Freitag, 22. Januar 2021

Die Bedeutung von sozialen Kontakten für eine gesunde (psychische) Entwicklung bei Kindern und Jugendlichen

 

Die Bedeutung von sozialen Kontakten für eine gesunde (psychische) Entwicklung bei Kindern und Jugendlichen

Der seit dem 16.12.2020 geltende harte Lockdown wurde vorerst bis mindestens zum 14.02.2021 verlängert. Die hohen Infektionszahlen verdeutlichen, dass die Maßnahmen der Bundesregierung wie Kontaktbeschränkungen, Ausgangsbeschränkungen, die Schließung zahlreicher Geschäfte, sowie die Schließung der Schulen aus epidemiologischer Sicht gerechtfertigt sind. Auf viele Dinge, die zu unserem alltäglichen Leben gehören muss nun seit längerer Zeit größtenteils verzichtet werden.


 

 




 



Bildquelle:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1100739/umfrage/entwicklung-der-taeglichen-fallzahl-des-coronavirus-in-deutschland/


In unserem Beitrag wollen wir euch erläutern, wie sich diese Einschränkungen auf die (psychische-) Gesundheit und Entwicklung von Kindern und Jugendlichen auswirken.

Zunächst einmal die Definition von Gesundheit der Weltgesundheitsorganisation (WHO): „Gesundheit ist ein Zustand vollständigen körperlichen, seelischen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Freisein von Krankheit oder Gebrechen.“ (O.A. 2013) Bereits in der Gründungsphase gesundheitswissenschaftlichen Denkens ging es nicht nur um die Krankheit selbst, sondern auch um die Frage nach den sozialen Krankheitsursachen. (Vgl., Hehlmann et al., 2018)
Diese sind auch in Zeiten von Corona sehr entscheidend. Gerade wenn wir uns vor Augen führen, wie es den Kindern und Jugendlichen in solch einer Zeit ergehen muss.

„Schule und Bildung gehören zu den Grundbedürfnissen der Kinder. Schulschließung bedeutet auch nachteilige Auswirkungen auf die psychosoziale und motorische Entwicklung, Kindeswohlgefährdung, Benachteiligung sozial Schwächerer, Gefährdung von Kindern mit besonderen Bedarfen und aktuelle Beeinträchtigung der Gesundheit der Kinder und Jugendlichen.“ - Hans-Iko Huppertz (Generalsekretär der DAKJ) (O.A. 2021)

Während der Corona-Pandemie hat sich die Lebensqualität der Kinder und Jugendlichen deutlich vermindert. Im Mittelpunkt einer aktuellen Studie stehen Themen wie psychische Gesundheit, Lebensqualität und Gesundheitsverhalten:
























Bildquelle:https://www.uke.de/dateien/einrichtungen/unternehmenskommunikation/pressemitteilungen/2020/bildmaterial_pressetermin_14mai2020/corona_psyche_kinder_pm20200710_ohnesperrfrist.pdf


Die COPSY- Studie, die im Frühling bundesweit unter Kindern sowie Eltern durchgeführt wurde, zeigt, dass die sozialen Veränderungen, die durch die aktuellen Herausforderungen der Pandemie hervorgehen, das psychische Wohlbefinden sowie die Lebensqualität von Kindern und Jugendlichen verringern und sich das Risiko für psychische Auffälligkeiten erhöht.
Während vor der Corona-Krise nur 1/3 der Kinder eine Verminderung in Lebensqualität und Wohlbefinden angab, sind es nun 71%. Damit verbunden ist das Risiko für psychische Auffälligkeiten. Dieses stieg von 18% auf 31%. Vor allem Hyperaktivität, emotionale Probleme, Verhaltensprobleme und psychosoziale Probleme nahmen merklich zu.
Den Kindern und Jugendlichen fehlt die gewohnte Tagesstruktur, was für die psychische Gesundheit enorm bedeutsam ist. 2/3 empfanden den Lernalltag zuhause deutlich anstrengender und belastender. (Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), 2020)

Kinderärzte warnen bereits seit dem ersten Lockdown vor Spätfolgen und Entwicklungsverzögerungen. 78% der Kinderärzte sind der Meinung, dass die Politik das Kindeswohl im Rahmen der Einschränkungen zu wenig beachtet. Sie verweisen auf die negativen Folgen die diese für die Entwicklung der Kinder mit sich bringen. (vgl. Ärzteschaft., 2020) Gesteigerte körperliche Beschwerden zeigten sich bei Kindern ab sechs Jahren Insbesondere bei Kindern aus schlechterer sozialer Lage.


 

 

 

 











Der Lockdown wirkt sich auch auf die Ernährung einiger Kinder nachteilig aus, da das einigermaßen gesunde Mittagessen in den Schulen nun teilweise wegfalle oder durch ungesunde Alternativen ersetzt würde. (Vgl. Helbig, 2020) Eine ausgewogene Ernährung ist für eine gesunde Entwicklung jedoch wesentlich. Mängel können sich in Form von chronischen Krankheiten im späteren Lebensverlauf äußern. (vgl. BZgA., 2015)

9 von 10 Ärzten berichten von einer Zunahme der psychischen Beschwerden. Darunter fallen vor allem Verhaltensänderungen, Angststörungen und gesteigerte Aggressivität und Verzögerungen in der motorischen Entwicklung. (vgl. pronovaBKK., 2020) 71% teilen die Einstellung, dass solch harte Maßnahmen wie der Lockdown im Frühjahr nicht noch einmal tragbar wären. Mit dem Infektionsgeschehen durch Kinder müsse eine Gesellschaft leben. (Ärzteschaft., 2020)                 

Bildquelle: https://eckental.daszwergenland.com/richtig-ernahren-gesundes-esse-n-gesunde-ernaehrung-kinder/

Auch das Deutsche Jugendinstitut e.V. (DJI) warnt vor negativen Auswirkungen. (Langmeyer et al., 2020, S. 4) Der Direktor der Kinder- und Jugendpsychiatrie an der Unimedizin Rostock warnt jedoch davor, über mögliche Langzeitfolgen zu spekulieren. Das wäre wissenschaftlich nicht haltbar. „Dazu muss man jetzt Studien machen.“ Es sei sein Ziel, solche medialen Aspekte der Corona-Pandemie zu „entkatastrophieren“. (Redaktionsnetzwerk Deutschland RND, 2020)
Denn auch eine Bundesweite Befragung von Jugendämtern verweist aufgrund des Ausfalls von „Frühwarnsystemen“ wie der Schule sowie unterbrochenen Kommunikationswegen auf ein größer werdendes Dunkelfeld, konnte bisher einen Anstieg der Kindeswohlgefährdung jedoch noch nicht belegen (Mairhofer et al., 2020, S.35).

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Hier ein Link zum nachschauen Häusliche Gewalt während der Corona-Pandemie - TUM










Bildquelle:https://so-gesund.com/kinder-corona-einschlafhilfe/

Da diejenigen die es mit am stärksten betrifft oft nicht gehört werden, sorgt die JuCo (Junge Menschen und Corona) dafür, dass jeder eine Stimme bekommt, und angehört wird (Vgl. Andresen et al., o.J., S. 4). Viele Kinder und Jugendliche fühlen sich alleingelassen, verunsichert, einsam und psychisch belastet (ebd., S.14f).


 


„Wir Jugendlichen werden doch nur als Schüler gesehen. Wir sollen lernen und lernen und lernen. Warum wird darüber diskutiert die Sommerferien zu kürzen. Politiker denken wie Kapitalisten.“ (ebd., S.4)

„Ich habe mich noch nie so ohnmächtig gefühlt“ (ebd., S. 14)

„Es wird häufig in der Politik darüber diskutiert, was mit den Schulen, den Schülern und dem Unterrichtsstoff passieren soll. Aber wir (also die Schüler) werden nie gefragt, also es wird nicht gefragt, ob bzw. was für Lösungsideen wir haben oder was wir für das Beste halten oder was wir uns wünschen.“ (ebd., S.16)


 

 

 









Grafik:
( Andresen et al, o.J., S.11)

Der Sozialpädagoge Lothar Böhnisch plädiert dafür, Kinder als ganzheitliche Persönlichkeiten zu betrachten und nicht nur als Schüler*innen. Lernen sei ein sozialer Prozess, der von Interaktion lebe und Schule als kommunikativer Lern- und Erfahrungsraum falle nun weg. (vgl. Schubarth., 2020) Aktivitäten und sozialen Austausch brauchen Kinder und Jugendliche für ihre soziale, kognitive und emotionale Entwicklung sowie die Identitätsbildung (Fischer et al., 2020).

Wäre es nicht wichtig die Kinder für die Entwicklung eines Demokratiedenkens in das politische Geschehen einzubeziehen?


Kinder haben ebenso wie die Erwachsenen Grundlegende Rechte.
Ein besonders hoher Wert liegt darauf, dass Kinder sich bestmöglich entwickeln können und in ihren Möglichkeiten dieses Ziel zu erreichen, gut unterstützt werden. Dazu zählt eine kindgerechte Umgebung, Möglichkeiten zum Spiel und ebenso eine kulturelle Teilhabe.
(Vgl. Andresen et al., o.J., S. 6)
Der UN-Ausschuss forderte bereits im April 2020, dass die gesundheitlichen, sozialen bildungsbezogenen, wirtschaftlichen und freiheitsbezogenen Auswirkungen der Pandemie auch auf die Rechte von Kindern untersucht werden sollen. (ebd. S.6)
Denn eine Erfüllung der sozialen Bedürfnisse sei für Kinder und deren sozialer Entwicklung unabdingbar.












 

Abschließend findet ihr einen Link zu einem Kurzprogramm zur Selbstanwendung von dem LVR-Klinikum Düsseldorf. Dieses soll helfen, das eigene Alltagsleben wieder bestmöglich zu strukturieren und während social Distancing Wege zu finden, dem Teufelskreis zu entkommen:

https://klinikum-duesseldorf.lvr.de/media/lvr_klinik_duesseldorf/pdf_download/2020_1/LVR-KD-psychisch_gesund_bleiben_social_distancing_2020-04-07.pdf


Liebe Grüße Ann-Kathrin Hummel und Gracia Hummler



Quellenverzeichnis

Andresen S., Lips A., Möller R. et al. (2020). Erfahrungen und Perspektiven von jungen Menschen während der Corona-Maßnahmen. Universitätsverlag Hildesheim. Abgerufen 10. Januar 2021 von https://www.dksb.de/fileadmin/user_upload/JuCo_StudieJugendliche.pdf

Ärzteschaft. (2020, August 5). Kinder- und Jugendärzte warnen vor erneuten Schulschließungen. In Ärzteblatt. Abgerufen 10. Januar 2021 von https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/115323/Kinder-und-Jugendaerzte-warnen-vor-erneuten-Schulschliessungen

BZgA (2015, Juni 16). Im Gleichgewicht – die psychische Entwicklung des Kindes stärken. Psychische Entwicklung. Abgerufen 10. Januar 2021 von https://www.kindergesundheit-info.de/themen/entwicklung/psychische-gesundheit/psychische-entwicklung/

BZgA (2020, Juli 8). Spielen – die beste Förderung für Ihr Kind. Entwicklungsförderung. Abgerufen 10. Januar 2021 von https://www.kindergesundheit-info.de/themen/spielen/hauptsache-spielen/entwicklungsfoerderung/

DAKJ (2021, Januar 2). Gemeinsamer Appell von Kinder- und Jugendärzt/inn/en und Lehrkräften: Schulen zu sicheren Orten für Schüler und Lehrkräfte machen, Schulschließungen vermeiden und die Lebenschancen von Kindern wahren! [Pressemeldung]. Abgerufen 10. Januar 2021 von https://www.dakj.de/pressemitteilungen/gemeinsamer-appell-von-kinder-und-jugendaerzt-inn-en-und-lehrkraeften/

Fischer N., Heinzel F., Lipowsky F., Züchner I. (2020, April 6). Kinder und Jugendliche in der Corona-Krise: Herausforderungen und mögliche Ansätze für pädagogisches und politisches Handeln. Kassel. Abgerufen 10. Januar 2021 von https://www.uni-kassel.de/fb01/fileadmin/datas/fb01/Institut_fuer_Erziehungswissenschaft/Dateien/Grundschulpaedagogik/Pr%C3%BCfung/Fischer_Heinzel_Lipowsky_Z%C3%BCchner_Corona_Hilfen_fu%CC%88r_Kinder_und_Jugendliche_final_01.pdf

Hehlmann, Thomas; Schmidt-Semisch, Henning; Schorb, Friedrich (2018): Soziologie der Gesundheit. München: UVK Verlag (utb, 4741).

Helbig M. (2020, Juni 26). Nachgefragt: "Werden durch das Homeschooling soziale Ungleichheiten manifestiert, Herr Prof. Helbig?". Corona und die Folgen, Gastbeiträge. WortMelder. Der Forschungsblog der Universität Erfurt. Abgerufen 10. Januar 2021 von https://www.uni-erfurt.de/forschung/aktuelles/forschungsblog-wortmelder/nachgefragt-werden-durch-das-homeschooling-soziale-ungleichheiten-manifestiert-herr-prof-helbig#jump

Langmeyer A., Guglhör-Rudan A., Naab T., Urlen M., Winklhofer U. (2020, Mai 9). Kindsein in Zeiten von Corona. Erste Ergebnisse zum veränderten Alltag und zum Wohlbefinden von Kindern. Deutsches Jugendinstitut. Abgerufen 10. Januar 2021 von https://www.dji.de/themen/familie/kindsein-in-zeiten-von-corona-studienergebnisse.html

O.A. (2013): WHO verweist in neuem Bericht auf ungleiche gesundheitliche Fortschritte in Europa und fordert zur Messung des Fortschritts eine genauere Erfassung des Wohlbefindens. Hg. v. WHO-Regionalbüro für Europa. Online verfügbar unter https://www.euro.who.int/de/media-centre/sections/press-releases/2013/03/new-who-report-reveals-unequal-improvements-in-health-in-europe-and-calls-for-measurement-of-well-being-as-marker-of-progress, zuletzt geprüft am 04.01.2021.

O.A. (2021): Gemeinsamer Apell von Kinder- und Jugendärzt/inn/en und Lehrkräften. Schulen zu sicheren Orten für Schüler und Lehrkräfte machen, Schulschließungen vermeiden und die Lebenschancen von Kindern wahren! Hg. v. Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendmedizin e.V. Online verfügbar unter https://www.dakj.de/pressemitteilungen/gemeinsamer-appell-von-kinder-und-jugendaerzt-inn-en-und-lehrkraeften/.

pronovaBKK. (2020, August). Homeschooling und Gesundheit 2020: Ergebnisse einer Kinderärztebefragung. Leverkusen. Abgerufen 10. Januar 2021, von https://www.pronovabkk.de/media/downloads/presse_studien/studie_homeschooling_und_gesundheit_2020/Ergebnisse_Studie_Homeschooling_2020.pdf

Redaktionsnetzwerk Deutschland RND (Hg.) (2020): Corona-Krise: Keine gravierenden psychiatrischen Störungen bei Kindern. Online verfügbar unter https://www.rnd.de/gesundheit/corona-psychische-gesundheit-von-kindern-und-jugendlichen-nicht-beeintrachtigt-HIXD53F6VIOUVFHUONMGHJSBWY.html, zuletzt geprüft am 08.01.2021.

RND (2020, November 22). Corona-Krise: Keine gravierenden psychiatrischen Störungen bei Kindern. Abgerufen 10. Januar 2021 von https://www.rnd.de/gesundheit/corona-psychische-gesundheit-von-kindern-und-jugendlichen-nicht-beeintrachtigt-HIXD53F6VIOUVFHUONMGHJSBWY.html

Schubarth, W. (2020, Dezember 11).„Wir wollen wieder in die Schule“. Schule als sozialen Ort (wieder)entdecken. Bundeszentrale für politische Bildung. Abgerufen 10. Januar 2021, von https://www.bpb.de/apuz/schule-2020/322688/schule-als-sozialen-ort-wiederentdecken

Seckinger, M. (2020, Juni 29). Auswirkungen von Corona auf die Kinder- und Jugendhilfe und ihre Adressat*innen. Deutsches Jugendinstitut. Abgerufen 10. Januar 2021 von https://www.agj.de/fileadmin/files/projekte/Transferdialog/Seckinger-van_Santen_-_Jugendhilfe_und_Corona.pdf

Seidel T., Krapp A. (2014). Pädagogische Psychologie. Beltz Verlag, Weinheim, Basel.

Süddeutsche Zeitung. (2020, April 27). Sind Kinder die Verlierer der Corona-Krise? Dpa-Newskanal. Köln. Abgerufen 10. Januar 2021 von https://www.sueddeutsche.de/leben/familie-sind-kinder-die-verlierer-der-corona-krise-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-200427-99-850075

Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. (2020, Juli 10). „Psychische Gesundheit von Kindern hat sich während der Corona-Pandemie verschlechtert“ [Pressemeldung]. Abgerufen 10. Januar 2021, von https://www.uke.de/allgemein/presse/pressemitteilungen/detailseite_96962.html

 

 

 

 

7 Kommentare:

  1. Hallo Ann-Katherin, hallo Gracia,

    ich finde euren Beitrag gut gelungen, vor allem da ihr durch die Denkblasen gleich Anregungen zum Weiter- und Mitdenken gegeben habt. Außerdem finde ich es wichtig, dass die Folgen der Corona-Pandemie und der dadurch verursachten Einschränkungen behandelt werden, um adäquat darauf reagieren zu können und so die Menschen bei der Bewältigung zu unterstützen. Ich finde man merkt selbst, wie schwierig es zur Zeit ist, motiviert und optimistisch zu bleiben und seinen Alltag zu strukturieren. Für Kinder und Jugendliche, besonders solche, deren Eltern sie nicht ausreichend unterstützen können, ist es sicherlich sehr viel schwieriger. Ich denke, dass hier die Lehrkräfte versuchen sollen, Ansprechperson für die Schüler*innen zu sein. Ich bin mir aber bewusst, dass das oftmals schwierig ist, wenn man sich eben nicht persönlich sehen kann und so die Hürde für die Kinder und Jugendlichen sich anzuvertrauen größer sind und auch die Lehrkräfte durch die derzeitige Situation eh schon stärker belastet sind. Ich fand die Initiative gut, die im Frühjahr über eine Rundmail verbreitet wurde, die meiner Erinnerung nach beinhaltete, dass Studierende freiwillig als Ansprechpersonen für Kinder und Jugendliche bereitstehen und so als Kontaktperson und Vertrauensperson während des Lockdowns fungieren. Ich muss aber zugeben, dass ich mich selbst nicht gemeldet habe.
    Aufgrund dessen denke ich, dass man sich jetzt schon darauf vorbereiten sollte, wie nach dem Ende der Pandemie bzw. nach Lockerung der Maßnahmen zur ihrer Eindämmung die Folgen ausgeglichen werden können. Es ist meiner Meinung nach wichtig, die Kinder und Jugendliche und ihre Familien im Anschluss zu unterstützen z.B. durch Gesprächsangebote, Alltagshilfen, Nachhilfe, Sport- und Freizeitangebote usw.

    Liebe Grüße
    Emma

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    1. Liebe Emma Krehl,

      vielen Dank für deinen Kommentar. Uns war es wichtig einen Blogbeitrag zu erstellen, um kurz auf derzeit wichtige Themen aufmerksam zu machen. Die Maßnahmen ändern sich so schnell und manchmal hat man das Gefühl, man verliert den Überblick, was erlaubt ist und was nicht. Aber als ich mitbekommen habe, dass die Schulen erneut schließen habe ich mir schon gedacht, wie sich das wohl auf die ganzen SchülerInnen auswirken wird. Daher war es uns auch wichtig, möglichst viele Meinungen von verschiedenen Fachleuten einzuholen, um vielleicht etwas Klarheit schaffen zu können. Wie du geschrieben hast, gibt es viele, die sich derzeit freiwillig engagieren und zusammen versuchen, das bestmögliche daraus zu machen. Ich selbst betreue schon seit fünf Jahren drei Kinder, die in meiner Nähe wohnen und versuche sie bei den Schulaufgaben zu unterstützen und zugleich die Eltern etwas zu entlasten. Wie du schon sagst, sind Unterstützungsangebote eben gerade jetzt sehr wertvoll. Ich wäre zum Beispiel auch der Meinung, dass man das Masterstudium eventuell dual studieren könnte. Dies würde die Lehrkräfte entlasten und den Studierenden viel Praxiserfahrungen bieten. Gerade nach der Pandemie könnte man somit eventuell die ganzen Bildungslücken wieder besser gemeinsam schließen.

      Viele Liebe Grüße
      Gracia Hummler

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  2. Hallo Ann-Kathrin und Gracia,
    euer Blogbeitrag ist sehr aktuell und gut gelungen. Es ist sehr erschreckend so zusammengefasst zu sehen wie sich die Pandemie auf verschiedene Lebensbereiche von Kindern und Jugendlichen auswirkt. Die Lebensqualität ist vermindert und die Auswirkungen auf lange Sicht noch sehr ungewiss. Ich bin gespannt wie groß das Ausmaß an Entwicklungsverzögerung ist und wie diese aufgefangen werden soll. Vor allem das Wegfallen von Freizeitangeboten in Vereinen und das geringere Sportangebot sehe ich als sehr belastend an. Außerdem fehlt vielen eine dringend benötigte Struktur im Alltag. Bedauerlich ist auch das Jugendliche in unserer Politik keine Stimme haben und oft nicht gehört werden. Dieses Gefühl von Ohnmacht und das die eigenen Wünsche bzw. die Wünsche und Bedürfnisse einer ganzen Menschengruppe nicht beachtet werden ist erschütternd.

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  3. Hallo,

    vielen Dank für dein Feedback. Mit unserem Blogbeitrag wollten wir euch neben der epidemioligischen Perspektive (die wir alle quasi täglich mitbekommen), die Sicht und Situation der Kinder und Jugendlichen in unserer Gesellschaft darstellen. Es freut mich sehr, dass dir unser Blogbeitrag gefallen hat. Wie du erwähnt hast, ist es sehr schwierig die konkreten langfristigen Folgen für die Kinder und unsere Gesellschaft insgesamt abzuschätzen. Dass es jetzt schon negative Folgen für die Kinder gibt und auch langfristige Folgen geben wird, steht jedoch fest. Auch mich hat es erschreckt zu sehen, wie sehr die Kinder darunter leiden und ich finde, dass sie die "größten Verlierer" der Pandemie sind. All die Dinge, die du aufgezählt hast, brauchen Kinder und Jugendliche, um gesund aufwachsen zu können. Gleichzeitig muss jedoch auch abgewogen werden welche Folgen die Corona-Pandemie ohne diese drastischen Maßnahmen hätte.
    Ich denke jede*r von uns kann und sollte sich in dieser schweren Zeit engagieren, um Kinder und Eltern zu entlasten und um selbst wichtige Erfahrungen zu sammeln, z.B. im Rahmen digitaler Lernplattformen.

    Liebe Grüße
    Ann-Kathrin Hummel

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  4. Hallo Ann-Kathrin und Gracia,
    ich finde euren Blogbeitrag wirklich sehr interessant. Corona begleitet uns nun alle seit fast einem Jahr, weswegen es umso wichtiger ist, die Auswirkungen und Spätfolgen, vor allem für die Kinder zu thematisieren. Die Ergebnisse der COPSY-Studie finde ich sehr erschreckend, ich hätte nicht gedacht, dass bereits so viele Kinder und Jugendliche die aktuelle Lage als seelisch belastend reflektieren, das zeigt nur nochmal, dass man die Kinder und Jugendlichen und ihre Familien bestmöglich unterstützen und auch entlasten sollte.
    In der Politik wird oft darüber geredet, was es für Auswirkungen für die Kinder haben wird, wenn die Schulen geschlossen sind und sie den Lernstoff wieder nachholen müssen. Aber kaum jemand macht auf die Folgen aufmerksam, die damit einher gehen. So habe ich z.B noch gar nicht darüber nachgedacht, was es für die Kinder heißt, wenn ihnen das Essen von der Schule fehlt. Durch das Home-Office haben die Eltern bestimmt nicht allzu viel Zeit, um ein gesundes Essen zuzubereiten, weswegen dann vielleicht einige auf schnellere und ungesündere Alternativen zurückgreifen. Zusätzlich mangelt es den Kindern und Jugendlichen ja dann häufig noch an ausreichend Bewegung und körperlicher Aktivität. Gerade deswegen empfinde ich die Arbeit der JuCo, die ihr in eurem Beitrag vorstellt, sehr sinnvoll. Den Kindern und Jugendlichen sollte ebenfalls eine Stimme gegeben werden, sie sind mit am meisten unter der aktuellen Lage betroffen und sollten deswegen auch über diverse Entscheidungen, die ihren Alltag beeinflussen, mitbestimmen können oder auch Alternativen vorschlagen dürfen.
    Liebe Grüße
    Anna

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  5. Hallo ihr beiden,
    über dieses Thema mache ich mir nun schon eine Weile Gedanken, denn die Kinder, die jetzt gerade in die Grundschule gehen werden in plus minus vier Jahren meine Schüler/innen sein.
    Deshalb sollten wir uns jetzt schon überlegen, wie wir mit den Folgen für die Kinder umgehen können und sie in ihrer Entwicklung bereichern können.
    Auch meine Nachbarskinder sind gerade in diesem Alter, sie sind ganz froh über das Homeschooling. Aber sie haben auch eine Mutter die streng über den Aufgaben wacht und Freunde, die sich zu sich einladen können.
    Aber wie steht es um Kinder die keine Eltern haben die sie unterstützen können und deren Eltern nicht das Geld oder Know-how haben ihre Kinder digital auszurüsten?
    Oder wie steht es wohl um Kinder die aus gesundheitlichen Gründen keinen sozialen Kontakt haben können? Gerade wenn man keine Geschwister hat fehlt dann mindestens ein Jahr Sozialisation. Das ist im Kinderalter eine sehr lange Zeit.
    Soziale Ungerechtigkeiten werden durch den Lockdown massiv verstärkt.
    Ich hoffe es wird im Nachhinein noch genauere Studien zu dem veränderten Entwicklungsverlauf der Kinder geben, nur so können wir passende Maßnahmen finden.
    Ich habe tatsächlich noch nicht von der JuCo gehört.
    Im Moment finde ich es sehr schwer die Nachteile und Vorteile einer Corona-Lockerung für Kinder abzusehen.
    Schließlich weiß niemand wie man die Situation im Nachhinein betrachten wird.
    Aber die Priorität der Öffnung sollte auf Schulen liegen.
    Liebe Grüße
    Friederike Silberhorn

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  6. Liebes Blogger-Team,

    vielen Dank für euren Beitrag. Die Pandemie und ihre Folgen betreffen uns alle, und doch werden Kinder und Jugendliche häufig übersehen. Dabei befinden gerade sie sich in einer entscheidenden und verletzlichen Lebensphase. Denke ich an meine Schulzeit, stand nicht der Unterricht selbst im Mittelpunkt, sondern Schule als sozialer Treffpunkt. Auch wenn ich an dem ein oder anderen Tag keine Lust auf den Unterricht hatte, bin ich gerne zur Schule gegangen, weil ich mit meinen Freunden zusammen sein konnte. Freunde sehen, mit ihnen Zeit verbringen, lachen, rumblödeln und Kind sein, waren ein wichtiger Teil meines Schulalltags. Deswegen macht es mich traurig, dass Heranwachsende aufgrund der aktuellen Situation stark eingeschränkt werden.

    Es freut mich, dass ihr in diesem Zusammenhang betont, dass Entscheidungen getroffen und Maßnahmen durchgeführt werden, die nur teilweise bis gar nicht mit den betroffenen Kindern und Jugendlichen besprochen wurden. Daher kann ich verstehen, dass sie sich übersehen und missachtet fühlen. Natürlich haben sie trotzdem Möglichkeiten miteinander zu kommunizieren, sich auszutauschen (via FaceTime, Whatsapp, Snapchat etc.) und ja, eLearning kann effektiv sein und Spaß machen, aber auch wir als Studierende haben zu spüren bekommen, mit welchen Nachteilen ein reines Online-Semester verbunden ist. Das Eintreten und das Ausmaß der Corona-Pandemie konnte niemand vorhersehen, allerdings haben wir alle die Möglichkeit, den weiteren Verlauf mitzugestalten. Daher wünsche ich mir, dass die Bedürfnisse und Wünsche von Kindern und Jugendlichen mehr berücksichtigt und Lösungen entwickelt werden, die das Wohlergehen aller Betroffenen positiv beeinflusst.

    Vielen Dank für euren wichtigen und (inhaltlich sowie visuell) gelungenen Blog-Beitrag. Besonders gefallen mir eure Fragen, die das Leseerlebnis interaktiver gestalten und mir als Leser die Möglichkeiten geben, meine Gedanken, Gefühle und Meinungen mit euch zu teilen.

    Liebe Grüße
    DG

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