. Nun es ist schwer von sich selbst zu behaupten dass man resilient ist, wenn man zuvor keine schlimme Krise erlebt hat.

      Es ist definitiv sinnvoll sich mit sich und seiner eigenen Persönlichkeit auseinander zu setzen. Wer sich gut kennt und einschätzen kann wie er in bestimmten Situationen reagiert bzw. die Hintergründe von bestimmten Reaktionen kennt, kann besser mit seinen Emotionen umgehen. Selbstwirksamkeit ist ebenfalls sehr wichtig, wenn man den Glauben in sich und seine Fähigkeiten hat, kommt man auch leichter wieder aus einer Krise heraus.

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  2. Sophia Costalas25.01.21, 11:21

    Liebe Sarah,

    vielen Dank für diese tollen Beitrag! Mich interessiert das Thema Resilienz schon seit wir es in der Schule in Psychologie behandelt haben, deshalb fand ich deinen Blog sehr fesselnd. Er ist sehr angenehm und flüssig zu lesen. Ich finde super wie du es geschafft hast ein so umfangreiches Thema auf so einen informationsreichen kurzen Textabschnitt zu reduzieren. Auch deinen Titel und das Bild mit dem Schwamm hast du sehr passend und ansprechen gewählt. Mir gefällt gut, dass du mit Fragen durch den Blog führst und auch in deiner Einleitung alle Fragen erwähnst, die du im Blog beantwortest. Deine Fragen sind sehr präzise und deine Antworten sehr klar, so hat man nach dem Lesen wirklich was dazu gelernt, weil du dich nicht irgendwie schwammig im Kreis drehst.
    Die fünf resilienzfördernden Eigenschaften so übersichtlich auf zu listen finde ich sehr gut. So kann man auf einen Blick sehen was relevant ist. Ich würde mich selbst als relativ resilient bezeichnen, muss aber dazu sagen, dass ich noch nie mit besonders schlimmen Schicksaalschlägen zu kämpfen hatte. Ich kann aber bei mir beobachten, dass vor allem die Selbstwirksamkeit und die Kohärenz eine große Rolle spielen- immer wenn ich ein Ziel selbst durch meine eigene Kraft erreiche, dann kommt die Motivation noch mehr zu schaffen.
    Zu der Frage ob man Resilienz trainieren kann ist mir wieder mein Psycho Unterricht in der Schule eingefallen- Ich glaube einerseits, dass man sicherlich an den 5 oben genannten Eigenschaften arbeiten kann. Ich glaube aber auch, dass ein Großteil am Urvertrauen liegt, welches man als Kind entwickelt. Wenn man als Kind keine emotionale Sicherheit erfährt, fällt es uns umso schwerer emotionale Stabilität im späteren Leben zu haben. Da gibt es natürlich auch Ausnahmen. Hast du schonmal was vom Urvertrauen gehört?
    Vielen Dank für deinen super interessanten Blog!

    Liebe Grüße
    Sophia

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  3. Liebe Sarah,

    viele Dank für den tollen Blogbeitrag. Alle Themen die Menschen helfen, ein besseres Leben zu führen, sind definitiv meine Lieblingsthemen. Ich hätte mir gewünscht, dass ich bereits in meiner Schulzeit mehr über Resilienz gewusst hätte. Ich finde wirklich, dass es unsere Aufgabe als Lehrer und Lehrerinnen ist, mit unseren Schülern und Schülerinnen über Gefühle, Emotionen und Lebenseinstellungen zu reden. Wie du bereits in deinem Blogbeitrag erwähnt hast, hat jeder Mensch eine Grundresilienz die von positiven und negativen Einflüssen beeinflusst werden. Leider wird immer noch sehr wenig über Gefühle und Emotionen gesprochen. Es wird uns oftmals einfach beigebracht unsere Gefühle und Emotionen zu unterdrücken. Das ist meiner Meinung nach nicht der richtige Weg und sehe solche Einflüsse definitiv als negative Einflüsse. Da wir nun aber Wissen wie wir diese Grundresilienz positiv beeinflussen können, sollten wir dies während der Schullaufbahn auch wirklich tun. Es ist meiner Meinung nach unabdingbar den Schülern und Schülerinnen beizubringen, sich selbst zu mögen und respektieren so wie man ist. Wenn man eine positive Beziehung zu sich selbst hat, hat man automatisch mehr Selbstvertrauen. Zu lernen die eigenen Gefühle und Emotionen zu verstehen ist ein Schlüssel für ein glückliches und erfülltes Leben.

    Danke für den tollen Input.
    Sara Loureiro

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    1. Hallo Liebe Sarah,

      vielen Dank für deine liebe Kritik zu meinem Blogbeitrag! Mir geht es wie dir, ich finde es total wichtig, dass Themen wie der Umgang mit Gefühlen in der Schule behandelt werden. Es ist sehr schade, dass wir diesbezüglich immer noch einen sehr verschlossenen Umgang hegen. Es hilft einem sehr weiter, wenn man sich mit seinen Gefühlen und mit sich selbst auseinander setzt. Man lernt seine Gefühle zu akzeptieren und zu regulieren und hat somit auch einen positiven Einfluss auf sein eigenes Leben.

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  4. Sophia Costalas09.02.21, 10:49

    Liebe Sarah,

    vielen Dank für diese tollen Beitrag! Mich interessiert das Thema Resilienz schon seit wir es in der Schule in Psychologie behandelt haben, deshalb fand ich deinen Blog sehr fesselnd. Er ist sehr angenehm und flüssig zu lesen. Ich finde super wie du es geschafft hast ein so umfangreiches Thema auf so einen informationsreichen kurzen Textabschnitt zu reduzieren. Auch deinen Titel und das Bild mit dem Schwamm hast du sehr passend und ansprechen gewählt. Mir gefällt gut, dass du mit Fragen durch den Blog führst und auch in deiner Einleitung alle Fragen erwähnst, die du im Blog beantwortest. Deine Fragen sind sehr präzise und deine Antworten sehr klar, so hat man nach dem Lesen wirklich was dazu gelernt, weil du dich nicht irgendwie schwammig im Kreis drehst.
    Die fünf resilienzfördernden Eigenschaften so übersichtlich auf zu listen finde ich sehr gut. So kann man auf einen Blick sehen was relevant ist. Ich würde mich selbst als relativ resilient bezeichnen, muss aber dazu sagen, dass ich noch nie mit besonders schlimmen Schicksaalschlägen zu kämpfen hatte. Ich kann aber bei mir beobachten, dass vor allem die Selbstwirksamkeit und die Kohärenz eine große Rolle spielen- immer wenn ich ein Ziel selbst durch meine eigene Kraft erreiche, dann kommt die Motivation noch mehr zu schaffen.

    Zu der Frage ob man Resilienz trainieren kann ist mir wieder mein Psycho Unterricht in der Schule eingefallen- Ich glaube einerseits, dass man sicherlich an den 5 oben genannten Eigenschaften arbeiten kann. Ich glaube aber auch, dass ein Großteil am Urvertrauen liegt, welches man als Kind entwickelt. Wenn man als Kind keine emotionale Sicherheit erfährt, fällt es uns umso schwerer emotionale Stabilität im späteren Leben zu haben. Da gibt es natürlich auch Ausnahmen. Hast du schonmal was vom Urvertrauen gehört?
    Vielen Dank für deinen super interessanten Blog !

    Liebe Grüße

    Sophia

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    1. Hallo liebe Sophia,

      vielen Dank für eine ausführliche, liebe Kritik. Es freut mich sehr, dass dir mein Blogbeitrag gefällt. Es freut mich sehr zu hören, dass du bereits in der Schule Erfahrungen zum Thema Resilienz sammeln Könntest. Ich finde das Thema auch super spannend, da man auch vieles für sich selbst lernt.
      Selbstwirksamkeit und Kohärenz finde ich sehr wichtig. Das stelle ich auch immer wieder an mir selbst fest. Wenn ich gerade eine stressige Phase habe und vieles auf einmal managen muss, hilft mir jede erledigte Aufgabe und gibt mir Mut und Kraft, die anderen Aufgaben auch noch zu meistern. Die Kohärenz spielt dabei ebenfalls eine große Rolle. Wenn man keinen Sinn in den Dingen sieht, die man macht und keine Ziele hat, auf die man hinarbeitet, wird man sich kaum motivieren können auch schwierige Lebensphasen zu meistern.

      Zum Thema Trainierbarkeit, fand ich das Interview mit Christian Peter Dogs sehr aufschlussreich. Denn er legt dem Urvertrauen und der Bindung einen bedeutenden Wert zu, da sie viele Resilienz fördernde Eigenschaften stärken. Dennoch sieht er auch, dass ein Mensch auch ohne Urvertrauen und Bindung resilient werden. Er stellt dafür ein gutes Beispiel dar. Er sieht aber auch eine große Wichtigkeit darin dass man eben diesen Vertrauen haben muss, dass irgendjemand da ist, der einen Auffangen kann.

      Liebe Grüße
      Sarah

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  5. Liebe Sarah,

    dein Beitrag ist wirklich gelungen, sehr gut gegliedert und beschränkt sich auf die wichtigsten Informationen. Auch die Verdeutlichung anhand des Schwammes finde ich geeignet, da man es sich so nochmals besser vorstellen kann.

    Wenn ich von mir selber ausgehe, würde ich mich als relativ resilient einschätzen, muss aber auch dazu sagen, dass ich bisher zum Glück noch keine schlimmen Schicksalsschläge erfahren musste.

    Ich finde, dass Resilienz ein zentrales Thema ist und in der Schule auf jeden Fall behandelt werden sollte. Denn wenn man nicht lernt, sich selbst zu lieben, in sich selbst zu vertrauen und Ziele im Leben zu haben, wird man wahrscheinlich weniger resilient werden. Unsere heutige Gesellschaft und Kultur machen uns wahr, dass es in der derzeitigen Welt oftmals besser ist, seine Gefühle zu verbergen und nicht öffentlich zu zeigen. Hier sollten die Schule und wir als Pädagogen gegensteuern.

    Man kann versuchen eine Schule aufzubauen, die resilienzfördernd ist. Überlegungen hierzu wären, am Ende einer jeden Woche eine Feedbackstunde zu schaffen, in welcher sich sowohl Lehrer als auch Schüler Rückmeldung einholen und geben können. Benotungen könnten über Bewertungssysteme laufen. Das heißt man verteilt keine Noten, sondern gibt Rückmeldung anhand von Texten, was gut bzw. was weniger gut war. Schüler und Schülerinnen in einer solchen Schule dürfen selber entscheiden, was sie wann und wie lernen wollen. Der Arbeitsplatz darf frei gewählt werden – Klassenzimmer mit einer Lehrperson, Lerninseln oder im Freien.

    Deine Anspielung sich Resilienz durch Erlebnispädagogik anzutrainieren finde ich interessant und ist denke ich in einem gewissen Maß gut machbar. Allerdings denke ich, dass nicht alles antrainierbar ist, sondern wie beschrieben, vom sozialen Umfeld abhängt. Wenn einem ständig eingetrichtert wird, dass man nichts taugt und aus einem nichts wird, schwindet das Selbstvertrauen immer mehr. Hier kommt dann wieder die Schule ins Spiel, die solchen Ausgangsbedingungen entgegenwirken sollte.

    Liebe Grüße

    Saskia

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  6. Liebe Saskia,

    vielen Dank, dass du meinen Blogbeitrag kommentiert hast. Schön, dass du so gute Praxisbezüge zur Umsetzung eines Resilienz Konzepts in der Schule beschrieben hast. Ich halte es sehr wichtig in der Schule einen Bezug zum Thema Resilienz, Stressbewältigung und Gefühle herzustellen.
    Hast du schonmal was von Lerncoaching gehört? Hierbei handelt es sich um ein Konzept, das hauptsächlich an Gemeinschaftsschulen großes Ansehen findet. Dabei wird jedem Schüler*in ein Mentor zugeteilt. Es gibt keine Noten, aber regelmäßige Gespräche die im Abstand von 2-3 Wochen statt finden. Dabei müssen SuS sich selbst einschätzen, reflektieren was gut lief und was schlecht lief, Ziele formulieren und ihren Schulalltag planen. In diesem Konzept finden sich sehr viele Aspekte der Resilienz. Schüler lernen sich kennen, sprechen über sich und ihre Gefühle, ihre Stärken und Schwächen und werden Selbstwirksam. Des Weiteren formulieren sie Ziele, die sie motivieren und lernen mit sich und mit Stress umzugehen, bzw. diesen zu vermeiden, was auch einen wesentlichen Punkt darstellt. Ebenfalls finden sie in ihrem Mentor eine Person, die ihnen immer zur Seite steht und sie unterstützt, auch in außerschulischen Angelegenheiten. Meiner Meinung nach, stellt das ein perfektes Modell zur Resilienz Förderung dar.

    Liebe Grüße
    Sarah

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  7. Liebe Sarah,

    vielen Dank für deinen interessanten Beitrag. Ich habe mich bisher noch nicht so tief mit der Begrifflichkeit „Resilienz“ beschäftigt und finde deinen kurzen, aber präzisen Beitrag deshalb sehr gelungen. Der Aufbau ist schlüssig und vor allem das Beispiel mit dem Schwamm finde ich sehr treffend. Auch die sehr übersichtliche Auflistung der resilienzfördernden Eigenschaften finde ich passend. So kann man sich einen Überblick verschaffen und sich auch ein Stück weit „testen“ inwieweit die Punkte auf einen selbst zutreffen.
    Auch dass du ein Beispiel aufzeigst, welches man in der Schule anwenden kann, gefällt mir sehr. Da ich mich mit dem Thema Erlebnispädagogik schon häufig auseinandergesetzt habe, weiß ich, dass die 5 Eigenschaften eine große Rolle in der EP spielen.

    Meiner Meinung nach ist es unumgänglich die Schüler mit dem Thema Resilienz zu konfrontieren da jeder Mensch in seinem Leben mit einigen Enttäuschungen und leider auch Schicksalsschlägen umgehen muss und man so schon früh an seinen Eigenschaften arbeiten und sich selbst schätzen und lieben lernen kann. In der Schule sollte mehr Zeit für diese wichtigen Themen eingeplant werden.

    Vielen Dank für deinen Beitrag.
    Liebe Grüße
    Estella

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