Positive
Psychologie- Was macht das Leben lebenswert?
Abbildung 1 „Positive Psychologie“
Wie stellst du dir dein Leben
vor?
In der Vorstellung möchten
viele ein glückliches Leben, eines in dem eigene Stärken zum Tragen kommen und
sich Erwartungen und Hoffnungen erfüllen. Trotz einiger Aufs und Abs soll es in
eine positive Lebensbilanz münden.[1] Und trotz dieser
Vorstellungen leiden weltweit mehr als 264 Millionen Menschen jeden Alters an
Depressionen.[2]
Sie tragen maßgeblich zur globalen Krankheitslast bei.[3]
Aus diesem Grund ergab sich
1998 durch Martin Seligman ein junger Psychologiezweig, der sich mit der
Wissenschaft der Gesundheit beschäftigt. Lange Zeit hat sich die Psychologie
mit negativen Gefühlen, psychischen Störungen und Problemen beschäftigt. Es ist
nach wie vor wichtig, Störungsbilder zu beschreiben und Therapien zur Minderung
von Leid zu entwickeln, aber mindestens genauso wichtig ist es, dass das
subjektive Wohlbefinden in den Mittelpunkt der psychologischen Forschung rückt.
Und genau diese Zielsetzung verfolgt die Positive Psychologie.
Positive Psychologie ist die
Wissenschaft von einem gelingenden und erfüllten Leben. Sie beschäftigt sich
mit der Frage, wie psychisches Wohlbefinden und persönliche Entwicklung
unterstützt und aufrechterhalten werden kann, sodass sich Individuen
bestmöglich entwickeln und aufblühen können.[4]
In dem Werk „Flourish – Wie Menschen aufblühen“ stellt Seligman 2011 das PERMA-Schema vor, welches bei der Suche nach dem Glück unterstützt und zu einem erfüllten und bedeutungsvollen Leben verhilft. Das Schema beschreibt, wie sich das Wohlbefinden in fünf Säulen aufteilen lässt.[5]
Die einzelnen Elemente erfüllen laut
Seligman drei Kriterien. Erstens tragen die Elemente oder Säulen zum
menschlichen Wohlbefinden bei. Des Weiteren wird es von hinreichend vielen
Menschen um seiner selbst willen angestrebt bzw. verfolgt. Zuletzt kann jedes
Element unabhängig definiert und gemessen werden.[6] Die einzelnen Elemente
sollen im Folgenden genauer vorgestellt werden.
Das regelmäßige Erleben von positiven Emotionen wie Dankbarkeit,
Zufriedenheit, Befriedigung, Hoffnung, Liebe, Freude und Vergnügen ist ein
entscheidendes Element des Wohlbefindens.[7] Laut der Broaden-and-Build
Theorie von Barbara Fredrickson bewirken diese positiven Emotionen eine offene Bewusstseinslage sowie einen Ressourcen- bzw. Kompetenzaufbau.[8]
Wenn Menschen Engagement zeigen oder sich einer Sache
mit voller Hingabe widmen, können sie in einen „Flow“ gelangen, bei dem sie
alles andere vergessen. Die Motivation der Handlung sollte dabei intrinsisch
sein, also in der Handlung selbst liegen und nicht extrinsisch motiviert sein.[9]
Das Wohlbefinden kann zudem
durch positive soziale Beziehungen gesteigert werden. Dies impliziert eine
freundliche Haltung gegenüber der Mitmenschen sowie eine große Verbundenheit zu
anderen Menschen.[10]
Das Sinn-Erleben von
Handlungen, sowie das Gefühl einer Bedeutsamkeit des eigenen Lebens bilden ein
weiteres Element.[11]
http://othes.univie.ac.at/39575/1/2015-11-04_1003542.pdf
Sich über seine eigenen Ziele bewusst zu sein, sowie die erfolgreiche Zielerreichung ermöglichen zukunftsorientiertes Handeln.[12]
Im Folgenden sollen nun exemplarisch einige Anregungen für konkrete Umsetzungsmöglichkeiten des dargelegten psychologischen Modells in die Schulpraxis vorgestellt werden.
Im Hinblick auf die Förderung Positiver
Emotionen kann regelmäßig die „Gut-gelaufen-Übung“ durchgeführt
werden. Hierbei bekommt jede/r Schüler*In (SuS) die Aufgabe, drei Dinge des
gestrigen Tages zu finden, welche gut gelaufen sind. Dies können große, aber
auch kleinere Dinge sein (drei Mal gemeldet in Geschichte, das Pausenbrot mit
einem Kind geteilt…) und im Anschluss daran dürfen die Kinder ihre positiven
Erlebnisse im Plenum erzählen.
Abbildung 3
"Cartoon Fische"
Im Bereich des Engagements
kann des Öfteren eine „Stärkenanalyse“ eingesetzt werden. Hierbei
überlegen sich die SuS eine Sache, welche sie sehr gut können und schreiben
diese mit einer persönlichen Begründung nieder. Anschließend berichten sich die
SuS gegenseitig in Partnerarbeit von ihrer Stärke und stellen sich Fragen wie:
„Hast du das schon immer gekonnt oder wo hast du das gelernt? Was ist das
Tollste daran für dich?“
Für die Stärkung Positiver
Beziehungen eignet sich die „Komplimente-Wette“. Hierbei werden die
SuS dazu aufgefordert, sich jeweils eine Person zu suchen, zu welcher sie eher
eine Abneigung hegen und sich eine positive Sache auszudenken, welche sie
dieser mitteilen könnten(Voraussetzung ist Ehrlichkeit!). Anschließend dürfen
sie es dieser Person sagen oder auch schreiben und sollten hierbei keine Gegenleistungen
von dieser erwarten.
Die Komponente der Sinnstiftung
könnte durch die Bezugnahme von Unterricht zu für die SuS relevanten Bereichen
des realen Lebens geschaffen werden. Im Bereich Erdkunde könnte bspw. ein
Stadtplan altersgerecht überarbeitet und dem Bürgermeister vorgestellt werden,
in Mathematik der Dreisatz mittels eines eigenen Kioskverkaufes angewandt
werden oder für den Themenkomplex „Sicherheit im öffentlichen Raum“ von den
älteren SuS ein eigenes Fahrsicherheitstraining für die jüngeren Kinder
erstellt werden.
Abschließend kann der Bereich
der Selbstwirksamkeit z.B. mittels eines „Stolz-und-Strategien-Tagebuches“
gefördert werden. Hierbei notieren die SuS wöchentlich alle Situationen, welche
sie als heraus- oder überfordernd wahrnahmen, aber dann letztlich doch
meisterten. Diese Übung soll das Vertrauen auf die eigenen Ressourcen stärken.
Außerdem können Strategien des jeweiligen Bewältigungsprozesses gesammelt und
notiert werden, um bei auftretenden Problemen darauf zurückgreifen zu können und
so einem Gefühl der Hilflosigkeit entgegenzuwirken.[13]
Nun würden wir gerne von euch
wissen, was ihr von der Positive Psychologie haltet. Denkt ihr, dass es möglich
ist, dass Menschen nicht über ihre Schwächen, sondern stattdessen über ihre
Stärken definiert werden sollten? Was macht glücklich? Und ist es möglich sich eine
Art „Resilienz“ anzutrainieren? Was macht ihr zur Erhaltung eures Wohlbefindens
während der Covid-19 Pandemie?
Wir freuen uns über eure
Anregungen.
Eure Sarah Trelle, Nicola
Angst und Anna-Luisa Metzger
Literaturverzeichnis
AIGNER, L. (2015). „Wohlbefinden im organisatorischen Kontext: Überprüfung und Anwendung des PERMA-Modells“. Wien, Österreich: Universität Wien. Abgerufen 17.Dezember 2020 von http://othes.univie.ac.at/39575/1/2015-11-04_1003542.pdf
BLICKHAN, D. (2018). „Positive Psychologie; Ein Handbuch für die Praxis“. Paderborn, Deutschland: Junfermann
BRAUN, O. L. (2019). „Positive Psychologie, Kompetenzförderung und Mentale Stärke“. Landau, Deutschland: Springer
BRAUN, O. L. (2019). „Selbstmanagement und Mentale Stärke im Arbeitsleben“. Landau in der Pfalz, Deutschland: Springer
BROHM-BARDY, M.; BEREND, B. „Positive Psychologie: Grundlagen, Geschichte, Elemente, Zukunft“. Trier, Deutschland: Universität Trier. Abgerufen 17.Dezember 2020 von http://www.brohm-badry.de/wp-content/uploads/2017/09/Grundlagen_Positive_Psychologie.pdf
BROHM, M.; ENDRES, W. (2015). „Positive Psychologie in der
Schule. Die >>Glücksrevolution<< im Schulalltag“. Weinheim und
Basel: Beltz Verlag.
VOPEL, K. (2004). „Positive Psychologie im Klassenzimmer“. Cloppenburg: Runge.
WORLD HEALTH
ORGANIZATION. (2020, 30.Januar) „Depression“ . Abgerufen 10.Dezember
2020 von https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/depression
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1 „Positive Psychologie“:
https://www.heilpraktikerin-psychotherapie.net/beratung/positive-psychologie.html
(Zugriff 10.12.20)
Zitationen & Hinweise
[1] Vgl.
BLICKHAN 2018, 15
[3] Die
Krankheitslast umfasst sowohl durch Tod verlorene Lebensjahre als auch
krankheitsbedingt beeinträchtigte Lebensjahre.
[6] Vgl. ebd.
[7] Vgl. BRAUN
2019, 6 – „Selbstmanagement …“
[9] Vgl. BRAUN
2019, 6 – „Selbstmanagement …“
[10] Vgl. BRAUN
2019, 8 - „Positive Psychologie …“
[11] Vgl
Braun S.6
[12] Vgl.
Braun S.6
Liebes Blogger-Team,
AntwortenLöschenvielen Dank für euren Blog-Beitrag. Von der positiven Psychologie hatte ich zuvor noch nicht gehört, halte diese aber für ein gutes Konzept. Grundsätzlich finde ich die Idee, Menschen ihren Stärken nach zu definieren schön, denn so wäre der Eindruck einer Person erstmal positiv geprägt. Das im Alltag zu realisieren ist jedoch relativ schwer und muss zudem gut durchdacht sein. Die „Komplimente-Wette“ zum Beispiel sehe ich, so wie ihr sie beschrieben habt, etwas kritisch. Schüler*innen sollten sich meiner Meinung nicht Jemanden aussuchen gegen den sie eine Abneigung hegen. Eine zufällige Zuteilung durch die Lehrperson erscheint mir hier sinnvoller. Ansonsten besteht das Risiko, dass unbeliebtere Schüler*innen mehr Komplimente als beliebte bekommen. Was in diesem Fall dann eher das Gegenteil des gewünschten Effekts erzielen würde.
Pauschal zu sagen was glücklich macht ist unmöglich, denn jeder empfindet Glücklichsein anders. Mich macht es glücklich, wenn ich anderen eine Freude bereite oder ein neues Ziel in meinem Leben erreicht habe. Ich bin einfach glücklich und fühle mich wohl, wenn alles harmonisch ist und ich meinen Hobbys nachgehen kann. In der letzten Zeit leidet mein Wohlbefinden jedoch ein wenig. Das Wetter ist trüb, die Prüfungen stehen vor der Tür und durch den Lockdown sitzt man eigentlich nur Zuhause rum. Um trotzdem das bestmögliche aus der jetzigen Zeit herauszuholen, nimmt man sich einfach etwas mehr Zeit für alles. Ich gehe häufiger spazieren, koche aufwändigere Gerichte oder lese einfach mal ein wenig. Abschließend möchte ich euch noch sagen, dass mir euer Blog-Beitrag sehr gefallen hat. Er war logisch aufgebaut und informativ.
Liebe Grüße
Sarah Magalu
Liebe Sarah,
Löschenvielen lieben Dank für deinen anregenden Kommentar. Es geht einigen so wie dir, dass sie zuvor noch nie etwas von der Positiven Psychologie gehört haben. Deshalb war es auch einer unserer Anliegen dieses Thema ausführlicher zu behandeln und zu erläutern. Du sprichst davon, dass es schwierig sei dieses Konzept im Alltag anzuwenden. Uns ist bewusst, dass der Weg hin zur Positiven Psychologie sicherlich kein einfacher sein wird, aber wir sind uns definitiv sicher: ES WIRD SICH LOHNEN. Oftmals halten Menschen an gesellschaftlichen Normen fest, obwohl einigen bewusst ist, dass dies nicht der richtige Weg für sie ist. Zuallererst müssen die Blockaden und Ängste erkannt werden, die das Leben „aufhalten“. Erst dann kann es bergauf gehen.
Deine Bedenken hinsichtlich der Komplimente-Wette verstehen wir gut. Vielleicht könnte man es dahingehend abwandeln, wie du vorgeschlagen hast, jede Woche neu auszulosen und dieser Person dann etwas Nettes zu sagen oder zu schreiben. Um die ursprüngliche Intention des Autors dennoch zu erhalten, könnte man die SuS auch einfach auffordern, sich eine Person vorzustellen, zu der sie nicht sehr viel Sympathie hegen und sich etwas zu überlegen, was sie dennoch an der Person schätzen oder mögen. Es müsste gar nicht ausgesprochen werden, vielleicht sind die Kinder sogar ehrlicher, wenn sie diese Frage für sich im Stillen beantworten können. Impulse von der Lehrkraft könnten bei der Reflexion helfen, da es ja u.U. nicht ganz so leicht ist, etwas zu finden.
Das man pauschal nicht sagen kann, was glücklich macht, ist sicherlich richtig. Dennoch lassen sich die Dinge, die du aufzählst, gut in das PERMA-Schema eingliedern. Du bist glücklich, wenn alles harmonisch ist – dann empfindest du „Positive Emotionen“, dies passt in die erste Säule. Durch das ausführen deiner Hobbys können verschiedene Säulen beansprucht werden. Du gibst deinem Leben eine Sinnhaftigkeit (Säule 5), zeigst Engagement und widmest dich deiner Leidenschaft mit voller Hingabe (Säule 2) und du kannst, zum Beispiel im Vereinssport, soziale Beziehungen pflegen (Säule 3). Durch den Lockdown brechen wichtige Säulen weg, zum Bespiel die Säule 3: durch positive soziale Beziehungen. Wir isolieren uns und haben kaum noch Kontakte Darunter kann auch dein Wohlbefinden leiden. Andere Säulen pflegst du deshalb gerade besser: du nimmst dir mehr Zeit für dich, dass kann positive Emotionen auslösen. (Säule 1). Unser Tipp an dich: Um dein Wohlbefinden auch im Lockdown zu steigern, könntest du dir für die Säulen, die gerade „Wegfallen2; Alternativen suchen. Zum Beispiel könntest du einen virtuellen Spieleabend oder einen gemeinsamen, virtuellen Kochabend mit Freunden gestalten. Dadurch pflegst du deine sozialen Kontakte – und steigerst dadurch hoffentlich auch dein Wohlbefinden.
Liebe Grüße
Sarah Trelle, Nicola Angst und Anna-Luisa Metzger
Liebe Sarah, Nicola und Anna-Luisa,
AntwortenLöschenvielen Dank für den tollen Blogbeitrag. Im Laufe meines Lebens, aber auch meines Studiums merke ich, wie wichtig unsere Einstellungen, unser Fokus und Achtsamkeit eigentlich ist. Eins meiner Ziele ist, meinen Schülern und Schülerinnen mehr als akademisches Wissen mitzugeben. Ich wünschte ich hätte in meiner eigenen Schulzeit selber Skills gelehrt bekommen, die mir helfen könnten, nie aufzuhören an mich zu Glauben und die mir beigebracht hätten, dass ich immer die Wahl habe den Fokus auf das Gute zu richten. Die Idee positive Emotionen zu dokumentieren sehe ich als sehr hilfreich. Wenn wir die Schülern und Schülerinnen motivieren, sich regelmäßig Notizen zu machen über Sachen, für die sie dankbar sind, helfen wir den Fokus von Mangel auf Fülle zu richten. Gute Gedanken führen zu guten Gefühlen und somit auch zu einem besseren Allgemeinzustand. Auch sich über die Selbstwirksamkeit bewusst zu werden, lässt die Schüler und Schülerinnen erkennen, dass sie mehrmals in einer schwierigen Lage waren oder schwierige Aufgaben vor sich hatten, die sie aber immer überwinden konnten. Ich wünsche mir, dass man den Schülern und Schülerinnen beibringt mit sich selbst einen besseren Umgang zu haben. Wenn wir lernen uns selbst zu akzeptieren, mögen und respektieren, schaffen wir dies auch mit unseren Mitmenschen und Mitschülern. Ich glaube also wirklich, dass wir die Wahl haben uns bewusst zu entscheiden glücklich zu sein. Wir können uns täglich dafür entscheiden die Gute Seite in jeder Situation zu sehen. Man kann sich Resilienz antrainieren und ich finde wirklich, dass die Schule dafür mitverantwortlich ist. Achtsame, tolerante und glückliche Menschen machen einen enormen Unterschied auf dieser Welt. Das ist mein Ziel, meinen Schülern und Schülerinnen zu helfen, Menschen zu werden, die diesen positiven und enormen Unterschied auf dieser Welt machen.
Liebe Grüße
Sara Loureiro
Liebe Sara,
LöschenDanke für deinen konstruktiven und anregenden Kommentar! Um die Resilienz der Schüler*innen zu stärken sehe ich vor allem die Stärkenanalyse und das Stolz-und Strategientagebuch für geeignet an. Erweiternd könnte man hierfür auch eine Projekt-Woche gestalten, in der die Selbstwirksamkeit und die Resilienz der Schülerpersönlichkeiten gestärkt, gefördert und gefordert werden. Dafür ließe sich beispielsweiße das transtheoretische Modell der Phasen der Veränderung als gesundheitspsychologisches Modell anwenden. Um das Projekt fächerübergreifend zu gestalten, gäbe es die Möglichkeit, mit dem Fach Kunst zu kooperieren. Dabei sollte der Schwerpunkt auf dem individuellen Schöpfungsakt liegen, um die Eigenverantwortlichkeit, die Selbstwirksamkeit und die Selbstständigkeit zu stärken. Bewertungen durch Benotungen könnten bei dieser Projekt-Woche in den Hintergrund rücken, um so den Lern- und Leistungsdruck zu nehmen, wodurch die Kreativität der Schüler*Innen sich besser entfalten kann. Wie du schon erwähnt hast, kann dadurch auch der Fokus auf das Gute gerichtet werden. Um die Basis für das Projekt zu setzen, kann die Projektwoche auf biologischen Hintergründen basieren und das entsprechende Wissen vermittelt werden. In die Projektwoche lassen sich sicherlich auch die verschiedenen Übungen zur Förderung Positiver Emotionen einbauen, um dann langfristig und systematisch bestimmte Know-Hows in den Unterrichtsalltag mit zu übernehmen und gemeinsam zu gestalten. Hast du noch weitere Ideen für die Gestaltung einer solchen Projektwoche? Oder würdest du eine wöchentliche „Selbstwirksamkeits-Stunde“ auf Basis der Positiven Psychologie präferieren?
Schöne Grüße
Sarah Trelle
Liebes Blogger-Team,
AntwortenLöschenzu allererst ein Kompliment an euch, ich habe euren Beitrag mit großem Interesse gelesen. Durch die klare Strukturierung und Erklärungen der Begriffe lässt sich euer Beitrag fließend lesen.
Die exemplarischen Anregungen für konkrete Umsetzungsmöglichkeiten der psychologischen Modelle hat mir sehr gut gefallen. Solche Themen werden viel zu selten im alltäglichen Schulunterricht miteinbezogen, da es den Lehrkräfte an vorhandenes Wissen fehlt. Ich kann mir sehr gut vorstellen eure genannten Beispiele im Unterricht anzuwenden. Sich Zeit für das subjektives Wohlbefinden der SuS zu nehmen ist mehr als gerechtfertigt. Das Wohlbefinden kann zudem durch positive soziale Beziehungen gesteigert werden und sorgt für ein ausgeglichenes Unterrichtsklima.
Mich spricht der Ansatz der positiven Psychologie sehr an und ganz ohne Zweifel bin ich der Meinung, sich nicht nur über ihre Schwächen, sondern stattdessen über ihre Stärken definiert werden sollen.
Liebe Grüße,
Danny
Lieber Danny,
LöschenVielen Dank für dein Lob, es freut uns sehr, dass dir unser Blogbeitrag einige neue Anregungen und Ideen liefern konnte!
Wir sehen es wie du – geläufig sind einem Jeden wohl die „Risiken“, die überall lauern und die man „vermeiden“ sollte, was meist auch eher wenig intrinsisch motiviert ist, vor allem wenn die Lehrperson ihren SchülerInnen diese Maxime einfach auferlegen möchte, ohne einen weiteren Reflexionsprozess anzuregen oder die jeweilige Subjekthaftigkeit miteinzubeziehen. Setzt man hier einmal am Individuum selbst an UND fokussiert dabei auch noch auf die Stärken, anstatt auf das Negative, unbedingt zu Vermeidende(Ernährung, Rauchen, Alkohol etc.), wird man sich eigener Interessen und Motivationen unter Umständen überhaupt erst bewusst , auch Ressourcen zur individuellen Bewältigung von Problemen können so erst mobilisiert werden. Dafür sollte es aber strukturell und fächerübergreifend eben zum festen Unterrichtsbestandteil, sogar zu einem Leitbild, werden. Wie Sarah im vorherigen Kommentar schon erwähnte, würden sich die Aspekte zunächst sehr gut in Projektform einführen lassen und müssten dann in den fortlaufenden Unterrichtsalltag integriert und somit intensiviert werden, damit die SchülerInnen auch erst die Chance haben, einen stabiles, stärken- und ressourcenorientiertes Selbstbild zu entwickeln. Denn der Ansatz, den die Positive Psychologie verfolgt, ist als lebenslanger Prozess zu verstehen und erfordert Zeit, muss je nach Lebenskontext immer wieder überdacht, verändert und erweitert werden.
Gab es denn eine Übung, die du für besonders geeignet hältst, auch gerade für deine Schulform und präferierte Altersklasse?
Vielen Dank noch einmal für deinen positiven und anregenden Kommentar!
Liebe Grüße
Nicola Angst
Liebes Blogger-Team,
AntwortenLöschenbesonders in der aktuellen Corona-Krise ist es sehr sinnvoll, Eure interessanten Ausführungen zu lesen. Ihr erklärt das PERMA-Modell prägnant und sehr verständlich. Könnte es sein, dass die das Wort nicht nur die Anfangsbuchstaben der fünf BEreiche enthält, sondern auch "perma" eine Art dauerhaften Lebensszustand beschreibt, der durch Anwendung der Methoden positiv gestaltet werden kann?
Sehr ansprechend finde ich Eure konkreten Unterrichtsbeispiele, die mich sehr inspiriert haben, diese in meiner zukünftigen Unterrichtspraxis anzuwenden. Danke hierfür! Nicht nur die Erfahrung eines erfüllteren und posotiveren Lebens, sondern auch der soziale Aspekt spielt eine bedeutsame Rolle. Die Unterrichtsbeispiele verbessern mit Sicherheit das Klassenklima und die Unterrichtsatmosphäre. Für die Stärkun gposotiver Beziehungen ist konstruktives Feedback vorallem im Lehrberuf sehr wichtig. Zu dieser Thematik hätte ich zusätzlich zur "Komplimente-Wette" eine weitere Idee. Ein Kind stellt oder setzt sich in den Kreis und schließt die Augen, während jede/r, der möchte Komplimente laut in den Raum sagt, ohne dass der/die Schüler/in in der mItte ermitteln kann, wer was gesagt hat. Außerdem ist man auf diese Weise nicht gezwungen, sich zu äußern.
Allgemein sind ein wertschätzender Umgang und die Förderung von Selbstwirksamkeit meiner Meinung nach wichtige Aspekte im Schulalltag, die die Entwicklung von Resilienz fördern.
Vielen Dank für Euren informativen Beitrag
Liebe Grüße
Viktoria
Liebes Blogger-Team,
AntwortenLöschenbesonders in der aktuellen Corona-Krise ist es sehr sinnvoll, Eure interessanten Ausführungen zu lesen. Ihr erklärt das PERMA-Modell prägnant und sehr verständlich. Könnte es sein, dass die das Wort nicht nur die Anfangsbuchstaben der fünf Bereiche enthält, sondern auch "perma" eine Art dauerhaften Lebensszustand beschreibt, der durch Anwendung der Methoden positiv gestaltet werden kann?
Sehr ansprechend finde ich Eure konkreten Unterrichtsbeispiele, die mich sehr inspiriert haben, diese in meiner zukünftigen Unterrichtspraxis anzuwenden. Danke hierfür! Jeder Mensch sollte die befähigt sein, Aspekte der positiven Positive Psychologie in sein Leben zu intergieren, um die Chance auf ein erfüllteres Leben zu bekommen. Nicht nur die Erfahrung der Verbesserung der Lebensqualität, sondern auch der soziale Aspekt spielt in der Schule eine bedeutsame Rolle. Die Unterrichtsbeispiele verbessern mit Sicherheit das Klassenklima und die Unterrichtsatmosphäre. Für die Stärkung positiver Beziehungen ist konstruktives Feedback vor allem im Lehrberuf sehr wichtig. Zu dieser Thematik hätte ich zusätzlich zur "Komplimente-Wette" eine weitere Idee. Ein Kind stellt oder setzt sich in den Kreis und schließt die Augen, während jede/r, der möchte Komplimente laut in den Raum sagt, ohne dass der/die Schüler/in in der Mitte ermitteln kann, wer was gesagt hat. Außerdem ist man auf diese Weise nicht gezwungen, sich zu äußern.
Allgemein stellen ein wertschätzender Umgang und die Förderung von Selbstwirksamkeit meiner Meinung nach wichtige Aspekte im Schulalltag dar, die die Entwicklung von Resilienz fördern.
Vielen Dank für Euren informativen Beitrag.
Liebe Grüße
Viktoria
Liebe Viktoria,
AntwortenLöschentatsächlich war es auch eines unserer Ziele während dieser schwierigen Corona-Krise, in der einige mit psychischen Belastungen zu kämpfen haben, einen positiven Anreiz zur Prävention/ Bewältigung der Situation zu erschaffen. Freut uns zu sehen, dass auch du diese Assoziation zum Thema Positive Psychologie hattest.
Bei dem PERMA-Modell geht es um einen Denkansatz, der dabei helfen soll, die wichtigsten Bestandteile von Glück zu identifizieren. Dadurch, dass verstanden wird, woraus sich Glück zusammensetzt, kann zu einem erfüllten und damit glücklicheren Leben verholfen werden.
Auch finde ich deine Idee zur Weiterführung der „Komplimente-Wette“ sehr anregend. An sich finde ich es einen tollen Gedanken, dass das Komplimente verteilen „anonym“ stattfinden soll und jeder sich äußern kann, aber nicht muss. Allerdings könnte ich mir vorstellen, dass die Schülerinnen und Schüler sich gut untereinander kennen und die jeweilige Stimme zugeordnet werden kann. Eventuell würde der Punkt des Erkennens erschwert werden, indem Komplimente aufgeschrieben werden? Ich denke es müsste individuell im Schulalltag mehrmals auf unterschiedliche Weise ausprobiert werden, sodass für die eigene Klasse eine optimale Lösung gefunden werden kann.
Vielen herzlichen Dank für deinen anregenden Kommentar.
Liebe Grüße
Anna-Luisa Metzger
Liebes Blogger-Team,
AntwortenLöschenich kann mich den vorherigen Kommentaren nur anschließen und halte den Beitrag für sehr gelungen. Der Beitrag hatte eine angenehme Länge und war gut strukturiert, wodurch mir das Lesen sehr leicht gefallen ist. Des Weiteren finde ich den Querverweis zur Masterarbeit gut, da ich so die einfache Möglichkeit habe, mich noch mehr mit dem Thema auseinanderzusetzen.
Inhaltlich fand ich das Thema sehr interessant, da ich mich mit dem Ansatz der positiven Psychologie noch nicht bewusst auseinander gesetzt hatte.
Eure Vorschläge für eine Umsetzung im schulischen Kontext hat mich auch gleich dazu inspiriert, für mich selbst Handlungsoptionen zu überlegen. So könnte man die verschiedenen Säulen durch ein Dankbarkeitstagebuch, neue Hobbies, die zu den eigenen Stärken passen, eine Komplimente-Wette im Familien- und Freundeskreis und einen sinnstiftenden Nebenjob erfüllen. Bei diesen Überlegungen ist mir dann auch aufgefallen, dass ich unbewusst schon viele dieser Strategien anwende, um bspw. auch den Lockdown gut zu überstehen.
Insgesamt sehe ich daher das PERMA-Schema als eine positive Bereicherung, die sowohl im privaten als auch im schulischen Kontext gut genutzt werden kann.
Auf eure abschließenden Fragen, ob Menschen nur über Stärken definiert werden sollen und, ob man sich eine Resilienz antrainieren kann, habe ich keine klare Antwort gefunden.
Ich denke, dass es ein guter Schritt wäre, gerade auch im schulischen Kontext, vor allem die Stärken von anderen Menschen wahrzunehmen. Allerdings müssen Schwächen ja nicht grundlegend etwas schlechtes sein. Vielleicht wäre ein Ansatz passend, der beide Aspekte verbindet. Daraus könnte sich ergeben, dass man bspw. durch das PERMA-Schema v.a. die Stärken der SuS wahrnimmt und diese in der Selbstwahrnehmung trainiert, aber dennoch die Schwächen kennt. Diese Schwächen allerdings nicht als etwas negatives ansieht, sondern viel mehr als eine Entwickungsmöglichkeiit. Wenn man dann die Stärken im Fokus hat, denke ich, dass sich dadurch auch das Sebstbewusstsein der SuS steigern kann und dies auch positive Auswirkungen auf die Resilienz haben kann.
Insgesamt ein sehr spannendes Thema, was zum Nachdenken anregt.
Viele Grüße
Antonia Krug
Liebe Sarah, Nicola und Anna-Luisa,
AntwortenLöschenEinen sehr ausführlichen Blogbeitrag habt ihr hier verfasst. Ich fand es sehr gut wie ihr euch spezifisch auf die Anwendung im Schulalltag bezieht. Zu jedem einzelnen Aspekt des PERMA-Schemas ein Anwendungsbeispiel zu nennen macht es mir als Leser leicht das Schema zu verstehen.
Auch der nähere Bezug auf das subjektive Wohlbefinden ist sehr gelungen, da es keine Universallösung für glücklich sein gibt.
Auch ich sehe Resilienz als Mittel gegen unglücklich sein, aber für mich steht die Resilienz im Kontrast zur Positiven Psychologie, da Resilienz für mich das „coping“ von negativen Situationen beinhaltet und ich nicht sehe wie die positive Psychologie sich gleichermaßen damit auseinandersetzt. Dennoch sehe ich vor Allem in der Förderung von positiven sozialen Beziehungen und dem regelmäßigen Erleben von positiven Emotionen auch eine Verbesserung im Bereich der Resilienz. Dies würde die Bearbeitung von positiver Psychologie im Schulalltag noch erstrebenswerter machen.
Viele Grüße
Felix
Liebe Sarah, Nicola und Anna-Luisa,
AntwortenLöschenEinen sehr ausführlichen Blogbeitrag habt ihr hier verfasst. Ich fand es sehr gut wie ihr euch spezifisch auf die Anwendung im Schulalltag bezieht. Zu jedem einzelnen Aspekt des PERMA-Schemas ein Anwendungsbeispiel zu nennen macht es mir als Leser leicht das Schema zu verstehen.
Auch der nähere Bezug auf das subjektive Wohlbefinden ist sehr gelungen, da es keine Universallösung für glücklich sein gibt.
Auch ich sehe Resilienz als Mittel gegen unglücklich sein, aber für mich steht die Resilienz im Kontrast zur Positiven Psychologie, da Resilienz für mich das „coping“ von negativen Situationen beinhaltet und ich nicht sehe wie die positive Psychologie sich gleichermaßen damit auseinandersetzt. Dennoch sehe ich vor Allem in der Förderung von positiven sozialen Beziehungen und dem regelmäßigen Erleben von positiven Emotionen auch eine Verbesserung im Bereich der Resilienz. Dies würde die Bearbeitung von positiver Psychologie im Schulalltag noch erstrebenswerter machen.
Viele Grüße
Felix
Liebe Sarah, Nicola und Anna-Luisa,
AntwortenLöschenEinen sehr ausführlichen Blogbeitrag habt ihr hier verfasst. Ich fand es sehr gut wie ihr euch spezifisch auf die Anwendung im Schulalltag bezieht. Zu jedem einzelnen Aspekt des PERMA-Schemas ein Anwendungsbeispiel zu nennen macht es mir als Leser leicht das Schema zu verstehen.
Auch der nähere Bezug auf das subjektive Wohlbefinden ist sehr gelungen, da es keine Universallösung für glücklich sein gibt.
Auch ich sehe Resilienz als Mittel gegen unglücklich sein, aber für mich steht die Resilienz im Kontrast zur Positiven Psychologie, da Resilienz für mich das „coping“ von negativen Situationen beinhaltet und ich nicht sehe wie die positive Psychologie sich gleichermaßen damit auseinandersetzt. Dennoch sehe ich vor Allem in der Förderung von positiven sozialen Beziehungen und dem regelmäßigen Erleben von positiven Emotionen auch eine Verbesserung im Bereich der Resilienz. Dies würde die Bearbeitung von positiver Psychologie im Schulalltag noch erstrebenswerter machen.
Viele Grüße
Felix
Liebes Blogger-Team,
AntwortenLöschenda ich mich selbst gerne mit dem Thema Psychologie auseinandersetze, finde ich euren Beitrag super spannend! Den Aspekt, nicht immer nur die negativen Dinge zu betrachten und sich stattdessen bewusst zu machen, was einen im Moment glücklich macht, was man erreicht hat und wofür man dankbar ist, finde ich super und sehr inspirierend! Natürlich darf man psychische Erkrankungen wie Depressionen nicht außer Acht lassen, durch reine positive Psychologie wird man wahrscheinlich in einer depressiven Phase nicht vollständig genesen. Dennoch kann man diese Dinge nicht nur gut in seinen eigenen Alltag einbauen, um sein Wohlbefinden zu fördern, sondern eure Aspekte auch im Unterricht thematisieren. Eure Ideen zur Umsetzung dessen finde ich sehr gut und kann mir auch vorstellen, diese in meinen eigenen Unterricht zu integrieren.
Dieser Blogbeitrag hat mich zum Nachdenken angeregt, vielen Dank dafür!
Liebe Grüße
Stefanie Krech
Hallo ihr drei,
AntwortenLöschenvielen Dank für diesen interessanten Beitrag. Ich habe mich schon öfter mit dem Thema beschäftigt und auch meine Bachelorarbeit über die Bedeutung des Flows im Sportunterricht und somit auch über die positive Psychologie geschrieben. Das Streben nach Glück ist ein allgegenwärtiges Thema womit sich jeder Mensch in unserer Gesellschaft beschäftigt und deshalb finde ich es schön, dass ihr einige konkrete Unterrichtsbeispiele, die das „Glücklichsein“ verstärken aufzeigt.
Bei meinen Recherchen für die BA bin ich auch auf den Umgang mit dem Thema „Glücklichsein“ anderer Länder gestoßen. Schon seit sieben Jahren liegt Dänemark unter den glücklichsten drei Ländern der Welt. Die Tatsache, dass es an dänischen Schulen ein Unterrichtsfach gibt, dass sich mit dem Thema Glück befasst trägt entscheidend dazu bei. Hier wird Kindern beispielsweise beigebracht Dankbarkeit zu zeigen und wie wichtig Empathie im Alltag ist.
Beispielsweise fragt in einer Dokumentation ein dänischer Lehrer die Schüler, für was sie Dankbar sind. Die Schüler antworten mit Gesundheit, Freunde, ein Haus, genug zu Essen und führen sich so immer wieder vor Augen was sie haben und nicht, wie es häufig in der Gesellschaft vorkommt, was sie nicht haben.
Eure Beispiele finde ich gut gelungen und ich fände es schön, wenn wir für diese wichtigen Themen ein gesondertes Fach in der Schule hätten, da es sonst meist im stressigen Schulalltag untergeht.
Vielen Dank für euren Beitrag zu diesem wichtigen Thema.
Liebe Grüße
Estella