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Veganismus bezeichnet eine Ernährungsform, bei der nur Lebensmittel konsumiert werden, „die keine Erzeugnisse tierischen Ursprungs sind“[1]. Dies bezieht sich auf alle Produktions- und Verarbeitungsstufen, in denen ebenfalls keinerlei Zutaten (auch Zusatzstoffe, Trägerstoffe, Aromen und Enzyme), Verarbeitungshilfsstoffe oder Nicht-Lebensmittelzusatzstoffe verwendet werden dürfen, die tierischen Ursprung haben[2]. Die Zahl der Veganer*innen in der deutschen Bevölkerung stieg 2021 im Vergleich zum Vorjahr um das Doppelte von 1 % zu 2 %[3] an, also ca. 1,6 Mio. Menschen. Die Tierschutzorganisation PETA erklärt diesen starken Anstieg der Veganer in Deutschland im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie: „Die Gesellschaft erkennt zunehmend, dass die tierausbeutende Industrie eng mit der Entstehung und Ausbreitung gefährlicher Krankheitserreger wie Corona zusammenhängt.“[4] Als Gründe, die für Veganismus sprechen werden häufig das Tierwohl und der Klimaschutz genannt.
Aber gibt es auch gesundheitliche Aspekte, die für eine
vegane Ernährung sprechen?
In einer Studie der tschechischen Ärztin Hana Kahleová
nahmen 240 Menschen mit Adipositas teil.[5]
Die Hälfte der Teilnehmer, also die Interventionsgruppe, ernährte sich 16
Wochen lang fettarm und vegan, die Kontrollgruppe hingegen behielt ihre
Essgewohnheiten bei.[6]
Die Teilnehmer der Interventionsgruppe verloren fast 6 kg ihres
Körpergewichtes, während die Kontrollgruppe ihr Gewicht beibehielt[7].
Außerdem stieg der postprandiale Energieverbrauch, also die Wärmebildung durch
Stoffwechselaktivität, bei den Veganern im Schnitt um ca. 14%[8].
Die vegane Ernährung spendet dem Körper somit mehr Wärme als die karnivore
Ernährung. Zudem wurde erforscht, dass der Lipidspiegel bei der
Interventionsgruppe signifikant abnahm[9].
„Die hepato- und intramyozellulären Lipidwerte sanken um 34,4% bzw. 10,4%“[10],
welche eine zentrale Rolle bei der Leber- und Muskelinsulinresistenz als auch
beim Typ-2-Diabetes spielen[11].
Die Gesamtenergiezufuhr wurde bei der sich vegan ernährenden Gruppe reduziert[12],
was zur Gewichtsabnahme beitrug.
Aus dieser Studie konnte erkannt werden,
dass die vegane Ernährung zur Prävention von ernährungsbedingten Krankheiten,
wie z.B. Adipositas und Diabetes beitragen kann. Wird Adipositas verhindert, kann
das Risiko für mögliche Folgeerkrankungen wie z.B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen
minimiert werden.
Bei einer veganen Ernährung sollte man
sich jedoch der Gefahr einer Mangelernährung stets bewusst sein. Einige
Nährstoffe werden hauptsächlich durch tierische Produkte aufgenommen, wie z.B.
Vitamin B12, Proteine und Langkettige Omega-3-Fettsäuren. Es ist also sehr
wichtig diese Nährstoffe anders zu sich zu nehmen, also z.B. durch
Ernährungsergänzungsmittel, um Mangelerscheinungen zu vermeiden. Durch bewusste
Ernährung kann der Körper jedoch schon mit vielen Nährstoffe ausreichend versorgt
werden. Als Pflanzliche Proteinquellen können dabei vor allem Getreide,
Hülsenfrüchte und Kartoffeln dienen. Langkettige Omega-3-Fettsäuren sind z.B.
in Raps-, Walnuss- und Leinsamenöl enthalten, können aber auch durch mit
Mikroalgenölen angereichte Lebensmittel aufgenommen werden. Vitamin-B12 ist der
für Veganer*innen kritischste Nährstoff und ist fast ausschließlich in
tierischen Nährstoffen vorhanden. „Die Österreichische und Deutsche
Gesellschaft für Ernährung empfehlen (deshalb) bei Veganer Ernährung für eine ausreichende
Versorgung mit Vitamin B12, dauerhaft sowie unter regelmäßiger ärztlicher
Kontrolle ein Vitamin-B12-Präparat einzunehmen sowie auf mit
Vitamin-B12-angereicherte Produkte zurückzugreifen.“ [13]
Dies ist besonders wichtig, da Vitamin-B12-Mangel
dauerhafte Störungen im Nervensystem und der Zellfunktion hervorrufen und das
Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen kann. [14]Symptome
einer Mangelernährung sind häufig mit Kopfschmerzen, Kreislaufprobleme,
Müdigkeit und Antriebsarmut verbunden. Bei Kindern kann es zu
Wachstumsverzögerungen kommen, weshalb bei Kindern ganz besonders auf eine
ausreichende Versorgung mit allen Nährstoffen geachtet werden sollte[15].
Die Blutwerte sollten bei Veganer*innen also regelmäßig vom Hausarzt überprüft
werden.
Abbildung 1 Vegane
Ernährungspyramide Quelle:https://www.peta.de/wp-content/uploads/2020/11/Ernaehrungspyramide-online_02-01.jpg
[1]Was
bedeuten „vegan“ und „vegetarisch“? - Lebensmittelverband Deutschland: in:
Lebensmittelverband, o. D.,
https://www.lebensmittelverband.de/de/aktuell/20170816-auslobung-definition-vegan-vegetarisch#:%7E:text=%20Klare%20Definition%20f%C3%BCr%20Auslobung%20%E2%80%9Evegetarisch%E2%80%9C%20und%20%E2%80%9Evegan%E2%80%9C,zu%20demselben%20Zweck%20wie%20Verarbeitungshilfsstoffe%20verwendet...%20More%20
(abgerufen am 27.12.2021).
[2] Vgl. Was
bedeuten „vegan“ und „vegetarisch“? - Lebensmittelverband Deutschland: in:
Lebensmittelverband, o. D., https://www.lebensmittelverband.de/de/aktuell/20170816-auslobung-definition-vegan-vegetarisch#:%7E:text=%20Klare%20Definition%20f%C3%BCr%20Auslobung%20%E2%80%9Evegetarisch%E2%80%9C%20und%20%E2%80%9Evegan%E2%80%9C,zu%20demselben%20Zweck%20wie%20Verarbeitungshilfsstoffe%20verwendet...%20More%20
(abgerufen am 27.12.2021).
[3] Vgl.
Klöckner, Julia: Deutschland, wie es isst - der BMEL - Ernährungsreport 2021,
in: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, 05.2021,
https://www.bmel.de/DE/themen/ernaehrung/ernaehrungsreport2021.html (abgerufen
am 27.12.2021).
[4] BMEL-Ernährungsreport
2021: Anzahl vegan und vegetarisch lebender Menschen seit Pandemiebeginn
verdoppelt: in: PETA Deutschland e.V., 21.05.2021,
https://www.peta.de/presse/bmel-ernaehrungsreport-2021-anzahl-vegan-und-vegetarisch-lebender-menschen-seit-pandemiebeginn-verdoppelt/
(abgerufen am 27.12.2021).
[5] Vgl.
Vegane Ernährung verbessert den Stoffwechsel: in: Kardiologie.org, 17.12.2020, https://www.kardiologie.org/praevention---rehabilitation/stoffwechselkrankheiten-und-ernaehrung/vegane-ernaehrung-verbessert-den-stoffwechsel/18696298
(abgerufen am 27.12.2021).
[6] Ebd.
[7] Ebd.
[8] Ebd.
[9] Ebd.
[10]Vegane
Ernährung verbessert den Stoffwechsel: in: Kardiologie.org, 17.12.2020,
https://www.kardiologie.org/praevention---rehabilitation/stoffwechselkrankheiten-und-ernaehrung/vegane-ernaehrung-verbessert-den-stoffwechsel/18696298
(abgerufen am 27.12.2021).
[11] Vgl.
Vegane Ernährung verbessert den Stoffwechsel: in: Kardiologie.org, 17.12.2020,
https://www.kardiologie.org/praevention---rehabilitation/stoffwechselkrankheiten-und-ernaehrung/vegane-ernaehrung-verbessert-den-stoffwechsel/18696298
(abgerufen am 27.12.2021).
[12] Ebd.
[13] Vegane
Ernährung: in: GESUNDheit.gv.at, https://www.gesundheit.gv.at/leben/ernaehrung/gesunde-ernaehrung/vegan
(abgerufen am 02.01.2022).
[14] Vgl.
Vegane Ernährung: in: GESUNDheit.gv.at, https://www.gesundheit.gv.at/leben/ernaehrung/gesunde-ernaehrung/vegan
(abgerufen am 02.01.2022).
[15] Vgl.
Vegane Ernährung: in: GESUNDheit.gv.at, https://www.gesundheit.gv.at/leben/ernaehrung/gesunde-ernaehrung/vegan
(abgerufen am 02.01.2022).
Hallo Marie-Luise und Elena,
AntwortenLöschenvielen Dank für euren interessanten Blogbeitrag. Auch ich habe die Entwicklung der Gesellschaft zu mehr veganer Ernährung wahrgenommen. Durchaus kann ein Zusammenhang der Corona-Pandemie zu dieser Entwicklung herangezogen werden. Dennoch finde ich auch, dass die Ausweitung des Veganen Angebotes in der Lebensmittelindustrie, eine Rolle spielt. Die erleichtert vielen den einstieg in diese Ernährungsform und eine langfristige Umsetzung wird ermöglicht. Ich habe mich im Vorfeld noch nicht weitgehend mit den Risiken und Vorteile einer Veganen Ernährung befasst. Mich würde es interessieren, wie es bei Kindern im Zusammenhang mit veganer Ernährung aussieht. Ist es bedenklich sein Kind vegan von Anfang an zu ernähren?
Liebe Grüße
Rebecca
Hallo Rebecca, danke für dein Feedback! Da hast du natürlich Recht, es kommt immer mehr Veganes auf den Lebensmittelmarkt. Dies macht es für die Menschen, die den veganen Lebenstil ausprobieren möchten natürlich um einiges einfacher.
AntwortenLöschenIch weiß, dass es bei Kindern nochmal viel wichtiger ist auf eine ausgewogene Ernährung zu achten, da diese sich noch im Wachstum befinden und Mangelerscheinungen größere Folgen haben könnten. Deshalb kann ich mir vorstellen, dass man bei Kindern dann mit Nahrungsergänzungsmitteln arbeiten muss.
Liebe Grüße
Elena
Hallo Zusammen,
AntwortenLöschenDanke für euren kleinen Einblick in die Zahlen und Fakten der veganen Ernährung. Ich selber habe mich auch schon einmal mit dem Thema auseinandergesetzt, was es bedeutet, sich vegan zu ernähren. Damals gab es jedoch aus der industriellen Seite her kaum Produkte, mit denen man sich auch mal ein schnelles veganes Essen zubereiten konnte. Auch Restaurants waren zu dieser Zeit noch nicht auf den „Trend der veganen Ernährung“ eingestellt. Daher habe ich mich relativ schnell wieder dafür entschieden, meinen Speiseplan vegetarisch zu gestalten. Mittlerweile bieten sämtliche Supermärkte gute Ersatzprodukte an, die man sich auch mal, wenn es schnell gehen muss, zubereiten kann. Ich denke, dass das auch einer der Gründe ist, weshalb immer mehr Leute auf vegane Alternativen zurückgreifen. Zum einen wecken die neuen Produkte die Neugierde von Verbraucher*innen und zum anderen wird das Leben eines Tiers (zumindest bei Fleischersatzprodukten) geschützt.
Um auf den obigen Kommentar einzugehen: Ich persönlich finde, dass man Kindern nicht von Beginn an den Zugang zu tierischen Produkten verwehren soll. Im Gegenteil, ich würde es befürworten, dass Kinder sämtliche tierische Produkte selbst kennenlernen dürfen, um dann zu entscheiden, ob sie es weiterhin konsumieren wollen oder nicht. Dadurch würde auch der Konsum von verfrüht zugeführten Ergänzungsmitteln entfallen.
Was meint ihr dazu?
Würdet ihr eurem Kind von Anfang an den Zugang zu tierischen Lebensmitteln ermöglichen?
Liebe Grüße
Vanessa
Hallo Marie-Luise und Elena,
AntwortenLöschenDanke für euren sehr spannenden Blogbeitrag. Ich selbst habe auch den starken Aufschwung des Vegetarismus und Veganismus in den letzten Jahren wahrgenommen. Im Supermarkt wird ein immer breiteres Sortiment an vegetarischen/veganen Produkten oder Fleischersatzprodukten angeboten und auch in Restaurants gibt es immer mehr vegetarische und vegane Gerichte auf der Karte. Bisher habe ich mich jedoch noch nicht so genau mit den Risiken und Vorteilen einer veganen Ernährung befasst. Das Vitamin B12 der kritischste Nährstoff für Veganer ist und fast ausschließlich in tierischen Nährstoffen ist, war mir bewusst. Jedoch nicht das ein Mangel an Vitamin B12 so weitreichende Folgen haben kann.
Viele Grüße
Jorid