Mittwoch, 23. Februar 2022

 Ergotherapie- Aber was ist das überhaupt?

Erarbeitet von Manuel Steinle

Einleitung


Diese Situation kennt jeder, man lernt neue Menschen kennen, unterhält sich ausgezeichnet und es kommt im Laufe der Konversation das Thema auf, was den jeder beruflich macht. Ganz beiläufig wird erzählt, welche Berufe jeder in seinem Leben ergriffen hat oder noch ergreifen möchte. Wenn ich (Manuel Steinle) jedoch gefragt werde welchen Beruf ich den ausübe, dann wissen leider die meistens nicht, was ein Ergotherapeut ist oder was ein Ergotherapeut macht und manchmal kommt die Frage auf, ob ich der bin, wo massieren kann...
Aber was ist Ergotherapie eigentlich? Woher kommt sie und wieso ist sie z.B. fest verankert in unserem Gesundheitssystem?


Geschichtlicher Hintergrund

 
Im 18. Jahrhundert berichteten viele Ärzte über einen beachtlichen Behandlungserfolg bei psychisch Kranken Menschen durch regelmäßige Arbeit, die betreut wird.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstand der Beruf Ergotherapeut (früher Arbeitstherapie) in den USA. Geprägt durch einen starken Entwicklungsschub durch den Zweiten Weltkrieg zur Behandlung vieler an Körper und Psyche verwundeten Soldaten und Zivilisten, wo erstmals beschäftigungs- und arbeitstherapeutische Verfahren in größerem Stil angewendet wurden.
Durch Hermann Simon der ein bekannter Deutscher Psychiater war, erfuhr die Arbeitstherapie in den 20-ger Jahren eine besondere Förderung, da er eine arbeitsähnliche Tätigkeit für psychisch kranke Menschen ein unter therapeutischen Gesichtspunkten förderte. Nach dem zweiten Weltkrieg im Jahre 1953 wurde die erste staatliche anerkannte Schule für Beschäftigungstherapie in Hannover gegründet. Es folgte drauf genau 46 Jahre später, im Jahre 1999 der Beschluss eines Gesetzes, das die Arbeitstherapie und die Beschäftigungstherapie zusammenfügte unter der neuen Berufsbezeichnung
„Ergotherapeut/in“.

 


Ergotherapie

Ergotherapie gehört zu den medizinischen Heilberufen wie Arzt/Ärztin, Altenpfleger/in, Gesundheits- und Krankenpfleger/in, Logopäde/Logopädin, Physiotherapeut/in etc. Sie hilft Menschen dabei, durch Krankheit, Verletzung oder Behinderung eine nicht vorhandene oder verlorene Handlungsfähigkeit im Alltag wieder zu erreichen.
Es gibt unzählige Beispiele wie Menschen diese Fähigkeit verlieren, sei es durch einen Schlaganfall bei einem Menschen oder durch eine Entwicklungsstörung von Kindern. 

Die Facetten wie Menschen ob Kinder, Erwachsene oder ältere Menschen diese Fähigkeiten  verloren haben bzw. nicht ausreichend entwickeln konnten, sind leider sehr vielschichtig.
Aber was bedeute genau handlungsfähig zu sein im Alltagslaben?


Handlungsfähig zu sein bedeutet, dass ein Mensch die Aufgaben, die er sich stellt oder gestellt bekommt, auch durch die Gesellschaft in seinem Leben zufriedenstellend erfüllen kann. Dies wird gezielt durch die Ergotherapie in größtmöglicher Selbständigkeit und Unabhängigkeit im Alltag-, Schul- und Berufsleben durch verschiedene therapeutische Maßnahmen verfolgt.
Die Ergotherapie verfolgt einen ganzeinheitlichen Ansatz. Das bedeutet, dass nicht nur die Bewegungsabläufe des Körpers (= Motorik) geschult werden, sondern das ganze menschliche System mit einbezogen wird. Es geht um Bewegung, Wahrnehmung, Aufmerksamkeit und um ein harmonisches Zusammenwirken, der einzelnen Teilbereiche.


Durch den ganzeinheitlichen Ansatz kann:

- der körperliche und seelische Zustand verbessert werden
- der Leistungsdruck gesenkt werden,
- Schmerzlinderung erfolgen
- Pflegebedürftigkeit hinausgezögert werden


Die Krankheitsbilder werden durch individuelle und unterschiedliche Einzelmaßnahamen zusammengestellt.

 Diese sind zum Beispiel:
- Training des Gehirns durch verschiedene Aufmerksamkeit und Gedächtnisübungen

 bei Verletzung des Gehirns.


- Alltagstraining (waschen, essen und anziehen, einkaufen, Tagesstruktur) 

nach schwerer Erkrankung.


- Ausdauer und Koordination in Bezug auf dem Rumpf, um Bewegungs-

einschränkungen ausgleichen zu können.


- Das Trainieren und Üben zur Vorbereitung von körperlichen Bewegungsabläufen.


Die Ergotherapie findet Anwendung bei:
- Menschen mit angeborenen körperlichen Schädigungen
- Menschen mit angeborener körperlicher/geistiger Schädigung
- Bei Kindern mit Verhalten oder Entwicklungsstörungen
- Krankheiten aus dem rheumatischen Bereich
- Nach Unfällen mit massiv neurologischen Störungen
- Bei Menschen mit orthopädischem Verschleiß


Fazit
Ich hoffe ich konnte mit diesem, sehr zusammengefassten Beitrag einen groben Einblick in den Beruf Ergotherapeut/in geben. Der Beruf Ergotherapeut ist ein sehr vielschichtiger Beruf und ist aus dem heutigen Gesundheitswesen, nicht mehr wegzudenken. Es gibt viele Berührungspunkte mit dieser Berufsgruppe, wie im Bereich von Klinken, Rehabilitationseinrichtungen, Praxen oder auch Schulen.
Und falls ihr mal euch in so einer Situation wiederfindet, wie in der Einleitung beschrieben, so denkt daran das ein Ergotherapeut nicht nur “massieren“(mobilisieren) kann


Quellen:

 http://www.deutsche-therapeutenauskunft.de/therapeuten/ergotherapie/was-ist-ergotherapie
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/gesundheitswesen/gesundheitsberufe/gesundheitsberufe-allgemein.html
https://geschichte.redcross.ch/ereignisse/ereignis/die-anfaenge-der-ergotherapie-srk.html#group-sidebar-6
https://www.ergotherapie-lichtenauer.de/ergotherapie/geschichte-der-ergotherapie.html
https://www.gesundheitsinformation.de/was-ist-eine-ergotherapie.html

https://geschichte.redcross.ch/ereignisse/ereignis/die-anfaenge-der-ergotherapie-srk.html#group-sidebar-4

https://geschichte.redcross.ch/epochen/epoche/erster-weltkrieg.html

 

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