Samstag, 29. Januar 2022

???Bio = teurer --> Bio = gesünder???

 

???Bio = teurer --> Bio= gesünder???

Biolebensmittel sind deutlich teurer als konventionelle Lebensmittel, aber setzt dies auch wirklich voraus, dass Biolebensmittel gesünder sind? In der Wissenschaft gibt es darüber ein großes Streitthema. Es gibt keine Langzeitvergleiche, sondern lediglich Studien, die über 2 Tage bis 2 Jahre gehen.

Bio- Siegel:

 

Es gibt einen großen Bio- Siegel- Dschungel, viele verschiedene Zeichen und unterschiedliche Grafiken.

Ich möchte hier, eines der bekanntesten Siegel vorstellen.

Das Deutsche Bio- Siegel hat die Voraussetzung, dass das Lebensmittel gemäß der EG- Rechtsvorschriften kontrolliert und zertifiziert ist. Der Produzent wird regelmäßig kontrolliert. (vgl. Pfaff, S. 21f.)

Nachhaltigkeit:

Tier- und Pflanzenarten sterben schneller aus als je zuvor (vgl. Schüppel, S.37). Wodurch die Frage entsteht, diesem entgegenzuwirken. Die Antwort darauf heißt „nachhaltig Leben“, was auch nachhaltiges Essen voraussetzt. „Nachhaltigkeit bedeutet, ein natürliches System so zu nutzen, dass es in seinen wesentlichen Merkmalen erhalten bleibt“ (ebd, S. 27). Einige Aspekte sind die Priorität der Grundbedürfnisse der Armen, mehr erneuerbare Ressourcen, nicht erneuerbare Ressourcen ersetzten, keine Schulden, nur so viel Schadstoffe wie die Umwelt sie verarbeiten kann, auf nicht abschätzbare Langzeitfolgen verzichten, soziale Spannungen entgegenwirken, und Nachhaltigkeit nicht als Modewort verwenden (vgl. ebd).

„Ziel der ökologischen Landwirtschaft ist eine nachhaltige Nutzung der Natur“ (ebd. S.40), wodurch größere Flächen und mehr Arbeitskräfte benötigt werden, somit ist die Frage geklärt, warum diese Lebensmittel teurer sind als konventionelle.

 

 

 

Trend

„Bioprodukte zu kaufen gilt als „schick““(ebd, S. 16). Dadurch wird „fast alles mit dem schönen Schein des ökologischen verkauft“ (Grimm, S. 13).

Der Trend geht allerdings immer mehr zu größeren Agrarfabriken, mehr High- Tech und weniger Idyll (vgl. ebd).

Es entstand der „Fluch des Wachstums über die Öko- Szene“ (ebd, S. 25), denn durch versprochene hohe Profite entsteht ein hoher Anreiz zu manipulieren (vgl. ebd).

Gesundheit

Dass Bio- Lebensmittel deutlich klimaneutraler sind, da besteht kein Zweifel. „Doch bekommen Sie für Ihr Geld tatsächlich „gesündere“ Produkte oder bezahlen Sie nur für das beruhigende Gefühl, etwas für Ihre Gesundheit miterstanden und damit etwas für sie getan zu haben?“ (Spelsberg, S. 50)

Bio- Produkte enthalten nicht mehr Vitamine als konventionelle, sie enthalten mehr sekundäre Pflanzenstoffe und weniger Pestizide. „Für die Gesundheit wesentliche Vorteile gibt es nicht“ (Wewetzer). Die Pestizidbelastung ist zwar um 30% geringer, aber auch bei konventionellen Lebensmitteln befindet sich diese im Rahmen des Erlaubten. Wichtig ist aber, „[w]er sich gesund ernähren will, sollte weniger die Art der Herstellung als vielmehr die Zusammensetzung seiner Lebensmittel im Auge haben“ (ebd).

Preis

Der große Preisunterschied setzt sich daraus zusammen, dass Bio Lebensmittel mit größerem Aufwand gedüngt und Unkraut bekämpft wird.

Allerdings ist der Preisunterschied schwierig, da Konventionelle Lebensmittel viel zu billig verkauft werden und viel zu wenig Geld bei den Erzeugern, als Landwirten selbst ankommt.

Die Frage müsste also nicht lauten, warum ist Bio so teuer, sondern warum ist Konventionelles so billig?

Fazit

Ein kurzes Fazit zu ziehen, ob Bio- Lebensmittel gesünder sind als herkömmliche, ist schwierig. Bio- Lebensmittel sind definitiv umweltfreundlicher und fairer.

Gesundes Essen ist auch immer Ansichtssache. Laut einer Bio-Konsumentin ist es „gesund, wenn es natürlich auf dem Feld wächst, ohne große Spritzhilfen und Pestizide, das was uns die Natur gegeben hat“.

Meiner Meinung nach muss man abwägen, wann Bio Sinn macht und wann nicht. Wir sollten eher auf regionale und saisonale Lebensmittel achten, bevor wir z.B. die Bio- Avocado im Dezember von Mexiko kaufen.

Über Bio- Lebensmittel kann man lange diskutieren und es gibt sehr viel Literatur dazu, wodurch diese Diskussion noch lange nicht beendet ist.

Quellen:

-        https://www.youtube.com/watch?v=M2tDfd_EVP4 (zuletzt eingesehen am 22.01.2022)

-        https://www.youtube.com/watch?v=9NCdqbzCxds (zuletzt eingesehen am 22.01.2022)

-        Eigene Aufnahmen (Interview)

-        https://www.tagesspiegel.de/wissen/ernaehrungsstudie-mehr-colibakterien-auf-lebensmitteln/7089878-2.html (zuletzt eingesehen am 22.01.2021)

-        Grimm, Hans- Ulrich (1999), Der Bio-Bluff. Stuttgart

-        Schüppel, Katrin (2006), Kann ICH die Welt retten? Verantwortungsvoll leben – clever konsumieren. Mühlheim an der Ruhr

-        Pfaff, Sylvia (2010), Gütesiegel auf Lebensmitteln. Hamburg

-        Spelsberg, Gerd (1999), Bio- Kost oder Hightech- Food?. Düsseldorf

 

Grafik:

https://img.utopia.de/-eLm2eXtxaaZhZ-yIIWGAIAiVfQ=/640x300/https://utopia.de/app/uploads/2017/06/siegel-deutsches-bio-siegel-z-160607-1280x600.jpg (zuletzt eingesehen am 22.01.2021)

7 Kommentare:

  1. Liebe Silja,

    Schon deine Überschrift weckt mein Interesse weiterzulesen und macht Freude auf mehr. Da ich selbst in einem Haushalt aufgewachsen bin, in dem man auf Bio-Artikel bevorzugt, bin ich sehr gespannt an deinen Blogbeitrag herangegangen. Toll finde ich, dass du das Bio-Siegel muteinbezogen hast und konkret auf die Frage eingegangen bist, ob Bio gleichzeitig auch als "schick" gilt. Die Trends gehen ja immer mehr in diese Richtung. Beispielsweise wurde der Konzern Aldi als Nummer 1 im Angebot der Bioprodukte angepriesen. Meine Frage ist nun, wie würdest du dieses Thema im Unterricht einbringen und wie würdest du das umsetzen?
    IIchpersönlich würde möglicherweise einen Vergleich über vier Wochen starten und zwei Wochen von "Nicht-Bio-Produkten" und dann zwei Wochen von Bio-Produkten ernähren und dann in verschiedenen Aspekten vergleichen lassen.
    Alles in allem ein sehr gelungener Blogbeitrag!
    Liebe Grüße
    Johanna

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  2. Hallo Silja,

    Vielen Dank für deinen sehr interessanten und informativen Blogbeitrag. Schon die Überschrift hat mich zum Lesen angeregt und ich wollte noch mehr erfahren. Da ich selbst aus einem Haushalt komme, in em auf den Kauf von Bio-Artikeln geachtet wird und ich mich damit nie wirklich befasst habe, da das normal für mich war, wollte ich mehr erfahren. Toll, dass du das Biosiegel an sich thematisiert hast und auf Trends eingegangen bist. Die Tendenz geht ja immer mehr in diese Richtung und man kann mittlerweile fast in jedem Einkaufsladen Bio-Artikel finden. Ein Beispiel wäre hierfür Aldi, welcher zum Händler Nummer 1 in Biologischem Angebot ausgezeichnet wurde.
    Wie würdest du das Thema denn in den Unterricht einbringen? Ich fände einen Vergleich in verschiedenen Aspekten, wie zum Beispiel Geschmack, Aussehen, Haltbarkeit, etc. sehr cool.
    Alles in Allem ist das ein sehr gelungener Blogbeitrag!
    Liebe Grüße
    Johanna

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  3. Hallo Silja,

    Vielen Dank für deinen sehr interessanten und informativen Blogbeitrag. Schon die Überschrift hat mich zum Lesen angeregt und ich wollte noch mehr erfahren. Da ich selbst aus einem Haushalt komme, in em auf den Kauf von Bio-Artikeln geachtet wird und ich mich damit nie wirklich befasst habe, da das normal für mich war, wollte ich mehr erfahren. Toll, dass du das Biosiegel an sich thematisiert hast und auf Trends eingegangen bist. Die Tendenz geht ja immer mehr in diese Richtung und man kann mittlerweile fast in jedem Einkaufsladen Bio-Artikel finden. Ein Beispiel wäre hierfür Aldi, welcher zum Händler Nummer 1 in Biologischem Angebot ausgezeichnet wurde.
    Wie würdest du das Thema denn in den Unterricht einbringen? Ich fände einen Vergleich in verschiedenen Aspekten, wie zum Beispiel Geschmack, Aussehen, Haltbarkeit, etc. sehr cool.
    Alles in Allem ist das ein sehr gelungener Blogbeitrag!
    Liebe Grüße
    Johanna

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    1. Hallo Johanna,
      vielen Dank für deinen Kommentar.
      Ich wusste gar nicht, dass Aldi Händler Nummer 1 in Sachen Bio Lebensmitteln ist. Mich wundert es immer dass es im Supermarkt pro Lebensmittel meist nur ein Bio Produkt gibt, aber viele verschiedene Konventionelle. Was mich zu der Frage führt, ob der Trend wirklich so groß ist wie wir meinen?
      Im Unterricht würde ich vielleicht als Einstieg eine Blindverkostung machen, dies habe ich auch schon als Gruppenstunde in der Jugendgruppe, in der ich aktiv bin, ausprobiert und es wurde toll angenommen.
      Dann könnte man verdschiedene Aspekte betrachten, den Weg der Lebensmittel vom Bauer auf den Teller thematisieren und dann verschiedene Unterschiede der beiden Herstellungsarten erarbeiten. Aber ich denke beim Thenma Lebensmittel ist der Kreativität in Sachen Unterrichtsgestaltung, keine Grenzen gesetzt.
      Liebe Grüße
      Silja

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  4. Hallo Silja,

    deinen Blogbeitrag finde ich sehr ansprechend. Dir ist es gelungen, viele Informationen kurz und kompakt darzustellen. Besonders gut gefallen hat mir, dass du den Aspekt der Nachhaltigkeit berücksichtigst. Diese spielt für ich nämlich eine große Rolle, auch in Bezug auf die Bildung für Nachhaltige Entwicklung. Deswegen kann ich mir deine Idee mit den verschiedenen Bio-Siegeln im Rahmen einer Unterrichtsstunde auch gut vorstellen.

    Unter dem Punkt „Trend“ schreibst du: „Es entstand der „Fluch des Wachstums über die Öko- Szene“ (ebd, S. 25), denn durch versprochene hohe Profite entsteht ein hoher Anreiz zu manipulieren (vgl. ebd)“. Heißt das, dass vermeintliche Bio-Produkte gar keine sind und das Siegel zu Unrecht tragen? Wenn ja, unternimmt das BMEL oder die BLE etwas dagegen?

    Oft sieht man beim Einkaufen viele verschiedene Siegel auf Verpackungen, unter anderem das Demeter-Siegel. Gibt es einen Unterschied von Demeter und Bio? Wenn ja, welchen? Was würdest du präferieren, vielleicht auch in Bezug auf den Nachhaltigkeitsaspekt?

    Viele Grüße

    Sina Leu

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    1. Hallo Sina,
      vielen Dank für deinen Kommentar und dein Feedback.
      Der hohe Anreiz ist tatsächlich Grund dazu, dass manche "Bio-Bauern" eigentlich keine sind und nur den Profit und nicht den nachhaltigen Anbau der Lebemittel sehen.
      Auch gibt es viele Briefkastenfirmen, die Bio Lebensmittel anbieten, so ist es schwierig etwas dagegen zu tun, da man keine konkreten Personen findet.
      Von irgendwelchen konkreten Unternehmungen habe ich leider nichts gelesen, allerdings gibt es jährliche Kontrollen, denen sich die Bio- Bauern unterziehen müssen.
      Das Demetersiegel ist eines der ältesten Bio- Siegel die es gibt. Sie gehen weit über die EU- Verordnungen hinaus. Somit würde ich auf jeden Fall das Demeter Siegel präferieren, allerdings muss man auch bedenken, dass diese auch mehr Kosten. Daher muss jeder für sich selbst entscheiden, ob es ihm oder ihr wert ist oder eben nicht.
      Liebe Grüße
      Silja

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  5. Liebe Silija
    Vielen Dank für deinen Blogbeitrag. Ich finde, du hast dir ein sehr spannendes Thema ausgesucht und viele wichtige Punkte angesprochen. Ich persönlich frage mich auch häufig im Supermarkt, zu welchen Produkten ich greifen sollten. Vor allem, da wie du erwähnst Bio Produkte nicht unbedingt mehr wichtige Inhaltsstoffe enthalten, als konventionelle Lebensmittel. Vor allem der Preisunterschied ist für mich persönlich dann doch häufig der Grund auf konventionelle Produkte zurückzugreifen. Auch aus Perspektive des Klimaschutz ist Bio nicht unbedingt besser (vgl. https://www.quarks.de/umwelt/landwirtschaft/oekologische-vs-konventionelle-landwirtschaft-ist-bio-immer-besser/). Kritisch ist auch zu sehen, dass Bio Produkte häufig weniger effizient angebaut werden können, als konventionelle Produkte.
    Viele Grüße
    Paul

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